Im Beitrag:
1. Winterzeit: Schnee, Nässe, Streusalz …
1.1 Schneelast beseitigen
Frost, Nässe, Schneelast und – falls sich der Garten in Straßennähe befindet – Streusalz sind die größten Gefahren, denen der Garten zur Winterzeit ausgesetzt ist. Bei starkem Schneefall leiden Bäume und Sträucher unter der Schneelast und müssen davon befreit werden, damit die Zweige nicht unter dem Gewicht zerbrechen. Ältere Obstbäume können auch eine hohe Schneelast aushalten, während immergrüne Gehölze wie Tannen und Fichten ziemlich empfindlich sind. Wenn auf den Ästen eine mehr als 10 cm dicke Schneeschicht liegt oder die Zweige sich deutlich unter dem Gewicht verbiegen, ist es höchste Zeit, den Schnee wegzuräumen. Gehen Sie aber behutsam vor: schütteln Sie die Pflanzen nur leicht oder kehren Sie den Schnee mit einem Handbesen vorsichtig ab (für große Pflanzen können Sie auch einen normalen Besen benutzen).
1.2 Immergrüne Pflanzen richtig schützen
Sehr empfindliche Immergrüne Pflanzen sollten bereits vor dem ersten Schnee durch Jutesäcke, ein Gartenvlies, eine Plane oder auch eine Schicht Reisig vor strenger Kälte, Frost und Schnee geschützt werden. Achtung: verwenden Sie als Frostschutz niemals luft- und lichtundurchlässiges Material, weil die Pflanzen darunter schwitzen und zu früh antreiben könnten. Wenn gegen Ende des Winters die Temperaturen ansteigen, können Sie den Frostschutz auch für ein paar Tage entfernen. Bevor der Frost wiederkehrt, müssen Sie die Pflanzen aber wieder einpacken.
Exotische Kübelpflanzen vertragen keinen Frost und müssen ins Warme gestellt werden. Aber weil immergrüne Arten auch im Winter ihre Blätter tragen, dürfen sie nicht ins Dunkel gestellt werden. Am besten lassen Sie diese Pflanzen im Wintergarten oder in einem Gewächshaus überwintern. Wenn das Licht weniger intensiv ist als unter freiem Himmel, sollten auch die Temperaturen nicht zu hoch sein, damit die Pflanzen ihren Stoffwechsel herunterfahren.
1.3 Spannungsrissen an Bäumen vorbeugen
Bei Bäumen sind vor allem Frostschäden zu befürchten. Durch die ungleichmäßige Aufwärmung der sonnenzugewandten und der sonnenabgewandten Seite des Baumstamms entstehen Spannungen, die die Rinde reißen lassen (Spannungsrisse). Die so entstandenen Wunden sind einladende Einfallstore für Bakterien, Pilze und Schädlinge. Besonders gefährdet sind junge Obst- und Ziergehölze, die noch keine Borke gebildet haben. Deshalb werden Bäume im Winter mit einem Weißanstrich geschützt, der die Sonnenstrahlen reflektiert und somit eine zu starke Erwärmung der Rinde verhindert. Vor dem Anstrich muss der Baum allerdings von Moos und Flechten befreit werden. Das Streichen sollte bei frostfreiem Wetter mit einem Pinsel erfolgen und bei Bedarf im fortgeschrittenen Winter einmal erneuert werden. Der Wurzelbereich lässt sich ganz einfach mit Laub schützen.
1.4 Pflanzen gießen
Winterharte und immergrüne Pflanzen müssen Sie auch im Winter gießen (dies ist vor allem in trockenen Wintern wichtig). Gießen Sie die Pflanzen an frostfreien Tagen und in Abständen von etwa zwei Wochen. Gehen Sie dabei mit Sorgfalt vor, denn das Wasser darf nur ins Erdreich gelangen, damit Äste oder Blätter nicht durch Spritzwasser erfrieren. Verzichten Sie bei Kübelpflanzen auf die Zugabe von Dünger.
Wenn der Winter feucht ist, müssen Gräser vor zu viel Nässe geschützt werden. Ziergräser (z. B. das beliebte Pampasgras) können Sie zu Büscheln zusammenbinden, damit das Wasser nicht mehr so leicht zum Pflanzenkern vordringen kann.
1.5 Hecken und Bäume vor Streusalz schützen
Am Straßenrand stehende Hecken und Bäume leiden unter dem Streusalz, das ungehindert mit dem in den Erdboden eindringenden Wasser an die Wurzeln gelangen und diese zerstören kann. Eine gute Schutzmaßnahme für Hecken sind kleine Erdaufwürfe zur Straßenseite hin, die mit Gehölzen und etwas Laubwerk angereichert werden. Um Bäume herum können kreisrunde Erdaufwürfe geschaffen und mit Mulch gefüllt werden.
Expertenrat des Unternehmens Isabella Pfenning Wie unterscheidet sich die Gartenpflege durch die Jahreszeiten? Worauf sollte man bei der Gartenpflege besonders achten? Im Winter: Ich finde gerade die Zeit im Winter ideal dafür, Überlegungen für Veränderungen in seinem Gartenreich anzustreben, wie zum Beispiel: Neuer Sitzplatz, Platz für Vogeltränke oder Feuerstelle schaffen und vieles mehr. Stark gewachsene Gehölze, die unter der Schneelast brechen könnten, sollte man stützen oder binden. Tote oder kranke Äste und Triebe entfernen und entsorgen. Weitere Schnittmaßnahmen können Sie ruhig auf das Frühjahr verschieben. Terrassen und Gehwegen sollten von Laub befreit werden, denn bei nasskaltem Wetter steigt die Rutschgefahr. Gartengeräte sollten jetzt, für das nächste Jahr, gesäubert und gepflegt werden. Im Frühling: Welche Gartenarbeiten sind im Frühling sinnvoll? Ich denke, vom Umstechen der Gemüsebeete ist schon jeder ökologisch denkender Gärtner abgekommen. Man kann sich gut vorstellen, dass ein Durchmischen der Bodenschichten mit deren spezifischen Lebewesen dem Gartenboden kaum Vorteile bringt. Noch dazu, wo in unseren Breitengraden die Frostgare den Winterboden durch die Frosteinwirkung wirklich gut durchlüftet. Ruhig mal eine Stelle besonders liebevoll und üppig zu bepflanzen. Vielleicht ein Platz der gut einsichtig ist vom Wohnzimmer oder Terrasse oder auch vom Eingangsbereich. Denn somit schafft man Hingucker und die anderen erst blühenden Abschnitte oder schon verblühten rücken automatisch in den Hintergrund. Ordnung in seine Garten zu bringen, lohnt sich, denn somit wirkt vieles auch ruhiger, natürlicher und gemütlicher. Es bietet sich an, dass sich in Terrassen oder Sitzplatz-Nähe besonders dekorative Pflanzen entfalten können, wie Rosen, Bartblume, Sommerflieder, Lavendel, Katzenminze. Die haben längere Blütenzeiten und wirken danach nicht unansehnlich. Obst und Beerengehölze passen gut zum Gemüsegarten und weniger im Vorgarten. Im Sommer: Im Sommer hat der Garten Hochsaison – umso wichtiger ist es, die grüne Oase gut zu pflegen. Kübelpflanzen, die im Garten oder Balkon stehen, wie z.B. Oleander, Engelstrompeten oder Margeriten brauchen im Sommer besonders viel Wasser. Gießen Sie, bis die Erde ganz durchfeuchtet ist. Am besten immer in der Früh oder am Abend gießen. Es ist wichtig im Wurzelbereich zu wässern, und nicht die Pflanzen direkt. Die Sommerhitze fördert leider im Gartenteich oft die Algenbildung. Der Teich wird dann immer trüber. Achten Sie darauf, Fadenalgen sowie welke Blätter herauszufischen. Ist der Wasserstand im Teich deutlich gesunken, so füllen Sie am besten Regenwasser nach, das Sie in einer Tonne gesammelt haben. Regelmäßiges Rasen mähen ist die Beste Voraussetzung für einen gesunden Rasen. Im Herbst: Der Sommer neigt sich langsam dem Ende zu, das Laub der Bäume und Sträucher färbt sich bunt es wird allmählich Zeit, Garten und Balkon Herbst-fit zu machen. Die Zeit jetzt nutzen Sie am besten für Aufräumarbeiten, wie z.B. das Unkraut entfernen und um Beete mit dem aufgesammelten Herbstlaub zuzudecken. Aber bitte Gehölze und Stauden nur bei Bedarf zurückschneiden, denn alte Triebe schützen die darunter verborgenen Knospen vor Frost. Außerdem finde ich es wunderschön, wenn der Frost und Schnee über die ruhigen Gartenmonate Pflanzbeete überzieht. Frau Pfenning, Isabella Pfenning |
2. Instandhaltung und Gartenplanung
Im Winter können die Gartenwerkzeuge in Ruhe überprüft, gereinigt und repariert werden. Außerdem sollten Sie den ganzen Garten regelmäßig inspizieren und dabei Fichten nach Läusen absuchen (diese können auch im Winter aktiv sein), lockere Erde um frisch gepflanzte Gehölze und Stauden festtreten und andere vorsorgliche Maßnahmen treffen. Ein winterlicher Rundgang ist zudem eine gute Gelegenheit, die Gartenplanung für die kommende Saison anzugehen. Im Winter bleibt endlich auch genug Zeit, Gartenbücher und Kataloge durchzublättern und Pläne für eine neue Gartengestaltung zu entwerfen. Denken Sie darüber nach, ob Sie neue Gartenwege oder Sitzgelegenheiten in Ihrem Garten gebrauchen könnten; welche Stauden, Gemüsesorten oder Blumen Sie pflanzen möchten; wie sich das Ganze zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenfügen wird usw.
Die Planung der Außengestaltung sollte am besten in Zusammenarbeit mit einem fachkundigen Gesprächspartner vorgenommen werden und bis Neujahr beendet sein, damit Sie noch einen Frühjahrstermin für die Ausführung buchen können. Es lohnt sich, einen sorgfältig aufgestellten Pflanzplan für die kommende Gartensaison zu erstellen: Dadurch behalten Sie nicht nur die Übersicht, sondern können unter Beachtung von Mischkulturen und Fruchtfolge die Bepflanzung Ihrer Beete so planen, dass Sie keine chemischen Mittel benötigen.
3. Winterschnitt von Gehölzen: ja oder nein?
Für die meisten Baumarten ist aufgrund der besseren Wundheilung der Sommerschnitt besser geeignet als der Winterschnitt, es gibt aber auch Ausnahmen. Nadelhölzer können auch im Winter geschnitten werden, weil das an den Wundflächen austretende antimikrobiell wirkende Harz die Schnittwunden zuverlässig verschließt. Bei sommerlichen Temperaturen ist das Herz wesentlich dünnflüssiger, es tropft, verschmutzt den Untergrund und erschwert die Arbeit des Baumpflegers. Falls Sie auf die flaumige Behaarung von Platanenblättern mit Haut- und Schleimhautreizungen reagieren, sollten Sie auch Ihre Platanen im laublosen Zustand im Winter schneiden. Ein Fall für sich ist die Stachelbeere, die durch winterliches zurückschneiden der Triebspitzen vor der Pilzerkrankung Amerikanischer Stachelbeermehltau geschützt wird. Für die meisten Gehölze aber gilt, dass sie im Winter lediglich von abgestorbenen oder kranken Ästen und Trieben befreit werden sollten.
Falls jedoch ein Baum gefällt werden muss, ist der Winter auf jeden Fall die richtige Zeit dafür, denn der Baum trägt kein Laub und Äste und Stamm sind trocken (falls Sie das Holz als Brennholz nutzen möchten, müssen Sie es aber trotzdem etwa zwei Jahre lang trocknen lassen).
4. Rasenpflege im Winter
In den milden Phasen des Winters, in denen die Rasenfläche schneefrei ist, ist Rasenpflege angesagt. Laubrechen ist zwar eine typische Herbstarbeit, doch auch im Winter muss der Rasen von faulem Laub, herabgefallenen Ästen und anderem Schmutz freigehalten werden, damit er atmen kann und sich kein Rasenschimmel breitmacht. Wenn es im Januar und Februar nicht frostig ist, kann der Rasen sogar in diesen Monaten wachsen, sodass sich manchmal auch das Rasenmähen durchaus lohnt.
5. Pflanzenzucht
Ja, auch im Winter kann Pflanzenzucht auf dem Programm stehen. Wenn Sie auch im Winter keinen kahlen und tristen Garten haben möchten, können Sie mit Frühblühern oder Winterblühern für Farbe sorgen. Pflanzen, die frühzeitig im Jahr blühen und ihr Laub bilden, werden als Frühblüher oder Frühjahrsblüher bezeichnet. Manchmal wird eine noch detailliertere Unterscheidung vorgenommen, nämlich zwischen Winterblühern (Blütezeit von Ende November bis Anfang Februar) und Frühblühern (Blütezeit zwischen Januar und April). Im Folgenden sind Winterblüher in diesem engeren Sinne aufgezählt.
Die schönsten winterblühenden Stauden sind die Christrose (Helleborus niger), die Lenzrose (Helleborus Orientalis-Hybriden), die Schneeheide (Erica carnea), das Vorfrühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum) und das Schneeglöckchen (Galanthus). Auch einige Gehölze öffnen im Winter ihre Knospen: der Bodnant-Schneeball (Viburnum ×bodnantense) – auch Winterschneeball oder Duftschneeball genannt, die Winter-Heckenkirsche (Lonicera x purpusii), die Chinesische Winterblüte (Chimonanthus praecox), die Schleimbeere (Sarcococca confusa), die Mahonie ‘Winter Sun’ (Mahonia x media ‘Winter Sun’), die Winterkirsche (Prunus subhirtella ‘Autumnalis’) und die Japanische Zaubernuss (Hamamelis japonica).
Winterblüher können Ihren Garten auch bei Schnee und Frost verschönern, da sie äußerst widerstandsfähig gegenüber Kälte und Wind sind. Die Blüten dieser Pflanzen sind aber nicht immer so robust, weshalb sie möglichst an einem witterungsgeschützten Standort angepflanzt werden sollten.
Im Nutzgarten können Sie Wintergemüse wie Grünkohl oder Spinat anbauen und beinahe den ganzen Winter über ernten. Außerdem können Sie im Winter bereits die Pflanzen vorziehen, die Sie mit Frühlingsbeginn in den Garten setzen möchten. Die Anzucht der Pflanzen erfolgt in spezieller Anzuchterde und bei Zimmertemperatur.