Im Beitrag:
1. Steinwolle
Steinwolle und Glaswolle unterscheiden sich sowohl hinsichtlich des Materials, aus dem sie hergestellt werden, als auch im Herstellungsverfahren. Steinwolle besteht aus Basalt und Diabas, die im Schmelzofen bei einer Temperatur von 1.600 °C geschmolzen werden und denen auch Koks hinzugefügt wird. Die geschmolzene Mischung wird dann weiterverarbeitet und mit einem Bindemittel angereichert, um ihre Festigkeit zu verbessern. Aus den so entstehenden Fasern wird eine Schicht Steinwolle gebildet. Nun kann die Steinwolle zu Dämmplatten geformt werden.
2. Glaswolle
Auch die Herstellung von Glaswolle beginnt im Ofen. Quarzsand und recyceltes Glas werden in einem geeigneten Ofen geschmolzen und das sich daraus ergebende Gemisch in einen Rotor gegossen. Danach wird das Gemisch zu Fasern geformt und mittels eines Bindemittels verfestigt. Aus den Fasern wird dann eine Schicht Glaswolle gebildet, die geschnitten und in Rollen verpackt wird.
Beide Materialien werden vor allem für Fassadendämmung verwendet. Große Hersteller bieten beide Materialien sowohl in Plattenform als auch als Rollenware an.
3. Dämmfähigkeit von Steinwolle, Wärmeleitfähigkeit von Glaswolle
Steinwolle und Glaswolle besitzen unterschiedliche Dichten, weshalb sie sich auch in ihren anderen Eigenschaften unterscheiden. Steinwolle hat die höhere Dichte, weshalb auch ihre Feuerfestigkeit und Robustheit höher sind. Die Materialdichte beeinflusst auch die Leitfähigkeit. Für Steinwolle gilt, je höher ihre Dichte, desto niedriger ihre Wärmeleitfähigkeit, d. h. auch die Energieverluste sind niedriger. Die optimale Dichte der Mineralwolle liegt zwischen 50 und 80 kg/m³, wobei die Wärmeleitfähigkeit zwischen 0,035 und 0,040 W/mK liegt.
Mit Glaswolle verhält es sich etwas anders. Je größer die Dichte, desto höher ist die Wärmeleitfähigkeit des Materials. Üblicherweise wird Glaswolle mit einer Dichte zwischen 10 und 100 kg/m³ verwendet, die eine Wärmeleitfähigkeit zwischen 0,045 und 0,032 W/mK aufweist.
4. Dämmwolle und Feuchtigkeit
Sowohl Glas- als auch Steinwolle sind von sich aus feuchtigkeitsresistent. Um sie vor Feuchtigkeit zu schützen, wird bei der Herstellung beiden Werkstoffen ein spezieller Zusatzstoff hinzugegeben. In beiden Materialien bleibt das Wasser zwischen den Fasern gefangen, was jedoch kein Problem darstellt, wenn das Material so eingebaut wurde, dass es schnell trocknen kann. Dennoch sollte man weder Glas- noch Steinwolle in Bereichen einsetzen, die ständiger Feuchtigkeit ausgesetzt sind.
5. Das Brennverhalten beider Materialien
Beide Materialien gelten als nicht brennbar, da bei beiden der Schmelzpunkt der Fasern oberhalb von 500 °C liegt, weshalb sie der Brandklasse A1 zugeordnet werden. Besonders Steinwolle eignet sich gut für hoch brandgefährdete Einbauorte, da sie einen noch höheren Schmelzpunkt hat als Glaswolle.
6. Steinwolle oder Glaswolle? Die Gesundheit geht vor!
Manch einer denkt, dass sowohl Stein- als auch Glaswolle gesundheitsschädlich seien. Zwar stimmt es, dass die Materialien nicht völlig natürlich sind, doch Studien entkräften die Vermutung ihrer Schädlichkeit. Es wird jedoch empfohlen, beim Einbau beider Materialien entsprechende Schutzkleidung zu tragen, d. h. Handschuhe und Schutzbrille, weil die kleinen Materialpartikel die Haut reizen.
7. Glaswolle – Preis
Der Preis von Glaswolle URSA DF 39 mit einer Dicke von 15 cm und einer Fläche von 6 m2 liegt bei circa 5 €.
8. Steinwolle – Preis
Der Preis von Steinwolle Knauf FPL 035, 12 cm dick und 1,44 m2 groß liegt bei rund 18,7 €.
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