1. Warum sollte man Beton schleifen oder polieren?

Beton lässt sich abschleifen, glätten und polieren. Geschliffen werden beispielsweise Betonböden. Besonders glatt geschliffener Beton wird als polierter Beton bezeichnet – das Polieren wird etwa bei der Herstellung des heute modernen Sichtbetons angewandt. Geschliffener und polierter Beton sind hochwertige und langlebige Materialien. Mit der richtigen Schleifausrüstung und Erfahrung können Auftragnehmer neue oder alte Betonoberflächen sogar auf Hochglanz polieren. Geschliffener Betonboden zeichnet sich durch außergewöhnliche Haltbarkeit, Festigkeit und Langlebigkeit aus. Daher ist es kein Wunder, dass sich Eigentümer von Geschäften, gewerblichen Gebäuden und Büroräumen immer häufiger für dieses Bodenmaterial entscheiden. Polierter Beton setzt sich zunehmend auch in Gastronomiebetrieben und sogar im privaten Wohnbau durch.

Ähnlich wie beim Abschleifen eines Holzbodens werden zum Abschleifen großer Betonbodenflächen fahrbare Bodenschleifmaschinen verwendet. Zum Ausgleichen von Unebenheiten in Wänden werden Langhalsschleifer verwendet. Kleinere Flächen werden mit kleinen Handschleifmaschinen (z. B. Winkelschleifer mit Diamantschleifkopf) behandelt.

1.1 Anwendungsbereiche für geschliffenen und polierten Beton

Geschliffene und polierte Betonböden und -wände sind praktisch überall zu finden, in Lagerhallen, Geschäften, Hotels und Restaurants genauso wie in Bürogebäuden, Garagen, Autohäusern, Gärten, Terrassen und sogar in Privatwohnungen.

1.2 Betonboden schleifen - Vorteile

Geschliffener Betonboden wird als Fußboden für Wohnhäuser, Geschäfte sowie Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen gewählt, denn er überzeugt mit seinen vielen Vorteilen. Mit dem richtigen Schliff wird der Betonboden zu einem attraktiven Dekorationselement der Innenraumgestaltung und zum Blickfang für Kunden und Besucher. Der edel und modern wirkende Boden kann es in ästhetischer Hinsicht allemal mit anderen Böden aufnehmen.

1.2.1 Vorteile von geschliffenem Betonboden im Wohnbereich

- Senkung der Baukosten: Wenn der Raumboden als geschliffener Betonboden ausgeführt wird, sind Fußbodenbeläge wie Parkett überflüssig.

- Senkung der Wartungskosten: Geschliffene Betonböden sind robuster und widerstandsfähiger als andere Fußbodenbeläge, weshalb sie im Gegensatz zu diesen nicht saniert oder ausgetauscht werden müssen.

- Pflegeleichtigkeit: Geschliffener Betonboden enthält weder Staub noch Schmutz oder Allergene.

-Für geschliffenen Betonboden steht in eine Vielzahl von Farben und Designmöglichkeiten zur Auswahl.

1.2.2 Vorteile von geschliffenem Beton im gewerblichen und öffentlichen Bereich

- Kostensenkung: Das Abschleifen eines Betonbodens ist kostengünstiger als die Verlegung anderer Bodenbeläge und auch die Wartungskosten sind niedriger.

- Geschliffener Betonboden ist stärker beanspruchbar als andere Bodenbeläge.

- Niedriger Wartungsaufwand und längere Lebensdauer: Geschliffene Betonböden sind leicht zu reinigen und müssen nur gelegentlich feucht gewischt werden. Zudem muss geschliffener Beton nicht mit Pflegemitteln behandelt werden, wodurch auch der damit verbundene Arbeits-, Zeit- und Kostenaufwand entfällt. Seine Oberfläche widersteht sowohl mechanischer Beanspruchung durch Gabelstapler und andere Fahrzeuge, als auch chemischer Beanspruchung durch verschüttete Flüssigkeiten, ohne dass Reifenspuren oder Flecken zurückbleiben.

- Geschliffener Betonboden ist feuchtigkeitsbeständig: Geschliffene und polierte Betonoberflächen sind weitgehend diffusionsoffen und erlauben es dem Baukörper zu atmen. Probleme mit Baufeuchtigkeit, wie sie etwa bei Fliesen und anderen versiegelnden Bodenbelägen auftreten können, tauchen deshalb nicht auf.

- Hohe Lichtreflexion: Fußböden in Bürogebäuden, Hotels, Restaurants und anderen öffentlichen Einrichtungen müssen ein sauberes und professionelles Erscheinungsbild abgeben. Durch den verringerten Bedarf an künstlicher Beleuchtung wird auch der Energieverbrauch reduziert.

- Geschliffener Betonboden ist ein nachhaltiger Fußboden: Geschliffener Beton muss nicht mit gesundheitlich bedenklichen Beschichtungen, Reinigungsmitteln oder Klebstoffen behandelt werden.

1.3 Lässt sich jeder Beton schleifen bzw. polieren?

Nahezu alle tragfähigen Betonböden, ob alt oder neu, können geschliffen werden, wenn die Oberfläche zuvor richtig vorbereitet wurde. Es gibt jedoch einige Ausnahmen, weshalb Sie sich vor der Entscheidung für einen Betonschliff von einem Experten beraten lassen sollten.

1.4 Ist geschliffener Beton pflegeintensiv?

Geschliffene Betonböden bleiben während ihrer gesamten Lebensdauer extrem strapazierfähig, allerdings müssen sie richtig gepflegt werden, um ihre schöne Optik langfristig bewahren. Die gute Nachricht ist, dass geschliffener Beton grundsätzlich pflegeleichter ist als andere Arten von dekorativen Bodenbelägen. Der Pflege- bzw. Reinigungsaufwand beschränkt sich darauf, den Boden regelmäßig mit einem feuchten Mopp von Staub und Verschmutzungen zu befreien, welche seine Oberfläche beschädigen könnten.

1.5 Ist geschliffener Beton rutschfest?

In gewerblichen und öffentlichen Einrichtungen, in denen der Fußboden stark beansprucht wird, stehen Rutschfestigkeit und Sicherheit ganz besonders im Vordergrund. Geschliffene und polierte Betonböden sehen zwar so glatt aus wie Glas, sind aber absolut rutschfest, solange sie sauber und trocken gehalten werden.

Hier sind einige Tipps zur Verbesserung der Rutschfestigkeit von geschliffenen Betonböden im gewerblichen oder öffentlichen Bereich:

- Geschliffene Betonböden sollten regelmäßig gereinigt werden. Vor allem ist es wichtig, verschüttete Flüssigkeiten, Öl und Fett sofort zu entfernen.

- Der Betonboden sollte mit einer Anti-Rutsch-Beschichtung behandelt werden. Diese Produkte enthalten spezielle Additive zur Verbesserung der Rutschfestigkeit und der Trittsicherheit. Die Beschichtung muss von Zeit zu Zeit erneuert werden, was jedoch problemlos während der regelmäßigen Reinigung zu bewerkstelligen ist.

- Auf geschliffenen Beton mit rutschhemmendem Sandzusatz sollte eine Versiegelungsschicht aufgetragen werden. Produkte zur Versiegelung der Oberfläche werden vor dem Auftragen mit Dichtstoff vermengt, um die Rutschfestigkeit zu erhöhen, ohne das Aussehen der geschliffenen oder polierten Oberfläche zu beeinträchtigen.

2. Beton schleifen – den richtigen Auftragnehmer wählen

Sie sollten sich darüber im Klaren sein, dass das Schleifen oder Polieren von Betonböden viel Fachwissen und den Einsatz von spezialisierten Hochleistungspoliermaschinen mit Diamantscheiben erfordert, mit denen die Oberfläche schrittweise auf den gewünschten Glanz und die gewünschte Glätte abgeschliffen wird. Deshalb werden solche Arbeiten ausschließlich von Fachbetrieben mit entsprechender (teurer) Ausrüstung und dem erforderlichen Know-how durchgeführt. Erfahrene und kompetente Auftragnehmer in Ihrer Nähe finden Sie auf dem Online-Portal Daibau.

3. Beton schleifen und polieren - verschiedene Poliergrade von matt bis glänzend

Wie eingangs erwähnt, werden beim Betonschleifen Schleifscheiben in unterschiedlich starker Körnung verwendet, mit denen sich unterschiedliche Glättegrade der Betonoberfläche erreichen lassen – von matter Optik bis zum satten Glanz.

Das Schleifen von Beton erfolgt in mehreren Durchgängen mit gröberen und feineren Körnungen. Beton ist sehr robust, weshalb er üblicherweise mit diamantbestückten Schleifmaschinen geschliffen wird. Für den Grobschliff wird ein Schleifaufsatz mit einer Körnung zwischen 80 und 100 verwendet. Mit derart grobkörnigen Schleifscheiben lassen sich auch Erhöhungen in der Betonoberfläche gut ausgleichen. Bei jedem weiteren Schleifdurchgang kommt dann eine feinere Körnung zum Einsatz, bis das gewünschte Ergebnis erzielt ist (oft wird die Körnung bei jedem Arbeitsschritt verdoppelt). Am Ende arbeitet man mit einer sehr feinen Körnung, die sich für den Feinschliff und zum Polieren der Oberfläche eignet. Zum Polieren von Sichtbeton können entweder besonders feinkörnige Schleifscheiben oder spezielle Poliermaschinen verwendet werden.

Es gibt vier grundlegende Glanzgrade, die durch das Schleifen von Beton erreicht werden können:

3.1 Erste Stufe - matt

Matte Oberflächen sind grob geschliffen und wenig bis gar nicht glänzend. Sie weisen kleine Vertiefungen auf, in denen sich Schmutz, Fett und Staub absetzen können, weshalb sie etwas pflegeintensiver sind als Hochglanzflächen.

3.2 Zweite Stufe - satin

Wenn Sie von oben direkt auf eine satinierte Oberfläche blicken, können Sie in einiger Entfernung eine schwache Reflexion wahrnehmen.

3.3 Dritte Stufe - halbmatt

Halbmatte Oberflächen haben ein viel höheres Reflexionsvermögen als satinierte Oberflächen. Die Lichtreflexion ist darauf gut zu sehen. Aus einer Entfernung von mehreren Metern scheinendes Seiten- und Deckenlicht wird vom Boden deutlich reflektiert.

3.4 Vierte Stufe - glänzend

In einer glänzend polierten Betonoberfläche kann man sein Spiegelbild perfekt erkennen. Der Boden sieht aus unterschiedlichen Blickwinkeln aus, als wäre er nass.

4. Beton schleifen - Herstellung eines Betonbodens

4.1 Betonieren

Betonböden werden üblicherweise gegossen bzw. betoniert. Die maximale Flächengröße, bei der der Betonboden keine Dehnungsfugen benötigt, beträgt 5 m x 5 m. Größere Bodenflächen müssen in kleinere Abschnitte eingeteilt und einen Tag nach dem Betonieren durch Dilatationsfugen voneinander abgetrennt werden. Auch im Bereich der Tür müssen Dilatationsfugen ausgeführt werden, da der Boden dort besonders rissgefährdet ist. Die Dehnungsfugen können nachträglich mit einem elastischen Dichtstoff (z. B. Polyurethan) aufgefüllt werden, der farblich zum Betonboden passt. Die Betonmischung wird üblicherweise auf eine Betonstahlmatte gegossen, um das Risiko von Rissbildung im Beton zu verringern. Die Aufbauhöhe des Betonbodens über Wärmedämmplatten oder Fußbodenheizungsrohren (Heizestrich) sollte 5 bis 10 cm betragen.

4.2 Glätten des Betonbodens

Nach dem Betonieren muss der Betonboden mit einer Rüttelmaschine geebnet werden. Wenn die Oberfläche eben ist, kann bei Bedarf Farbe aufgetragen werden. Noch am selben Tag wird die Betonoberfläche mit Handkellen und Estrichmessern geglättet. Ein neuer Betonboden muss zuerst für mindestens vier Wochen komplett abbinden und aushärten, bevor er geschliffen werden kann (schnelltrocknender Estrich bildet hier eine Ausnahme). Die Raumtemperatur darf während dieser Zeit nicht unter 5 ° C liegen, da sonst der Beton nicht richtig abbindet. Andererseits kann der Beton bei zu hohen Temperaturen reißen. Ältere Estriche aus diesem Material müssen lediglich gründlich gereinigt werden.

4.3 Beton schleifen und versiegeln

Nach dem Abbinden wird der Beton gereinigt, geschliffen und versiegelt. Tieferliegende Flecken müssen nicht immer vorbehandelt werden, da sie im Zuge des Schleifens abgetragen werden. Die Betonfläche wird mit Wasser und einem geeigneten Reiniger nachgespült. Anschließend wird die saubere Betonfläche in mehreren Schleifdurchgängen geschliffen und auf Wunsch auch glatt poliert. Am Ende wird noch eine Versiegelung aufgetragen (z. B. eine Steinimprägnierung). Diese wird mit einer Farbrolle in dünnen Schichten aufgetragen und muss gut trocknen. Wenn die Versiegelung getrocknet ist, ist der Betonboden begehbar.