Im Beitrag:
1. Kontrollschacht oder Revisionsschacht
Ein Kontrollschacht oder Revisionsschacht ist ein Schachtbauwerk, das zur Überprüfung, Unterhaltung und Reinigung von Rohrleitungen dient. Heutzutage stehen unterschiedliche Arten von Revisionsschächten zur Auswahl, doch meist werden Revisionsschächte aus Beton oder Kunststoff (Polyester, Polyethylen, Polypropylen) verwendet. Auf unserer Website finden Sie Kontaktdaten verschiedener Bauunternehmen, die Sie bei der Auswahl des richtigen Schachtes mit den passenden Eigenschaften (Rohrdurchmesser, Schachthöhe, ggf. Rückstauklappe) beraten können.
1.1 Einfacher Revisionsschacht
Die meisten Revisionsschächte werden in einfacher Bauweise ausgeführt. Dabei handelt es sich im Grunde um ein Betonrohr, in das der Auftragnehmer gemäß den Anweisungen des Planers Anschlusslöcher bohrt. Ein Unterschied besteht nur zwischen einem Regenwasserschacht und einem Abwasserschacht, da letzterer mit einer Geruchssperre abgedeckt werden muss.
1.2 Schacht mit Kaskadenfunktion (Anstausystem)
Ein Schacht mit Kaskadenfunktion (Anstausystem) oder Kaskadenschacht wird nach den Vorgaben in einem vorangegangenen Fachgutachten ausgeführt. „Kaskadenfunktion“ bedeutet, dass das Rohr von der Oberseite eines Schachtes zum Boden des nächsten Schachtes und dann wieder von der Oberseite dieses zum Boden des nächsten Schachtes führt. Das Anstausystem besteht in der Regel aus einem Anstauelement, einer angeschweißten Halterung für Überlaufrohr, einem Überlaufrohr mit Muffe und bei Bedarf auch weiteren Anschlüssen an den Schacht.
1.3 Revisionsschacht mit Rückstauklappe
Obwohl Entwässerungsleitungen im Regelfall groß genug ausgelegt sind, kann es bei Starkregen passieren, dass die Kanalisation das Wasser nicht mehr aufnehmen kann, weshalb der Abwasserspiegel stark ansteigt. In so einem Fall hält die Rückstauklappe das zurückfließende Abwasser davon ab, das Haus zu fluten und verhindert, dass Ungeziefer durch den Bodeneinlauf in den Keller gelangen kann. Eine solche Klappe kann einfach nachgerüstet werden, allerdings ist das bei älteren Häusern nicht ganz unproblematisch, weil Entwässerungspläne nicht mehr vorhanden sind oder der Verlauf der Rohrleitungen ohne einen Aufbruch der Bodenplatte nicht geklärt werden kann.
2. Wie wird ein Revisionsschacht für Abwasser eingebaut?
Revisionsschächte sind in mehreren Typen und Ausführungen erhältlich. Kanalschächte unterscheiden sich in ihrem Aufbau und beim Einbau sind die Herstelleranweisungen zu befolgen. Revisionsschächte sind im Durchmesser rund und werden meist als halbfertige Kanalschächte an den Einbauort geliefert, da sich diese Schachtbauweise durch sehr gute Qualität und Dichtheit, schnellen Einbau sowie einen niedrigeren Preis auszeichnet.
2.1 Baugrubenaushub für einen Revisionsschacht
Ein Revisions- bzw. Kontrollschacht kann nur dann erfolgreich eingebaut werden, wenn zuvor eine Baugrube geeigneter Größe und Tiefe ausgehoben wurde. Auf den Boden der Baugrube wird eine Sandschicht aufgeschüttet. Schächte aus Kunststoff (PVC) können aufgrund ihres geringen Gewichts von Hand eingebaut werden, Kanalschächte aus Beton erfordern dagegen den Einsatz von Maschinen und außerdem muss der Schachtboden zubetoniert werden. Ein Revisionsschacht für Abwasser muss zugeschüttet werden, damit er stabil bleibt. Dabei ist besondere Aufmerksamkeit auf den Raum unterhalb des Schachtbodens zu legen, weil andernfalls der Schacht instabil werden kann, was Schäden am Schacht nach sich ziehen würde.
2.2 Anschlussrohre für den Revisionsschacht
Alle Anschlussrohre für Kanalschächte müssen gut abgedichtet werden, um ein Auslaufen des Abwassers und eine Verformung des verbauten Materials zu verhindern. Die Höhe des Schachtes wird an das umgebende Gelände angepasst und abschließend wird ein Schachtdeckel auf dem Schacht montiert.
2.3 Reihenfolge und Gefälle
Aufgrund der Verflechtung von Fäkalschächten und Regenwasserschächten sowie des Kreuzens von Rohren mit Wasser- oder sogar Stromleitungen ist es sehr wichtig, beim Einbau des Revisionsschachtes die richtige Reihenfolge der Arbeitsschritte einzuhalten. Zunächst muss ein Kanalschacht eingebaut werden, erst danach werden die Kanalrohre vorbereitet, bei denen ein Gefälle von mindestens 2 % einzuhalten ist. Kontrollschächte müssen an allen Richtungsänderungen, Höhenüberbrückungen und Zusammenführungen eingebaut werden.
3. Betonschacht oder Kunststoffschacht?
Kanalschächte werden entweder aus Beton oder aus Kunststoff hergestellt. Betonschächte werden nicht nur zur Abwasserentsorgung, sondern auch zur Entwässerung von Regenwasser eingesetzt. Kanalschächte aus Beton sind sehr kostengünstig, während Kunststoffschächte zwar teurer sind, dafür aber den Vorteil haben, eine glatte Innenfläche zu besitzen, die sich bei Bedarf sehr einfach reinigen lässt. Kunststoffschächte lassen sich auch besser miteinander verbinden als Betonschächte. Wenn Sie sich für einen Betonschacht entscheiden, müssen Sie besonders auf eine gute Abdichtung der Verbindungsstellen achten. Davon hängt die Lebensdauer des Schachtes ab – jeder Schacht sollte mehrere Jahrzehnte problemlos überdauern.
4. Schachtdeckel
Der Schachtdeckel ist ein besonders wichtiger Bestandteil jedes Revisionsschachts, da er den Schacht abdeckt und sichert. Der Deckel verbirgt den Schacht auch – wer will schon die ganze Zeit auf einen Kanalschacht blicken müssen? Schachtdeckel sind in vielen verschiedenen Varianten erhältlich. Die meisten Schachtdeckel bestehen aus Metall, aber auch Beton- und Kunststoffdeckel sind erhältlich. Der Schachtdeckel muss leicht zugänglich und abnehmbar, gleichzeitig aber auch ausreichend schwer, befahrbar und gut befestigt sein, damit er kein störendes und möglicherweise gefährliches Element in der Umgebung darstellt. Wir empfehlen Ihnen, eine Schachtabdeckung zu wählen, die der umgebenden Bodenfläche optisch so gut wie möglich entspricht, oder den Decken sogar unter Blumentöpfen zu verstecken.
5. Revisionsschacht und Rückstauklappe – Preis
Wie viel kostet ein Revisionsschacht? Der Richtpreis für die Herstellung eines Revisionsschachtes liegt bei etwa 2.500 EUR. An einigen Grundstücken müssen mehrere Revisionsschächte eingebaut werden, denn bei nicht gerade verlegten Leitungen muss ein Revisionsschacht nach jedem Knick eingebaut werden – ein Revisionsschacht ist immer Pflicht.
Die Kosten für den nachträglichen Einbau einer Rückstauklappe hängen immer von den individuellen Gegebenheiten vor Ort ab, der wichtigste Faktor ist dabei die Höhe der Rückstauebene (RSE). Eine elektrische Rückstauklappe (diese kommen vor allem bei fäkalienhaltigem Abwasser zum Einsatz) kostet etwa 1.500 EUR, bei aufwendigeren Varianten ist mit Materialpreisen von 2.000 bis 3.000 EUR zu rechnen. Beim nachträglichen Einbau kommen noch die Kosten für die Freilegung des Rohrs und den Einbau hinzu. Diese liegen meistens zwischen 800 und 900 EUR.