1. Sanierung der Wärmedämmung
Sanierung der Wärmedämmung ist ein häufiger Eingriff in Fassaden. Die Wärmedämmung wird saniert, wenn das Gebäude zusätzlich vor Energieverlusten geschützt werden soll. Gebäude müssen zumindest so weit wärmegedämmt sein, dass ihre Wärmeleitfähigkeit U<0,28 W/(m2K) beträgt. Bei den herkömmlichen Wandstärken von Massivbauten bedeutet dies, dass die Dämmschicht etwa 15 cm stark sein muss. Wenn Ihr Gebäude eine dünnere Dämmschicht besitzt, ist eine Fassadensanierung empfehlenswert. Eine wärmetechnische Sanierung wird die Betriebskosten Ihres Gebäudes spürbar senken, die optimale Dämmstärke beträgt etwa 25 cm.
Sehen wir uns noch den Energieverbrauch in Kilowattstunden an (die folgenden Angaben beziehen sich auf ein Einfamilienhaus mit rund 120 m2 Wohnfläche). Der jährliche Energieverbrauch eines schlecht gedämmten Gebäudes kann auf bis zu 200 kWh/m2 ansteigen. Das bedeutet ungefähr 200 Liter Heizöl pro Jahr. Im Gegensatz dazu beträgt der Energieverbrauch bei angemessen gedämmten Gebäuden an die 50 kWh/m2, was mit 500 Liter Heizöl zu erreichen ist. Die Heizölpreise unterliegen generell raschen Schwankungen und weichen regional ab.
Bei der Sanierung der Fassadendämmung ist auf mehrere Faktoren zu achten. Den ersten Faktor bilden die Zusammensetzung und die Wärmeleitfähigkeit der bestehenden Hauswand. Aber auch die regionalen klimatischen Bedingungen wie z. B. die typischen Außentemperaturen oder die Menge der Sonnenbestrahlung nehmen Einfluss auf die empfohlene Dämmstärke.
Bei Neubauten wird die erforderliche Dämmstärke vom Planer bzw. Architekten im Rahmen der Genehmigungsplanung berechnet. Bei Sanierungen muss die Berechnung dagegen gesondert erstellt werden. Durch kluge Planung der Wärmedämmung lassen sich langfristig die Heizkosten drastisch senken. Generell lässt sich sagen, dass etwa 70 % der Wärmeverluste aufgrund unzureichender Dämmung an Fassade und Dach entstehen.
2. Sanierung der Finalschicht
Auch wenn die finale Schicht (Oberflächenschicht, bei der verputzten Fassade ist das der Oberputz) ausgedient hat, muss die Fassade saniert werden. Eine beschädigte Oberflächenschicht schützt das Gebäude nicht ausreichend vor Witterungseinflüssen und verunstaltet das Gebäude optisch. Bevor man an eine Sanierung herangeht, sollte man allerdings einige Fakten kennen. Zuerst muss ein geeignetes Material ausgewählt werden. Grundsätzlich ist ein Material auszuwählen, das gut mit dem Gebäude und seiner Umgebung vereinbar ist. Weil die finale Fassadenschicht das sichtbarste Element des Gebäudes darstellt, kommt es darauf an, dass sie sich gut in ihre Umgebung fügt. Nur so können das Gebäude und seine Umgebung auf Bewohner und Besucher harmonisch und angenehm wirken.
Bei der Materialwahl für die Finalschicht der Gebäudefassade sollte man sich auch bei nachträglichen Sanierungen am Einreichplan orientieren. Fragen Sie bei Ihrem Bauamt nach, welche Materialien allgemein in Ihrer Region zugelassen sind. Ganz besondere Vorsicht ist geboten, wenn die Fassade eines denkmalgeschützten Gebäudes saniert werden soll. In diesem Fall sind die geltenden Denkmalschutzbestimmungen genau zu befolgen. Die Sanierung der Finalschicht selbst fällt dann am besten aus, wenn ein Fachbetrieb beauftragt wird, deshalb raten wir davon ab, die Arbeit in Eigenleistung vorzunehmen, obwohl Anleitungen dafür im Internet zu finden sind.