1. Gemälde und Bilder rahmen lassen – allgemeine Informationen

Gemälde werden seit jeher eingerahmt. Aufzeichnungen über das Einrahmen von Gemälden gehen bis auf das antike Griechenland zurück. Es gibt mehrere Gründe, Gemälde, Fotos und Poster einzurahmen; durch das Einrahmen eines Bildes wird einerseits seine Wichtigkeit betont und andererseits werden alle Blicke darauf gelenkt. In früheren Zeiten zeigte sich die Wichtigkeit eines Gemäldes gerade an seinem Rahmen: je bedeutender das Kunstwerk, desto opulenter der Rahmen. Das Einrahmen von Bildern hat jedoch nicht nur eine symbolische Bedeutung, denn der Bilderrahmen bietet Schutz für den empfindlichsten Bereich des Bildes – seine Ränder. Die Ränder sind auch beim Transport des Bildes gefährdet, will man damit leicht gegen Wände stößt.

2. Was für ein Rahmen ist geeignet?

2.1 Entstehungszeit des Gemäldes

Der Rahmen eines Gemäldes sollte nach Möglichkeit den Rahmentypen ähneln, die in der Entstehungszeit des Gemäldes verwendet wurden. Dies ist umso wichtiger, wenn es sich um ein seltenes, sehr altes und sehr wertvolles Gemälde handelt, dessen Authentizität so gut wie möglich erhalten werden soll. Wenn Sie sich nicht sicher sind, aus welcher Epoche Ihr Gemälde stammt, können Sie einen Kenner um seine Meinung bitten, der ähnliche Gemälde, Motive und Maler vergleichen und Ihr Gemälde basierend auf seinen Kenntnissen in die richtige Epoche einordnen kann. Durch den Vergleich der Gemälderahmen aus dieser und verwandten Epochen kann dann der historisch passendste Rahmen ausgewählt werden.

2.2 Farbpalette des Gemäldes

Der wichtigste Faktor bei der Auswahl eines geeigneten Rahmens ist die Farbpalette des Gemäldes. Wenn das Gemälde sehr eintönig oder in dezenten Farben gemalt ist, darf auch der Rahmen keine intensiven, auffallenden Farben aufweisen, weil er sonst das Gemälde selbst in den Hintergrund stellen würde. Bei der Auswahl des Gemälderahmens ist die Farbpalette des Kunstwerkes zu beachten: Die Farben des Rahmens müssen komplementär zu den Farben des Gemäldes passen. Überwiegen z. B. bläuliche Farbtöne im Gemälde, muss auch der Rahmen die passenden Farben aufweisen.

2.3 Motiv des Gemäldes

Anders als manch einer denken mag, ist das Motiv des Gemäldes ein wichtiger Faktor bei der Auswahl des Gemälderahmens. Für Gemälde mit schweren, traurigen und tiefgründigen Motiven, die sich mit Leiden und Tod befassen, sind eher dunkelfarbige Gemälderahmen geeignet, die oft auch reich dekoriert sind (jedoch ist auch bei der Dekoration des Rahmens das Motiv des Gemäldes zu beachten). Dagegen sollten Gemälde mit leichteren Motiven, die das Leben feiern, besser mit Gemälderahmen in sanften Farben und mit einem einfacheren Aussehen ausgestattet werden (auch hier sollte die Dekoration zum Thema passen).

3. Materialien für Gemälderahmen

3.1 Hölzerne Gemälderahmen

Am gebräuchlichsten sind Gemälde- und Bilderrahmen aus Holz. In früheren Zeiten bestanden alle Gemälderahmen aus Holz, später kamen Metallrahmen hinzu, die allerdings selten verwendet wurden. Holzrahmen gibt es heute in allen möglichen Varianten, von sehr reich verziert bis hin zu minimalistisch. Farblich haben Sie die Wahl zwischen gefärbten Holzrahmen und Rahmen mit einem rohen, natürlichen Aussehen. Früher bestanden alle Gemälderahmen aus Massivholz, heute stehen aber auch Rahmen aus Holzwerkstoffen mit furnierter Oberfläche zur Auswahl.

3.2 Metallrahmen für Bilder und Gemälde

Bilderrahmen aus Metall erfreuen sich heute einer immer größer werdenden Beliebtheit. Waren Metallrahmen früher extrem komplex, voller Ornamente und Ausschnitte, sind sie heute viel minimalistischer (und günstiger). Sie zeichnen sich durch ihr kühnes Design im Industriestil aus, wodurch sie für eine wachsende Anzahl von Kunden interessant sind. Für alle, denen die Rohmetall-Optik nicht zusagt, sind pulverbeschichtete Rahmen eine gute Alternative. Diese sind in den verschiedensten Farben erhältlich.

3.3 Kunststoffrahmen für Poster und Fotografien

Bilderrahmen aus Kunststoff sind sicherlich die günstigste Variante, haben aber auch ihre Nachteile. Der offensichtlichste Nachteil besteht darin, dass ihre Ästhetik für Gemälde professioneller Maler und andere Kunstwerke völlig ungeeignet ist, da Kunststoff als Rahmenmaterial sie vollständig banalisiert. Ein Gemälde eines Spitzenmalers verdient es einfach nicht, in Plastik eingerahmt zu werden, auch wegen seines materiellen Wertes. Kunststoffrahmen können eine gute Sofortlösung für andere Arten von Bildern sein, insbesondere für Familienfotos, die Sie einrahmen möchten.

4. Wie verläuft Bildeinrahmung?

Heutzutage wird für die meisten Bildeinrahmungen ein als „Laminierung“ bekanntes Verfahren verwendet. Es handelt sich um eine Technik, die die Rahmung von Bildern, wie wir sie einst kannten, völlig verändert hat. Bei der Laminierung wird eine hauchdünne, transparente Kunststofffolie anstatt einer Verglasung verwendet. Die Folie hat den Vorteil, dass sie das Bild vor UV-Strahlen schützt, sodass seine Farben nicht verblassen. Sie verhindert auch unerwünschte Lichtreflexion und schützt das Bild vor Fingerabdrücken. Die Laminierungstechnik verhindert, dass das Kunstwerk infolge von Raumfeuchtigkeit zerknittert und hält es dadurch in bestmöglichem Zustand.

4.1 Laminierungsverfahren

- Zuerst wird das Bild unter Anwendung des Vakuumverfahrens auf eine mitteldichte Holzfaserplatte (MDF-Platte) geklebt. Das Vakuum saugt die gesamte Luft an, damit die Oberfläche so flach wie möglich und faltenfrei bleibt – das Bild wird vollflächig und völlig gleichmäßig auf die MDF-Platte geklebt.

- Anschließend wird das Bild maschinell mit einer hauchdünnen Filmschicht überzogen, die auch als feine Leinwandtextur bezeichnet wird.

- Diese Folie schützt Ausdrucke, Fotografien und Farben effektiv vor UV-Strahlen, Fingerabdrücken und Verschmutzungen aller Art. Sie verhindert auch unerwünschte Lichtreflexion, die im Falle einer Bildverglasung auftreten kann.

- Abschließend wird das Bild mit einem Rahmen (meist aus Holz) eingerahmt.

4.2 Vorteile der Laminierung

- Die Oberfläche des Bildes ist vollkommen eben, sie knittert nicht und wird nicht wellig.

- Das laminierte Bild ist gut vor Beschädigungen geschützt. Falls es von der Wand fällt, nimmt das Bild keinen Schaden, da die Folie im Gegensatz zu Glas nicht zerbricht. Gerade Glassplitter stellen nämlich die größte Gefahr für das Leinen dar.

- Nachdem das Bild auf die MDF-Platte geklebt und laminiert wurde, folgt das Einrahmen, das in der Regel mit einem Rahmen aus Holz oder Kunststoff ausgeführt wird.

5. Rahmen für andere Gegenstände

5.1 Spiegelrahmen

Viele Menschen lassen auch ihre Spiegel rahmen, insbesondere antike Spiegel. Wenn der Spiegel auf dem Boden stehen soll, braucht er fast zwangsweise einen Rahmen, damit er nicht bei der geringsten Erschütterung zerbricht. Auch ein generationenalter antiker Spiegel, der im Laufe seines langen Daseins immer eingerahmt war, muss unbedingt auch heute mit einem angemessenen Rahmen ausgestattet sein. Damit seine Aura erhalten bleibt, muss der Spiegel mit einem Rahmen versehen werden, der den Spiegelrahmen seiner Entstehungszeit entspricht.

5.2 Puzzlerahmen

Wer ein komplexes und schönes Puzzle zusammengesetzt hat, kann stolz darauf sein. Warum sollte man es nicht auf die Wand hängen anstatt es wieder auseinanderzunehmen und in der Schublade verschwinden zu lassen? Das Einrahmen von Puzzles ist heute ziemlich populär, den Puzzles verschönern den Raum und erinnern an ein Erfolgserlebnis. Wir raten dazu, das Puzzle mit UV-beständiger Verglasung zu schützen, da es sonst in einigen Jahren verblassen würde, insbesondere dann, wenn es direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.

5.3 Einrahmen verschiedener Gegenstände

Wenn Sie Gegenstände von besonderem sentimentalen, historischen oder künstlerischen Wert besitzen, sollten Sie diese so gut wie möglich vor Beschädigung schützen. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie Ihre Kostbarkeiten in eine Schachtel packen und in eine Schublade stecken müssen, wo niemand sie bewundern kann. Kleinere Gegenstände können Sie getrost einrahmen und an die Wand hängen.

5.4 Fotorahmen

Wir alle tun das – wir rahmen unsere Lieblingsfotos ein und stellen sie an gut sichtbaren Stellen in der Wohnung auf. So wird ein besonderer Moment unseres Lebens für immer verewigt.