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    Fliesen verfugen – richtige Ausführung und Kosten

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    Den Fugen, die bei der Fliesenverlegung entstehen, fällt eine nicht zu unterschätzende technologische sowie visuelle Bedeutung zu. Sie unterscheiden sich je nach Mörtelart und Technik des Verfugens.
    Fachartikel 4335
    fliesen verfugen
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    1. Fliesen verfugen

    Das Verfahren des Verfugens beginnt damit, dass man die Fliesen auf den Klebstoff bzw. Mörtel legt und zwischen die Fliesen Abstandhalter (Fugenkreuze) einfügt. Dann verteilt man über die Fliesen einen Fugenmörtel mit einer Glättkelle. Mit der Kelle, die speziell hierfür einen weicheren Teil hat (in der Regel aus Gummi), reibt man den Fugenmörtel in die Fugen. Weil der Fugenmörtel nicht aushärten darf, bevor er in die Fugen eingerieben wird, lässt sich lediglich ein kleiner Bereich auf einmal behandeln.

    Wenn man die Haftung des Fugenmörtels weiter steigen will, muss man die Fliesen zunächst reinigen und mit einer Emulsion bestreichen. Reinigen Sie zuerst die Fliesen mit einem feuchten Tuch und tragen Sie danach eine Emulsionschicht auf. Sobald die Emulsion getrocknet ist, können Sie den Fugenmörtel auftragen, jedoch müssen Sie die überschüssige Emulsion zunächst abwischen. Dabei sollten Sie nicht nur die Trocknungszeit der Emulsion beachten, sondern auch die Zeit, die erforderlich ist, damit sich die Emulsion mit dem Mörtel verbindet.

    1.1 Fugen

    Wenn Sie das Verfugen bzw. Fugieren in Eigenleistung durchführen, sollten Sie darauf achten, den Fugenmörtel in alle Richtungen zu verteilen, da dies der einzige Weg ist, den Mörtel zwischen allen Fugen gleichmäßig zu verteilen. Sobald Sie diese Grundtechnik gemeistert haben, können Sie verschiedene andere Techniken des Verfugens anwenden und den Mörtel direkt in die Fuge eindrücken.

    2. Fugenfarbe

    Das Aussehen der Fliesen wird maßgeblich durch die Fugenfarbe beeinflusst. Die Fugenfarbe kann der Fliesenfarbe ähneln, wodurch die geflieste Fläche einheitlicher wirkt. Im Gegensatz dazu kann man auch eine Fugenfarbe verwenden, die in Kontrast zur Fliesenfarbe steht, um das Verlegemuster zusätzlich zu betonen. Vom nachträglichem Einfärben der Fugen ist abzuraten, da die Farbe in solchen Fällen praktisch immer abblättert und ein heruntergekommenes Aussehen hinterlässt – es sei denn, die Fugen werden vorher gründlich gesäubert. Grundsätzlich muss die Fugenfarbe aber bereits der Fugenmasse beigemengt werden. Je nachdem, welches Material zum Verfugen der Fliesen verwendet wurde, kann man zwischen Fugenfarben auf Zement- oder Epoxid-Basis wählen.

    3. Die beste Fugenmasse

    Es gibt verschiedene Arten von Fugenmörteln, die eingesetzt werden können. Man kann einen Betonmörtel mit modifizierten Polymeren, eine flüssige Zweikomponenten-Abdichtmasse aus Polyurethan oder beispielsweise einen Dreikomponenten-Epoxid-Mörtel verwenden (Letzterer weist die höchste chemische Beständigkeit auf). Die verschiedenen Mörtelarten unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Haltbarkeit, der Abdichtung und folglich auch im Preis. Um das optimale Ergebniss zu erzielen, muss die Fugenmasse strikt nach Herstelleranweisung vorbereitet werden.

    Expertenrat des Unternehmens Fliesen Sebesta

    Sollte man als Laie Fliesen selbst verlegen?

    Mein Tipp: Fliesen sollten immer von einem Fachmann verlegt werden. Es gibt zwar wirklich sehr gute Handwerker, aber durch die immer größer werdenden Fliesenformate, ist die richtige Verlegetechnik und Auswahl der richtigen Materialien zwingend nötig. Deshalb ist der Fliesenverlegung von Laien dringend abzuraten.

    Wie werden Fliesen richtig verlegt?

    Zuerst muss der Untergrund richtig vorbereitet werden.

    Der Untergrund ist auf eine geeignete Tragfähigkeit und Ebenflächigkeit zu überprüfen. Estriche müssen mindestens 28 Tage trocknen bzw. eine Restfeuchte von 2% haben. Bei Fußbodenheizungen oder Anhydritestrich, sollte der Hersteller gefragt werden.

    Verputz darf nicht locker sein, bei Fliese auf Fliese, muss der alte Fliesenbelag fest anhalten. Dementsprechend ist auch die Grundierung zu wählen. Handelt es sich um einen saugenden oder nicht saugenden Untergrund? Die Grundierung ist nach Herstellerangaben (verdünnt oder unverdünnt) mit einem Farbroller oder einer Bürste aufzutragen.

    Nach der eingehaltenen Trocknungszeit, kann mit den Ausgleichsarbeiten (falls nötig) begonnen werden. Durch die großen Fliesenformate ist es meistens nötig den Untergrund auszugleichen. Bei Rigipswänden ist es nicht erlaubt auszugleichen.

    Die Ausgleicharbeiten werden mit einem hierfür geeigneten Ausgleichsmörtel durchgeführt. Am Boden können die Ausgleichsarbeiten auch mit Hilfe einer Nivelliermasse durchgeführt werden. Hier ist es ebenso notwendig davor Randdämmstreifen zu setzen um Spannungen vorzubeugen. Badewannen und Duschtassen sind mit Ytongsteinen oder Bauplatten einzumauern. Bei Rinnen muss ein Gefällsestrich 2% per m hergestellt werden. In Nassbereichen (Badezimmer, Dusche, etc.) ist anschließend eine Feuchtigkeitsabdichtung (abhängig der Beanspruchungsgruppe, W3/W4) aufzutragen. Die Feuchtigkeitsabdichtung kann mit Walze oder Glättbrett zweimal aufgetragen werden. Die Trockenstärke der Abdichtung muss 2 mm sein. Bei der Abdichtung ist ein Ichsenband und bei den Auslässen, die dafür geeigneten Dichtmanschetten einzuarbeiten. Die Ecken sind mit Dichtecken (Innenecken, Außenecken) zu versehen.

    Nach allen Vorarbeiten kann mit der Verlegung begonnen werden. Es wird nach einem passenden Gesamtbild gemessen, wo eventuell WT etc. in Fugen oder Plattenmittel sind. Schnitte sollten nicht kleiner als ein Drittel der Fliese sein.

    Je nach Fliesengroße ist der richtige Fliesenkleber und die geeignete Zahnspachtelgröße nötig. Ab einer Fliesengröße von 60x60 ist die Verlegung im Floating-Buttering Verfahren, wo der Dünnmörtel sowohl am Untergrund als auch auf den Fliesen/ Platten aufgetragen wird. Nach der Verfliesung und dem Austrocknen des Klebemörtels, kann verfugt werden. In Ichsen, bei Wannen und Duschen, ist eine Dauerelastische Fuge durch Silikon zu machen.

    Im Außenbereich besteht noch die Möglichkeit einer Verlegung im Drainagemörtel. Es sollte aber darauf geachtet werden, dass das Plattenformat nicht zu groß und die Platte nicht zu dunkel ist. Es sind im Außenbereich unbedingt mindestens 4 mm Fugen nötig, auch dauerelastische Fugen müssen eingebaut werden. Wichtig ist, dass das Gefälle passt.

    Herr Sebesta, Fliesen Sebesta

    3.1 Fugenmasse für den Außenbereich

    Fugenmassen für die Verwendung im Außenbereich müssen frostsicher sein, weshalb zum Verfugen von Fliesen auf Terrassen und Balkonen mineralische Fugenmassen eingesetzt werden, die sehr elastisch sind.

    3.2 Verbrauch der Fugenmasse

    Der Verbrauch der Fugenmasse pro Quadratmeter kann sehr unterschiedlich ausfallen, da er von mehreren Faktoren abhängt: Breite und Tiefe der Fugen, Fliesengröße und Art der Fugenmasse. Darum lässt sich zum Verbrauch der Fugenmasse kaum eine pauschale Aussage treffen. Die meisten Hersteller führen den Verbrauch auf der Verpackung oder im Internet an, was auch etlichen Auftragnehmern als Grundlage zur Berechnung des Verbrauchs dient.

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    Zum Verfugen von Fliesen benötigt man das richtige Werkzeug.

    4. Trocknung der Fugenmasse

    Nachdem Sie den Mörtel aufgetragen haben, müssen Sie diese erst einmal gut trocknen lassen. Die Mörtelschicht sollte zwischen den Platten möglichst dünn aufgetragen werden. Danach müssen Sie die Fliesen nur reinigen, was mit speziellem Reinigungszubehör durchgeführt werden kann. Aber man kann auch einen Schwamm oder ein Tuch verwenden. Zuerst sollte man trockene Ausrüstung für die Reinigung verwenden, zwei bis drei Tage später kann man die Fliesen aber auch mit Wasser abwaschen.

    5. Fugenreinigung im Bad

    Die Fugenmasse ist gröber und poröser als Keramikfliesen, weshalb sie anfälliger für Verschmutzungen, Feuchtigkeit und Schimmel ist. Diese Gefahren bestehen vor allem in Feuchträumen, wie Küchen und Badezimmern. Fugen im Badezimmer lassen sich am einfachsten mit einer alten Zahnbürste und Natron (Natriumhydrogencarbonat) reinigen. Zum Entfernen von Schimmel oder Flecken kann man Essig oder Spezialreiniger verwenden. Durch das Wachsen lässt sich die Saugfähigkeit der Fugen reduzieren, damit sie weniger Wasser aufnehmen und eine längere Lebensdauer haben.

    6. Fliesenleger – Kosten

    Wenn Sie Ihre Fliesen nicht selber verlegen möchten, wenden Sie sich an einen professionellen Fliesenleger. Hier sind einige Richtpreise angeführt. Das Verlegen von Keramikfliesen in Standarddimensionen kostet zwischen 20 und 45 €/m2. Das Verlegen großformatiger Fliesen kostet durchschnittlich 60 €/m2. Etwa genauso viel kostet auch das Verlegen kleinerer Fliesen in besonderen Mustern, da der Arbeitsaufwand hierbei größer ist.

    Der Richtpreis für das Ziehen von Silikonfugen beträgt etwa 1,50 €/lm. Wenn Sie die Fliesenfugen erneuern lassen möchten (Entfernen alter Fugen, Reinigung und Auffüllung mit Silikon), wird Sie das ungefähr 20 €/lm kosten.

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    Autor: Daibau Magazin

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