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    Treppe berechnen: Höhe und Breite von Treppenstufen

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    Treppen gelten als wichtiges Element jeder Gebäudekonstruktion mit mehr als einer Etage. Die Hauptfunktion von Innentreppen besteht darin, Höhenunterschiede zwischen Stockwerken zu überwinden. Treppen teilen die gesamte Etagenhöhe in kleinere Bereiche, die speziell auf menschliche Maße angepasst und dimensioniert sind. Bei der Gestaltung von Treppen sind mehrere Faktoren zu beachten: der zu überwindende Höhenunterschied, die Dimensionen der einzelnen Treppenstufen (Laufbreite, Steigungshöhe und Stufenauftritt), der verfügbare Raum (dieser wirkt sich maßgeblich auf das Treppendesign aus) und die Dicke des Treppenbelags. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Faktoren die Gestaltung von Treppen beeinflussen und wie eine Treppe dimensioniert werden sollte.
    Fachartikel 1765
    treppe berechnen
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    1. Welche Faktoren beeinflussen die Berechnung der Treppenmaße?

    Die Treppenmaße werden von zwei wichtigen Faktoren entscheidend beeinflusst. Der erste Faktor ist die Größe der Treppennutzer. Dieser Faktor bildet seit jeher als Grundlage für die Berechnung der Treppenmaße und die Gestaltung von Treppen. Der zweite wichtige Faktor ist der zur Verfügung stehende Raum.

    1.1 Größe der Treppennutzer

    Wie bereits erwähnt, dient die Größe der Treppennutzer als Grundlage für die Ermittlung der Mindestanforderungen für eine angenehme und vor allem sichere Treppennutzung. Hierzu werden von der Durchschnittsgröße der heutigen Menschen abgeleitete Standardmaße verwendet. Als Minimalbreite werden 60 cm angenommen, als Maximalbreite 90 cm. Das Schrittmaß (damit ist die Schrittlänge bzw. der Abstand von Fußhinterkante zu Fußhinterkante gemeint) beträgt bei einem normal großen Erwachsenen zwischen 59 und 65 cm (bei der Treppengelstaltung wird der Mittelwert berücksichtigt, also 63 cm). Man muss auch berücksichtigen, dass sich beim Treppensteigen die Schrittlänge um das 2-fache der Höhe verkürzt. Wenn man also 10 cm hochsteigt, beträgt die horizontale Schrittlänge nur noch 43 cm (mehr dazu unten). Als Körpergröße wird von 180 cm ausgegangen, sodass eine lichte Durchgangshöhe von mindestens 200 cm erforderlich ist.

    1.2 Verfügbarer Raum

    Der verfügbare Raum ist der zweite wichtige Faktor, der sich maßgeblich auf das Design bzw. die Form der Treppe auswirkt. Wenn Sie ausreichend Platz zur Verfügung haben, können Sie sich problemlos eine Treppe leisten, die größer ist als die vorgeschriebenen Mindestmaße. In der Praxis bedeutet dies nichts anderes als bequemeres und sichereres Begehen der Treppe. Je größer der Raum, desto mehr Möglichkeiten haben Sie in Bezug auf die praktische und funktionale Gestaltung der Treppe, damit sich diese so gut wie möglich in den restlichen Wohnraum einfügt und ihn gestalterisch bereichert. Untersuchungen zeigen, dass die meisten Kunden Treppen mit minimalen Abmessungen wünschen, damit die Treppe möglichst wenig kostbaren Wohnraum einnimmt. Dies ist zwar verständlich, doch man sollte niemals vergessen, dass eine Treppe mit lediglich Minimalmaßen weniger bequem und sicher, und daher weniger alltagstauglich ist.

    Wenn möglich, entscheiden Sie sich lieber für eine etwas großzügiger gestaltete Treppe, die damit das tägliche Treppensteigen angenehmer sein wird.

    2. Treppe berechnen: wozu?

    Für alle Treppenarten gibt es bestimmte Mindestanforderungen, die bei der Planung berücksichtigt werden müssen. Nichts ist unbequemer als beispielsweise eine zu geringe Treppentiefe, eine zu geringe oder zu große lichte Treppenbreite oder eine zu steile Treppensteigung, welche das Benutzen der Treppe zu einer ermüdenden Angelegenheit macht. Im Folgenden sind die idealen Treppenmaße angegeben.

    stiegenhoehe.jpg
    Die ideale Steigungshöhe liegt bei 17 bis 21 cm.

    3. Laufbreite berechnen

    Die Breite der Treppe bzw. des Treppenlaufs zählt zu den wichtigsten Dimensionen einer Treppe. Sie lässt auch einen Rückschluss auf die Nutzungsart des gesamten Gebäudes zu, da die Treppenbreite je nach Art des Gebäudes variiert.

    3.1 Minimale Laufbreite

    Die minimale Laufbreite (Breite einer Treppenstufe) liegt bei 75 cm.

    Als vorgeschriebenes Mindestmaß für Innentreppen gilt eine Breite von 75 cm. Treppen mit einer Breite von 75 - 80 cm sind typisch für kleinere Dachgeschosswohnungen oder Nebengebäude, wo mit dem wenigen vorhandenen Platz sparsam umgegangen werden muss. Die minimale Laufbreite erweist sich in der Praxis als ziemlich eng und ist daher keinesfalls für den alltäglichen Gebrauch im Wohnbereich zu empfehlen.

    3.2 Standardmäßige Treppenbreite

    Die standardmäßige Laufbreite von Treppen in Einfamilienhäusern beträgt 90 cm.

    Treppen mit einer Laufbreite e von 90 cm sind der Standard für Einfamilienhäuser. Die meisten Treppen sind 90 - 100 cm breit, damit das Treppensteigen bequem ist und auf dem Treppenlauf zwei in entgegengesetzte Richtung gehende Personen ohne viel Mühe aneinander vorbeigehen können.

    3.3 Treppenbreite in öffentlichen Gebäuden

    Treppenbreite 120 cm

    In Gebäuden mit bis zu 6 Stockwerken und mit weniger als 20 Wohnungen oder anderen Räumen ist die Haupttreppe in der Regel 120 cm breit. Mit anderen Worten, 120 cm breite Treppen sind für maximal 100 Personen ausgelegt.

    Treppenbreite 150 cm

    Treppen mit einer Laufbreite von 150 cm sind für Gebäude mit mehr als 6 Stockwerken und für die Nutzung durch maximal 200 Personen ausgelegt.

    Treppenbreite 180 cm

    Treppen mit einer Laufbreite von 180 cm eignen sich für öffentliche Gebäude und Bürogebäude, in denen die Treppe von 200 - 300 Personen benutzt wird.

    Treppenbreite 210 cm

    Treppen mit einer Laufbreite von 210 cm sind für stärker frequentierte öffentliche Gebäude und Bürogebäude geeignet, in denen die Treppe von 300 - 400 Personen benutzt wird.

    4. Steigungshöhe berechnen

    Die Steigungshöhe (Höhe der Treppenstufen) beträgt in der Regel zwischen 17 und 21 cm. Bei einer Steigungshöhe von mehr als 21 cm wäre das Begehen der Treppe nicht mehr bequem und sicher genug. Auf einigen Dachböden, wo mit Platz sehr sparsam umgegangen werden muss, sind die Treppenstufen aber dennoch 22 oder sogar 23 cm hoch, doch solche Raumspartreppen ähneln eher Leitern als echten Treppen und das Treppensteigen gestaltet sich schwierig, weshalb solche Treppen für Kinder und ältere Personen nicht geeignet sind. Die gängigste Steigungshöhe bei Innentreppen beträgt 17,5 cm.

    5. Stufenauftritt berechnen

    Der Stufenauftritt bedeutet das waagerechte Maß zwischen den Stufenvorderkanten zweier aufeinander folgender Stufen, gemessen in der Lauflinie (vereinfacht gesagt: die Tiefe der einzelnen Stufen). Trittstufen müssen mindestens 23 cm tief sein, die Grundregel bei der Ermittlung der idealen Tritttiefe ist der menschliche Fuß, der vollständig oder zumindest mit dem gesamten Vorderteil und einem Teil der Ferse auf die Trittstufe passen muss. Die menschliche Physiologie ist jedoch so, dass die Füße der allermeisten Treppennutzer größer sind, sodass Trittstufen, die lediglich den Mindestanforderungen entsprechen, nicht vollkommen zum menschlichen Fuß passen. Deshalb misst der Stufenauftritt in den meisten Fällen zwischen 27 und 30 cm.

    6. Treppensteigung und Schrittmaß berechnen

    Die Bezeichnung „Treppensteigung“ meint den Steigungswinkel der Treppe, also ihre Steilheit. Unter den Regeln zur Berechnung der Treppensteigung ist die Schrittmaßregel die wichtigste. Sie beruht auf der Erkenntnis, dass sich die menschliche Schrittlänge auf Steigungen um das Doppelte der Höhe vermindert. Das Schrittmaß ist deshalb die Summe aus der Auftrittsbreite und der doppelten Steigungshöhe. Üblicherweise beträgt das Schrittmaß 63 cm.

    Und was ist nun die optimale Treppensteigung? Optimal ist ein Steigungswinkel von etwa 30° (bei einem Stufenauftritt von 28 oder 29 cm). Solche Treppen sind am bequemsten und sichersten, weil sie den geringsten Kräfteaufwand erfordern.

    stufenauftritt.jpg
    Für sicheres und bequemes Treppensteigen muss die Treppe richtig berechnet werden.

    7. Zwischenpodest

    Falls der Grundriss der Treppe kürzer ist als der zu überwindende Höhenunterschied, muss mindestens ein Zwischenpodest eingebaut werden. Ein Zwischenpodest ist ein Treppenabsatz zwischen zwei Treppenläufen mit oder ohne Richtungswechsel. Laut OIB Richtlinie 4 (Nutzungssicherheit und Barrierefreiheit) muss bei Haupttreppen nach maximal 20 Stufen der Treppenlauf durch ein Podest unterbrochen werden. Bei Podesten mit Richtungsänderung muss die Podesttiefe zumindest der lichten Treppenlaufbreite entsprechen.

    8. Treppengeländer

    Das Treppengeländer (bei direkt an der Wand platzierten Treppen meist ein Handlauf) sorgt für Sicherheit und dient als Stütze beim Treppensteigen. Kleine Treppen mit nur drei Stufen müssen nicht mit einem Geländer ausgestattet werden, sobald aber die Fallhöhe mindestens 100 cm beträgt, ist laut ÖNORM B5371 eine Absturzsicherung von mindestens 100 cm erforderlich. Bei Absturzhöhen von mehr als 12 m ist eine Absturzsicherung von mindestens 110 cm vorgeschrieben.

    9. Fluchttreppe – Feuertreppe

    Fluchttreppen bzw. Feuertreppen dürfen nicht von Türen oder anderen Hindernissen behindert werden. Türen, die zur Nottreppe führen, brauchen einen entsprechenden Treppenabsatz, damit die Treppe nicht durch geöffnete Türen behindert wird.

    10. Abweichungen in den Maßen der einzelnen Treppenstufen

    Es ist sehr wichtig darauf zu achten, dass die Treppenstufen im selben Treppenlauf alle die gleichen Maße haben. Falls dennoch Abweichungen auftreten, sollten diese möglichst gering gehalten werden. Die zulässige Abweichung wird meistens mit 6 mm angegeben. Für die Sicherheit beim Treppensteigen ist es aber natürlich besser, wenn keine Unterschiede in den Maßen der einzelnen Treppenstufen auftreten.

    Fachartikel 1765
    Autor: Daibau Magazin

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