Gereinigtes Regenwasser muss in die bestehende öffentliche Kanalisation abgeführt werden, welche in einer Kläranlage endet. Wenn die Regenwasserableitung nicht vorhanden ist, nicht ordnungsgemäß umgesetzt wurde oder unterdimensioniert ist, ist es notwendig das Wasser in den lokale Wasserversickerungschacht abzulassen.
1. In welchem Fall darf ein Versickerungsschacht ausgeführt werden?
Der Versickerungsschacht kann nur dann ausgeführt werden, wenn der Boden ausreichende Porosität aufweist, um abgeleitetes Regenwasser in einer entsprechenden Zeit aufzunehmen. Als ungeeignete Böden für einen Versickerungsschacht gelten zum Beispiel tonhaltige Böden oder ähnlich zusammengesetzte Böden. Die genaue Bodenbewertung erfolgt durch einen Geologen der eine hydrogeologische Information über den Untergrund vorbereitet.
Expertenrat des Unternehmens Daniel Schmelzer
Könnten Sie uns kurz erklären wofür Kleinkläranlagen verwendet werden?
Kleinkläranlagen werden vor allem in ländlichen Bereichen gebraucht, wo kein örtlicher Kanalanschluss vorhanden ist oder der Anschlussaufwand zu groß/teuer wäre. Da kommen Kleinkläranlagen ins Spiel, damit das Abwasser geklärt werden kann.
Wie sind Kleinkläranlagen konstruiert und welche Kosten sind mit ihnen verbunden?
Eine Kleinkläranlage ist eigentlich ein Mehrkammersystem. Sie werden in den meisten Fällen schon gemäß Normvorgaben fertig geliefert. Den Preis pauschal zu nennen ist sehr schwer, weil verschiedene Faktoren den Preis beeinflussen. Ungefähr könnte man den Preis ab 2000 € aufwärts festlegen. Die Kosten variieren dann je nach Herstellungsaufwand. Laufende Kosten sind dann noch mit der Wartung der Anlage verbunden. Der anfallenden Klärschlamm muss in weiterer Folge in regelmäßigen Abständen fachgerecht entsorgt werden.
Herr Schmelzer, Daniel Schmelzer
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2. Wie wird ein Versickerungsschacht ausgeführt?
Wenn die Menge an Regenwasser, die zu einem Versickerungsschacht abfließen soll, nicht zu groß ist, kann dies mit einem perforierten Betonrohr geschehen. Dabei muss ein entsprechend dimensioniertes Betonrohr ausreichend tief im Boden verlegt werden. Die Betonrohre werden der Aufnahme der Regenwassermange nach dimensioniert, was in der Regel Ø 100 oder 120 cm bedeutet. Falls ein einzelnes Rohr nicht ausreicht, ist es möglich, zwei Rohre aufeinander zu stapeln, damit eine Gesamthöhe von ca. 2 m entsteht.
Vor der Errichtung der Betonrohre ist es notwendig den Boden vorzubereiten. Üblicherweise wird vom Betonieren unterhalb der Rohre abgeraten, außer der Grund ist nicht ausreichend tragfähig.
Zuerst wird unter und um das Rohr des Versickerungsschachts Drainagematerial aus Schutt (Granulat 16-32 mm) ausgeschüttet. Darauf verlegt man eine spezielle Folie oder einen Filz, damit sich das Drainagematerial nicht mit der Erde und der Schottertragschicht vermischt. Auf den Filz wird dann noch etwa 30 cm der Schottertragschicht geschüttet und schließlich die begehbare Oberfläche vorbereitet. Wenn die Oberfläche auf dem Versickerungsschacht befahrbar sein soll, ist es notwendig den Untergrund demnach ausreichend tragend auszuführen um einen Asphalt zu verlegen und den Schacht mit einem Stahldeckel abzuschließen. Wenn die Oberfläche auf dem Versickerungsschacht nicht befahrbar ist, kann jedoch der Versickerungsschacht mit einem Betondeckel bedeckt werden.