Im Beitrag:
1. Wann muss die Türdichtung ausgetauscht werden?
Die Türdichtung nutzt sich mit der Zeit ab, sie wird durch Feuchtigkeit, Schmutz, mechanische Beanspruchung und Alterung des Materials geschwächt. Deshalb müssen alle Dichtungen im Laufe der Zeit ersetzt werden. Wenn Sie bemerken, dass es in der Wohnung bzw. im Flur zieht und die Zugluft durch den Spalt zwischen Türblatt und Zarge hineinkommt, ist es höchste Zeit, die Türdichtung auszutauschen. Allerdings entstehen erhebliche Wärmeverluste schon lange bevor Zugluft spürbar wird. Mit einer Wärmebildkamera lässt sich der Wärmeverlust sehr gut erkennen. Um dies zu verhindern, können Sie die Dichtungen einfach alle 10 Jahre vorbeugend austauschen.
2. Wie wird die Türdichtung ausgetauscht?
Das Verfahren zum Austausch der Türdichtung unterscheidet sich je nach Art der Dichtung – es gibt selbstklebende Dichtungen und solche, die in eine vorhandene Nut hineingedrückt werden.
2.1 Türdichtung für die Dichtungsnut
Das Einsetzen einer Türdichtung in eine Dichtungsnut ist nicht sehr anspruchsvoll. Lediglich das Abdichten der Ecken, wo ein präziser Schnitt erforderlich ist, stellt eine größere Herausforderung dar. Wenn Sie eine Gummi- oder Silikondichtung verwenden, achten Sie darauf, die Dichtung nicht zu dehnen, da dies ihre Dichtfähigkeit und Lebensdauer verringern würde. Schneiden Sie die überschüssigen Teile der Dichtung erst nach dem Einsetzen in den Türrahmen ab. Besitzt die Tür keine Dichtungsnut, kann diese vom Handwerker nachträglich hergestellt werden.
Drücken Sie die Dichtung vor dem Einsetzen in die Nut leicht zusammen, um ihre Haltbarkeit zu verlängern.
2.2 Selbstklebende Türdichtung
Vor dem Anbringen einer selbstklebenden Türdichtung ist zu prüfen, ob die Zargen- bzw. Türblattkanten gerade sind und parallel zueinander verlaufen. Eventuelle Risse und Dellen bessern Sie mit Spachtelmasse aus. Den Untergrund für die Dichtung und den umgebenden Bereich reinigen Sie gut mit Seifenwasser oder einem anderen, nicht aggressiven Reinigungsmittel. Wenn die Oberfläche fettig ist, entfetten Sie sie das Fett mit verdünntem Aceton (gehen Sie dabei vorsichtig vor, da Aceton ein starkes Lösungsmittel ist) oder Alkohol und lüften Sie den Raum anschließend gut.
Der Untergrund für das selbstklebende Dichtungsband muss vollkommen trocken sein.
Legen Sie die Türdichtung an die Kante des Türblatts. Beginnen Sie am oberen Ende der Tür. Entfernen Sie ein etwa 15 cm langes Stück der Schutzfolie und drücken Sie sofort die klebrige Seite der Dichtung gegen die Tür. Wiederholen Sie den Vorgang über die gesamte Länge der Türblattkante und schneiden Sie den überschüssigen Teil der Dichtung mit einem Messer oder einer Schere ab. Beim Ankleben der Türbodendichtung oder Bürstendichtung an der Unterseite der Tür sollten Sie darauf achten, dass die Dichtung den Boden nur leicht berührt.
3. Materialien für Türdichtungen
Ein wichtiges Entscheidungskriterium beim Kauf einer Türdichtung ist auch das Material. Dieses muss elastisch, widerstandsfähig, langlebig und resistent gegen Lacke, Reinigungsmittel und Schmutz sein.
3.1 Gummidichtung für die Tür
Gummidichtbänder sind universell einsetzbare Dichtungen, da sie sehr elastisch, langlebig und beständig gegen Witterungseinflüsse sind. Gummidichtungen für Türen werden aus speziellen Gummiarten hergestellt.
3.2 Silikondichtung für die Tür
Silikondichtungen sind weniger widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse als Türdichtungen aus Gummi und werden daher vornehmlich zum Abdichten von Innentüren verwendet.
3.3 Bürstendichtung für die Tür
Bürstendichtungen für Türen sind nicht luftdicht und schützen daher nicht vor Lärm oder Kälte. Sie werden hauptsächlich an Schranktüren angebracht, um das Schrankinnere vor Staub zu schützen.
3.4 Schaumstoffdichtung für die Tür
Dichtungen und Zugluftstopper aus Schaumstoff sind eine Billiglösung, denn sie verlieren ihre Dichtwirkung in weniger als einem Jahr. Schaumstoff kann Schmutz, Feuchtigkeit, Temperatur und mechanischer Beanspruchung nicht lange standhalten, weshalb sich die Türdichtung relativ schnell verformt.
3.5 Magnetdichtung für die Tür
Magnetdichtungen garantieren eine außergewöhnlich hohe Luftdichtigkeit und besitzen eine lange Lebensdauer. Sie werden normalerweise in Metalltüren eingebaut. Ihr einziger Nachteil besteht darin, dass aufgrund des starken Unterdrucks zum Öffnen der Tür viel Kraft erforderlich ist.
Magnetdichtungen für Türen halten Temperaturschwankungen von -65 °C bis zum Siedepunkt aus.
4. Türdichtungen für unterschiedliche Türarten
4.1 Türdichtung für Haustüren
Dichtungen für Haustüren sind großen Temperaturschwankungen ausgesetzt, weshalb sie nur aus sehr haltbaren Gummiarten hergestellt werden. Bei den meisten Haustürdichtungen handelt es sich um selbstklebende Gummidichtungen, die als Zugluftstopper und Wetterschutz dienen. Angeklebte Türdichtungen können sich mit der Zeit vom Türblatt lösen, weshalb Türdichtungen mit Dichtungsnut die bessere Wahl darstellen. Das Einsetzen der Türdichtung in eine Dichtungsnut ist jedoch schwieriger als das bloße Ankleben der Dichtung.
4.2 Türdichtung für Innentüren
Dichtungen für Innentüren werden nicht so stark beansprucht wie Dichtungen für Haustüren. Dagegen spielt die Optik bei Innentürdichtungen eine wichtigere Rolle, weshalb meistens weiche Silikondichtungen anstelle von Gummidichtungen verwendet werden.
4.3 Türdichtung für Kunststofftüren
Es gibt Türdichtungen, die speziell für Kunststofftüren gedacht sind. Kunststofftüren sind in der Regel mit einer speziellen Nut ausgestattet, in welche die Dichtung einfach und schnell hineingedrückt wird. Allerdings muss die Form der Dichtung der Form der Tür entsprechen. Dichtungen für Kunststofftüren können sowohl für Innen- als auch für Außentüren verwendet werden.
4.4 Türdichtung für Glastüren
Zur Abdichtung von Glastüren wird Spezialsilikon mit profilierter Kerbe verwendet. Damit die Türdichtung besser haftet, muss das Glas zuvor befeuchtet werden.
4.5 Türdichtung für Garagentore
In einer beheizten Garage kann über ein schlecht oder gar nicht abgedichtetes Garagentor viel Wärme verloren gehen. Garagentore werden mit Bodendichtungen abgedichtet, bei Sektionaltoren müssen auch die Übergänge zwischen den einzelnen Segmenten mit Mitteldichtungen versehen werden. Bodendichtungen für Garagentore müssen eventuelle Unregelmäßigkeiten in der Linie des Garagentors ausgleichen, weshalb sie größere Profile als herkömmliche Türdichtungen besitzen. Weil sich in der Garage auch Abgase ansammeln, braucht eine abgedichtete Garage unbedingt einen Abluftventilator oder eine Lüftungsleitung im Garagentor.