Im Beitrag:
1. Gaube - Dachgaube
1.1 Vorteile
Zu den Hauptvorteilen einer Dachgaube zählt der Umstand, dass der Raum unter einer Dachschräge mit niedriger Kniestockhöhe zum Wohnraum mit Stehhöhe ausgebaut wird. So verschwindet das Gefühl der Beengtheit und der Innenraum lässt sich besser nutzen, was den Wohnkomfort erheblich steigert. Dachgauben können auch sehr schön aussehen und das ganze Gebäude optisch aufwerten.
1.2 Nachteile
Bei den Nachteilen der Dachgaube ist die geringere Lichtausbeute zu erwähnen, denn das Sonnenlicht erreicht den Wohnraum nur durch einen schmalen Korridor (ungünstiger Einfallswinkel). Beschattung und Insektenschutz werden in der Regel nur an der Außenseite angebracht. Und falls beim Bau einer Dachgaube Ausführungsmängel auftreten, besteht große Gefahr, dass später Feuchtigkeit eindringt. Beim Einbau einer Dachgaube muss viel Aufwand in Belüftung und Wärmedämmung investiert werden, was sich auch an den Baukosten bemerkbar macht.
2. Dachgaubenbau
Dachgaubenbau erfordert einen umfangreichen Eingriff in die Dachkonstruktion, der neben dem Bau der Dachgaube selbst auch die Herstellung des Gaubendaches und Fenstereinbau mit einschließt. Eine Dachgaube ist mit einem kleinen Haus vergleichbar und wird praktisch nach dem gleichen Verfahren gebaut. Besondere Vorsicht ist beim Anbringen der Wärmedämmung gefragt, damit keine Wärmebrücken entstehen. Darum ist der Einbau einer Dachgaube nur etwas für Fachkräfte.
2.1 Ist für die Dachgaube eine Baugenehmigung erforderlich?
Zum nachträglichen Einbau einer Dachgaube ist immer eine Baugenehmigung notwendig – eine Dachgaube beeinflusst ja nicht nur das Aussehen des Gebäudes, sondern auch seine Statik. Beim Bau einer Dachgaube nach Maß muss ein Architekt beim Erstellen des Bauantrags mitwirken, was natürlich die Kosten erhöht. Etwas einfacher ist der Einbau einer Fertiggaube, da diesem im Regelfall alle wichtigen Daten zur Beantragung der Baugenehmigung beigelegt sind. Eine statische Überprüfung ist aber trotzdem erforderlich. Hier muss darauf hingewiesen werden, dass eine Baugenehmigung nicht immer erteilt wird. Die Gründe dafür liegen meistens im Denkmalschutz oder in den österreichischen Bebauungsplänen, die eine Aufstockung von Gebäuden verbieten.
2.2 Dämmung und Verglasung der Dachgaube
Eine Dachgaube muss mit ausreichender Wärmedämmung versehen werden. Für die lotrecht stehenden Wände wird eine Dämmstärke von 20 cm empfohlen (genau wie für die Hausfassade), während die Dachdämmung 40 cm stark sein bzw. die gleiche Dämmstärke haben sollte wie das restliche Dach. Beim Einbau der Wärmedämmung müssen maximale Luftdichtheit (Dampfbremse) und Schutz vor eindringendem Niederschlagswasser gewährleistet werden.
2.3 Dachgaubenfenster
So wie bei Dachflächenfenstern stehen auch bei Dachgaubenfenstern viele unterschiedliche Variationen zur Auswahl. In vielen Fällen können Dachgauben mit normierten Wandfenstern aus Holz, Kunststoff oder Aluminium ausgestattet werden (die Montage wird oft nach dem RAL-Standard vorgenommen). Die Öffnungsarten von Dachgaubenfenstern können sehr verschieden sein (z. B. Dreh-Kipp-Flügel oder Schiebeflügel). Moderne Lösungen sind bodentiefe Fenster und Dachaustritte. Einige Dachgaubenarten, wie etwa Fledermausgauben verlangen sogar nach individuellen Fenstern.
3. Dachgaube – Kosten
Wie viel kostet eine Dachgaube? Der Einbau einer Dachgaube ist viel aufwändiger und daher teurer als der Einbau eines Dachflächenfensters. Die Preise hängen stark von der genauen Dachform ab und variieren auch regional. Die drei Hauptfaktoren sind die Größe der Dachgaube und das verwendete Material, die Form der Dachgaube und schließlich der Aufwand beim Einbau. Die kleinsten und schlichtesten Fertiggauben in Standardformat sind als vorgefertigte Modelle im Fachhandel für etwas mehr als 1.000 EUR zu haben. Die günstigsten Flachdachgauben und Schleppgauben kosten ungefähr 3.000 EUR (Flachdachgauben sind ein bisschen günstiger als Schleppgauben). Individuell geplante Dachgauben sind zwei oder dreimal teurer als Fertiggauben mit ähnlicher Konstruktion.
4. Dachflächenfenster
4.1 Vorteile
Der Hauptvorteil eines Dachflächenfensters gegenüber einer Dachgaube ist die um etwa 30 % stärkere Sonnenlichtbeleuchtung. Es besteht auch die Möglichkeit, mehrere Dachflächenfenster zu kombinieren, um die Besonnung des Wohnraumes zusätzlich zu verbessern. Dachflächenfenster erleichtern und verbessern die Belüftung, lassen den Raum optisch größer wirken und verleihen dem Innenraum ein lebhafteres Aussehen.
4.2 Nachteile
Zu den Nachteilen von Dachflächenfenstern gehört die Gefahr des Eindringens von Feuchtigkeit, die aber nur bei nicht fachgerechtem Einbau auftritt. Überdies ist die Aussicht etwas eingeschränkt (außer bei modernen Lösungen, wie etwa beim Dachaustritt).
5. Dachfenster oder Dachflächenfenster einbauen
Auch vor dem Einbau eines Dachflächenfensters muss das Dach auf seine Tragfähigkeit geprüft werden. Der Einbau eines Dachflächenfensters ist zwar wesentlich einfacher auszuführen ist als der Einbau einer Dachgaube, doch trotzdem muss diese Arbeit unbedingt von kompetenten Fachkräften durchgeführt werden. Damit das Dachflächenfenster zu 100 % wasserdicht ist, müssen Eindeckrahmen und Umrandungen verwendet werden, die zur bestehenden Dacheindeckung passen. Die Dampfbremsfolie muss einwandfrei sitzen und die Fensterlaibung muss auch innenseitig bearbeitet werden, denn die Dämmstärke darf nicht geringer sein als am restlichen Dach. Manchmal müssen beim Dachfenstereinbau auch die Dachsparren gekürzt oder andere Eingriffe vorgenommen werden.
5.1 Ist für das Dachflächenfenster eine Baugenehmigung erforderlich?
Anders als für Dachgauben wird für Dachflächenfenster nicht immer eine Genehmigung benötigt. Der Einbau eines Dachflächenfensters ist vor allem dann genehmigungsfrei, wenn ein altes Fenster durch ein modernes Fenster mit Wärmeschutzverglasung ausgetauscht wird. Weil die baurechtlichen Regelungen je nach Bundesland unterschiedlich sind, sollten Sie sich dazu bei Ihrem zuständigen Bauamt erkundigen.
5.2 Fensterdämmung und Verglasung
Das Dachfensterglas muss Unwettern und Hagel standhalten. Deshalb wird zur Verwendung von Verbund-Sicherheitsglas (VSG) geraten. Dieses ist durchschlaghemmend und falls es doch zerbrechen sollte, ist die Gefahr der Verletzung an Splittern deutlich geringer. Erhältlich sind auch spezielle Varianten von Dachfenstergläsern, z. B. Sonnenschutz- oder Brandschutzglas. Für einwandfreie Wärme- und Schalldämmung müssen der Eindeckrahmen und die Dampfbremse gut befestigt werden.
5.3 Öffnungsarten von Dachfenstern
Zur Auswahl stehen Dachflächenfenster mit unterschiedlichen Öffnungsarten, darunter auch elektrisch betriebene Dachfenster. Die meisten Dachflächenfenster sind Schwingflügel- bzw. Schwingfenster, obwohl auch die Zahl der Klapp-Schwingfenster in den letzten Jahren immer mehr zunimmt. Klapp-Schwingfenster lassen sich sowohl mittig (wie Schwingfenster) als auch nach oben (wie Klappfenster) öffnen. Die beste Aussicht hat man mit großen Panoramafenstern, die für Dächer mit geringer Dachneigung geeignet sind und sich in der Regel wie Klapp-Schwingfenster oder wie Dachschiebefenster öffnen lassen.
5.4 Dachflächenfenster – Kunststoff, Alu oder Holz?
In Bezug auf die Materialien haben Sie viel Auswahlfreiheit, den Kunststoff, Aluminium und Holz sind für den Fensterrahmen genauso geeignet wie verschiedene Kombinationen dieser Materialien (z. B. Holz-Alu). Kunststoff-Dachfenster sind am kostengünstigsten, Dachfenster aus Holz sehen am attraktivsten aus und Alu-Dachfenster sind am widerstandsfähigsten, aber auch am teuersten. Die Widerstandsfähigkeit des Fensters lässt sich durch eine Außenverkleidung aus Aluminium, Kupfer oder Zink zusätzlich steigern.
6. Dachfenster – Preis
Was kosten Dachfenster bzw. Dachflächenfenster? Dachflächenfenster sind günstiger als Dachgauben. Die meisten Dachflächenfenster sind nach ihrer Öffnungsart Schwingfenster oder Klappfenster. Sie kosten inkl. Einbau, Abdichtung und ggf. anfallende Nebenarbeiten zwischen 1.200 und 1.800 EUR. Der Richtpreis für Schwingfenster aus Kunststoff in den Maßen 70 x 140 cm beträgt 1.200 EUR, für Schwingfenster aus Holz (gleiche Ausmaße) dagegen 1.500 EUR. Klappfenster aus Kunststoff in den Maßen 70 x 140 cm kosten etwa 1.400 EUR, während der Richtpreis für gleich große Klappfenster aus Holz bei 1.800 EUR liegt.