Im Beitrag:
1. Pflastersteine verfugen – Grundregeln
1.1 Die richtige Fugenmasse verwenden
Zum Auffüllen der Fugen zwischen den Pflastersteinen stehen unterschiedliche Fugenfüllungen zur Verfügung: von einfachem Fugensand und Zementmörtel bis hin zu Pflasterfugenmörtel mit Epoxidharz. Obwohl alle Fugenmassen einige Gemeinsamkeiten aufweisen, gibt es auch signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Produkten, die deshalb auch auf unterschiedliche Weise angewandt werden. Aus diesem Grund ist beim Verfugen von Pflastersteinen die Herstelleranleitung immer genau zu befolgen.
Bei der Auswahl einer geeigneten Fugenmasse sind immer folgende drei Faktoren zu beachten: Art der Pflastersteine oder Pflasterplatten, Pflasterbett, Lebensdauer und gewünschte Optik der Pflasterfläche, Witterungsbedingungen und natürlich die verfügbaren Finanzmittel.
1.2 Die Beschaffenheit des Pflasterbetts beachten
Im Pflasterbau gibt es verschiedene Bauweisen: ungebunden, gebunden und gemischt. Bei der ungebundenen Bauweise kommen Pflasterbett und Fugenfüllung ohne Bindemittel aus: Die Pflastersteine werden auf ein Bett aus Splitt, Sand oder Granulat verlegt und für die Fugen wird meistens das gleiche Material verwendet wie für das Pflasterbett (am Ende werden die Fugen noch eingeschlämmt). Bei der gebundenen Bauweise werden Pflasterbett und Fugenfüllung unter Zusatz von Bindemitteln hergestellt, sodass eine relativ starre Pflasterfläche entsteht. Das Pflasterbett wird mit Pflasterdrainmörtel bzw. Zementmörtel hergestellt und als Fugenmaterial wird nicht Sand, sondern Fugenmörtel verwendet. Bei der gemischten Bauweise wird das Pflasterbett ungebunden, die Fugenfüllung hingegen gebunden ausgeführt. Auf einem ungebunden hergestellten Pflasterbett kann fast jede Fugenmasse verwendet werden, für gebunden hergestellte Pflasterbetten sind jedoch nur bestimmte Fugenmörtel geeignet. Beim Pflastern mit porösem Naturstein ist besondere Vorsicht geboten, da Fugenmörtel darauf Flecken hinterlassen kann, die sich nur schwer entfernen lassen.
2. Wann sollten Pflastersteine verfugt werden?
Das Verfugen von Pflastersteinen muss unter geeigneten Bedingungen durchgeführt werden. Grundsätzlich gilt, dass bei trockener Witterung gearbeitet werden muss, da viele Fugenmassen während der Ausführung nicht nass werden dürfen. Das Verfugen von Pflastersteinen muss immer nach der Anleitung des Herstellers der Fugenmasse erfolgen.
3. Welche Eigenschaften haben Fugenmassen?
Fugenmasse bzw. Fugenmörtel ist anwendungsfreundlich und schafft flexible Pflasterfugen. Hochwertige Pflasterfugenmörtel sind in der Regel erosionsbeständig und verhindern Fugenbewuchs. Wenn ein geeigneter Fugenmörtel verwendet wird, ist das Verfugen der Pflastersteine keine schwere Aufgabe, aber auch im Laufe der Zeit entstandene Schäden an den Fugen lassen sich leicht sanieren. Fugenmörtel wird auf privaten Höfen, Parkplätzen, öffentliche Flächen und anderen Pflasterflächen im Außenbereich verwendet.
4. Arten von Fugenmasse
4.1 1-Komponenten Polymermörtel
1-Komponenten Polymermörtel für Pflasterfugen ist eine vielseitige Fugenmasse, die für die meisten Pflasterflächen geeignet ist. Sie lässt sich einfach und schnell auftragen, indem man das Pflaster zunächst gut benetzt, die Fugenmasse trocken aufträgt und sie anschließend mit Spachtel und Bürste in die Fugen zwischen den Pflastersteinen eindrückt. 1-Komponenten Polymermörtel sind in vielen verschiedenen Farben erhältlich, sodass für jede Art von Pflastersteinen oder –platten das Richtige zu finden ist. Außerdem sind sie im Allgemeinen ziemlich kosteneffektiv.
4.2 Epoxidharz Fugenmörtel
Epoxidharz Fugenmörtel bestehen aus einem auf Sandbasis hergestellten Aggregat und Epoxidharz. Diese Bestandteile werden vor Ort angemischt und die Mischung mit Spachtel und Bürste auf die Fugen zwischen den Pflastersteinen aufgetragen. Dabei ist darauf zu achten, dass das Pflaster während der Arbeit immer feucht bleibt.
Das Epoxidharz härtet das Aggregat aus und macht es haltbarer. Deshalb können die fertigen Fugen auch mit Hochdruck-Wasserstrahl gereinigt werden. Fugenmörtel mit Epoxidharz sind im Regelfall zwar teurer als andere Pflasterfugenmörtel, dafür zeichnen sie sich aber durch eine lange Lebensdauer von mindestens 10 Jahren aus. 2-Komponenten Epoxidmörtel zum Verkleben und Verfugen von Pflastersteinen und –platten sind in einer Vielzahl von Farben erhältlich, weshalb sich für jede Situation das richtige Produkt finden lässt.
Pflastersteine aus Naturstein oder anderen Werkstoffen mit porösen Oberflächen müssen vor dem Verfugen unbedingt geschützt werden. Dadurch wird vermieden, dass das Epoxidharz in den Stein eindringt und Flecken auf seiner Oberfläche hinterlässt. Als Produkte auf Sandbasis weisen 2-Komponenten Epoxidmörtel ein körniges Aussehen auf. Das Auftragen des Mörtels muss schnell erfolgen, weshalb diese Arbeit von mindestens zwei Personen durchgeführt werden muss.
4.3 Fugenmasse für Außenfliesen
Dank ihrer feinen Struktur sind Fugenmassen für Außenfliesen ideal für Feinsteinzeug und Fliesen aus gesägtem Naturstein. Die trockene Fugenmasse wird im vom Hersteller angegebenen Verhältnis mit Wasser angemischt und auf die Fugen zwischen den Pflastersteinen aufgetragen.
Das Auftragen von Fugenmasse für Außenfliesen erfordert etwas mehr Übung und ist zeitaufwändiger als die Arbeit mit anderen Fugenmörteln. Für ein optimales Ergebnis sollten die Fugen bei Arbeitsbeginn so trocken wie möglich sein. Nach dem Auftragen der Fugenmasse muss die Oberfläche innerhalb von 30 Minuten mit einem feuchten Schwamm abgewischt werden. Deshalb ist es auch in diesem Fall empfehlenswert, dass die Arbeit von mindestens zwei Personen erledigt wird. Um das Austreten der frischen Fugenmasse aus den Fugen zu verhindern, muss mit einem Schwamm schräg über die Fugen gewischt werden.
Fugenmasse für Außenfliesen ist kostengünstig und auch in vielen verschiedenen Farben erhältlich. Weil sie den Fliesen ein elegantes, glattes und modernes Aussehen verleiht, eignet sich diese Fugenmasse besser für modernen Naturstein-Fliesen oder Feinsteinzeug-Fliesen mit gesägten Kanten. Hochdruckreiniger sind auf solchen Oberflächen nur eingeschränkt zu verwenden und direkter Kontakt des Wasserstrahls mit den Fugen ist zu vermeiden.
4.4 Zementfugenmörtel
Zementfugenmörtel wird als Fertigmörtel verkauft und vor Ort mit Wasser angemischt. Die entstandene Mischung wird einfach in die Fugen geschoben und die Pflasterfläche nach 30 Minuten gründlich gereinigt. Der Vorteil von Zementfugenmörtel gegenüber 1-Komponenten Polymermörtel besteht darin, dass er eine etwas stärkere Verbindung der Pflastersteine herstellt und sowohl für gebunden als auch für ungebunden hergestellte Pflasterbetten geeignet ist.
Auch Zementfugenmörtel muss schnell aufgetragen werden, sodass auch hier mindestens zwei Personen erforderlich sind. Die Lebensdauer von Pflasterfugen, die mit Zementfugenmörtel hergestellt wurden, beträgt mindestens 10 Jahre und die Fugen können auch einer Hochdruckreinigung standhalten. Die Nachteile dieses Fugenmörtels sind die begrenzte Farbpalette und das leicht körnige Aussehen, das nicht zu jeder Art von Pflastersteinen passt.
4.5 Herkömmlicher Pflasterfugenmörtel
Herkömmlicher Pflasterfugenmörtel ist ein Gemisch aus Sand und Zement, das von Hand mit einem Spachtel aufgetragen wird. Diese Mörtelmischung ist für gebunden und ungebunden hergestellte Pflasterbetten geeignet. Ihre Optik entspricht meist traditionellen Pflasterarten, wie beispielsweise handbehauenem Naturstein oder Betonpflastersteinen, die eine antike Optik nachahmen.
5. Pflastersteine verfugen – das Verfahren
Bevor mit dem Verfugen einer gepflasterten Fläche begonnen werden kann, muss diese mit einem Hochdruck-Wasserstrahl gereinigt werden und anschließend gut trocknen. Danach wird die Fugenmasse vollflächig aufgebracht und mit einem Besen gleichmäßig zwischen den Fugen verteilt. Nach dem Verfugen wird die Pflasterfläche abgefegt und mit Wasser gereinigt. Beim Verfugen muss schnell gearbeitet werden, weil sonst ein Schleier auf den Pflastersteinen zurückbleiben kann.
Zum effektiven Verfugen gehört auch das Rütteln mit einer Rüttelplatte (Vibrationsplatte), durch das die Oberfläche geebnet wird. Vor dem Rütteln muss die Pflasterfläche gründlich gereinigt und von allen Resten der Fugenmasse befreit werden. Nach dem Rütteln müssen die Fugen nachbearbeitet werden.