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1. Vorteile von Kunststofffenstern
Aufgrund ihres günstigen Preises und der zahlreichen anderen Vorzüge sind Kunststofffenster beliebter als Holz- und Aluminiumfenster. Zu den wichtigsten Vorteilen von Kunststofffenstern zählt ihre gute Wärmedämmfähigkeit, denn Fenster und Türen sind für einen beträchtlichen Teil des Wärmeverlustes im Gebäude verantwortlich (etwa 30 %). Der Wärmeschutz von Bauteilen wird durch den Wärmedurchgangskoeffizienten bzw. den U-Wert angegeben – je höher der U-Wert, desto schlechter die Dämmwirkung. Der U-Wert eines Fensters wird als Uw-Wert (w für engl. window) bezeichnet und setzt sich aus dem U-Wert des Fensterrahmens – dem Uf-Wert (f für engl. frame) und dem U-Wert des Glases – dem Ug-Wert (g für engl. glazing) zusammen. Kunststoffrahmen haben einen sehr niedrigen Uf-Wert, deshalb können Sie durch den Einbau hochwertiger Kunststofffenster ihre monatlichen Heizkosten um bis zu ein Drittel senken.
Der zweite Faktor, den Sie beim Fensterkauf beachten sollten (insbesondere, wenn Sie an einer viel befahrenen Straße wohnen), ist der Schallschutz. Dieser wird durch das Schalldämm-Maß Rw angegeben. Ein Beispiel: Das Schalldämmmaß von 32 dB Rw,P bedeutet, dass das Fenster bei den Messungen im Labor den Geräuschpegel um 32 dB reduziert.
Auch Pflegeleichtigkeit und Langlebigkeit gehören zu den Vorteilen von Kunststofffenstern. Die erwartete Lebensdauer von Kunststofffenstern beträgt 40 Jahre und der Reinigungsaufwand beschränkt sich auf gelegentliches Reinigen mit einem feuchten Tuch. Anders als Holzfenster müssen Kunststofffenster weder gestrichen noch imprägniert werden. Lediglich die Fensterbeschläge sollten ein Mal pro Jahr geölt werden. Fensterrahmen aus Kunststoff sind säureresistent, UV-beständig, rosten nicht und halten auch extremen Witterungsbedingungen stand.
Natürlich ist auch die Optik ein wichtiger Entscheidungsfaktor beim Fensterkauf, aber auch hier schneiden Kunststofffenster besser ab als andere Fensterarten. Zur Auswahl steht eine Vielzahl von Farb- und Designmöglichkeiten, sodass Sie zweifellos ein Produkt finden können, das perfekt zum Stil Ihres Zuhauses passt.
Angesichts dieser vielen Vorteile ist es wenig überraschend, dass Kunststofffenster heutzutage beliebter sind als Fenster aus anderen Materialien.
2. Nachteile von Kunststofffenstern
Kunststofffenster bieten zwar etliche Vorteile, haben aber natürlich auch einige Nachteile. Ihr größter Nachteil liegt in ihrer mangelnden Formbeständigkeit, denn das Material kann sich bei hohen Temperaturen verformen. Bei qualitativ minderwertigen Kunststofffenstern, die längere Zeit starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt waren, kann es im Extremfall sogar passieren, dass sie nicht vollständig schließen, solange sie nicht wieder abgekühlt sind (dieses Problem tritt vor allem bei sehr großen Kunststofffenstern auf). Bei qualitativ hochwertigen Kunststofffenstern besteht diese Gefahr jedoch nicht.
Das zweite Problem, das bei minderwertigen Kunststoffrahmen auftreten kann, ist mangelnde Farbstabilität, denn sie vergilben oder verblassen mit der Zeit. Anders als bei Holz- oder Aluminiumfenstern ist eine Farbauffrischung durch Lackieren nicht möglich. Der dritte Nachteil von Kunststofffenstern ist ihre mangelnde Umweltverträglichkeit, denn Kunststoff zerfällt in der Natur nur sehr langsam. Aus diesem Grund wird in den letzten Jahren in der Herstellung von Kunststofffenstern zunehmend Wert auf die Verwendung von recyceltem Material gelegt. Überdies wird dieses Problem durch die lange Lebensdauer von Kunststofffenstern abgemildert.
3. Fachgerechter Einbau von Kunststofffenstern
Genau wie bei allen anderen Fenstern muss auch bei Kunststofffenstern der Einbau fachgerecht, d. h. unter Einhaltung der geltenden Vorschriften erfolgen. Energieeffizienz und einwandfreie Gebrauchstüchtigkeit des Fensters sind nur bei hochwertigem Fenstereinbau langfristig gegeben, während minderwertiger Fenstereinbau die Vorteile des Fensters (z. B. gute Wärmedämmung) wieder wettmachen kann. Für gute Schall- und Wärmedämmung muss die Fensteranschlussfuge sorgfältig abgedichtet werden, wobei weder der Fensterrahmen noch die Wand beschädigt werden dürfen. Auch der Fensterflügel muss fachgerecht eingebaut werden, damit er richtig sitzt und nicht klemmt. Das Fenster muss sich einwandfrei öffnen lassen und die Fenstergriffe müssen gut am Fensterflügel befestigt sein.
Grundsätzlich gibt es drei Arten von Fenstereinbau: klassischer Fenstereinbau, ÖKO-Fenstereinbau und Fenstereinbau nach dem RAL-Standard. Die gängigste Variante ist der klassische Fenstereinbau, bei dem die Fensteranschlussfuge mit Polyurethanschaum abgedichtet wird. Beim ÖKO-Fenstereinbau wird die Fensteranschlussfuge mit ökologischem Dichtstoff aufgefüllt. Dazu wird ein Schaum auf Wasserbasis verwendet, der elastisch ist und sich an Veränderungen von Temperatur und Feuchtigkeit anpassen kann. Dieses Verfahren eignet sich am besten für Altbausanierungen. Fenstereinbau nach dem RAL-Standard kommt hauptsächlich in Neubauten, insbesondere in Niedrigenergie- und Passivhäusern zur Anwendung. Dabei wird zur Abdichtung an der Innenseite eine dampfdurchlässige Masse und an der Außenseite elastischer Weichzellschaum verwendet, der Wasserdampf von innen nach außen durchlässt, in umgekehrter Richtung jedoch nicht. Hochwertig eingebaute Kunststofffenster bleiben langfristig gebrauchstüchtig.