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    Sanierputz: der Putz für beschädigtes Mauerwerk

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    Kellerwände und andere Bauteile sind bei schlechter Abdichtung salzbelastetem Wasser ausgesetzt, das Schäden am Mauerwerk verursacht (Ausblühungen). Bei der Sanierung muss grundsätzlich zuerst die Ursache für die Durchfeuchtung behoben werden, doch eine typische Sanierungsmaßnahme ist auch das Verputzen mit Sanierputz, der das weitere Zersetzen von bereits angegriffenem Mauerwerk verhindert. Als Alternative zu Sanierputz bietet sich Kalkputz an.
    Fachartikel 1501
    Sanierputz feuchte Mauer
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    1. Was ist Sanierputz?

    Sanierputze sind hochspezialisierte, in der Regel mehrschichtige Putzsysteme für salzbelastetes und feuchtes Mauerwerk. Durch das Verputzen mit Sanierputz kann man feuchte Mauern trocknen und vor Schäden durch Salz-Ausblühungen schützen. Deshalb ist Sanierputz eine bewährte Lösung für alte Mauern, feuchte Keller und historische Bauten, an denen alle anderen Reparaturversuche erfolglos geblieben sind. Doch obwohl Sanierputz das weitere Zersetzen von bereits angegriffenem Mauerwerk verhindert, kann diese Maßnahme allein die zerstörerischen Kräfte von Feuchtigkeit und Salzen im Mauerwerk nicht aufhalten – dazu muss die Ursache für die Durchfeuchtung der Wand ermittelt und behoben werden.

    2. Eigenschaften, und Wirkungsweise von Sanierputz

    2.1 Das Problem: Feuchtigkeit und Salze

    Das Feuchtigkeit eine Gefahr für Mauerwerk darstellt, weiß wohl jeder, doch weniger bekannt ist die Tatsache, dass feuchte Wände eigentlich nicht durch reines Wasser, sondern durch eine Mischung aus Wasser und Salzen zersetzt werden. Wenn Wasser in die Wand eindringt, löst es die leichter löslichen Salze aus dem Mauerwerk und transportiert sie über die Kapillaren im Mauerwerk an die Oberfläche. Wenn das Wasser verdunstet, kristallisieren die Salze und bilden weißliche, manchmal auch andersfarbige Ablagerungen und Ausblühungen (solche Ausblühungen sind nicht nur an Wänden, sondern beispielsweise auch an schlecht abgedichteten Balkonen zu beobachten). Durch die Kristallisation der Salze werden die Poren des Mauerwerks nach und nach verschlossen, sodass die Feuchtigkeit im Inneren nicht mehr entweichen kann. Man spricht von „versalzenem Mauerwerk“, das langsam seine Tragfähigkeit einbüßt. Das Problem tritt vor allem bei älteren Bauwerken auf, da diese selten ausreichend gegen aufsteigende Feuchte geschützt sind.

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    Wasser und Salze zersetzen das Mauerwerk.

    2.2 Die Lösung: Ursachen beheben und Sanierputz auftragen

    Bei versalzenem Mauerwerk wird idealerweise zunächst die Ursache der Durchfeuchtung ermittelt und dauerhaft beseitigt, bevor Sanierputz aufgetragen wird. Wenn die Ursache nicht behoben wird, wiederholt sich der oben beschriebene Vorgang nach der Sanierung. Doch ein Mauerwerk komplett zu entsalzen und zu entfeuchten ist schwer, deshalb fällt dem Sanierputz eine umso wichtigere Rolle zu.

    2.3 Wirkungsweise von Sanierputz

    Die Wirkungsweise von Sanierputz stützt sich auf drei Eigenschaften, durch die dieser Putz sowohl gegen die Feuchtigkeit als auch gegen die Salze Wirkung zeigt. Die erste Eigenschaft ist die hohe Porosität und das große Porenvolumen des Putzes, weshalb er auskristallisierte Salze aufnimmt, speichert und sie so von der Wand fernhält (die Verdunstungs- und Salzablagerungszone wird von der Putzoberfläche in den Querschnitt des Sanierputzes verlagert). Die zweite Eigenschaft ist seine hohe Wasserdampfdurchlässigkeit, durch die er die Austrocknung der Wand fördert. Die dritte Eigenschaft ist die geringe kapillare Leitfähigkeit von Sanierputz, dank der das Eindringen von Feuchtigkeit ins Mauerwerk verhindert wird. All dies macht Sanierputz zu einer optimalen Lösung für die Sanierung einer vorgeschädigten Substanz.

    Expertenrat des Unternehmens Bautenschutz Buschek GmbH

    Was ist beim Verputzen besonders wichtig?

    Für jedes Problem gibt es den richtigen Verputz!  Es gibt Putze für den Neubau und es gibt Putze für den Altbau bzw. die Sanierung von feuchten Mauern.

    Jedoch sollten alle Putze, ob für den Altbau oder Neubau atmungsaktiv, dampfdurchlässig und nachhaltig sein, das heißt ein Zuviel an Feuchtigkeit aufnehmen und später wieder abgeben können. Bei nicht atmungsaktiven Verputzen kann Schwitzbildung und Schimmel entstehen. Eine zu feuchte Wohnung (Altbau) kann Schimmel und bis zu 40 verschiedene Krankheiten auslösen. Ungeeignete Verputze schaffen im Neubau vor allem im Winter ein zu trockenes Wohnklima. Husten und Heiserkeit sowie Atemwegsprobleme werden dadurch begünstigt. Speziell in Kinderzimmern, Schlafräumen und Küchen sollte unbedingt ein Klima regulierender Verputz verwendet werden, um Schimmel und Schwitzbildung zu vermeiden. 

    Welche Verputze empfehlen Sie?

    Unsere Verputze POROment und KALKopor sind Feuchteregulierungsputze, sehr atmungsaktiv und dampfdurchlässig und lassen das Mauerwerk "atmen". Dadurch ergibt sich ein gesundes und sehr angenehmes Wohnklima. Selbst in feuchten Kellern wird das Raumklima reguliert, sodass der Keller auch als Wohnraum und nicht nur als Abstellraum genutzt werden kann. Auch Modergeruch gehört der Vergangenheit an.

    Die von uns produzierten Verputze POROment und KALKopor Feuchtmauerputze eigenen sich hervorragend für feuchtes und zu sanierendes Mauerwerk (Innen wie Außen) und den biologischen Neubau. Bei uns erhalten Sie das komplette Verputzsystem einschließlich systemrelevante Spachtelungen und Farben.

    Frau Buschek, Bautenschutz Buschek GmbH

    2.4 Sanierputz ist kein Sperrputz

    Manchmal trifft man auf die Bezeichnung „dichter Sanierputz“, womit eigentlich Sperrputz gemeint ist. Doch zwischen Sanierputz und Sperrputz besteht ein signifikanter Unterschied. Im Gegensatz zu Sanierputz ist Sperrputz nicht diffusionsoffen, denn er dichtet die feuchtebelastete Wand völlig ab. Der diffusionsoffene Sanierputz nimmt die im Mauerwerk vorhandenen, bauschädlichen Stoffe auf und bindet sie. Auf diese Weise bildet er gewissermaßen eine Opferschicht, die das Trocknen des Mauerwerks unterstützt und dem Zerstörungsprozess entgegenwirkt (deshalb wird Sanierputz manchmal auch als Opferputz bezeichnet). Dagegen wird bei der vollkommenen Abdichtung der feuchtebelasteten Wand mit Sperrputz zwar die Feuchtebelastung auf der Innenseite gesenkt, jenseits des Sperrputzes reichert sich die aufsteigende Feuchte in der Kellerwand aber weiter an. Dies bleibt unbemerkt, bis der Putz sich aufwölbt und abplatzt.

    3. Anwendungsbereiche

    Sanierputz ist sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich geeignet. Am häufigsten kommt er bei Feuchteschäden im Keller oder in den Außenmauern (etwa im Sockelbereich) zum Einsatz. Bei der Sanierung durchfeuchteter Bauteile wird er nach der Ursachenbehebung zur abschließenden Trockenlegung des Mauerwerks eingesetzt. Manchmal lässt sich die Ursache jedoch nicht oder nur schwer beheben. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn die Ursache der Durchfeuchtung unklar bleibt. Manchmal wäre eine Behandlung der Wand von außen auch zu arbeits- und kostenintensiv (etwa bei feuchten Kellerwänden). In solchen Fällen stellt Sanierputz eine praktische und schnelle Lösung dar, um angegriffenes Mauerwerk vor größeren und teuren Schäden zu schützen (bei der Sanierung von Kellerwänden ist für eine dauerhafte Lösung auch eine intakte Vertikal-Abdichtung erforderlich).

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    Sanierputz ist sowohl für den Außen- als auch für den Innenbereich geeignet.

    4. Die Alternative: Kalkputz

    Sanierputze werden als Werktrockenmörtel verkauft, da sich bei Baustellenmischungen die Qualität nicht in ausreichendem Maße kontrollieren lässt. Trockenmörtelmischungen, die als Sanierputz verkauft werden, müssen der ÖNORM B 3345 entsprechen. Doch nicht alle Experten sind vom klassischen Sanierputz angetan, manche bevorzugen Kalkputz. Kalkputz ist ebenfalls diffusionsoffen, er ist geruchsbindend, antibakteriell und hemmt auch die Schimmelbildung. Zudem ist er etwas preisgünstiger als Sanierputz. Herkömmliche Sanierputze sind Zement-Sanierputze, in denen unter bestimmten Umständen Treibmineralien entstehen können, die zum Reißen des Putzes führen können. Es gibt auch eine Einschränkung bei den Farben, denn auf wasserabweisendem Sanierputz haften nur kunstharzhaltige und kapillarsperrende Beschichtungen (mineralische Farbe, Silikonharzemulsionsfarbe und Dispersionsfarbe), unter denen die Fassade sowie das in Risse und als Kondensat eingedrungene Wasser nur schlecht austrocknet. Als Alternative bietet sich kalkgetünchter Luftkalkputz an. Bei diesem Putz trocknet Wasser ungehindert nach außen ab und Kalkmörtel besitzt auch keine treibmineral-, ausblüh- und rissfördernden Schadsalze wie Zement. Deshalb kann kalkgetünchter Luftkalkputz eine effektivere und für das Mauerwerk schonendere Lösung darstellen. Obendrein ist er kostengünstiger als Sanierputz.

    Fachartikel 1501
    Autor: Daibau Magazin

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