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    Verliert die häusliche Klimaanlage ihr Kältemittel?

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    Der Sommer ist in vollem Gange und Klimaanlagen in Privat- und Geschäftsgebäuden arbeiten auf Hochtouren. Die hohe Belastung der Klimaanlage vergrößert jedoch auch die Wahrscheinlichkeit von Betriebsstörungen. Diese reichen von Problemen mit der Programmierung, verschmutzten Filtern und verstopften Abluftschläuchen bis hin zu kaputten Verdampfern und sogar Lecks im Kühlkreislauf. Wenn Letzteres der Fall ist, kommt es in der Klimaanlage zum Kältemittelverlust. Wenden Sie sich in solchen Fällen unbedingt an einen Fachbetrieb für Klimatechnik.
    Fachartikel 2018
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    1. Welche Rolle spielt das Kältemittel im Betrieb einer Klimaanlage?

    Kältemittel sind Fluide mit hoher Wärmeleitfähigkeit, die bereits bei niedrigen Temperaturen ihren Siedepunkt erreichen und verdampfen. Sie spielen als Wärmeträger eine Schlüsselrolle im Betrieb von Klimaanlagen und Wärmepumpen.

    Die meisten Klimaanlagen in Wohn- und Geschäftsgebäuden sind Split Klimaanlagen. Das Innengerät saugt über einen Ventilator warme Raumluft an und führt sie durch den Verdampfer, in dem sich das Kältemittel in flüssiger Form befindet. Dabei wird der Raumluft Wärme entzogen, bevor sie wieder in den Raum geblasen wird. Die der Raumluft entzogene Wärme wird dazu eingesetzt, das Kältemittel zum Verdampfen zu bringen. Das nun gasförmige Kältemittel strömt in den Verdichter (Kompressor) im Außengerät, wo es verdichtet (komprimiert) wird, sodass es sich noch zusätzlich erhitzt, bis es wärmer ist als die Außentemperatur. Mithilfe des Wärmetauschers im Außengerät wird die Wärme dann an die Umgebung abgegeben, wobei sich das Kältemittel weiter abkühlt und anschließend wieder in das Innengerät zurückgeleitet wird. Der Vorgang wird so lange wiederholt, bis die Raumtemperatur auf das gewünschte Niveau gebracht wurde.

    2. Gibt es Klimaanlagen ohne Kältemittel?

    Nein, das Kältemittel ist von zentraler Bedeutung für die Wärmeentnehme aus der Luft, weshalb es keine Klimaanlagen ohne Kältemittel gibt. Bei Monoblock-Klimaanlagen sind alle für den Kühlkreislauf erforderlichen Teile in einem Gerät zusammengeführt, während Geräte, die ohne Kältemittel arbeiten, keine Klimaanlagen sind, obwohl sie manchmal unter dieser Bezeichnung vertrieben werden (sie sind auch deutlich weniger effizient).

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    Der beste Weg zur Vorbeugung von Defekten an der Klimaanlage ist regelmäßige Wartung durch befugte, fachkundige Personen.

    3. Welche Kältemittel werden in Klimaanlagen angewandt?

    Die Begriffe Kältemittel und Kühlmittel werden häufig synonym verwendet, obwohl dies nicht ganz korrekt ist. Für Kältemittel gelten verschiedene EU(EG)-Verordnungen sowie die österreichische Kälteanlagenverordnung, die vorschreiben, welche Kältemittel verwendet werden dürfen. Kältemittel stehen nämlich seit langem in dem Ruf, giftig und umweltschädlich zu sein. Grund dafür sind die in Klimaanlagen (sowohl in Häusern als auch in Fahrzeugen), Kühlschränken und anderen Geräten eingesetzten fluorierten Gase (F-Gase), die sehr umweltschädlich sind (sie haben ein viel größeres Treibhauspotenzial als CO₂!). Deshalb wird nach umweltfreundlicheren Alternativen gesucht.

    3.1 Kältemittel R32

    R32 ist ein umwelt- und menschenfreundliches Kältemittel mit einem geringen Gehalt an Giftstoffen und einem niedrigen Treibhauspotenzial. Es ist schwer entflammbar und explodiert nicht. Zudem ist es hocheffizient, sodass die Füllmenge in den Geräten reduziert werden kann. Aus diesen Gründen gilt R32 als das modernste Kältemittel für den Privatbereich.

    3.2 Andere Kältemittel

    Der Vorläufer des Kältemittels R32 ist Freon R410a. Bevor dieses Kältemittel durch R32 ersetzt worden ist, war es das verbreitetste Kältemittel. In älteren Klimaanlagen wurde auch Propan angewandt, das mit einem hohen Gesundheitsrisiko verbunden und dessen Anwendungssicherheit fragwürdig ist. Einst wurde in Klimaanlagen auch das Kältemittel R134a angewandt, das jedoch aufgrund seines hohen Treibhauspotenzials in der EU nicht mehr erlaubt ist.

    4. Muss das Kältemittel einer Klimaanlage nachgefüllt werden?

    Beim Kühlkreislauf einer Klimaanlage (egal ob Split- oder Monoblock-Anlage) handelt es sich um ein geschlossenes System, das hermetisch abgedichtet ist, sodass sich das eingefüllte Kühlmittel eigentlich nicht verflüchtigen kann. Wenn mit der Klimaanlage alles in Ordnung ist, wird das Kältemittel also nicht verbraucht und muss daher auch nicht nachgefüllt werden.

    Wenn sich die Kühlleistung Ihrer Klimaanlage mindert, kann es dafür mehrere Ursachen geben: Überlastung des Geräts, falsche Einstellungen, Verschmutzung, Defekte an den Verschleißteilen oder am Kompressor – oder eben auch Undichtigkeiten und kleine Lecks, die einen Kältemittelverlust zur Folge haben. Einen Kältemittelverlust erkennt man an mangelnder Kühlleistung, ungewöhnlichen (zischenden) Geräuschen und Vereisungen am Verdampfer des Innengeräts. Viele Modelle geben eine Fehlermeldung über zu wenig Druck im System ab oder schalten sich ganz ab. Eine Messung des Saugdrucks kann Klarheit verschaffen.

    5. Beseitigung des Lecks und Nachfüllen des Kältemittels

    Falls Sie den Verdacht haben, dass Ihre Klimaanlage undicht ist, können Sie selbst eine Überprüfung durchführen. Kältemittel sind häufig mit einem Kontrastmittel versetzt, sodass Sie mit einer UV-Lampe die undichte Stelle häufig selber finden können. Schalten Sie die Klimaanlage aber vorher aus. Wenn Sie das Leck gefunden haben, markieren Sie es, damit der Klimatechniker mit seiner Arbeit schneller fertig wird.

    Wagen Sie sich jedoch nicht an die Beseitigung des Lecks und das Nachfüllen des Kältemittels – dies darf nur geschultes Fachpersonal durchführen und Kältemittel dürfen ohnehin nicht an Laien verkauft werden. Fachkräfte wissen, wie mit dem umweltschädlichen Kältemittel umzugehen ist (das Befüllen von Klimaanlagen erfolgt unter hohem Druck, damit nichts von dem Kältemittel in die Atmosphäre entweicht), welche Füllmenge für Ihr Klimaanlagen-Model passend ist (dabei sind auch die Länge der Rohrleitungen und der Ausdehnungsgrad des Kältemittels bei Erwärmung zu beachten) usw. Vor dem Befüllen der Klimaanlage wird das noch verbliebene Kältemittel aus der Anlage abgezogen und der Kühlkreislauf mithilfe einer Vakuumpumpe auf Dichtigkeit geprüft.

    6. Kann auch zu viel Kältemittel in der Klimaanlage sein?

    Es kann passieren, dass die Klimaanlage versehentlich mit zu viel Kältemittel befüllt worden ist. Leichte Überfüllungen stellen meistens kein Problem dar, während starke Überfüllung schwere Folgen haben kann, wie etwa zu hohen Systemdruck und eine Beschädigung des Kompressors oder der Schläuche. Die meisten Klimaanlagen verfügen über Schutzmechanismen, welche das Gerät in einem solchen Fall abschalten. Bei Verdacht auf Überfüllung Ihrer Klimaanlage wenden Sie sich an einen Fachbetrieb für Klimatechnik, dessen Fachpersonal den Überschuss wieder absaugt.

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    Kältemittelmangel kann zu Vereisungen am Verdampfer des Innengeräts führen. Das Wasser schmilzt schließlich und tritt aus dem Gerät aus.

    7. Befüllen der Klimaanlage – Kosten

    Der beste Weg zur Vorbeugung von Defekten an der Klimaanlage ist regelmäßige Wartung durch befugte, fachkundige Personen. Falls ein Leck vorliegt, hängen die Kosten für die Beseitigung des Lecks und das Nachfüllen des Kältemittels vor allem davon ab, wie viel Aufwand zur Behebung des Schadens erforderlich ist und wie viel Kältemittel tatsächlich nachgefüllt werden muss. Im Regelfall fallen Kosten in Höhe von etwa 150 € an. Genauere Angaben zu den Kosten für Anschaffung, Installation und Wartung der Klimaanlage finden Sie in unserem Baukostenrechner.

    2018
    Autor: Daibau Magazin

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