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    Geotextil: vom Bauvlies bis zum Unkrautvlies

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    Als Geotextil bezeichnet man spezielle Vliesstoffe aus synthetischen Fäden, die bei Erdarbeiten zur Bodenstabilisierung eingesetzt werden. Geotextil kommt sowohl im Hochbau als auch im Tiefbau und Wasserbau zum Einsatz. Sogar im Gartenbau bietet sich Bodengewebe aus Geotextil als Alternative zu herkömmlichem Unkrautvlies an. Je nach Anwendungsbereich und Eigenschaften der einzelnen Vliesstoffe spricht man von Bauvlies, Drainagevlies, Unkrautvlies usw.
    Fachartikel 3151
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    1. Geotextil, Geogitter und Drainagevlies

    1.1 Geotextil

    Als Geotextil bezeichnet man flächiges oder dreidimensionales Textil, das im Tief-, Wasser- und Verkehrswegebau eingesetzt wird. Dabei handelt es sich um eine Reihe von mechanisch verfestigten, hochbelastbaren Vliesstoffen, die vor allem zur Bodenstabilisierung (Bewehrung) eingesetzt werden. Geotextil sorgt für eine bessere Lastenverteilung auf dem Gelände, wodurch sich sie die Stabilität und Belastbarkeit des Geländes verbessern. Geotextilien werden überwiegend aus synthetischen Fäden gefertigt (z. B. Polypropylen, Polyamid oder Polyester), Naturfasern (z. B. Schilf, Jute und Kokos) werden heutzutage nur selten verwendet.

    1.2 Geogitter

    Geogitter sind Geotextilien mit einer gitter- oder netzartigen Struktur, die bei Bauarbeiten zum Einsatz kommen. Sie dienen als Bewehrung für den Baugrund, indem sie seine Tragfähigkeit verbessern und punktuelle Setzungen verhindern. Außerdem können sie als Trennlage zwischen Baugrund und Schüttmaterial eingelegt werden.

    1.3 Drainagevlies – Filtervlies

    Vliesstoffe für die Drainage werden überall dort eingesetzt, wo eine wirksame Drainage erforderlich ist. Dies ist sowohl im Hausbau (Trenn- bzw. Filterschicht bei Fundamenten ober beim Gründach) als auch im Garten- und Landschaftsbau (Pflasterbau, Teichbau usw.) und natürlich im Straßenbau der Fall. Das Drainagevlies wird als Trennlage zwischen zwei Bodenschichten mit unterschiedlichen bodenphysikalischen Eigenschaften eingesetzt, um deren Vermischung zu verhindern. So wird es etwa im Pflasterbau dazu verwendet, dem Einsickern der Kies-Aufschüttung ins Erdreich vorzubeugen. Einst wurde Drainage- und Filtervlies aus Naturmaterialien wie Kokosfasern hergestellt, während heute normalerweise Geotextil aus Kokosfasern verwendet wird.

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    Geotextil dient als Trenn- und Filterschicht zwischen zwei Bodenschichten.

    2. Anwendungsbereiche von Geotextil

    Geotextil wird überall dort eingesetzt, wo Trennung, Filtration, Drainage, Stabilisierung oder Verstärkung erforderlich sind (Hochbau, Tiefbau, Wasserbau, Hangsicherung, Schutz von Rohrleitungen im Boden).

    2.1 Geotextil im Hochbau

    Im Hochbau wird Geotextil im Fundamentbereich zur Trennung, Filtration, Drainage, Bewehrung und Spannungsentlastung eingesetzt. Ein wichtiger Anwendungsbereich sind auch Gründächer, wo Vliesstoffe als Trenn- und Filterschicht unabdingbar sind.

    2.2 Andere Anwendungsbereiche

    Filter- und Trennschichten sind auch in verschiedenen anderen Situationen wie etwa im Straßenbau, im Pflasterbau oder im Teichbau erforderlich. Bei der Hang- und Böschungssicherung mittels bewehrter Erde (Kunststoff-Bewehrte-Erde bzw. KBE) spielen Geotextilien und Geogitter ebenfalls eine Schlüsselrolle. Außerdem werden Rohrleitungen im Boden mit Geotextil geschützt.

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    Zu den Anwendungsbereichen von Geotextil gehört auch der Schutz von Rohrleitungen im Boden.

    3. Geotextil im Fundamentbau

    Vor dem Betonieren der Bodenplatte eines Gebäudes müssen eine Kiesschicht und eine Sauberkeitsschicht ausgeführt und ein Filtervlies ausgelegt werden. Das Filtervlies fungiert als Trennschicht unter der Bodenplatte und ermöglicht die Filterung und Drainage von Feuchtigkeit. Bevor das Vlies verlegt wird, muss der Untergrund verdichtet und geebnet werden. Geotextil wird als Rollenware verkauft und kann mit einem Cutter- oder Teppichmesser zurechtgeschnitten werden. Die Vliesbahnen werden meistens mit einer Überlappungsbreite von etwa 50 cm über die gesamte Fläche der Baugrube verlegt. Seitlich muss das Vlies mindestens 1 m überstehen. Je nach Art des Bodens und Funktion des Geotextils muss ein Vliesstoff mit der richtigen Stärke (gemessen in Gramm pro Quadratmeter) gewählt werden.

    4. Gartenvlies und Unkrautvlies

    Es gibt mehrere Arten von Unkrautvlies. Einige Produkte werden im Gemüsebau verwendet, um die Erwärmung des abgedeckten Bodens bei Sonneneinstrahlung zu verstärken, die wiederum schnelleres Pflanzenwachstum ermöglicht. Solche Vliese werden aus biologisch abbaubaren Materialien hergestellt, damit sie bis Ende der Saison verrotten und in die Erde eingearbeitet werden können. Um Unkraut abzudecken, wird dagegen Unkrautvlies aus synthetischem Material verwendet. Solche Vliesstoffe unterbinden das Wachstum von Unkraut und unterdrücken die Verdunstung, sodass die Feuchtigkeit länger im Boden bleibt. Als Alternative zu herkömmlichem Unkrautvlies kommt Bodengewebe (Bändchengewebe) aus Geotextil infrage, das widerstandsfähiger und langlebiger ist.

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    Geotextil lässt sich auch als Unkrautvlies verwenden.

    5. Geotextil – Preis

    Wie viel Geotextil kostet, hängt von seiner Stärke bzw. seinem Flächengewicht (Gramm pro Quadratmeter), den verwendeten Fasern und dem jeweiligen Verfestigungsfahren (und, damit verbunden, der Geotextilrobustheitsklasse GRK), der Rollengröße, der Bestellmenge sowie dem Hersteller ab. In der Regel liegen die Preise bei 1,40 bis 4,00 €/m².

    Weitere Informationen zu den Preisen erhalten Sie in unserem Baukostenrechner.

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    Autor: Daibau Magazin

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