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1. Autochthone und gebietsheimische Pflanzen
Mit dem Ausdruck "heimisch" werden in der Botanik Pflanzen bezeichnet, die ohne menschliches Zutun natürlicherweise in einem Gebiet vorkommen. Man spricht auch von indigenen oder autochthonen Pflanzen. Damit sind Pflanzenarten gemeint, die spontan und selbstständig in einer Region entstanden sind und sich vollständig dort entwickelt und verbreitet haben. Weil die meisten in Mitteleuropa heimischen Pflanzenarten nach der letzten Eiszeit eingewandert sind, ist dieser Begriff für unsere Breitengrade allerdings aus der Sicht von Experten weniger gut geeignet. Deshalb werden die Ausdrücke "gebietsheimische" oder auch "gebietseigene" Pflanzen bzw. Gehölze (Sträucher und Bäume) benutzt, um Pflanzenarten zu beschreiben, die schon sehr lange ortsansässig sind, sich in einem bestimmten Lebensraum entwickelt haben und als typisch für die Gegend gelten.
1.1. Anpassung an den Naturraum
Gebietsheimische Pflanzen, die sich in einem bestimmten Naturraum über einen langen Zeitraum in vielfachen Generationsfolgen vermehrt haben, sind optimal an die ökologischen Bedingungen in der Kultur- und Naturlandschaft einer bestimmten Region angepasst. Alteingesessene Pflanzen haben sich durch die Zeit sehr gut an die klimatischen Gegebenheiten und Bodenverhältnisse angepasst (jede Region besitzt ein eigenes Kleinklima und andere spezielle Eigenschaften) und sind aus diesem Grund wesentlich widerstandsfähiger als importierte Gewächse aus andersartigen Regionen (mit Ausnahme invasiver Arten). Gebietsheimische Pflanzen bzw. Gehölze verrotten problemlos und vermehren sich in einem gesunden Ausmaß, ohne zu wuchern oder wichtige Arten zu verdrängen.
Sie stehen auch in Symbiose mit der heimischen Tierwelt und stellen weder eine Gefahr für die größeren Tiere dar, noch sind sie durch diese Tiere in ihrem Bestand gefährdet. Auch von den angestammten Insekten und Vögeln werden diese Pflanzen besser angenommen. Als Folge der über Jahrtausende dauernden gemeinsamen Entwicklung von Pflanzen und Tieren sind Lebensgemeinschaften entstanden, die voneinander abhängig sind. Von gebietsfremden Gehölzarten können Insekten, welche die Lebensgrundlage für eine Vielzahl bedrohter Vogel- und Fledermausarten, sowie Kleinsäuger bilden, so gut wie gar nicht profitieren.
1.2 Natur- und Artenschutz
In den letzten Jahrzehnten ist es sehr populär geworden, in Gärten und Forsten immer mehr exotische Gehölze anzupflanzen. Doch obwohl die Pflanzung von Gehölzen aller Art natürlich zu begrüßen ist, stellen diese pflegeleichten Exoten ein Problem dar, da sie für den Naturschutz häufig wertlos oder sogar schädlich sind. Sie befördern oft die Verfälschung der heimischen Tier- und Pflanzenwelt und den Verlust der biologischen Vielfalt. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken ist es sinnvoll gebietsheimische Gehölze anzupflanzen. Deswegen leistet man durch die Pflanzung einheimischer Pflanzenarten einen aktiven Beitrag zum Natur- und Artenschutz. So bietet z. B. der heimische Weißdorn (Crataegus) Nahrung für 163 Insekten- und 32 Vogelarten. Im Gegensatz dazu sind exotische Gehölze, wie etwa Koniferen oder Palmen für heimische Vögel und Insekten vollkommen nutzlos, weil sie nicht an die Bedürfnisse der heimischen Fauna angepasst sind.
Expertenrat des Unternehmens Günter Hofmann Was gehört alles zur richtigen Gartenpflege dazu, worauf müssen Sie besonders achten? Kontrolle von Rasen und Pflanzen, Sträucher und Bäume, so dass man Schädlinge, Krankheiten und Mangelerscheinungen gleich im Anfangsstadium entdeckt und dagegen etwas unternehmen kann. Dass sich keine Pflanzen verbreiten, welche sie im Garten nicht haben wollen, umgangssprachlich verwendet man hier den Ausdruck "Unkraut". Außerdem ist darauf zu achten, dass Bäume, Sträucher und auch der Rasen zum richtigen Zeitpunkt geschnitten und gedüngt werden. Man sollte auch nicht Hecken in Zeiten schneiden oder kürzen, wenn die Vögeln drinnen brüten. Auch ist es nicht unbedingt nötig alle Stauden und Ziergräser im Herbst weg- bzw. rück zuschneiden. In den Stängel überwintern gerne diverse nützliche Insekten. Überhaupt können uns Vögel, Insekten und ähnliches bei der Bekämpfung bzw. beim "Garnichtauftreten" von Schädlingen und Krankheiten unterstützen. Haben Sie welche Tipps, wie man alleine den Garten gut pflegen kann? Ergänzend zu oben angeführten Tipps sollten man vielleicht immer mehr darauf achten, dass man heimische Pflanzen und Sträucher setzt. Diese kommen auch mit den immer heißer werdenden Temperaturen besser zurecht. Zum Beispiel sind die viel verwendeten Thujen, Kirschlorbeere keine heimischen Pflanzen. Viel besser wäre es hier Eiben oder Hainbuchen zu setzen. Es erleichtert auch die Arbeit, wenn man damit leben kann, dass der Garten nicht immer tipptopp gepflegt ist. Auch sollte beachtet werden, dass man bienenfreundliche Blütenstauden und Blumen bevorzugt. An einer Pelargonie kann sich keine Biene einen Nektar holen. Auch in einer Ecke etwas abgestorbene Äste oder Rinde liegen zu lassen, ist von Vorteil. Hier finden Igel, Käfer und Eidechsen Unterschlupf und können auch gut überwintern. Und fast ein "Muss" für jeden Gartenbesitzer ist es, seinen eigenen Kompost aus Küchen- und Gartenabfällen selbst herzustellen. Keine Angst, wenn man keine Fleischreste auf dem Komposthaufen bzw. in den im Handel erhältlichen K Verwenden Sie bei der Gartenpflege besondere Hilfsmittel und Maschinen? Ja, selbstverständlich ein Rasenmäher, Unkrauthacke, Gartenschere und eine Heckenschere, Spaten, gehören da auf jeden Fall dazu. Diese Werkzeuge sollten in keinem Garten fehlen. Es kommt immer auf die Größe des Gartens an. Vertikutierer oder eine Motorsäge kann man sich auch ausborgen, wenn man mal eine brauchen würde. Herr Hofmann, Günter Hofmann |
1.3 Beliebte heimische Gehölze
Einige der beliebtesten heimischen Gehölze sind: Gewöhnlicher Schneeball (Viburnum opulus), Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaea), Kornelkirsche oder Dirndlstrauch (Cornus mas), Felsenbirne (Amelanchier ovalis), Echter Seidelbast (Daphne mezereum), Sal-Weide (Salix caprea), Schwarzer Holunder (Sambucus nigra), Hundsrose (Rosa canina), Europäische Eibe (Taxus baccata), Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia), Österreichische Schwarzkiefer (Pinus nigra subsp. nigra), Österreichische Mehlbeere (Sorbus austriaca), Hopfenbuche (Ostrya carpinifolia), Zwergmandel (Prunus tenella), Mispel (Mespilus germanica), Schwarzginster (Cytisus nigricans) und der Heideginster (Genista pilosa).
2. Neophyten
Pflanzen, die von Natur aus nicht in der Region vorkommen, werden als Neophyten bezeichnet. Einige Neophyten können sich anpassen und langfristig etablieren. Solche pflanzen können sich über Generationen hinweg selbstständig vermehren und harmonisch mit den bestehenden Gewächsen vernetzen. Andere wirken sich jedoch negativ auf das Umfeld aus oder können außerhalb von Kulturanlagen nicht überleben. Exotische Pflanzen sind zwar modern und reizvoll, doch man sollte sich vorher erkundigen, ob sie auf der Liste der invasiven Arten stehen oder unerwünschte Auswirkungen auf ihr Umfeld haben. Falls man seinen Garten mit den falschen Pflanzen bepflanzt, kann dies dazu führen, dass die Böden veröden, die Vielfalt zurückgeht (durch das Einbringen invasiver Arten kann es schnell zur Überwucherung und Ausrottung heimischer Pflanzenarten kommen) und aufwändige Sanierungsmaßnahmen notwendig werden. Invasive Arten sind z. B. der Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum), Essigbaum (Rhus hirta), Rot-Esche (Fraxinus pennsylvanica) und der Bocksdorn (Lycium barbarum). Problematisch sind auch die beliebten Thujen, da sie den Boden verändern – in ihrer Nähe ist der Boden derart verdichtet, dass keine anderen Gehölze gedeihen können.
Aber auch das Gegenteil kann der Fall sein. Pflanzen, die von Natur aus nicht in die Region gehören, neigen zu Frostschäden und die Vegetationsperiode ist oft nicht lang genug, um ihr Ausreifen zu ermöglichen. Solche Pflanzen führen das Dasein reiner Zierpflanzen. Sie tragen keine Früchte und bieten keine Nahrung für Tiere, stattdessen ziehen sie allerlei Schädlinge an. Gebietsheimische Pflanzen hingegen sind zwar teilweise teurer in der Anschaffung, jedoch gibt es bei ihnen erheblich größere Anwachsraten und einen deutlich geringeren Schädlingsbefall. Ihr Wuchs ist kräftiger und es müssen weniger Gehölze nachgepflanzt werden.