1. Stützmauern
Wozu werden Stützmauern benötigt? Wenn wir ein Objekt vor der Erosionswirkung von Erdrutschen an Hängen schützen wollen, müssen wir das steile Gelände gut befestigen. In Bezug auf die Erdart kann der minimale Steilhangwinkel bestimmt werden, der noch sicher ist, einen Winkel von 90 Grad hält jedoch nur nackter Fels aus. Das Rutschen des Erdreichs kann durch qualitätsvoll ausgeführte Stützmauern wirksam aufgehalten werden. Bei deren Errichtung sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen: auf die Mauer wirkender Erddruck, Fundamentdimensionen sowie die Verwendung einer geeigneten Armatur und Betonmischung. Bei Mauern von mehr als 120 Zentimetern Höhe sollte ein Statiker herangezogen werden, der auch die Dimensionierung des Fundaments bestimmt. Stützmauern können aus Beton, Naturstein (mit oder ohne Mörtel), Böschungssteinen oder Bewehrter Erde bestehen.
2. Materialien für Stützmauern
Abhängig vom gewünschten Aussehen und der benötigten Festigkeit lassen sich unterschiedliche Materialien zum Stützmauerbau verwenden. Grundsätzlich gibt es drei Ausführungsweisen von Stützmauern oder Futtermauern für unsichere Hänge: mit Böschungssteinen aus Beton, Betonpalisaden oder einer einheitlichen Konstruktion aus armiertem bzw. bewehrtem Beton. Böschungssteine sind für sanft ansteigende Hänge geeignet, haben jedoch den Vorteil gänzlich begrünt werden zu können. Betonpalisaden halten schon schwererem Druck stand, am festesten sind jedoch einheitliche Stützmauern aus armiertem bzw. bewehrtem Beton. Um ein angenehmes Aussehen zu erreichen, kann der Beton abschließend mit Dekorativstein verkleidet werden, oder die Mauer selbst wird aus Bruchstein gebaut. Falls Sie der Umgebung Ihres Hauses einen Hauch von Natur hinzufügen wollen, wird von Experten zur Steinschlichtung bzw. zu Stützmauern aus Naturstein geraten. Es gibt aber auch andere Lösungen wie L-Steine oder Gabionen.
3. Bau von Stützmauern
Aufgrund von Erddruck und Problemen mit Sickerwasser erfordert der fachgerechte Bau von Stützmauern Genauigkeit und Sachkenntnis. Bereits in der Planungsphase werden Statik und Fundamentdimensionen berechnet, wobei die Mauerhöhe und die sich dahinter befindliche Erdart berücksichtigt werden. Beim Bau des Fundaments wird in der Baugrube bzw. dem Baugraben zuerst eine auch als Drainage dienende Schicht Schotter aufgeschüttet und verdichtet, oder ein betoniertes Fundament angelegt. Das Fundament sollte unter Einsatz einer Holzverschalung zum Schutz vor nachrutschender Erde gebaut werden. Außerdem muss darauf geachtet werden, genug Abstand zum Hang zu lassen um noch eine Hinterfüllung anfertigen zu können. Die Hinterfüllung besteht aus Schotter oder Kies und hat den Zweck die Mauer vor den Auswirkungen von Regen- und Sickerwasser zu schützen. Zur Entwässerung werden auch Drainagerohre mit Filter eingebaut. Stützmauern sollten dem Hang zugeneigt sein um dem Erddruck standhalten zu können. Am Ende kann die Mauer noch mit Dekorativstein ausgekleidet werden.
Eine andere Option für Dekoration ist die Begrünung der Stützmauer. Dies kann man mit bewehrter Erde erreichen. Unter dem Begriff Bewehrte Erde versteht man einen Verbundkörper aus Boden und einer Bewehrung. Beispiele sind Stäbe aus Kunststoff, Geogitter, Geotextilien oder auch Stahl, die in unterschiedlicher Bauweise und Richtung installiert werden. Demzufolge stellt sich auch ihre Art der Beanspruchung sowie ihre Verwendung auf verschiedene Weise dar. Bewehrte Erde kann bis zu einer Steigung von 70° begrünt werden und ist nicht nur funktionell betrachtet optimal, sondern auch optisch ein Blickfang.
Ihr DaiBau Team