1. Wohncontainer, Bürocontainer zum Containerhaus

Schiffs- ober Seecontainer füllen eine wichtige Nische in der Weltwirtschaft. Sie sind geräumig und robust genug, um darin Güter sicher transportieren zu können, aber dennoch klein genug, um auf Lkws verladen zu werden. Zugleich sind sie leicht genug, um mit Kränen und Gabelstaplern bewegt zu werden. Mit der Zeit stellte sich jedoch eine Herausforderung ein: Ein Überangebot an gebrauchten Containern. Wo manche ein Problem sehen, sehen innovative Architekten eine umweltfreundliche Chance. Architekten und Designer begannen daher, Container in die unterschiedlichsten Gebäude umzuwandeln. Das Design kann ziemlich einfach sein und das Containerhaus nur aus einem kompakten Wohncontainer oder einem Bürocontainer bestehen. Doch dies muss nicht unbedingt der Fall sein, denn moderne Containerhäuser sind komplex und aus mehreren Wohncontainern zusammengesetzt, die wiederum mit anderen Strukturkomponenten kombiniert werden. Doch worauf muss man achten, wenn man einen Schiffscontainer in ein Wohnhaus, ein Büro, eine Toilette oder einen anderen Nutzraum umwandeln möchte? Und sind Wohncontainer tatsächlich wirtschaftlich, nachhaltig und wohntauglich?

1.1 Was ist ein Wohncontainer?

Wohncontainer werden in der Regel durch den Umbau von ehemaligen Schiffscontainern hergestellt. ISO-Container sind Großraumbehälter, deren Dimensionen (Maße, Halterungen, Stapelbarkeit) nach der ISO-Norm 668 durch die internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO) festgelegt wurden. Am verbreitetsten sind 40-Fuß- Container bzw. „FEU“ (Forty-foot Equivalent Unit) und 20-Fuß-Container bzw. „TEU“ (Twenty-foot Equivalent Unit). Beim 40-Fuß-Container betragen die Außenmaße (LxBxH) 12.192 mm x 2.438 mm x 2.896 mm und beim 20-Fuß-Container betragen sie 6.058 mm x 2.438 mm x 2.591 mm. Ein standardisierter 40-Fuß-Container hat eine Wohnfläche von etwa 28 m² und in einem standardisierten 20-Fuß-Container stehen immerhin 14 m² Wohnfläche zur Verfügung. Mittlerweile gibt es aber auch Bauunternehmen, die Fertigmodule in den Abmessungen der ISO-Container-Normen herstellen (das sind also keine ausrangierten Schiffscontainer, sondern werkseitig hergestellte, meist aus Holz bestehende Module).

Für manche Verwendungszwecke, wie beispielsweise ein Wochenendhäuschen, ein Büro oder Sanitärräume bietet ein einzelner Container eine ausreichend große Wohnfläche. Wenn jedoch mehr Wohnfläche gewünscht ist, werden mehrere Container in Raumzellenbauweise (Modulbauweise) zu einem Containerhaus gekoppelt und/oder gestapelt. In solchen Fällten werden häufig einige Containerwände entfernt, um einen geräumigeren Innenraum zu schaffen. Die Außenwände von Containerhäusern werden oft mit einer Fassadenverkleidung (Wandpaneele aus Kunststoff, Holzfassade, 3D-Styroporplatten usw.) verkleidet. Außerdem können weitere Räume in einer anderen Bauweise (etwa in Holzbauweise) an das Containerhaus angeschlossen werden. Manchmal werden Wohncontainer übereinandergestapelt, um ein mehrstöckiges Containerhaus zu errichten. Möglich sind auch alle Gebäudeentwürfe, die manchmal sehr überraschend sind und wahren architektonischen Meisterwerke nahekommen.

1.2 Woher kommen die Schiffscontainer, die Sie kaufen können?

Wenn Sie einen leeren, brandneuen Schiffscontainer kaufen, stammt dieser wahrscheinlich von einem Hersteller in China. Das chinesische Unternehmen CIMC produziert rund 82 % der weltweit zirkulierenden Schiffscontainer aus Stahl. Gebrauchte Schiffscontainer sind eine umwelt- und budgetfreundlichere Option, allerdings sollten Sie deren Zustand im Vorfeld sorgfältig prüfen. Achten Sie auf die verschiedenen Zulassungen und Zertifikate (z. B. die CSC-Zulassung). Für wind- und wasserdichte Container gelten besonders strenge Kriterien. Am gefragtesten sind Einwegcontainer (eng. „One Trip Container“ oder „Single Trip Containers“), die nur für einen Seetransport genutzt wurden und daher nur minimale Gebrauchsspuren und Beschädigungen aufweisen. Einwegcontainer sind nahezu neuwertig und zeichnen sich durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aus.

Wenn irgendwo ausgesprochen günstige Schiffscontainer angeboten werden, handelt es sich normalerweise um sog. „AS IS“-Container (es gibt Standardkennzeichnungen AS IS 2, AS IS 5 und AS IS 10). Das sind entsorgte Schiffscontainer und die Kennzeichnung bedeutet, dass der Container in seinem aktuellen Zustand und ohne weitere Änderungen oder Reparaturen verkauft wird (der Verkäufer übernimmt keine Gewährleistung für den Zustand des Containers). Solche Container entsprechen nicht mehr den höchsten Standards und sind als Wohn- oder Bürocontainer ungeeignet. Neue oder gut erhaltene gebrauchte Container, die in einwandfreiem Zustand sind, werden in der Regel ohne diese Kennzeichnung verkauft und können mit einer Gewährleistung angeboten werden.

Gebrauchte Container sind bei verschiedenen Anbietern im In- und Ausland erhältlich. Große Firmen verfügen über große Lagerbestände und können den Container an fast jeden Standort liefern. In Gegensatz dazu bieten lokale Anbieter ihre Container oft zu günstigeren Preisen an, allerdings müssen Sie den Transport selbst organisieren. 20-Fuß-Container können je nach Gewicht mit herkömmlichen Gabelstaplern oder mit den Kränen, die auf manchen Lkws montiert sind, verladen werden. 40-Fuß-Container lassen sich üblicherweise nur mit separaten Autokränen bewegen. Anbieter von Containerhäusern und Modulhäusern liefern ihre Container mit Schwertransportern zur Baustelle, sodass Sie den Transport nicht selbst organisieren müssen. Falls Sie einen Sanitär-, Büro- oder Wohncontainer für einen befristeten Zeitraum benötigen, können Sie diesen auch mieten.

1.3 Sind Wohncontainer genehmigungspflichtig?

Containerhäuser waren lange in einer rechtlichen Grauzone zwischen Mobilheim, fliegendem Bau und regulärem Bauwerk angesiedelt. Doch heute ist die Situation geregelt und Wohncontainer werden in den Landesbauordnungen meistens als „fliegender Bau“ oder „zweckentfremdete baulichen Anlage“ bewertet (auch bei mobiler Aufstellung) und das bedeutet, dass die Aufstellung eines Containers genehmigungspflichtig ist. Allerdings gibt es zwischen den Bauordnungen der einzelnen Bundesländer und den Vorschriften der Gemeinden zum Teil erhebliche Unterschiede. So sind kleine Wohncontainer in einigen Gemeinden genehmigungsfrei und in anderen anzeigepflichtig. Informieren Sie sich deshalb bei Ihrem zuständigen Bauamt über die Vorschriftenlage in Ihrer Gemeinde.

1.4 Welche Nachteile hat das Bauen mit Wohncontainern?

Obwohl sie günstige Eigenschaften für den Umbau zu Wohncontainern aufweisen, können Schiffscontainer bei der Nutzung zu Wohnzwecken eine Herausforderung darstellen. Sowohl 20- als auch 40-Fuß-Container sind nur etwa 2,4 m breit und die Innenmaße sind sogar noch etwas geringer. Das ist selbst für Menschen, die es gewohnt sind, in engen Wohnungen zu leben, recht eng. Für mehr Wohnraum müssen mehrere Wohncontainer zu einem Containerhaus zusammengefügt werden. Dabei werden häufig jene Containerwände, die im Haus Innenwände darstellen würden, entfernt, um einen größeren Raum zu erhalten. Ein weiterer potenzieller Nachteil besteht darin, dass der Stahlmantel des Containers den Einbau einer Wärmedämmung erschweren kann. Bei größeren Konstruktionen mit mehreren Wohncontainern kann es außerdem erforderlich sein, eine starke Tragkonstruktion zu errichten, wodurch natürlich die Kosten erhöht werden.

1.5 Sind Containerhäuser nachhaltiger als herkömmliche Häuser?

Befürworter von Containerhäusern unterstreichen, dass diese die Nutzungsdauer von Containern verlängern. Den meisten Schätzungen zufolge gibt es weltweit mehrere Millionen ungenutzter Schiffscontainer, da es oft günstiger ist, neue Schiffscontainer zu kaufen, als die alten an den Lieferanten zurückzusenden. Dies bedeutet, dass einige Container bereits nach der ersten Fahrt entsorgt werden. Die Wiederverwendung eines Schiffscontainers ist daher ein großartiges Beispiel für das Bauen mit recycelten Materialien. Containerhäuser haben außerdem einen geringeren CO₂-Fußabdruck und durch das Bauen mit Containern wird auch der Einsatz von anderen Baustoffen wie Holz und Beton in seinem Umfang stark reduziert. Menschen, die der Idee alternativer Wohnräume wie Containerhäusern gegenüber aufgeschlossen sind, nutzen und integrieren häufig auch andere umweltfreundliche Systeme wie Solarenergie, Windenergie, Regenwassernutzung und Abwasseraufbereitung. Allerdings sind manche gebrauchte Schiffscontainer an sich nicht umweltfreundlich, da sie giftige Chemikalien enthalten können oder zur Vermeidung von Korrosion während des Transports behandelt wurden, weshalb sie hohe Mengen an chemischen Rückständen aufweisen. Es ist daher entscheidend, den richtigen Container auszuwählen. Gegner von Containerhäusern argumentieren jedoch, dass die Energie, die zum Beheizen von Containerhäusern benötigt wird, alle Vorteile des Recyclings zunichtemacht.

1.6 Sind Wohncontainer günstiger als andere Wohnformen?

Containerhäuser sind nicht immer günstiger als herkömmliche Häuser aus Holz, Ziegeln oder Beton, doch häufig sind sie es. Es gibt eine Vielzahl von Variablen, die sich auf die Kosten des Bauprojekts auswirken, beispielsweise Standort, Größe, Design und Innenausstattung. Die Anschaffungskosten für den Container selbst können zwischen 1.400 € für kleinere Container und 6.000 € für größere, brandneue Container variieren. Je besser der Zustand des Containers, desto höher der Preis. Ein Schiffscontainer hat ein flaches Metalldach, Außenwände und einen Metallrahmen, der als Fundament dienen kann – diese Elemente werden oft als Kosteneinsparung angeführt. Sie müssen jedoch weiterhin für den Transport des Containers zur Baustelle, die Dämmung, die Installationen und die Innenverkleidung aufkommen. Auch das Grundstück und seine Erschließung müssen Sie auch beim Bau eines Containerhauses bezahlen. Containerhäuser können jedoch häufig auf Grundstücken gebaut werden, die für herkömmliche Bauwerke ungeeignet sind. Wenn das Gelände steinig oder steil ist, können Sie die Container auf stabile Träger stellen, anstatt teure Aushubarbeiten in Auftrag zu geben. Wohncontainer kosten meistens zwischen 5.000 und 20.000 €. Ein Wohncontainer mit Holzfußboden, Trennwand zum Bad, sechs Fenstern, Rollläden sowie Wasser- und Stromleitungen kostet mindestens 16.000 €.

1.7 Ist die Bauzeit bei einem Containerhaus besonders kurz?

Containerhäuser können oft schneller gebaut werden als herkömmliche Häuser. Die einfachsten und kleinsten Containerhäuser können in wenigen Tagen oder Wochen errichtet werden, je nachdem, wie viel Arbeit in die Bearbeitung und Verkleidung der Container investiert werden muss. Komplexe Containerhäuser erfordern eine Bauzeit von mehreren Monaten, wobei es auch zu Bauverzögerungen kommen kann. Je mehr Arbeit im Werk erledigt wird, desto kürzer ist die Bauzeit auf der Baustelle. Dies ist auch bei den bereits erwähnten Modulhäusern aus werkseitig hergestellten Modulen der Fall.

2. Containerhaus vom Generalunternehmer

Containerhäuser werden normalerweise von einem Generalunternehmer errichtet, aber auch wenn Sie einen einzigen Wohncontainer benötigen, sollte der Umbau des Schiffscontainers von einem einzigen Unternehmen durchgeführt werden. Der Generalunternehmer kann den gesamten Prozess überwachen und deshalb auch eine Gewährleistung anbieten. Auch Anbieter von Modulhäusern übernehmen alles von der Produktion bis zur Lieferung selbst.

3. Welche Arten von Containern gibt es?

3.1 Lagercontainer

Lagercontainer sind sehr einfache Container. Sie sind in verschiedenen Größen zwischen 6 und 40 Fuß erhältlich und ermöglichen die Einlagerung von Gütern mit einem Gewicht von bis zu 10.000 kg. Oftmals werden sie zur Lagerung von verschiedenen saisonalen Geräten oder Maschinen und Werkzeugen (z. B. Rasenmäher) genutzt. Sie können sich darin auch eine praktische Werkstatt einrichten. Manchmal werden Lagercontainer als Büros kleine Produktionshallen genutzt. Allerdings sind solche Container nicht wärmegedämmt und daher nicht für das Arbeiten im Winter oder bei großer Hitze geeignet.

3.2 Container für gewerbliche Zwecke

Mittels verschiedener Sonder-, Ein- und Umbauten werden Schiffscontainer auch zu Gastro-, Imbiss-, Eis- und Verkaufscontainern umgebaut. Sie können sich auch einen Spezialcontainer nach Ihren Anforderungen herstellen lassen.

3.3 Wohncontainer

Wohncontainer eignen sich beispielsweise als temporäre Wohnstätten, die für die Dauer einer Renovierung oder eines Hausbaus genutzt werden. Außerdem ist ein einfacher Wohncontainer ausreichend, um als Ferienhaus zu dienen. Etliche Firmen bieten auch Wohncontainer an, die bereits teilweise oder komplett ausgestattet sind. In einem komplett ausgestatteten Wohncontainer sind Elektroinstallation, Lüftungsöffnungen und Wettergitter, Bad und Toiletten, Fassade, Fenster und Türen, Innenausbau und andere, zum Wohnen erforderliche Elemente bereits enthalten. Mehrere Wohncontainer lassen sich zu Modulanlagen koppeln und/oder stapeln.

3.4 Bürocontainer

Bürocontainer werden vor allem von Bauunternehmern genutzt, die sich ein Büro nahe an der Baustelle wünschen. Falls der Bürocontainer für den Betrieb der Baustelle aufgestellt werden muss und dort Beschäftigte im Rahmen einer Baumaßnahme arbeiten, gilt er als eine Baustelleneinrichtung. Falls der Container jedoch nur der betrieblichen Verwaltung dient, gilt er nicht als Baustelleneinrichtung. Auch Unternehmen in anderen Branchen, die vorübergehenden Bedarf an zusätzlichem Büroraum haben, greifen oft zu Bürocontainern.

3.5 Toilettencontainer, Sanitärcontainer

Sanitärräume werden überall benötigt, beispielsweise auf Baustellen, Veranstaltungen und Campingplätzen. In einem Toilettencontainer ist genug Platz für eine Damen- und eine Herrentoilette. Die Frischwasserzufuhr erfolgt über lokale Versorgungsleitungen (Ortsleitungen) und die Fäkalien werden in einem Tank aufgefangen. Es gibt auch Sanitärcontainer mit Wasch- und Duschräumen sowie Komplettlösungen mit Dusch- und Toilettenräumlichkeiten.

4. Bauen mit Wohncontainern

Um ein standfestes, nachhaltiges und optisch ansprechendes Containerhaus zu erhalten, muss man beim Bauen mit Wohncontainern die Besonderheiten dieser Bauweise beachten.

4.1 Prüfung vor dem Kauf

Niemand würde einen Gebrauchtwagen kaufen, ohne ihn vorher zu besichtigen und eine Probefahrt zu machen. Wenn Sie als Selbstbauer einen noch nicht umgebauten Schiffscontainer kaufen, ist eine vollständige Inspektion manchmal nicht möglich (vor allem, wenn er irgendwo auf der anderen Seite der Welt liegt). Sie können den Verkäufer um detaillierte Bilder und eine genaue Beschreibung des Containers bitten. Insbesondere ältere Schiffscontainer können mehrere Dellen, Rost oder andere strukturelle Probleme aufweisen. Einwegcontainer sind etwas teurer, dafür aber in einem hervorragenden Zustand.

4.2 Prüfung der lokalen Vorschriften

Wie oben bereits erwähnt, unterscheiden sich die genauen Vorschriften zur Bewilligungs- bzw. Anzeigepflicht von Containerbauten je nach Bundesland und Gemeinde. Für ein Containerhaus aus mehreren Containern brauchen Sie immer eine Baubewilligung.

4.3 Dämmung des Wohncontainers

Ungedämmte Container sind im Sommer unerträglich heiß und im Winter unerträglich kalt, weshalb sie gut gedämmt werden müssen. Für den Umbau eines Schiffscontainers zu Wohnraum gelten die gleichen energetischen Vorschriften wie für die Sanierung von herkömmlichen Gebäuden. Als einfachste Möglichkeit, den geforderten Wärmedurchgangswert zu erreichen, gilt die Verwendung von PU-Spritzschaum, der sowohl auf die Innen- als auch auf die Außenseite des Containers aufgesprüht werden kann. Zudem brauchen Wohncontainer in der Regel eine innenliegende Dampfsperre.

4.4 Anbieter von Containerhäusern

Käufer von Containergebäuden entscheiden sich aus Kostengründen manchmal für ausländische Anbieter, deren Produkte jedoch oftmals nicht die hierzulande geltenden Qualitätsstandards erfüllen. Außerdem können sich im Falle von Mängeln oder Beschwerden ernste Probleme ergeben. Deshalb raten wir dazu, heimischen Anbietern den Vorzug zu geben. Auch Selbstbauer sollten Container von regionalen Anbietern kaufen, da es aus Kosten- und Nachhaltigkeitsgründen besser ist, wenn die Transportwege möglichst kurz sind.

4.5 Schutz vor schädlichen Chemikalien

Schiffscontainer sind für den Frachttransport auf See konzipiert, weshalb der Containerboden, der normalerweise aus Holz besteht, mit giftigen Pestiziden und anderen gesundheitsschädlichen Schutzmitteln belastet sein kann. Darüber hinaus enthält der Anstrich des Containers oft Chemikalien, die Schutz vor der Einwirkung von Salzwasser bieten sollen. Selbstbauer müssen den Holzboden ausbauen und andere Anpassungen vornehmen. Falls Sie jedoch einen Wohncontainer oder ein Containerhaus von einem Generalunternehmer kaufen, haftet dieser dafür, dass sein Produkt den geltenden Gesundheitsvorschriften entspricht.

4.6 Vermeiden Sie das Schneiden von Containern

Schiffscontainer sind äußerst stabil und robust, da sie aus Stahl gefertigt sind. Die Containerwände sind hochtragfähig – die Minimalbedingung der ISO-Norm 668 erlaubt, dass sechs Container übereinandergestapelt werden dürfen. Doch jedes Mal, wenn eine Öffnung für zusätzliche Türen oder Fenster in den Container geschnitten wird, wird die Konstruktion des Containers geschwächt. Dies gilt umso mehr, wenn eine ganze Seite herausgeschnitten wird, die sonst eine Innenwand im Containerhaus darstellen würde. Deshalb muss der Wohncontainer in solchen Fällen statisch verstärkt werden.

4.7 Planung von Installationen

Beim Umbau eines Schiffscontainers zu einem Wohncontainer müssen sämtliche Installationen (Elektro, Heizung, Lüftung, Sanitär) vorab präzise geplant werden. Bei der Planung ist darauf zu achten, dass möglichst wenig zusätzliche Öffnungen angefertigt werden müssen.

4.8 Unterschiede zwischen den Containertypen

Die Innenmaße von 20-Fuß-Containern (1-TEU-Container) betragen 5.898 mm x 2.352 mm x 2.390 mm (LxBxH) und die Innenmaße von 40-Fuß-Containern (1-FEU-Container) betragen 12.032 mm x 2.352 mm x 2.395 mm (LxBxH). Wenn dann eine Innendämmung mit hoher Dämmstärke eingebaut wird, kann es schnell passieren, dass Ihr Wohncontainer wie ein Hobbit-Haus aussieht. Neben den herkömmlichen Containern gibt es auch höhere 40-Fuß-Container (High Cube) mit den Innenmaßen 12.032 mm x 2.352 mm x 2.698 mm (LxBxH) und 45-Fuß-Container mit den Innenmaßen 13.556 mm x 2.345 mm x 2.695 mm (LxBxH). Diese sind zwar teurer, doch die zusätzliche Höhe und Breite sind äußerst nützlich.

4.9 Wind und Lärm

Aufgrund ihrer rechteckigen Form sind Wohncontainer nicht aerodynamisch und bei Wind und Regen kann es in der Stahlkonstruktion ziemlich laut werden. Deshalb sollten Sie die Außenwände verkleiden und den Wohncontainer nach Möglichkeit an einem windgeschützten Ort aufstellen.

4.10 Vermeiden Sie übermäßiges Schweißen

Ein Schiffscontainer kann zu einem Tiny House umgewandelt werden, doch für ein größeres Containerhaus müssen mehrere Container aneinandergekoppelt werden. In diesem Fall müssen die Container zusammengeschweißt werden, was natürlich teuer ist. Deshalb sollte bei der Planung auch darauf geachtet werden, die Schweißarbeiten zu minimieren.

4.11 Qualität hat ihren Preis

Umgebaute Schiffscontainer gelten als günstig, doch die Umbauarbeiten (Außen- und Innenverkleidung, Dämmung, Schweißarbeiten usw.) können sehr teuer werden. Je mehr für den Wohnkomfort getan wird, desto höher steigen natürlich auch die Kosten. Am Ende kann es sogar passieren, dass ein Containerhaus genauso teuer ist wie ein gleich großes, konventionell gebautes Haus.