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    Bad richtig einbauen: Fugenmörtel, Fliesenkleber und Badabdichtung

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    Schreit Ihr Bad nach einer Renovierung? Wünschen Sie sich ein neues Bad, das Ihnen viele Jahre dienen wird? Wenn Sie Ihr altes Badezimmer renovieren oder ein neues Bad einbauen möchten, müssen Sie mit dem Arbeitsablauf vertraut sein. In diesem Beitrag möchten wir Sie darauf hinweisen, worauf beim Badeinbau besonders zu achten ist: Die Badabdichtung ist ebenso wichtig wie die Wahl des Fugenmörtels und des Fliesenklebers.
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    badezimmer richtig einbauen
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    1. Bad einbauen – aber richtig

    Nachdem alle Wasser- und Abwasserleitungen verlegt und alle Bauarbeiten beendet wurden, ist es Zeit für die Fliesenverlegung. Diese muss fachgerecht durchgeführt werden, damit später, wenn das Bad benutzt wird, keine Probleme auftreten.

    Fachgerechte Fliesenverlegung setzt sich aus 5 Arbeitsschritten zusammen:

    1. Untergrundvorbereitung für die Fliesenverlegung
    2. Badabdichtung, um den Estrich vor eindringendem Wasser zu schützen
    3. Fliesenverlegung mit einem hochwertigen Fliesenkleber
    4. Verfugung mit farbigem, wasser- und schimmelfestem Fugenmörtel
    5. Abdichtung des Duschrands und der Ecken

    Dabei dürfen nur Produkte verwendet werden, die mit allen erforderlichen Zertifikaten versehen sind. Laien ohne entsprechendes Fachwissen kaufen oft ungeeignete Produkte, die beispielsweise nicht für den Einsatz in Nassräumen gedacht sind.

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    Fürs Fliesenlegen stehen Distanzstücke und andere Verlegehilfen zur Verfügung.

    2. Untergrundvorbereitung

    Fachgerechte Untergrundvorbereitung bildet die buchstäbliche Basis der Fliesenverlegung, die auf einem schlecht vorbereiteten Untergrund niemals perfekt gelingen kann. Zunächst ist zu prüfen, wie eben der Boden und in welchem Zustand sich der Estrich befindet. Wenn die Substanz des Estrichs in schlechten Zustand ist, sollte ein neuer Estrich aufgebracht werden, weil nach der Fliesenverlegung eine Ausbesserung natürlich nicht mehr möglich ist. Prüfen Sie auch, wie eben der Untergrund bzw. der Estrich ist. Oftmals muss der Estrich geschliffen werden, um scharfkantige Partikel und Unebenheiten von seiner Oberfläche zu entfernen. Zum Ausgleichen von Unebenheiten kann auch ein Fließspachtel verwendet werden. Auch die Wände müssen gründlich inspiziert und bei Bedarf ausgebessert werden.

    Um eine gute Haftung zu gewährleisten, muss der Untergrund für die Fliesenverlegung ausreichend fest, tragfähig, sauber, trocken, formbeständig und frei von haftungsmindernden Schadstoffen sein.

    3. Badabdichtung

    Auf die Untergrundvorbereitung folgt die Abdichtung des Badezimmers. Jedes Bad muss gut abgedichtet werden, damit bei eventuellem Wasserstau keine Feuchtigkeit durch den Estrich in die darunterliegende Geschossdecke (Stahlbetonplatte) oder durch die Fugen der Wandfliesen in die Wand gelangt. Ein Befeuchten der Stahlbetonplatte würde einen Oxidationsprozess der Stahlbewehrung in Gang setzen, weshalb diese zu rosten bzw. zu korrodieren beginnen würde. Dies hätte eine Schwächung des Tragwerks zur Folge. Als Dichtungsmaterial werden flüssig zu verarbeitende, wasserundurchlässige Produkte auf Zement-, Dispersions- oder Kunstharzbasis verwendet, die durch Abdichtungsbänder, Manschetten und spezielle Systemteile für Innen- bzw. Außenecken ergänzt werden.

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    Die großflächige Badabdichtung wird mithilfe von streichfähigen Abdichtungen auf Wänden und Boden ausgeführt.

    Die Badabdichtung muss jedoch nicht im ganzen Badezimmer angebracht werden, sondern nur in jenen Bereichen, die mäßiger bis starker Feuchtigkeitsbeanspruchung ausgesetzt sind. Das bedeutet, dass alle Wandflächen im direkten Spritzwasserbereich von Badewannen und Duschen sowie alle Bodenflächen, die regelmäßig Spritz- und Reinigungswasser ausgesetzt sind, abgedichtet werden müssen. Die ÖNORM B 2207 schreibt vor, dass Wandflächen im direkten Spritzwasserbereich beidseitig 30 cm über den Rand hinausgehend und mindestens bis 30 cm über der höchsten Entnahmestelle abgedichtet werden müssen. Im Bereich von Badewannen und Duschen muss die Verbundabdichtung bis 200 cm über die fertige Fußbodenoberkante hergestellt werden. Der Boden muss dagegen vollflächig abgedichtet werden, um das Eindringen von Spritz- und Reinigungswasser in den Estrich zu verhindern.

    4. Fliesenlegen

    Nachdem das Bad abgedichtet worden ist, kann der Fliesenleger mit der eigentlichen Fliesenverlegung beginnen. Dazu wird zuerst Fliesenkleber auf dem Untergrund aufgetragen, verteilt und mit einem Zahnspachtel (Glätter) gekämmt, damit gleichmäßige Furchen entstehen. In diese Klebstoffschicht werden die Fliesen verlegt, wobei sie leicht hineingedrückt werden. Für gleichmäßiges Fliesenlegen stehen nicht nur herkömmliche Distanzstücke bzw. Fugenkreuze, sondern auch verschiedene moderne Verlegehilfen zur Verfügung (Sets aus Laschen, Keilen und Zange), mithilfe derer sich Überzähne (Höhenunterschiede zwischen nebeneinander verlegten Fliesen) leicht vermeiden lassen. Jede Fliese wird nach dem Einsetzen mit einem Gummihammer leicht abgeklopft.

    Beachten Sie, dass vor Arbeitsbeginn der gesamte Raum vermessen, ein Verlegemuster gewählt (Kreuzverband, Halbverband, Diagonalverband usw.) und ein Verlegebild geplant werden muss. Bei jeder Fliesenverlegung müssen einige Fliesen zugeschnitten werden: Je nach Raumgeometrie, Fliesenformat und Verlegemuster ist mit mindestens 10 % Verschnitt zu rechnen. 

    Die ästhetischsten Verlegebilder sind jene, bei denen die zugeschnittenen Fliesen nicht wesentlich kleiner sind als die übrigen Fliesen.
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    Für eine ästhetische Optik muss man ein geeignetes Verlegebild wählen.

    5. Fliesenkleber – Klebemörtel

    5.1 Fliesenkleber für große Fliesenformate

    Aktuell sind große Fliesenformate im Trend (XXL-Fliesen), die aufgrund ihres größeren Eigengewichts den Einsatz spezieller Fliesenkleber erfordern. Fliesenkleber für große Fliesenformate müssen hoch flexibel sein, denn mit zunehmender Größe werden Fliesen und Platten empfindlicher gegenüber Bauteilbewegungen. Beachten Sie, dass mit steigenden Formatgrößen auch der Verbrauch des Fliesenklebers ansteigt. Zudem wird es bei steigenden Formatgrößen immer schwieriger, eine möglichst vollflächige Benetzung mit Klebemörtel zu erreichen. Es besteht die Gefahr, dass Hohlräume unter den einzelnen Fliesen entstehen, aufgrund derer beim Begehen andersartige Trittgeräusche entstehen, als an anderen Stellen. Schlimmstenfalls können die Fliesen reißen oder brechen. Deshalb wird beim Verlegen großformatiger Fliesen das Buttering-Floating-Verfahren angewandt, bei dem der Fliesenkleber sowohl auf dem Untergrund, als auch auf der Fliese aufgetragen wird. Auf diese Weise lässt sich ein vollsattes Kleberbett herstellen und die Gefahr der Hohlraumbildung minimieren.

    5.2 Unterschiedliche Fliesenkleber für unterschiedliche Materialien

    Fliesen können aus unterschiedlichen Materialien hergestellt werden. Badezimmerfliesen bestehen heutzutage nicht mehr nur aus Steingut, Steinzeug oder Feinsteinzeug, sondern auch aus Natur- oder Kunststein und sogar Glas. Da jedes dieser Materialien ein anderes Saugverhalten aufweist, ist die Materialart des gewünschten Fliesenbelags das ausschlaggebende Kriterium für den benötigten Verlegemörtel.

    6. Fliesen verfugen

    Nach dem Aushärten des Fliesenmörtels müssen die Fliesen noch verfugt werden. Dies ist in der Regel recht unproblematisch – vorausgesetzt, die vorangegangenen Arbeitsschritte wurden fachgerecht ausgeführt. Die Fugenmasse wird gemäß der Herstelleranleitung gemischt und mithilfe eines Gummi-Bodenwischers oder eines Fugenglätters diagonal auf die Fliesen aufgetragen, bis alle Fugen aufgefüllt sind. Um die Hohlräume zwischen den Fliesen vollständig aufzufüllen, muss dieser Schritt mehrmals wiederholt werden. Die Fugen müssen gleichmäßig bis zum oberen Fliesenrand aufgefüllt werden, damit eine glatte und ebene Bodenfläche entsteht. Zum Schluss werden die Reste der Fugenmasse mit einem nassen Schwammglätter von den Fliesen entfernt. Bei großen Fliesenformaten miss der Fugenmörtel – genau wie der Kleber – erhöhten Anforderungen an Flexibilität und Widerstandsfähigkeit genügen.

    7. Duschrand und Ecken abdichten

    Letztlich müssen noch Eckfugen, Dehnungs- bzw. Dilatationsfugen und Anschlussfugen sowie – nach der Montage – die Übergänge zur Sanitärkeramik abgedichtet werden. Eck-, Dilatations- und Anschlussfugen werden nicht mit Fugenmörtel verfugt, sondern mit Klebeband verklebt und mit elastischem Silikon abgedichtet. Hierzu wird in der Regel Sanitärsilikon verwendet (bei Natursteinbelägen ist ein spezielles Natursteinsilikon erforderlich. Das Silikon muss gleichmäßig aufgetragen und der Überschuss mit einem Silikonglätter abgezogen werden. Bei den meisten Silikonarten kann man die Dusche bereits nach etwa zwei Stunden benutzen, doch zum vollständigen Aushärten braucht das Silikon etwa zwei bis drei Tage.

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    Am Ende müssen noch die Übergänge zur Sanitärkeramik abgedichtet werden.
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    Autor: Daibau Magazin

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