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    Drainagerohr: Kosten und Verlegung der Drainage

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    Bauwerke benötigen häufig eine Ringdrainage, die drückendes Wasser ableitet. Die Drainage wird benötigt, wenn das Bauwerk durch Bodenfeuchte sowie stauendes und drückendes Wasser bedroht ist. Aufschluss darüber, ob eine Gebäudedrainage erforderlich ist, gibt ein Bodengutachten. In der Regel wird ein Drainagerohr angewandt, das in eine Kiesschicht unter dem Boden verlegt wird.
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    1. Drainage verlegen

    1.1 Bodenbeschaffenheit und Vorschriften

    Vor der Entscheidung für eine Drainage (auch Dränung genannt) müssen die Bodenverhältnisse geklärt werden. Eine Drainage darf nur dann verlegt werden, wenn sich der Grundwasserspiegel unterhalb der Höhe der Gründungssohle befindet. Zudem sind immer die baurechtlichen Bestimmungen einzuhalten, denn es kann durchaus sein, dass es in Ihrer Gemeinde verboten ist, Drainagewasser in den öffentlichen Kanal abzuleiten (in solchen Fällen ist eine sog. Rigole zur Aufnehme des Drainagewassers erforderlich). Und Neubauten mit Kellerwänden bzw. Bodenplatte aus wasserundurchlässigem Beton (WU-Beton) brauchen sowieso keine Drainage. In anderen Situationen, wie beispielsweise bei Sanierungen von Altbauten ohne eine durchgängige Bodenplatte, ist eine Ringdrainage jedoch dringend zu empfehlen.

    Weil in Österreich eine entsprechende ÖNORM für Gebäudedränage bisher noch fehlt, wird häufig die DIN 4095 („Dränung zum Schutz baulicher Anlagen – Planung, Bemessung und Ausführung“) als maßgebende Norm herangezogen.

    1.2 Drainagerohr verlegen

    Die Herstellung einer Ringdrainage um ein Haus beginnt mit dem Aushub des Drainagegrabens rings um das Fundament des Bauwerks. Der Graben dient dazu, Regenwasser vom Bauwerk abzuleiten, daher muss er entlang seiner Grundmauern verlaufen und zur Versickerungsstelle (Sickerschacht oder Kanalanschluss) führen. Außerdem muss er tiefer sein als die Gründungssohle. Nach dem Aushub wird der Boden des Grabens mit Filtervlies ausgelegt. Darauf folgt eine 10 cm bis 15 cm hohe Kiesaufschüttung. In das Kiesbett wird das Drainagerohr verlegt, wobei ein Gefälle von mindestens 2 % hin zur Versickerungsstelle einzuhalten ist. Drainagerohre bestehen meistens aus Kunststoff (PVC oder PE) und werden in der Regel höchstens 1 m von den tragenden Wänden des Hauses entfernt verlegt. Je nach Gebäude und Wassermenge kommen Rohre mit einem Durchmesser von 50 bis 200 mm zum Einsatz.

    1.3 Kontrollschacht und Verfüllung

    Ein unverzichtbarer Bestandteil jeder Drainage sind Revisions- bzw. Kontrollschächte, die normalerweise in allen Gebäudeecken eingebaut werden. Diese dienen zur Kontrolle und Reinigung der Drainagerohre. Danach kann das Drainagerohr an den Kanal oder die Rigole angeschlossen werden. Anschließend wird der Graben mit Sickerkies aufgefüllt und die Kiesfläche zum Schutz vor Verunreinigungen mit einem weiteren Filtervlies bedeckt. Zum Schluss wird die gesamte Fläche mit Erdaushub aufgefüllt.

    1.4 Nachträgliches Verlegen der Drainage

    Eine Ringdrainage kann sowohl im Rahmen des Hausbaus als auch nachträglich bei Bestandsbauten angelegt werden, wobei Letzteres kostspieliger ist. Beim nachträglichen Verlegen der Drainage muss zuerst die Vegetationsschicht bzw. das Pflaster entfernt werden, das weitere Vorgehen ist das gleiche wie bei einem Neubau.

    2. Sickerkies

    Sickerkies besitzt üblicherweise Körnungen zwischen 15 und 100 mm. Am effektivsten ist Flusskies, da die Kieselsteinchen abgerundet sind, weshalb sich zwischen ihnen zahlreiche Lufteinschlüsse befinden, durch die Regenwasser schnell abfließen kann. Im Gegensatz dazu ist eine Aufschüttung aus Bruchkies sehr dicht, weshalb sie schnell verstopft und ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen kann.

    3. Welche Arten von Drainagerohren gibt es?

    Grundsätzlich wird zwischen einwandigen und zweiwandigen Drainagerohren unterschieden.

    3.1 Einwandiges Drainagerohr als Rollenware

    Einwandige Drainagerohre, die als Rollenware verkauft werden, haben auch in ihrem Inneren einen vollkommen runden Durchmesser. Sie sind mit folgenden Durchmessern erhältlich: 50 mm, 65 mm, 80 mm, 100 mm, 125 mm, 160 mm und 200 mm. Solche Drainagerohre sind im Regelfall 50 bis 200 m lang. Die Drainagerohre können auf Bestellung als Maßanfertigung hergestellt werden.

    Einwandige Drainagerohre in Rollen sind gerippt. Die Rippen erhöhen die Festigkeit der Rohre und machen sie gleichzeitig flexibler. Das Gewicht der Rohre selbst ist im Verhältnis zu ihrer Länge minimal: Ein Drainagerohr mit einer Länge von 200 m und einem Durchmesser von 50 mm wiegt nur etwa 30 bis 35 kg.

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    Drainagerohre und Kontrollschacht

    3.2 Einwandige Drainagerohre als Stabware

    Einwandige Drainagerohre, die als Stabware verkauft werden, besitzen ein sog. Tunnelprofil: Von außen sind sie rund und im Inneren besitzen sie einen trapezförmigen Boden. Die Rohre sind mit Längsrillen und Querrillen ausgestattet.

    Die Längsrillen nehmen das durch den Sickerkies sickernde Wasser auf und leiten es zu den Querrillen ab. Durch die Querrillen tritt das Wasser ins Rohr ein und fließt schließlich über den trapezförmigen Rohrboden zur Versickerungsstelle ab.

    3.3 Zweiwandige Drainagerohre

    Die charakteristischen Merkmale zweiwandiger Drainagerohre sind ihre gerippte Außenwand und ihre glatte Innenwand. Die glatte Innenwand sorgt dafür, dass das Wasser schnell abfließt, ohne sich im Rohr zu stauen. Zweiwandige Drainagerohre kommen in der Regel dort zum Einsatz, wo große Wassermengen von großen Flächen abgeleitet werden müssen.

    Die glatten Innenwände ermöglichen eine hohe Durchflussrate, deshalb sind zweiwandige Drainagerohre ein unverzichtbarer Bestandteil der Entwässerung von Autobahnen und anderen wichtigen Verkehrsanlagen wie Tunneln, Kreisverkehren, Böschungen, Eisenbahnlinien, Flughafenlinien usw. Zweiwandige Drainagerohre werden aus Polyethylen hoher Dichte (PE-HD) hergestellt.

    4. Drainagerohr – Preis

    Was kostet ein Drainagerohr? Die Kosten der Herstellung einer Ringdrainage hängen natürlich von der Größe des Gebäudes, der Komplexität der Gebäudeinstallationen, der Beschaffenheit des Geländes, dem verwendeten Material und nicht zuletzt vom Auftragnehmer ab.

    Der Einbau des gesamten Systems während des Hausbaus kostet, einschließlich der Arbeits- und Materialkosten (Drainagerohre, Filtervlies, Sickerkies, Kontrollschacht), zwischen 15 und 25 EUR/LfM. Für den nachträglichen Einbau sind zusätzliche Arbeiten erforderlich, die in diesem Preis nicht inbegriffen sind.

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    Fachartikel 13371
    Autor: Daibau Magazin

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