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    Schwimmteich: was ist bei der Planung zu beachten?

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    Schwimmteiche sind natürlichen Badeseen nachempfunden. Sie bieten Badespaß völlig ohne den Einsatz von Chemie und erfreuen sich deshalb bei Gartenbesitzern immer größerer Beliebtheit. Ein Schwimmteich verfügt über eine tiefe Schwimmzone und eine flache Regenerationszone, in der die Wasseraufbereitung auf ganz natürliche Weise stattfindet. Der Bau eines Schwimmteichs erfordert langfristige Planung, bei der Lage, Größe, Gestaltung und andere Aspekte der Anlage abzuklären sind.
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    Schwimmteich
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    1. Was ist ein Schwimmteich?

    Ein Schwimmteich ist ein großer Gartenteich, der ohne Chemie auskommt, weil die Wasseraufbereitung ausschließlich von Pflanzen und Plankton verrichtet wird. Falls biologisch-mechanische Filtersysteme eingesetzt werden, spricht man von einem Naturpool. Umgangssprachlich werden auch verschiedene andere Begriffe verwendet: Badeteich naturnaher Schwimmteich, Living-Pool, Öko-Swimmingpool usw. Ein Schwimmteich besitzt alle Vorteile eines Natursees: kristallklares Wasser und Uferzonen mit naturnahem Pflanzenbewuchs.

    2. Lage des Schwimmteichs

    Die Lage bzw. der Standort des Schwimmteichs muss gut gewählt sein, damit Teichpflanzen, Fische und Mikroorganismen dauerhaft im Wasser überleben können und sich das Ökosystem gut einstellen kann. Warmes und stark nährstoffreiches Wasser stellt einen guten Nährboden für Algen dar, während es für die meisten Teichpflanzen und Fische von Nachteil ist. Deshalb muss man bei der Suche nach einem geeigneten Standort für den Schwimmteich vor allem den Einfluss der Umgebung auf den Schwimmteich im Auge behalten.

    Das Teichwasser kann im Sommer durch die Sonneneinstrahlung auf bis zu 28 Grad erwärmt werden. Viele Menschen mögen das warme Wasser, doch trotzdem sollte sich der Schwimmteich nicht den ganzen Tag in der prallen Sonne befinden. Ansonsten würde er sich zu stark erwärmen, was wuchernde Algenvermehrung zur Folge hätte. Deshalb sollte der Teich zumindest zwischen 12 und 14 Uhr im Halbschatten liegen, was seine Platzierung direkt am Haus nahelegt. So wird der Teich in den heißen Mittagsstunden zumindest teilweise durch die Hauswand und/oder eine immergrüne Hecke beschattet und das Wasser kühler gehalten. Die Wasserqualität wird auch durch herabfallendes Laub und abgestorbene Pflanzenteile beeinträchtigt, weil dadurch überflüssige Nährstoffe ins Wasser gelangen. Deshalb sollten Bäume nicht zu nahe am Teich stehen.

    Eine praktische Lösung ist deshalb die Platzierung des Schwimmteichs direkt neben der Terrasse, die als Badesteg dienen kann. Am schönsten sieht es aus, wenn der Schwimmteich vom Wohnzimmer oder Essbereich stets zu sehen ist.

    Expertenrat des Unternehmens Michael Alfred Hochrainer

    Was ist beim Teichaushub das wichtigste?

    Beim Aushub eines Schwimmteiches ist vor allem die Planung wichtig. Wie beim Keller- und Poolaushub, ist auch beim Teichaushub ein Detailplan die Basis für korrekt durchgeführte Grabungsarbeiten. Es ist also gleich wie bei einer normalen Baustelle.

    Im Unterschied zum Poolaushub ist beim Teichaushub die Modellierung des Geländes sehr wichtig. Bereits beim Aushub wird die Böschung, bzw. Uferlinie entsprechend berücksichtigt. Beim Poolaushub ist das nicht so wichtig, weil hier ohnehin meist betoniert oder eine fertige Wanne verwendet wird. Die Gestaltung ist dann der eigentliche Unterschied.

    Außerdem ist es wichtig zu beachten, dass eine sorgfältige Teich-Planung durchgeführt wird, damit man genau weiß, wo die Schwimm- und Filterbereiche sind. Es gibt unterschiedliche Naturteichkonzepte, bei denen viele Entscheidungen auch die Landschaftsgestalter treffen. Viele Kunden wünschen sich zum Beispiel Naturteiche mit Holz kombiniert, hier ist eine sorgfältige Planung notwendig, damit das Konzept auch richtig funktionieren kann.

    Wie lange dauert der Teichaushub?

    Die Dauer des Teichaushubs hängt von der Größe der Anlage ab. Bei sehr großen Anlagen kann der Aushub schon einige Tage dauern, bei kleineren Anlagen dauert der Aushub ein bis zwei Tage, vielleicht auch nur einen Tag. Sie ist auch stark von der Situation abhängig, ob man vor Ort lagern kann, oder alles sofort abtransportiert werden muss. Es gibt also viele Faktoren die die Dauer des Aushubs beeinflussen können.

    Herr Hochrainer, Topcom, Michel Alfred Hochrainer

    2. Größe des Schwimmteichs

    Damit in einem Schwimmteich langfristig ein stabiles biologisches Gleichgewicht aufrechterhalten wird und er somit auch wirklich zum Schwimmen benutzt werden kann, sollte das Gewässer mindestens 50 bis 60 m² groß sein (kleinere Teiche können als Kaltbecken oder Planschgelegenheit dienen). Falls jedoch auf dem Grundstück die Möglichkeit dazu besteht, kann der Schwimmteich ruhig auch 100 oder sogar 300 m² groß sein, denn aufgrund des Umstandes, dass die Reinigung des Wassers nur vom selbstregulierenden Ökosystem mit seinen Wasserpflanzen übernommen wird, sind größere Teiche stabiler. Überdies bleibt in größeren Teichen, die in der Regel auch tiefer sind, das Wasser im Sommer kühler und es heizt sich nicht so schnell auf. Deshalb bilden sich sehr viel weniger störende Algen. Außerdem ist ab einer Teichfläche von 100 m² das Kosten-Nutzen-Verhältnis am besten. Die Tiefe eines Schwimmteichs sollte mindestens150 cm betragen (manche Schwimmteichbauer empfehlen eine Mindesttiefe von 2 m), damit beim Schwimmen nicht so leicht Sedimente vom Grund hochgewirbelt werden können.

    3. Teichzonen

    3.1 Schwimmzone

    Ein Schwimmteich besteht aus zwei Bereichen: einem Schwimmbereich und einem Regenerationsbereich. Der Schwimmbereich bzw. die Schwimmzone ist allein fürs Baden vorgesehen und wird in ihrer Größe den Wünschen des Kunden angepasst. Jedoch sollte die Schwimmzone – wie oben erwähnt – mindestens 150 cm tief sein und selbst bei einem kleinen Schwimmteich mindestens 20 m² umfassen.

    3.2 Regenerationszone

    Der Regenerationsbereich bzw. die Regenerationszone (seltener Klärzone genannt) dient der Wasseraufbereitung. Das Wasser wird je nach Größe der Anlage innerhalb von 12 bis 24 Stunden über diese biologische Filterzone umgewälzt und dabei gereinigt. Diese Regenerationszone befindet sich im Uferbereich, wo das Wasser flacher ist. Ihr Merkmal ist die Bepflanzung mit verschiedenen Wasserpflanzen wie Schilfgewächsen, Rohrkolben und Seerosen. Die Pflanzen nehmen überschüssige Nährstoffe auf, wobei sie wachsen und das Wasser auf natürliche Weise reinigen. Dabei ist auf die Wahl der richtigen Teichpflanzen zu achten: Diese dürfen für Mensch sowie Tier nicht giftig sein und müssen ein gutes Verhältnis in Bezug auf Nährstoffaufnahme und –verbrauch aufweisen (einige Pflanzen nehmen die Nährstoffe direkt aus dem Wasser auf und entziehen ihm dadurch zu schnell seine Nährstoffe).

    Die Pflanzen werden bei der Wasserreinigung von nützlichen Mikroben unterstützt, während Chlor, Ozon und andere chemische Zusätze in einem Schwimmteich überflüssig sind. Deshalb brennt das Teichwasser nicht in den Augen, die Atemwege werden geschont und man muss auch keine Hautreizungen durch Chlor oder andere bakterientötende Mittel fürchten. Die Teichbepflanzung dient zudem als Rückzugsort für die Teichbewohner (Fische, Molche, Frösche, Libellen und Wasserschnecken). Hierbei ist zu beachten, dass Fische, die im Teich überwintern sollen, eine Minimaltiefe von 80 cm benötigen.

    Regenerationszone
    In der Regenerationszone wird das Wasser auf natürliche Weise gereinigt.

    Die Regenerationszone sollte ungefähr die gleiche Fläche wie die Schwimmzone haben, d. h. sie sollte etwa die Hälfte der Schwimmteichfläche einnehmen. In einem Schwimmteich hat man auch die Möglichkeit, mehrere Regenerationszonen anzulegen, die zusammen die Hälfte der Teichfläche ergeben. Und obwohl der Regenerationsbereich weniger tief ist als der Schwimmbereich, sollte er dennoch nicht zu seicht sein, weil er sonst im Sommer leicht überhitzen könnte – meistens beträgt die Wassertiefe zwischen 50 und 120 cm.

    3.3 Abtrennung

    Schwimm- und Regenerationszone werden durch Abgrenzungen wie Betonschalen, Holz- oder Steinumrandungen voneinander abgegrenzt. Diese Trennelemente sollten im fertigen Teich bis etwa 40 Zentimeter unter die Wasseroberfläche reichen, damit das Teichwasser ungehindert zirkulieren kann. Und natürlich müssen die Trennelemente ausreichend feuchtigkeitsbeständig sein oder entsprechend bearbeitet werden.

    4. Gestaltung und Teichtechnik

    Schwimmteiche lassen sich sehr unterschiedlich gestalten, von geometrischen Grundrissen mit Natursteinen oder Mauerwerk als Teicheinfassung bis hin zu Teichen mit geschwungenem Verlauf der Uferzone, bei denen die Teichfolie einen fließenden Übergang zwischen Teich und Garten ermöglicht. Schwimmteiche benötigen grundsätzlich keine Technik, allerdings erleichtert Pumptechnik die Arbeit und verbessert die Wasserqualität (um das biologische Gleichgewicht nicht zu stören, werden Pumpen mit geringer Flussgeschwindigkeit eingesetzt). Außerdem lassen sich Teile des Regenerationsbereiches durch Technik wegrationalisieren, wodurch die Schwimmzone vergrößert werden kann. Durch den Einsatz eines Skimmers lässt sich auch der Pflegeaufwand verringern.

    5. Zeitpunkt des Teichbaus

    Mit dem Anlegen des Schwimmteichs kann ab März begonnen werden. So haben die Wasserpflanzen im Frühjahr und Sommer genügend Zeit, sich zu verwurzeln und zu wachsen. Wenn das Anlegen des Teichs später als im September erfolgt, wird das Wachstum der Pflanzen im Winter zu früh unterbrochen.

    6. Baubewilligung

    Die Vorschriften in Bezug auf die Baubewilligung unterscheiden sich je nach Bundesland und Gemeinde. Deshalb sollte man sich dazu beim örtlichen Bauamt erkundigen. Generell aber lässt sich sagen, dass für Schwimmteiche aufgrund ihrer Größe und des damit einhergehenden Wasservolumens zumindest eine Bauanzeige mit den Unterschriften der Nachbarn abzugeben ist. Vor allem für größere Schwimmteiche ist eine Baubewilligung mit Bauverhandlung notwendig.

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    Autor: Daibau Magazin

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