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    Parkett ölen oder lackieren?

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    Heutzutage gibt es eine riesige Auswahl an unterschiedlichsten Bodenbelägen. Das Angebot reicht von Bodenfliesen mit sehr überzeugender Parkettoptik bis hin zu Bodenbelägen aus Kunststoff, die auf den ersten Blick nicht weit von der Haptik von Echtholz entfernt sind. Trotz dieser hochwertigen Imitationen schwören die meisten Menschen aber immer noch auf Bodenbeläge aus Echtholz, bei denen jede Diele ein absolutes Unikat ist. Zu den Vorteilen von Echtholzparkett gehört auch der Umstand, dass 22 mm dickes Parkett mehrmals – bis zu dreimal – abgeschliffen werden kann, wodurch die Lebensdauer des Parketts erheblich verlängert wird. Der Schlüssel zur Haltbarkeit von Parkett liegt in der Oberflächenbehandlung seiner Nutzschicht. Dazu stehen zwei Möglichkeiten zur Auswahl: Parkett ölen oder lackieren (versiegeln).
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    Parkett ölen oder lackieren
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    1. Lackiertes Parkett

    1.1 Welche Vorteile bietet Parkettlack?

    Parkettlack bietet mehrere Vorteile. Einer seiner größten Vorteile besteht zweifellos darin, dass er dem Parkettboden eine lange Lebensdauer verleiht. Weil der Lack auf der Holzoberfläche eine luftdichte Schutzschicht bildet (Versiegelung), ist lackiertes Parkett sehr langlebig. Anders als bei geöltem Parkett muss bei lackiertem Parkett die Schutzschicht nicht regelmäßig erneuert werden. Es reicht aus, das Parkett etwa alle 10 bis 15 Jahre neu zu lackieren. Außerdem sind lackierte Parkettböden widerstandsfähiger gegen die Beanspruchung durch Flüssigkeiten und starke Reinigungsmittel als geölte Parkettböden. Somit sind sie auch pflegeleichter.

    1.2 Welche Nachteile hat Parkettlack?

    Leider hat Parkettlack auch einige große Nachteile. Einer seiner Hauptnachteile ist das unnatürliche Aussehen des Parketts, denn Parkettlack hellt das Parkett auf und verleiht ihm zusätzlichen Glanz. Selbst bei Verwendung von mattem Parkettlack sieht der Parkettboden nach der Behandlung immer noch unnatürlich glänzend aus. Darüber hinaus werden die natürliche Maserung des Holzes und die Jahresringe durch das Lackieren deutlich weniger sichtbar. Der Holzboden „lebt“ einfach nicht so, als wenn er geölt wäre. Ein großer Nachteil von Parkettlack besteht auch in seiner geringen ökologischen Verträglichkeit, da er im Gegensatz zu Öl aus künstlichen Inhaltsstoffen hergestellt wird. Das Lackieren von Parkett darf nur mit Schutzkleidung (Handschuhe, Schutzbrille und Atemschutz) ausgeführt werden.

    2. Arten von Parkettlack

    2.1 Säurelack für Parkett

    Zur Auswahl stehen mehrere Arten von Parkettlack: Säurelack, Polyurethanlack und Parkettlack auf Wasserbasis. Säurelack ist aufgrund seiner Haltbarkeit und schnellen Trocknung am einfachsten anzuwenden, aber auch am gesundheitsschädlichsten. Aus diesem Grund wird Säurelack immer seltener verwendet.

    2.2 Polyurethanlack für Parkett

    Polyurethanlack ist am haltbarsten, da er eine härtere Schutzschicht auf Holz bildet als andere Lacke. Dafür ist seine Anwendung etwas problematisch, denn sie erfordert eine hohe Luftfeuchtigkeit (etwa 60 %). Weil er auf Polyurethan basiert, reizt der Lack die Atemwege, sodass man den Boden bis zu eine Woche lang trocknen lassen muss, bevor man die Räume betritt. Bis der starke Geruch endgültig verschwunden ist, können mehrere Monate vergehen.

    2.3 Lack auf Wasserbasis für Parkett

    Die dritte Lackart ist Lack auf Wasserbasis oder einfach Wasserlack. Sein großer Vorteil liegt in seiner gesundheitlichen Unbedenklichkeit, doch dafür ist er weniger widerstandsfähig als Säure- oder Polyurethanlack. Mit Wasserlack lackiertes Parkett muss häufiger erneuert werden. Eine moderne Version von Wasserlack ist der Zweikomponenten-Lack, der deutlich widerstandsfähiger und in dieser Hinsicht mit Polyurethanlack vergleichbar ist.

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    Lack verleiht dem Parkett ein charakteristisch glänzendes Aussehen.

    3. Glänzender und matter Parkettlack

    In ästhetischer Hinsicht gibt es bei lackiertem Parkett zwei Möglichkeiten: glänzend oder matt. Glänzender Lack ist in verschiedenen Glanzstufen verfügbar – von Matt bis Hochglanz – doch, weil sich glänzender Boden vergleichsweise schwer mit der restlichen Wohnungseinrichtung in Einklang bringen lässt, sinkt seine Popularität stetig. Falls das Mobiliar ebenfalls glänzend lackiert ist, kann der Raum ziemlich chaotisch wirken. Matter Parkettlack ist wesentlich vielseitiger und wirkt weniger auffällig als glänzender Lack. Allerdings wirkt selbst matter Parkettlack leicht glänzend – vollkommen matt ist nur Öl. Nichtsdestoweniger ist matter Lack eine gute Wahl für eine neutral wirkende Einrichtung, die mit unterschiedlichen Möbelstücken kombinierbar ist.

    4. Wie wird Parkettlack aufgetragen?

    Wenn neues Parkett verlegt, oder altes, abgenutztes und ausgeblichenes Parkett saniert wird, muss der Parkettboden zuerst abgeschliffen werden, bevor er lackiert werden kann. Je nach Lackart und gewünschter Haltbarkeit der Deckschicht wird der Lack in drei bis vier Schichten aufgetragen. Vor dem eigentlichen Lackieren wird eine Grundierung auf das Parkett aufgetragen. Darauf folgen drei Lackschichten in der gewünschten Glanzstufe. Die Glanzstufe gibt an, wie glatt das Parkett sein wird. Sie können zwischen mattem, halbmattem, glänzendem und hochglänzendem Parkett wählen.

    5. Geöltes Parkett

    Das Ölen von Parkett ist eine jahrhundertealte Methode und war neben dem Wachsen von Parkett mitunter die einzige Behandlungsmöglichkeit, um die Haltbarkeit von Parkett zu erhöhen. Nachdem traditionelle Ansätze wieder zum Vorbild geworden sind, wächst heute die Nachfrage nach geöltem Parkett. Massives, werkseitig nicht geöltes Parkett wird nach dem Verlegen abgeschliffen und geölt. Das Öl wird von Hand oder maschinell in den Parkettboden eingerieben.

    5.1 Welche Vorteile bietet Parkettöl?

    Geöltes Parkett ist anfangs dunkler als lackiertes Parkett. Der Unterschied ist sofort bemerkbar, da die Oberfläche ölig matt ist und dadurch viel natürlicher wirkt als die Oberfläche von lackiertem Parkett. Zudem ist die Oberfläche rauer, weshalb die Holzmaserung schon von weitem besser wahrnehmbar ist. Fakt ist, dass geölter Parkettboden natürlicher aussieht, was zu einer angenehmeren Raumatmosphäre beiträgt. Das Holzöl dringt tief in die Struktur des Holzes ein und bietet dadurch effektiven Schutz, während es seine natürliche Schönheit zusätzlich betont. Für eine hochwertige Ölung empfehlen wir Kiefern- oder Fichtenöl, die beide völlig natürlich sind. Einer der größten Vorteile von Parkettöl ist seine Unbedenklichkeit für Mensch und Tier. Parkettöl besteht aus natürlichem, gesundheitlich unbedenklichem Öl, das ein angenehmes Wohnklima schafft.

    Abschließend muss noch ein weiterer Vorteil erwähnt werden, den das Ölen von Parkett bietet: Da sich frisch geöltes Parkett optisch nicht wesentlich von der restlichen Oberfläche unterscheidet, kann geöltes Parkett stellenweise, also Abschnitt für Abschnitt, erneuert werden. Das bedeutet, dass sich einzelne beschädigte Stellen erneuern lassen, ohne dass dafür der ganze Raumboden neu beschichtet werden müsste. Auch für die Kombination mit einer Fußbodenheizung ist Öl besser geeignet als Lack, da die Beschichtung aufgrund der Viskosität (Zähflüssigkeit) des Öls nicht anfällig für Risse und damit einhergehendes, durch Temperaturunterschiede bedingtes Abblättern ist.

    5.2 Welche Nachteile hat Parkettöl?

    Das Ölen des Parkettbodens bringt neben vielen Vorteilen auch einige Nachteile mit sich. Zunächst ist darauf hinzuweisen, dass geöltes Parkett deutlich schmutzempfindlicher ist als lackiertes Parkett. Weil die Ölschicht das Parkett nicht versiegelt, nimmt dieses Flecken auf, was zu dauerhaften Schäden an der Parkettoberfläche führen kann. Deshalb wild davon abgeraten, geöltes Parkett in der Küche zu verlegen. Aus dem gleichen Grund ist geöltes Parkett auch unpraktisch, wenn Sie Haustiere oder kleine Kinder haben.

    Das Ölen von Parkett ist ein Verfahren, mit dem das natürliche Aussehen von Holz geschützt, erhalten und betont wird, doch andererseits ist geöltes Parkett viel weniger widerstandsfähig gegen Reinigungsmittel als lackiertes Parkett. Die Reinigung sollte daher mit einem lediglich nebelfeuchten Tuch erfolgen. Auch von der Verwendung aggressiver Reiniger auf Säurebasis ist dringend abzuraten. Aus diesen Gründen ist die Pflege von geöltem Parkett viel anspruchsvoller als die Pflege von lackiertem Parkett. Dafür übertrifft aber die Ästhetik von geöltem Parkett die von lackiertem Parkett um ein Vielfaches. Sie müssen sich also entscheiden, was Ihnen wichtiger ist: schönes Aussehen oder einfache Pflege.

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    Durch das Ölen wird die natürliche Schönheit des Holzes betont.

    6. Wie wird Parkettöl aufgetragen?

    Das Ölen von Parkett beginnt wie das Lackieren mit der Vorbereitung des Parkettbodens, der zuerst abgeschliffen werden muss. Nach dem Schleifen und Reinigen der Oberfläche wird das Öl auftragen, das langsam mit weißem Filz in den Holzboden eingerieben wird. Überschüssiges Öl wird sorgfältig entfernt und für eine mögliche spätere Verwendung aufbewahrt. Dieses Verfahren wird so lange wiederholt, bis die Oberfläche kein Öl mehr aufnimmt. Wenn das Öl nicht mehr absorbiert wird, ist das ein Anzeichen dafür, dass die Arbeit erfolgreich erledigt wurde. Wie lange der Parkettboden braucht, um das Öl aufzunehmen, hängt vor allem von der Holzart ab: Weichhölzer wie Fichte, Kiefer und Lärche nehmen Flüssigkeiten schneller auf als härtere Holzarten wie Buche, Esche oder Eiche.

    Wenn der Parkettboden kein Öl mehr aufnimmt, ist 24 bis 48 Stunden zu warten, bevor das überschüssige Öl von der Holzoberfläche mit Filz entfernt wird. Abschließend wird mit einem Papiertuch überprüft, ob sich eventuell noch Ölreste auf der Parkettoberfläche befinden.

    6.1 Muss das Parkett jedes Jahr neu geölt werden?

    Manchmal hört man, dass geöltes Parkett jedes Jahr neu geölt werden muss, doch das stimmt nicht. Allerdings stimmt es, dass geöltes Parkett viel häufiger als lackiertes Parkett (etwa alle zwei bis drei Jahre) einer Erneuerung der Schutzschicht bedarf. Weil Holzöl nicht gesundheitsschädlich ist, können Sie dies in Eigenleistung durchführen (Sie brauchen lediglich Handschuhe).

    7. Welches Parkettöl verwenden?

    Parkettölung wird immer mit natürlichem Öl durchgeführt, das gebräuchlichste Öl ist kaltgepresstes und raffiniertes Leinöl. Neben Leinöl kommen auch Teak-, Palm-, Hanf- und Tungöl infrage, doch wegen ihrer höheren Preise werden diese Öle seltener verwendet. Das Öl oxidiert bei Kontakt mit der Parkettoberfläche, wodurch sich eine schützende Patina an der Holzoberfläche bildet.

    8. Was ist preiswerter: Öl oder Lack?

    Entgegen der landläufigen Meinung ist Parkettöl gar nicht so teuer. Es kostet ungefähr so viel wie Parkettlack der mittleren Preisklasse. Man kann sagen, dass es keinen signifikanten Preisunterschied zwischen Öl und Lack gibt, der Unterschied im Ergebnis ist dagegen ganz erheblich.

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    Autor: Daibau Magazin

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