Im Beitrag:
1. Fachgerecht montierte Fenster sind langlebig
1.1 Fachgerechter Fenstereinbau verhindert Wärmeverluste
Fehlerhafter bzw. nicht fachgerechter Fenstereinbau zieht viele Probleme nach sich, von denen das Auftreten von Wärmebrücken zweifellos am unangenehmsten ist. Eine Wärmebrücke ist eine Stelle an der Fassade, an der die Wärmeübertragung von innen nach außen stärker ist als in den benachbarten Bereichen. Deswegen geht über die Wärmebrücke besonders viel Wärmeenergie verloren, was zu höheren Heizkosten führt. Der kritische Bereich, an dem leicht eine Wärmebrücke entstehen kann, ist die sog. Fensteranschlussfuge (der Zwischenraum zwischen Fenster und Mauerwerk oder Träger).
Die Ursache für Wärmebrücken liegt in den meisten Fällen im unzureichenden Wärmeschutz und einer schlechten Dämmung der Fensteranschlussfuge, durch die warme Innenluft nach außen gelangt. Durch fachgerechten Fenstereinbau wird dies verhindert.
1.2 Fachgerecht montierte Fenster bieten Schallschutz
Ein falsch eingebautes Fenster dichtet nicht gut ab, was sich auf den Luftaustausch zwischen Außen- und Innenbereich auswirkt. Darüber hinaus ist bei einer unzureichend abgedichteten Fensteranschlussfuge mit Lärmproblemen zu rechnen. Falls dieses Problem auftritt, kann man sich durch das Auftragen verschiedener Silikonstreifen und -schaumstoffe bis zu einem gewissen Grad Abhilfe schaffen, jedoch wird das Problem auf diese Weise nur teilweise behoben – entscheidend ist der richtige Fenstereinbau.
1.3 Fachgerechte Fenstermontage als Schutz vor Schimmelbildung
Mit Wärmebrücken geht oft auch Schimmelbildung einher. Deshalb ist fachgerechter Fenstereinbau, bei dem Wärmebrückenbildung verhindert wird, auch eine effektive vorbeugende Maßnahme gegen Schimmelbefall. Überdies sammelt sich an einem fehlerfrei eingebauten Fenster kein Kondenswasser an und die Raumluft wird nicht übermäßig feucht (feuchte Raumluft ist die Hauptursache für Schimmelbildung). Vergessen Sie nicht, dass Wandschimmel gesundheitsschädlich ist und umgehend saniert werden muss.
Erneutem Schimmelbefall kann nur durch die Beseitigung der Ursache (also besserer Fenstereinbau) und nicht durch die Beseitigung der Folgen vorgebeugt werden.
2. Fenstereinbau – allgemeine Richtlinien
Die Grundregel beim Fenstereinbau lautet, dass der Fensterrahmen an der Außenlinie der Wand montiert werden muss, und zwar so, dass genügend Platz für den Wärmedämmkleber übrigbleibt. Auf diese Weise wird die Fensterlaibung an allen vier Seiten wärmegedämmt und das Auftreten von Wärmebrücken wird vollständig vermieden. In Altbauten sind die Fenster oft mittig in die tragende Wand eingebaut. Deshalb muss bei einem Fenstertausch zuerst ein Teil der gemauerten Fensterlaibung entfernt werden. Der abgetragene Laibungsstreifen muss genauso dick sein wie die vorgesehene neue Wärmedämmung des Gebäudes (15 - 20 cm). Anschließend wird der entfernte Teil der Fensterlaibung durch eine neue Wärmedämmung ersetzt.
3. Klassischer Fenstereinbau
Beim klassischen Fenstereinbau wird die Fensteranschlussfuge mit PU- bzw. Polyurethan-Schaumstoff ausgefüllt. In diesem Fall kann vollständige Luftdichtheit nicht gewährleistet werden und es gelangt zu viel kalte Außenluft in den Innenraum. Die Fensterdämmung wird nach und nach feucht, sodass sie ihren Zweck nicht mehr erfüllt, was wiederum zu einem Temperaturausgleich zwischen Innen- und Außenbereich führt. Aus diesem Grund wird zum Beheizen der Innenräume eine weitaus höhere Menge Heizenergie benötigt als es bei luftdichten Fenstern der Fall wäre.
Ein zusätzliches Problem entsteht, wenn der Fensterrahmen mechanisch nicht richtig an der tragenden Konstruktion befestigt wird. In diesem Fall kann der Fensterflügel durchhängen, sodass zwischen Fensterflügel und Fensterrahmen ein undichter Spalt entsteht.
4. RAL Fenstermontage
4.1 Was bedeutet RAL Fenstermontage?
Heutzutage wird in den meisten Neubauten Fenstermontage nach dem RAL-Standard vorgenommen. Der RAL-Standard für den Einbau von Fenstern und Türen schreibt eine Abdichtung in drei Stufen vor. Auf diese Art wird das Auftreten von Wärmebrücken fast zu 100 % verhindert (Wärmebrücken sind heute bei allen Neubauprojekten und Renovierungen ein großes Thema).
Das Wesentliche am Fenstereinbau nach dem RAL-Standard ist eine spezielle Abdichtung der Fensteranschlussfuge nach dem Grundsatz, dass diese an der Innenseite dichter sein muss als an der Außenseite. Dies wird durch die oben erwähnte dreistufige Abdichtung erreicht, wobei Folgendes angewandt wird:
- dampf- und luftdichte Sperre an der Innenseite
- wasserdichte und dampfdurchlässige Sperre an der Außenseite
- mittig eine Wärme- und Schalldämmung
4.2 Dreistufiger RAL Fenstereinbau
Dreistufiger RAL Fenstereinbau bedeutet Fensterabdichtung mit speziellen Multifunktionsbändern, die drei wichtige Eigenschaften in sich vereinen. Das Innenband wirkt als Dampfsperre und verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit aus dem Raum in die Fensteranschlussfuge. Der Außenstreifen verhindert das Eindringen von Regenwasser und Wind und lässt Wasserdampf durch, während der Mittelteil für eine gute Wärme- und Schalldämmung sorgt.
Das beschriebene Einbausystem sorgt dafür, dass kein Wind durch die Fensteranschlussfuge bläst und der Raum ein gutes und angenehmes Wohnklima hat, da keine Schimmel- und Feuchtigkeitsgefahr an der Wand und in den Laibungsecken besteht. Der Hauptvorteil der Mehrzweckbänder gegenüber Polyurethanschaum liegt in der höheren Elastizität der Bänder. Dadurch passen sie sich perfekt an das eingebaute Fenster an, das sich aufgrund von Temperaturschwankungen ständig leicht in der Wandöffnung bewegt. Dagegen wird Polyurethanschaum nach dem Aushärten weniger elastisch.
4.3 RAL Fenstereinbau – nur mit kompatiblen Materialien
Beim RAL-Fenstereinbau handelt es sich um ein dreistufiges Abdichtungssystem, das aus verschiedenen Materialien bestehen kann, wobei es darauf ankommt, dass diese miteinander kompatibel sind. Der Einbau kann je nach Materialauswahl auf drei Arten erfolgen:
- Bei der ersten Einbauweise werden verschiedene vorgepresste Bänder, Folien und spezielle Streifen als Außensperre verwendet, während an der Innenseite unterschiedliche Folien, Streifen und Spezialdichtmassen zum Einsatz kommen.
- Bei der zweiten Variante des RAL-Fenstereinbaus wird auf der Innen- und Außenseite des Fensterrahmens die gleiche Folie aufgebracht. Die Folie verhindert die Kondensation von Wasserdampf nach außen und bei Temperaturänderungen nach innen. Als Wärmedämmung wird Polyurethanschaum verwendet.
- 3. Bei der dritten Methode werden spezielle vorgepresste Bänder mit einer speziellen Imprägnierung verwendet, die über die gesamte Breite des Fensterrahmens aufgebracht werden und alle drei wichtigen Schichten vereinen. Eine zusätzliche Wärmedämmung ist in diesem Fall nicht erforderlich.
5. Fenstereinbau – Kosten
Wie viel Fenstereinbau kostet, hängt von dem Material des Fensterrahmens und der Verglasungsart ab. Am günstigsten lassen sich Kunststofffenster einbauen. Die Einbaukosten für Holzfenster sind im Durchschnitt um etwa 40 % höher. Am teuersten wird es, wenn Sie Holz-Alu-Fenster einbauen lassen möchten – bei diesen Fenstern können die Einbaukosten um bis zu 100 % höher sein als bei Kunststofffenstern. Wie viel ein Fenster vom Kauf bis zum Einbau kostet, ist daher eine sehr weit gefasste Frage, deren Antwort von vielen Faktoren abhängt.
Als Richtpreis für den Fenstereinbau durch einen professionellen Auftragnehmer kann man die Summe von 150 € annehmen. Natürlich weichen die Kosten im konkreten Fall etwas vom Richtpreis ab, denn sie hängen vom Auftragnehmer, der konkreten Situation vor Ort, der Menge des verwendeten Materials, den Abmessungen der Maueröffnung und anderen Faktoren ab. Genauere Informationen zu den Einbaukosten werden wir in den kommenden Artikeln vorstellen. Für weitere Informationen über fachgerechten Fenstereinbau und die Einbaukosten wenden Sie sich an die überprüften Fachbetriebe auf Daibau.at.