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1. Innenfarben
Sobald man sich für einen Wohnungsanstrich oder das Streichen anderer Innenräume entscheidet, muss man sich mit unterschiedlichen Wandoberflächen und alten Anstrichen auseinandersetzen. Da in Österreich der Ziegelmassivbau immer noch die häufigste Bauweise darstellt, werden die Wandoberflächen mit grobem oder feinem Putz ausgeführt. Neuverputzte Wände sind ein ausgezeichneter Untergrund für die meisten Wandfarben.
Im Falle einer Renovierung und beim Streichen alter Wände trifft man auf unterschiedliche Altanstriche. Diese können aus Kalkfarben, Silikatfarben, Silikonfarben oder Ölfarben bestehen. Daher sind die Wahl der Farbe und eine entsprechende Oberflächenvorbereitung vor dem Anstrich von herausragender Bedeutung. Weil die Farbe die Wände gut abdecken und eine schützende und zugleich dekorative Wirkung haben soll, wird von der Wahl einer billigen Wandfarbe bei Renovierungen abgeraten.
Allgemein unterscheidet man zwischen zwei Hauptgruppen von Farben, nämlich waschbeständige und nicht waschbeständige Farben, deren Eigenschaften wir hier darlegen wollen.
2. Nicht waschbeständige Wandfarben sind feuchtigkeitsdurchlässig
Nicht waschbeständige Wandfarben sind, wie der Name bereits sagt, für intensives Waschen gänzlich ungeeignet. Da sie kein Bindemittel enthalten, das sie dauerhaft mit der Oberfläche verkleben würde, lassen sich mit nicht waschbeständigen Farben gestrichene Oberflächen nicht mit Wasser reinigen. Solche Oberflächen können demnach nur mit einem trockenen Tuch gereinigt werden, da deren Farben gegen Nässe nicht resistent sind.
Der Vorteil solcher Farben liegt in der Diffusionsoffenheit des Farbfilms. Das bedeutet, dass der Anstrich für Feuchtigkeit bzw. Wasserdampf durchlässig ist. Deswegen sammelt sich auf der Wand kein Kondenswasser. Die Feuchtigkeit wird nämlich durch den Gips sofort absorbiert. Wasserdampfdurchlässigkeit ist vor allem dort wünschenswert, wo die Wände atmen sollen. Außerdem stellen nicht waschbeständige Wandfarben die günstigste Option für einen Innenanstrich dar. Nicht waschbeständige Farben sind am besten für den Einsatz auf gering beanspruchten Wänden geeignet. Sie lassen sich problemlos an Decken oder Schlafzimmerwänden anwenden.
In der Regel basieren waschbeständige Farben auf einer Dispersion auf Wasserbasis, weshalb sie auch waschbeständige Dispersionsfarben genannt werden.
Expertenrat des Unternehmens Michael Häupl Welche Vorteile bietet die Beauftragung eines professionellen Malers? Meiner Meinung nach ist es besser, einen professionellen Maler für den Anstrich im Eigenheim zu beauftragen, da es einen großen Unterschied gibt zwischen einem gelernten Maler und einem Laien. Der ausgebildete Maler verfügt über Wissen, dass nicht jeder hat, außerdem ist mit einem Professionist ein präziser und qualitativ hochwertiger Anstrich gewährleistet. Beim Anstrich im Innenraum ist auch wichtig zu wissen, mit welchem Untergrund gearbeitet wird. Ein optimaler Untergrund für die Malerei sind neuverputzte Wände, im Gegensatz zu alten Wänden, wo der vorhandene Putz geprüft werden muss bzw. ob die alte Farbe entfernt werden muss. Könnten Sie uns sagen, welche Farbtrends zurzeit angesagt sind? Bieten Sie auch Beratung für Ihre Kunden an? Die Farbgestaltung des Anstrichs ist vom Kunden zu Kunden extrem unterschiedlich. Die Farbwahl ist also sehr individuell. Mit kräftigen Farben werden Details hervorgehoben. In Wohnräumen zum Beispiel werden am häufigsten wärmere Farben ausgewählt, wie etwa Grün- und Pastelltöne. Der Kunde wird aber von uns natürlich beraten, es wird vorgeschlagen, welche Farben in den Wohnraum passen würden. Am Ende entscheidet der Kunde ganz nach seinem Geschmack, denn der Kunde ist immer König! Herr Häupl, Michael Häupl |
3. Waschbeständige Wandfarben eignen sich für hoch beanspruchte Wände
Waschbeständige Wandfarben sind reinigungsfähig. Die Pigmentpaste enthält mehr Bindemittel, damit die Farbe gut am Untergrund haften bleibt. Der Anstrich ist deshalb wasser- und scheuerbeständig, einige Farbvarianten lassen sich sogar mit Reinigungsmitteln reinigen.
Weil waschbeständige Wandfarben widerstandfähige Bindemittel enthalten, sind die Anstriche härter und deshalb auch abriebbeständig. Waschbeständige Farben lassen sich beim Auftragen besser auf der Oberfläche verteilen, weshalb der Abstrich glatter ausfällt. Deshalb bleibt auch Schmutz nicht so schnell an der Wandfarbe haften. Waschbeständige Wandfarben sind nur wenig oder überhaupt nicht diffusionsoffen, weshalb die Wände auch weniger atmen. Auf solchen Wänden sammelt sich bei niedrigeren Temperaturen Kondenswasser in Form von Wassertropfen, was aber für den Anstrich nicht schädlich ist.
Waschbeständige Wandfarben werden vor allem in Bereichen verwendet, die stärkerer Beanspruchung durch mechanische Einwirkungen und Schmutz ausgesetzt sind. Anstriche mit waschbeständigen Wandfarben empfehlen sich für Gänge und Flure, also Bereiche, in denen viel Bewegung herrscht. Anstriche mit waschbeständigen Wandfarben eignen sich auch für Küchen, Esszimmer oder Kinderzimmer, weil die Wände leicht gereinigt werden können.
4. Arten von Innenfarben nach Bindemittel
Leimfarbe
Leimfarben sind nicht waschbeständige Farben, und da sie Leim enthalten, sind sie vollkommen natürlich und eignen sich für Räume, in denen eine geringe Menge an Allergenen und allgemein ein einwandfreies und natürliches Klima gewünscht sind.
Dispersionsfarben
Dispersionsfarben sind die am häufigsten verwendeten Innenfarben. Als Bindemittel werden in Dispersionsfarben Harze verwendet, bei denen es sich entweder um Natur- oder Kunstharze handeln kann. Dispersionsfarben zeichnen sich durch Wasserdampfdurchlässigkeit und Resistenz gegen Reinigung mit Wasser auf.
Silikatfarben
Bei Silikatfarben werden als Bindemittel Kalium oder Natrium verwendet, weshalb sich an der Oberfläche des Farbfilms eine Schicht aus harten Silikatkristallen bildet. Aus diesem Grund sind Silikatfarben auch gut für den Außenbereich geeignet. Bei der Arbeit mit Silikatfarben sollte man Handschuhe verwenden, da die Farbe ätzend ist.
Das Streichen des Innenraums gehört zu den typischen Arbeiten, die Menschen in Eigenleistung erledigen. Bedenken Sie aber, dass professionelle Maler am besten wissen, welche Farbarten mit welchen Untergründen kompatibel sind, wie die Farbwirkung ausfallen wird, welches Werkzeug für glatte und raue Untergründe zu verwenden ist usw.