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1. Wärmedämmung an der Unterseite der Bodenplatte
Die Wärmedämmung erdberührter Bauteile von Gebäuden und Bauwerken an ihrer Außenseite wird als Perimeterdämmung bezeichnet. Niedrigst- und Niedrigenergie- sowie Passivhäuser werden typischerweise an der Unterseite der Bodenplatte gedämmt. Der große Vorteil des Anbringens der Wärmedämmung an der Unterseite der Bodenplatte besteht darin, dass Wärmebrücken vollständig vermieden werden, sodass die Wärmeverluste nur minimal sind.
Der Nachteil der Wärmedämmung unterhalb der Bodenplatte ist der hohe Preis, der aus der anspruchsvollen Verlegung der Leitungen für die Haustechnik resultiert. Aufgrund des Gefälles der Kanalrohre (2 %) können diese nämlich nicht über der Bodenplatte geführt werden. Die Installationen müssen daher unter der Bodenplatte geführt werden, wozu Durchbrüche angelegt werden müssen. Aus diesem Grund ist diese Art der Wärmedämmung teurer. Darüber hinaus ist eine größere Dämmstärke erforderlich, was den Preis zusätzlich erhöht.
Wärmedämmung unter der Bodenplatte kann mit zwei Dämmstoffen ausgeführt werden:
- a) Wärmedämmung mit Dämmplatten aus extrudiertem Polystyrol (XPS)
- b) Wärmedämmung mit Schaumglas
2. Wärmedämmung an der Oberseite der Bodenplatte
Das Verlegen einer Wärmedämmung oberhalb der Bodenplatte gilt als die klassische Ausführungsweise. Im Gegensatz zur oben erwähnten Variante der Verlegung der Wärmedämmung unterhalb der Bodenplatte gilt diese klassische Variante der Wärmedämmung über der Bodenplatte als kostengünstigere Variante, da die Installationsrohre problemlos über die verlegte Wärmedämmung geführt werden können. Dadurch sind deutlich weniger Durchbrüche der Bodenplatte erforderlich und infolgedessen fallen auch die Ausführungskosten geringer aus.
Der Nachteil der Verlegung der Wärmedämmung an der Oberseite der Bodenplatte liegt darin, dass die Bodenplatten-Unterseite anfälliger für Wärmebrückenbildung ist.
Wärmedämmung oberhalb der Bodenplatte kann mit zwei Dämmstoffen ausgeführt werden:
- c) klassische Ausführung der Wärmedämmung oberhalb der Bodenplatte
- d) Ausführung der Wärmedämmung oberhalb der Bodenplatte mit einer Stütze für die tragende Wand
3. Wärmedämmung unterhalb und oberhalb der Bodenplatte
Die dritte Möglichkeit der Bodenplattendämmung ist eine Kombination beider oben erwähnter Dämmvarianten. Die Bodenplatte wird von oben gedämmt (dadurch wird die Verteilung von Installationsrohren ermöglicht), aber auch von unten (dadurch werden Wärmebrücken vermieden. Diese Dämmvariante vereint die Vorzüge beider Ausführungsmöglichkeiten, dafür ist sie aber auch die teuerste.
4. EPS und XPS Dämmplatten
4.1 Eigenschaften von XPS-Platten
XPS steht für extrudiertes Polystyrol, vielen ist das Material aber eher unter dem Markennamen Styrodur bekannt. Je nach Hersteller und Marke wird XPS in Form von rosa-, lila-, grün-, blau- und gelbfarbigen Platten verkauft. Weil XPS feuchtigkeitsbeständig ist, ist es hervorragend zur Wärmedämmung erdberührter Bauteile von Gebäuden geeignet. Die Feuchtigkeitsbeständigkeit des Dämmstoffs ist bei der Perimeterdämmung besonders wichtig, weil die Bodenplatte und andere erdberührte Bauteile als im Boden befindliche Gebäudeteile Feuchtigkeit am stärksten ausgesetzt sind. XPS-Platten in Kombination mit einer Abdichtung stellen einen höchst effektiven Schutz für erdberührte Bauteile dar, weshalb Bodenplatten sehr häufig auf diese Weise gedämmt und abgedichtet werden. Unterschiedliche XPS-Platten besitzen unterschiedlich bearbeitete Oberflächen. Zur Auswahl stehen glatte und raue XPS-Platten sowie Platten mit Rillen. Beim Hausbau werden typischerweise glatte Dämmplatten verwendet, während raue Dämmplatten dort zum Einsatz kommen, wo mittels Kleber eine kraftschlüssige Verbindung hergestellt werden muss. Rillenplatten werden in Bereichen eingesetzt, wo eine zusätzliche Verkleidung mit schweren Materialien vorgesehen ist (z. B. Steinplattenverkleidung am Sockel).
4.2 Eigenschaften von EPS-Platten
EPS steht für expandiertes Polystyrol, doch das Material ist vor allem unter dem Handelsnamen Styropor bekannt. EPS-Platten zeichnen sich durch eine sehr geringe Wasseraufnahme aus, sodass ihre mechanischen Eigenschaften nicht durch Feuchtigkeit beeinträchtigt werden. Im Gegensatz zu XPS-Platten, die fast ausschließlich zur Dämmung von Fundamenten und anderen erdberührten Bauteilen eingesetzt werden, werden EPS-Platten häufig zum Dämmen des gesamten Hauses verwendet. Der Grund dafür liegt darin, dass XPS teurer ist und deshalb nur an Bauteilen eingesetzt wird, die am stärksten durch Feuchtigkeit gefährdet sind, sonst wird auf EPS zurückgegriffen. An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass EPS- und XPS-Platten brennbar sind und beim Verbrennen giftige Substanzen freisetzen.
5. XPS und EPS – Preise
XPS-Platten kosten je nach Art und Stärke der Platten etwa 20 EUR/m², EPS-Platten kosten an die 10 EUR/m². Bei einer Perimeterdämmung fallen noch Einbaukosten in Höhe von etwa 40 EUR/m² an.