Im Beitrag:
- 1. Wie lang sind die Wartezeiten – auf wie viele Monate hinaus sind Auftragnehmer ausgelastet?
- 2. Welche Auftragnehmer sind am stärksten ausgelastet?
- 3. Haben Auftragnehmer zu dieser Jahreszeit in Folge der winterlichen Maßnahmen aufgrund der Covid-19-Pandemie mehr Arbeit als sonst?
- 4. Wie stark sind die Preise der Auftragnehmer gestiegen?
- 5. Wie stark sind die Baustoffpreise gestiegen?
- 6 Hat die Pandemie auf dem Arbeitsmarkt auch etwas Anderes verändert, z. B. Projektgrößen, Kundenpsychologie und dergleichen?
1. Wie lang sind die Wartezeiten – auf wie viele Monate hinaus sind Auftragnehmer ausgelastet?
Aufgrund der laufenden Projekte und der Unterbesetzung des Bausektors sind Bauunternehmer angesichts der hohen Nachfrage der letzten Jahre kapazitätsmäßig in hohem Maße ausgelastet. Mit der Pandemie hat ihre Auslastung nur noch zugenommen. Auftragnehmer für bauliche Veränderungen sind im Durchschnitt auf bis zu 5 Monate hinaus ausgelastet (einzelne Unternehmen sogar auf eineinhalb Jahre), was bei der Terminplanung für Bauarbeiten berücksichtigt werden muss.
2. Welche Auftragnehmer sind am stärksten ausgelastet?
Am stärksten ausgelastet sind zurzeit Auftragnehmer für Dacharbeiten, was auf aktuelle Hagelschäden zurückzuführen ist. Dachdecker sind je nach Region auf etwa 5 Monate hinaus ausgelastet. Auch bei Tischlern und Malern müssen Sie aufgrund der vielen Aufträge mit relativ langen Wartezeiten rechnen, bei Glasern sieht es für Kunden etwas besser aus. Die Auslastung von Auftragnehmern in einigen Branchen hängt stark von der Jahreszeit ab, so sind beispielsweise Auftragnehmer für Kälte- und Klimatechnik zur Sommerzeit voll ausgelastet (Montage von Klimaanlagen), im Winter ist die Situation dagegen eine ganz andere.
3. Haben Auftragnehmer zu dieser Jahreszeit in Folge der winterlichen Maßnahmen aufgrund der Covid-19-Pandemie mehr Arbeit als sonst?
Viele Bau- und Renovierungsprojekte wurden aufgrund der COVID-19-Pandemie im letzten Herbst und Winter angehalten oder verschoben, wenn nicht sogar komplett abgesagt. Die Quarantänemaßnahmen führten zu Engpässen bei Materiallieferungen und zu einem verstärkten Arbeitskräftemangel. Im Frühjahr und Sommer dieses Jahres haben Unternehmen im Baugewerbe deshalb mehr Arbeit als in früheren Jahren zur selben Jahreszeit. Im Durchschnitt sind Auftragnehmer gleichermaßen ausgelastet, die Wartezeiten sind jedoch um 1 bis 4 Monate länger als üblich.
4. Wie stark sind die Preise der Auftragnehmer gestiegen?
Auftragnehmer im Baugewerbe haben größtenteils die Preise ihrer Leistungen nicht verändert, allerdings gibt es auch einige, die aufgrund steigender Materialpreise gezwungen waren, die Preise ihrer Leistungen um bis zu 50 % anzuheben.
5. Wie stark sind die Baustoffpreise gestiegen?
Die Baustoffpreise sind in allen Arbeitsbereichen gestiegen. Die Verteuerung beträgt zwischen 10 % und ganzen 100 %! Die höchste Preissteigerung ist bei den Stahl- und Holzpreisen zu verorten, infolgedessen wurde auch Stahlbeton deutlich teurer (höhere Preise für die die Stahlbewehrung).
6 Hat die Pandemie auf dem Arbeitsmarkt auch etwas Anderes verändert, z. B. Projektgrößen, Kundenpsychologie und dergleichen?
Viele Menschen haben sich verändert, vor allem aber zeigen sich Veränderungen im Verhältnis zwischen Auftraggebern und Auftragnehmern sowie in der Arbeitsorganisation. Die Menschen sind geduldiger geworden und die Arbeiten werden zeitlich besser geplant und organisiert. Trotz der Pandemie ist die Kaufkraft vieler Haushalte „höher“, da die Menschen ihr Geld nicht für andere Dienstleistungen (Tourismus, Haushalt) ausgegeben haben und es sich jetzt leisten können, auf teurere Materialien und komplexere Lösungen zurückzugreifen.