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    Betondach: welche Eigenschaften haben Betondachsteine?

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    Bereits seit einigen Jahren werden auf österreichischen Dächern mehr Betondachsteine als Dachziegel verlegt. Dies ist insbesondere auf den günstigen Preis und die verschiedenen Möglichkeiten der Oberflächengestaltung zurückzuführen (moderne Betondachsteine sehen Dachziegeln zum Verwechseln ähnlich). Lesen Sie in diesem Beitrag mehr über die Vor- und Nachteile dieses Eindeckungsmaterials.
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    1. Wie werden Betondachsteine hergestellt?

    Betondachsteine (manchmal such Betondachziegel genannt) werden aus einem Gemisch aus Zement, quarzhaltigem Sand und Pigmenten gefertigt. Die Qualität des Betons hängt hauptsächlich von der Qualität des Zements, der Sandkörnung und der Menge des Zugabewassers ab.

    Ausschlaggebend für die Festigkeit des Betons ist das richtige Mischungsverhältnis zwischen dem Bindemittel (Zement) und den Zuschlagstoffen.

    Der Betonmischung werden auch Zusatzstoffe beigemengt, welche die Widerstandsfähigkeit des Betons erhöhen. Die Herstellung von Betondachsteinen erfolgt maschinell im sog. Strangpressverfahren, wobei die Betonmasse unter hohem Druck in Form gepresst wird. Anschließend wird die Oberfläche der Betondachsteine mit einer Zementschlämme versiegelt. Nun müssen die künstlichen Steine nur noch trocknen, was in der Regel etwa 28 Tage dauert.

    2. Welche Vorteile bieten Betondachsteine?

    2.1 Hohe Widerstandsfähigkeit, Tragfähigkeit und lange Lebensdauer

    Betondächer sind vor allem für ihre hohe Festigkeit und Tragfähigkeit bekannt. Beton ist ein äußerst widerstandsfähiger und langlebiger Werkstoff, weshalb Bedachungen aus Beton eine lange Lebensdauer aufweisen. Betondachsteine sind beständig gegen Witterungseinflüsse, UV-Strahlung, Säuren und mechanische Beanspruchung. Außerdem sind sie nicht brennbar und überdies auch frostbeständiger als Dachziegel aus Ton. Dachsteine aus Beton sind für die unterschiedlichsten Dachformen (Sattel-, Walm-, Pultdach usw.) sowie für alle Klimazonen und Höhenlagen geeignet. Laut ÖNORM B 3419 können sie ab einer Dachneigung von 15°, unter bestimmten Voraussetzungen sogar13° Dachneigung verlegt werden.

    Betondächer wiegen ca. 45 kg/m², was mit dem Gewicht von Ziegeldächern vergleichbar ist. Das Gewicht ist eigentlich kein Nachteil, vielmehr ist es ein Garant für Stabilität bei jedem Wetter.

    Heutige Betondächer sind für sehr hohe Wind- und Schneelast ausgelegt. Aufgrund der mit dem Gewicht zusammenhängenden hohen Dichte bieten Betondachsteine auch sehr guten Wärme- und Schallschutz.

    2.2 Ansprechende Optik

    Eine Dacheindeckung aus Beton muss keine graue Betonoptik aufweisen. Viele Hersteller bieten mittlerweile Betondachsteine in Ziegeloptik oder mit anderen Oberflächenveredelungen an. Dank der Vielzahl an verschiedenen Formen und Farben von Betondachsteinen stehen bei der Dachgestaltung viele Möglichkeiten offen.

    Darüber hinaus lassen sich Betondachsteine leichter austauschen als Dachziegel und passende Ersatzsteine sind fast immer auch noch nach vielen Jahren im Handel erhältlich (auch dies ist bei Dachziegeln seltener der Fall).

    2.3 Günstiger Preis

    Für Betondachsteine spricht auch der Kostenfaktor, der naturgemäß immer eine wichtige Rolle spielt. Der Quadratmeterpreis einer Dachdeckung aus Beton kann um bis zu 50 % niedriger sein als der Quadratmeterpreis einer Dachdeckung aus Ton bzw. Dachziegeln. Allerdings sind heute auch exklusivere Varianten von Betondachsteinen mit aufwändigen Oberflächenveredelungen erhältlich, die durchaus teuer sein können.

    Die Robustheit des Materials, die optischen Gestaltungsmöglichkeiten und der günstige Preis haben dazu geführt, dass mittlerweile mehr Betondachsteine als Dachziegel verlegt werden.

    3. Welche Nachteile haben Betondachsteine?

    Leider gibt es keinen Werkstoff ohne Nachteile. Bei Beton ist es unter anderem seine Anfälligkeit für Kalkausblühungen sowie Moos- und Algenbefall.

    3.1 Ausblühungen im Beton

    Weiße Kalkausblühungen können auf allen im Bauwesen verwendeten Betonprodukten entstehen. Das Phänomen wird oftmals mit dem Verblassen der Betonfärbung verwechselt. Ausblühungen treten auf frei bewitterten Betonoberflächen auf, weil die Zementbestandteile mit dem Wasser chemisch reagieren. Dabei löst sich Calciumhydroxid aus dem Betongefüge und reagiert mit dem natürlichen Kohlendioxid in der Luft, wodurch Calciumcarbonat entsteht. Weil Calciumcarbonat in Wasser schwer löslich ist, bleibt es an der Betonoberfläche als sogenannte Ausblühung sichtbar. Ausblühungen treten vor allem im ersten Jahr der Bewitterung auf, falls dies nicht geschieht, ist ihr Auftreten in den Folgejahren eher unwahrscheinlich.

    In den meisten Fällen sind Kalkausblühungen nur optisch störend und verursachen keine ernsten Schäden im Beton. Aufgrund des Gefälles entstehen Ausblühungen auf Dächern jedoch seltener als auf horizontalen Betonbauteilen.

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    Beton ist ein äußerst widerstandsfähiges und langlebiges Material, weshalb ein Betondach eine lange Lebensdauer erreicht.

    3.2 Verfärbung von Betondachsteinen

    Die Einwirkung von Hitze auf Betondachsteine kann ebenfalls optische Veränderungen verursachen. Je dunkler die Oberfläche, desto mehr Wärme nimmt sie auf. Durch Erhitzung können sich Betondachsteine verfärben, was schlimmstenfalls ihre Lebensdauer verkürzen kann.

    3.3 Risse und Brüche in oder an Betondachsteinen

    Abbrechende Äste oder große Hagelkörner können jede Dacheindeckung beschädigen und Betondachsteine bilden dabei keine Ausnahme. Bei Dacharbeiten ist besonders darauf zu achten, dass durch das Anstellen von Leitern keine Schäden an den Dachsteinen oder der Dachumrandung verursacht werden.

    3.4 Moos auf Betondachsteinen

    Dächer sind dem Befall durch Moose und Flechten ausgesetzt, was insbesondere bei schlechter Entwässerung zum Problem werden kann. Durch Moosbewuchs wird der Wasserabfluss zusätzlich verschlechtert. Betondachsteine mit höherer Glätte sind wasser- und schmutzabweisender als Dachsteine mit grober Oberfläche, sodass sich Moos schwerer daran festsetzen kann. Wenn die Oberfläche völlig glatt ist, werden Vermoosung und Verschmutzung bereits durch abfließendes Regenwasser abgewaschen, anderenfalls können Sie einen Fachbetrieb mit der Reinigung des Daches beauftragen.

    4. Wie wird ein Betondach sachgemäß gereinigt?

    Wenn Moosbewuchs und Verschmutzung zu stark zunehmen, können bei Starkregen größere Moosbüschel vom Dach in die Dachrinne gespült werden und diese verstopfen. In diesem Fall läuft das Wasser nicht mehr ordnungsgemäß über die Rinne, sondern über die Fassade ab, wo es Feuchtigkeitsschäden anrichtet. Deshalb sollte man Dach und Dachrinnen regelmäßig auf Verunreinigungen untersuchen und das Moos entfernen. Das Dach sollten Sie jedoch nicht selber reinigen. Abgesehen davon, dass diese Arbeit gefährlich ist, ist die Gefahr, das Dach zu beschädigen, einfach zu groß. Es wird jedoch empfohlen, sich den Zustand des Daches ab und zu genauer anzusehen.

    4.1 Hochdruckreiniger sind zur Dachreinigung ungeeignet

    Hochdruckreiniger werden zur Fassadenreinigung eingesetzt, das Dach sollte jedoch nicht damit gesäubert werden. Der harte Wasserstrahl kann nämlich die Schutzschicht des Eindeckungsmaterials – egal ob Dachsteine oder Dachziegel – beschädigen und seine Oberfläche anrauen, sodass Regenwasser danach langsamer abfließt und sich Moos leichter am Dach festsetzt. Zudem kann es schnell passieren, dass das Reinigungswasser unter die Dachsteine oder Dachziegel fließt und dort für Staunässe, Schimmelbildung und Fäulnis sorgt.

    4.2 Manuelles Entfernen von Moos

    Moos von Hand zu entfernen ist zwar möglich, jedoch ist dabei große Vorsicht geboten. Moos und andere Verunreinigungen sollten nicht von den Betondachsteinen abgekratzt, sondern mit Wasserschlauch und Bürste entfernt werden.

    4.3 Chemisches Entfernen von Moos

    Die Verwendung chemischer Reinigungsmittel ist zwar effektiv, doch aus ökologischer Sicht problematisch. Die Chemikalien, die das Moos zerstören, schaden auch anderen Lebewesen, einschließlich des Menschen. Deshalb sollten Sie damit einen erfahrenen Fachbetrieb beauftragen, der mit den geltenden Einsatzvorschriften vertraut ist.

    4.4 Kupferelemente

    Neuerdings werden zur Vorbeugung von Algen- und Moosbefall auch Kupferelemente auf der Dachoberfläche angebracht. Diese sind in unterschiedlichen Formen erhältlich; es gibt einfache Blechstreifen, gelochte Blechelemente, Gitterfolien in Form von Dachziegeln oder Firststeinen und andere Varianten. Kupfer, Regenwasser und Luft gehen eine chemische Reaktion ein, die zur Bildung von Kupfersalzen führt, welche, im Wasser gelöst, die Algen und Moose abtöten. Das kupfersalzhaltige Regenwasser darf nicht als Gießwasser verwendet werden.

    4.5 Regelmäßige Reinigung von Dachrinnen

    Achten Sie darauf, Dachrinnen regelmäßig von Laub und Schmutz zu befreien. Wenn das Fallrohr verstopft ist, läuft die Regenrinne über, was zu Schäden an den unteren Betondachsteinen und der Hausfassade führen kann.

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    Die Reinigung mit chemischen Reinigungsmitteln ist eine effektive Methode zum Entfernen von Moos, die jedoch nur von Fachbetrieben durchgeführt werden sollte.

    5. Wie lange halten Betondachsteine?

    Die von den Herstellern angegebene durchschnittliche Lebensdauer von Betondachsteinen liegt bei etwa 30 Jahren. In der Praxis hat sich jedoch herausgestellt, dass Betondachsteine bei richtiger Pflege 60 Jahre und möglicherweise sogar noch länger halten können. Allerdings hängt die Lebensdauer auch vom Standort und den Witterungsbedingungen ab. In Gebieten, in denen starker Wind oder Hagel häufig vorkommen, ist die Lebensdauer jeder Dacheindeckung kürzer und das Dach muss auch in kürzeren Intervallen überprüft werden.

    6. Was kosten Betondachsteine?

    Die Preise von Betondachsteinen hängen von ihrer Oberflächenbearbeitung und dem Hersteller ab. Die Kosten der Verlegung von Dachsteinen richten sich nach den Eigenschaften des Daches (je flacher das Dach, desto anspruchsvoller und teurer die Verlegung durch den Dachdecker). Bei der Sanierung eines bestehenden Daches kommen auch die Kosten für das Abdecken und Entsorgen der alten Dacheindeckung hinzu (diese sind bei Betondachsteinen niedriger als bei Dachziegeln aus Ton). Betondachsteine bzw. Betondachziegel kosten inkl. Verlegung zwischen 28 und 40 €/m² (bei den gängigen Formaten kommen auf einen Quadratmeter etwa 10 Dachsteine). Der reine Materialpreis liegt bei 6 bis 18 €/m².

    Fachartikel 830
    Autor: Daibau Magazin

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