Im Beitrag:
1. Dachflächenfenster und Dachgaubenfenster
In Hinblick auf die Bauweise von Dachfenstern wird zwischen Dachflächenfenstern oder liegenden Dachfenstern und Dachgaubenfenstern oder stehenden Dachfenstern unterschieden.
1.1 Dachflächenfenster (liegende Dachfenster)
Liegende Dachfenster sind Fenster, die in die Dachfläche eingelassen sind und deshalb den gleichen Neigungswinkel haben wie das Dach. Sie ragen also nicht aus der Dachfläche heraus, weshalb sich der Begriff Dachflächenfenster eingebürgert hat. Heutzutage werden liegende Dachfenster industriell und in der Breite der üblichen Sparrenabstände hergestellt. Wie man uns im Unternehmen HOFER OTTO Lettner-Fiedler Spengler & Dachdecker GmbH erklärt, ist der Einbau relativ einfach, weswegen sich diese Fensterart gut für nachträgliche Dachraumausbauten eignet. Bezüglich ihrer Öffnungsart sind die meisten Dachflächenfenster Schwingflügel- bzw. Schwingfenster. Das heißt, sie lassen sich um ihre waagerechte Mittelachse kippen. Immer öfter werden Dachflächenfenster auch als Klapp-Schwingfenster angefertigt. Solche Fenster lassen sich sowohl mittig (wie Schwingfenster) als auch nach oben (wie Klappfenster) öffnen. Aufgrund ihres Neigungswinkels sind liegende Dachfenster vor allem zur Sommerzeit erhöhter Wärmeeinstrahlung ausgesetzt. Deswegen werden sie entweder mit einem äußeren oder inneren Sonnenschutzelement (meistens Rollo)ausgestattet, oder zur Gänze mit sog. Intelligentem Glas (Glas mit veränderbarer Lichtdurchlässigkeit) versehen.
1.2 Dachgaubenfenster (stehende Dachfenster)
Dachgauben ermöglichen nicht nur eine bessere Nutzung des Dachraumes, sondern auch den Einbau normierter Wandfenster. Anstatt eines Fensters kann auch eine Tür eingebaut werden, allerdings sollte dies bereits bei der Fertigung der Dachgaube eingeplant werden. Außerdem muss berücksichtigt werden, dass dort, wo die Fensterfläche bis an die Bodenfläche des Raumes heranreicht, eine hüfthohe Absturzsicherung eingebaut werden muss. Jedoch erlauben nicht alle Dachgauben den Einbau so großer Fenster. Viele Dachgaubenarten erfordern individuelle Fenster: während in Trapez- oder Walmdachgauben quadratische oder rechteckige Fenster eingebaut werden können, benötigen Dreiecksgauben für gewöhnlich quadratische Fenster fürs Untere und dreieckige fürs obere Fenstersegment, Schleppgauben verlangen nach kleinen Fenstern, bei Fledermausgauben hingegen müssen die Fenster sogar ganz individuell in Maßen und Form der Gaube angepasst werden. Heute besteht auch die Möglichkeit, voll verglaste Dachgauben anzufertigen, bei denen Frontflächen, Gaubenwangen und Gaubendach verglast sind.
2. Lichtkuppel (Oberlicht)
An Flachdächern kommen in der Regel verschiedene Versionen von Oberlichtern zum Einsatz (der Begriff „Oberlicht“ wird nicht nur für das hier beschriebene Bauteil verwendet, sondern auch allgemein für den Lichteinfall von oben – z. B. Oberlichter bei Türen). Anders als Dachfenster sind Oberlichter nicht dafür gedacht, einen Ausblick auf die Umgebung zu gewähren. Sie dienen lediglich dazu, Tageslicht (und gegebenenfalls auch Frischluft) ins Gebäude zu lassen. Eine häufig angewandte Oberlichtvariante ist die Lichtkuppel. Sie setzt sich aus einer Kuppel und einem Aufsatzkranz zusammen. Bei Lichtkuppeln kommt nur selten Glas zum Einsatz, meistens bestehen sie aus Kunststoff (Thermoplaste oder Duromere/Duroplaste).
3. Velux Cabrio Fenster (Dachaustritt)
Ein Dachaustritt bietet noch bessere Benutzungsmöglichkeiten als ein bis an die Bodenfläche des Raumes heranreichendes Dachgaubenfenster. Bei einem Dachaustritt handelt es sich um einen kleinen Balkon, mit dem sich ein klassischer Dachbalkon oder eine Dachterrasse preisgünstig ersetzen lässt. Die Fachleute des Unternehmens HOFER OTTO Lettner-Fiedler Spengler & Dachdecker GmbH erklären uns, dass ein Dachaustritt meist aus zwei Teilen besteht. Der obere Teil ist ein kippbares Dachfenster (Klapp-Schwing-Flügel-Fenster), das sich bis zu einem Winkel von 45° öffnen lässt. Der untere Teil besteht aus einer Fenstereinheit, die sich samt dem Geländer nach vorne schieben bzw. bis zur senkrechten Position ausklappen lässt. Auf diese Weise wird im Handumdrehen aus einem Dachflächenfenster ein luftiger Minibalkon. Zu den bekanntesten Beispielen dieser Dachaustrittvariante gehören Velux Cabrio Fenster. Es gibt aber auch andere Varianten, wie z. B. fest verbaute Balkone mit Dachfenstern.