Im Beitrag:
1. Trockenestrich
Der Trockenestrich weist gegenüber dem herkömmlichen Estrich einige Vorteile auf. Erstens ist der Estrich sofort nach der Montage begehbar, da keine Trocknung erforderlich ist. Zusätzliche Zeit sparen Sie auch durch den Umstand, dass die Verlegung eines Trockenestrichs schnell verläuft. Überdies bietet ein Trockenestrich gute Wärme- und Schalldämmung. Der Trockenboden ist auch gut für eine Fußbodenheizung geeignet. Das Gewicht des trockenen Estrichs ist viel geringer als das Gewicht des Nassestrichs, daher wird der Baukörper weniger belastet.
2. Nachteile des Trockenestrichs
Das Problem des Trockenestrichs besteht darin, dass er ohne zusätzliche Behandlung nicht vollständig wasserfest ist. Deshalb ist seine Anwendung in Feuchträumen (z. B. Küche oder Bad) problematisch. In solchen Fällen muss die Oberfläche des Estrichs zusätzlich mit einem Isoliermittel abgedichtet werden, und die Plattenstöße müssen sogar mit einem Isolierband beklebt werden. Die direkte Verlegung elastischer Bodenbeläge, wie beispielsweise Linoleum oder Kunststoff auf dem Trockenestrich stellt ebenfalls ein Problem dar. Auch in diesem Fall muss der Estrich zuvor mit einer speziellen Masse bestrichen werden. Ähnlich verhält es sich mit Fliesenverlegung auf dem Trockenestrich. Hierbei sind Isoliermittel und Kleber zu verwenden.
3. Wie wird der Trockenestrich hergestellt?
Der Estrich setzt sich in der Regel aus werkseitig verklebten Gipskartonplatten zusammen, die mit einer Isolierschicht kaschiert sind, welche üblicherweise aus Styropor besteht. Auch andere Platten wie z. B. Spanplatten können als Estrichplatten verwendet werden. Die Platten müssen in mehreren Schichten verlegt werden.
3.1 Trockenschüttung
Der Trockenestrich kann auf unterschiedlichen Trockenschüttungen verlegt werden. Eine Möglichkeit ist die Anwendung von Bituperl bzw. angereichertem Vulkangestein, weil dieses Material gute Wärme- und Schalldämmung bietet. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von Siliperl, das aus nicht-expandiertem Perlit besteht, eine grobe Korngröße aufweist und gute Schalldämmung ermöglicht. Als Schüttung kann auch Nivoperl (veredelter Perlit) zum Einsatz kommen. Dieser ist mit natürlichem Wachs imprägniert und bietet gute Wärme- und Schalldämmung. Anstelle der Schüttung kann auch eine Dämmschicht als Untergrund verwendet werden. Die Schüttung bzw. Dämmschicht wird direkt auf dem Baukörper (meist Betonkonstruktion) verlegt.
3.2 Perlit
Perlit besteht aus Vulkangestein und ist ökologisch unbedenklich. Er zeichnet sich durch hohe Porigkeit und geringes Gewicht aus. Perlit wird als Pflanzensubstrat eingesetzt, im Bauwesen hingegen als Untergrund für den Trockenestrich. Er wird über einem unebenen Boden ausgeschüttet, um die Unebenheiten auszugleichen und die Wärme- und Schalldämmung zu verbessern.
4. Trockenestrich und Fußbodenheizung
Wussten Sie, dass sich der Trockenestrich gut mit einer Fußbodenheizung kombinieren lässt? Dafür vorgesehene Trockenbauplatten sind mit Nuten für Heizrohre ausgestattet. Warum das so nützlich ist? Bei Renovierungen sieht man sich oft mit dem Problem konfrontiert, dass die lichte Höhe des Raumes zu gering ist, um einen klassischen Estrich einbauen zu können. Dieser muss nämlich im Falle des Einbaus einer Fußbodenheizung mindestens 8 cm stark sein. Ein Trockenestrich ist hier viel empfehlenswerter, denn dieser kann einschließlich Fußbodenheizung nur 2 cm hoch sein! Die so eingesparte Höhe kann zur Ausführung einer zusätzlichen Dämmung genutzt werden. So ein Trocken-Heizestrich kann innerhalb von zwei Tagen fertiggestellt werden. Der Vorteil des Trockenestrichs liegt darin, dass er sich außerordentlich schnell aufheizt, weshalb die Fußbodenheizung mit niedrigeren Temperaturen und folglich auch niedrigeren Betriebskosten arbeiten kann. Jedoch kühlt sich der Trockenestrich nach dem Ausschalten der Fußbodenheizung auch schnell wieder ab.
5. Wann wird der Trockenestrich angewandt?
Der Trockenestrich eignet sich für Mehrfamilienhäuser, Einfamilienhäuser, aber auch für Gebäude mit besonderen Anforderungen. Er kommt hauptsächlich dann zum Einsatz, wenn schnell große Estrichflächen hergestellt werden sollen. Besonders gut eignet er sich auch für die Sanierung von Geschossdecken. Außerdem kann er in Verbindung mit Holzbodenstrukturen eingesetzt werden.
6. Trockenestrich – Quadratmeterpreis
Die Preise für den trockenen Estrich aus Gipskartonplatten beginnen bei 40 €/m2. Allgemein gilt, dass Trockenestrich mehr als doppelt so teuer ist wie Nassestrich. Weitere Informationen zu den Preisen erhalten Sie in unserem Baukostenrechner.
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