Im Beitrag:
1. Schafwolle und andere Naturfasern
Dämmstoffe wie z. B. Schafwolle sind besonders benutzerfreundlich, weil sie aus natürlichen Materialien hergestellt werden, denen keine ökologisch bedenklichen Zusätze beigemengt werden. Nach ihrem Einbau geht von natürlichen Dämmstoffen keine Gefahr für Menschen aus und auch die Herstellung dieser Dämmstoffe ist umweltfreundlich. Naturfasern sind in der Regel ökologisch, denn sie reduzieren verschiedene negative Auswirkungen auf die Umwelt, wie etwa CO2-Emissionen. Nicht zuletzt gelten Naturfasern auch als effizienter im Vergleich zu klassischen Dämmstoffen.
Es gibt zahlreiche Arten von Naturdämmungen, die Naturfasern beinhalten, wie beispielsweise Flachsdämmung, Holzfaserdämmung, Hanfdämmung, Wolldämmung, Kokosfaserdämmung, Schilfrohrdämmung, Perlitdämmung (expandiertes Vulkangestein), Schafwolle und viele andere. Im Folgenden beschreiben wir einige der am häufigsten verwendeten natürlichen Dämmstoffe bzw. Wärmedämmstoffe.
2. Naturfaser / Flachsfaser
Die Flachs- oder Leinenfaser hat als Wärmedämmung einen positiven Einfluss auf die Umwelt. Sie reguliert unter anderem die Raumfeuchte, denn sie nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie langsam wieder an die Raumluft ab. Darüber hinaus bindet Flachsfaser eine große Menge Kohlendioxid aus der Atmosphäre, weshalb sich Flachsdämmung gut auf unsere Umwelt auswirkt. Flachsfaser ist ähnlich energieeffizient wie Schafwolle und wird sowohl in Neubauten als auch bei Renovierungen angewandt. Bei einer Renovierung kann die alte Dämmung wiederverwendet werden.
Flachsfaser bzw. Flachsdämmung ist in unterschiedlichen Formen erhältlich. Eine häufig verwendete Form sind Flachsdämmplatten, die vor allem zur Dämmung von Dächern, Wänden und Böden eingesetzt werden. Dämmbänder aus Flachs werden zum Füllen und Verschließen von Nuten und größeren Öffnungen verwendet. Ein spezielles Produkt der Flachsdämmung ist Flachsfilz, das als Bodendämmung verwendet wird und in Form von Randdämmstreifen als Trittschalldämmung dient. Nicht zuletzt gibt es auch Flachspartikel, die als dämmendes Füllmaterial in großen Öffnungen eingesetzt werden.
Zur besseren Vorstellung sind hier noch einige numerische Charakteristika von Flachsfasern angeführt: Die Wärmeleitfähigkeit von Flachsfaser beträgt 0,038 W/mK und sie kostet etwa 37 EUR/m2 bei einer Dämmstärke von 16 cm.
3. Holzwolle – Holzfaserdämmplatten
Holzwolldämmung bzw. Holzwolle lässt sich einfach und schnell einbauen, vor allem in Form von Dämmplatten. Von ihrer Struktur her erinnert sie stark an Schafwolle. Sie ist auch fest, stabil und einfach zu handhaben. Auch Brandsicherheit gehört zu den Vorzügen dieses Dämmstoffs. Holzwolle ist vollkommen natürlich, da sie aus zerfetzten und mit Wasser behandelten Holzfasern hergestellt wird. Auch in diesem Fall handelt es sich also um Naturfasern.
Holzwolle ist in unterschiedlichen Varianten erhältlich. So gibt es z. B. sog. Flex-Holzfaserdämmplatten, die etwas weicher sind und zum Dämmen von Wänden und Dächern eingesetzt werden. Bekannt sind auch Therm-Holzfaserdämmplatten, mit denen Wände, Dächer und (Trocken-)Estriche gedämmt werden. Daneben gibt es noch andere Variationen von Holzfaserdämmplatten. Holzwolle gibt es aber auch in anderen Arten bzw. Varianten. Zu erwähnen ist beispielsweise die natürliche Dämmung aus losen Holzfasern, die als Einblasdämmung oder Aufblasdämmung ausgeführt wird (in diesem Zusammenhang hat Holzfaser die Zellulosedämmung weitgehend verdrängt). Allgemein sind Naturfasern sehr gute Dämmstoffe.
Die Wärmeleitfähigkeit einer natürlichen Holzfaserdämmung, genauer gesagt einer Dämmung aus Flex-Holzfaserdämmplatten, beträgt 0,040 W/mK und kostet ungefähr 17 EUR/m2 bei einer Dämmstärke von 16 cm.
4. Hanfdämmung
Diese natürliche Dämmung besteht aus Hanffasern. Sie ist besonders interessant, weil sie feuchtigkeitsregulierend wirkt. Hanffasern nehmen Feuchtigkeit gut auf und geben sie nach und nach wieder in den Raum ab. Hanfdämmung ermöglicht es der Konstruktion zu atmen, genau wie Schafwolle oder Flachsfaser. Weil Hanfdämmung pflanzlichen Ursprungs ist und keine Proteine enthält, muss sie während des Verarbeitungsprozesses nicht chemisch behandelt werden.
Hanfdämmung ist in Form von Hanfdämmplatten erhältlich und wird zur Dämmung von Wänden, Decken und Dächern verwendet. Unter anderem kennen wir universelle Hanfplatten zum Dämmen von Dächern und Estrichen eingesetzt werden.
Die Wärmeleitfähigkeit von Hanfdämmplatten beträgt ungefähr 0,040 W/mK und die Platten kosten etwa 20 EUR /m2 bei einer Stärke von 16 cm.
5. Schafwolle für die Dämmung
Im Gegensatz zu den oben angeführten natürlichen Dämmungen bzw. Dämmstoffen ist die Schafwolldämmung tierischen Ursprungs. Diese Dämmung erzeugt ein sehr angenehmes Raumklima. Schafwolle enthält Lanolin und je mehr davon sie enthält, desto besser dämmt die. Außerdem ermöglicht diese natürliche Dämmung gute Luftzirkulation, ähnlich wie andere Naturfasern. Durch das Lüften reinigt sich Schafwolle auch. Die Brennbarkeit von natürlichen Dämmstoffen ist unterschiedlich, Schafwolle ist nur bei hohen Temperaturen brennbar.
Schafwolldämmung ist in Form von Platten erhältlich, die zum Dämmen von Dächern und Wänden eingesetzt werden. Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung loser Schafwollfasern, die als Einblasdämmung in verschiedenen Bauelementen, größeren Öffnungen und für Schalungen zum Einsatz kommen. Schafwolle in Plattenform besitzt eine Wärmeleitfähigkeit von 0,35 W/mK und kostet etwa 28 EUR/m2 bei einer Stärke von 16 cm.
Zum Vergleich: künstliche Dämmung aus Steinwolle weist eine Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/mK bis 0,040 W/mK auf und kostet ab 8 EUR /m2.