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    Sichtbeton: Was kostet gestockter Beton, Waschbeton, geschliffener Beton und polierter Betonboden?

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    Beton gehört seit langem zu den wichtigsten Baustoffen für den Bau von Gebäuden, doch in letzter Zeit setzt er sich in zunehmendem Maße auch als Material für sichtbare Oberflächen in modernen, zeitgemäß gestalteten Räumen durch (Sichtbeton). Ansichtsflächen aus dekorativem Beton zieren mittlerweile etliche Hotels, Gastronomiebetriebe, Galerien, Kaufhäuser und auch Privathäuser. Der Hauptvorteil von Sichtbeton bzw. dekorativem Beton (Dekobeton) liegt in der breiten Palette an Bearbeitungsmöglichkeiten bzw. Ausführungsvarianten, dank derer sich Sichtbeton an jeden Innen- oder Außenbereich anpassen lässt. Zur Auswahl stehen gestockter Beton, Waschbeton, geschliffener Beton und polierter Betonboden.
    Fachartikel 2641
    Sichtbeton
    Wir haben 69 Auftragnehmer im Bereich Terrazzoboden:

    1. Arten von Sichtbeton

    Es gibt etliche Arten von Sichtbeton, von denen jede für eine andere Art von Gebäuden und Räumen geeignet ist. Einige Arten von dekorativem Beton lassen sich unmittelbar auf einem bestehenden Untergrund einbauen, andere Ausführungsvarianten erfordern eine spezielle Untergrundvorbereitung. Grundsätzlich wird zwischen zwei Arten von Sichtbeton unterschieden. Bei der ersten Ausführungsart wird die bestehende Betonplatte geschliffen und poliert (Teile der bestehenden Betonmasse werden abgetragen), während bei der zweiten Ausführungsart eine dünne Betonschicht auf einen bereits bestehenden Untergrund aufgetragen wird. Bei jeder Art von Sichtbeton ist es äußerst wichtig, den Beton zu imprägnieren und zu versiegeln.

    2. Waschbeton

    Waschbeton ist eine dekorative Art von Sichtbeton und ist aufgrund seiner optisch ansprechenden, mit kleinen Kieselsteinen besetzten Oberfläche eine beliebte Wahl für Außen- und Innenräume. Hergestellt wird er durch Auswaschen der Zementschlämme, wodurch die Gesteinskörnung freigelegt wird. Bei der Herstellung von Waschbeton müssen das Betonieren und die anschließende Oberflächenbearbeitung (diese erfolgt unmittelbar nach dem Einbau des Betons) genau aufeinander abgestimmt werden.

    Und wie verläuft die Herstellung von Waschbeton? Zuerst wird Frischbeton in die Schalung gegossen und mit einem Erstarrungsverzögerer behandelt. An den so behandelten Teilen der Betonoberfläche kann der Beton nicht abbinden, sodass nach dem Entfernen der Schalung die Zementschlämme mit einem scharfen Wasserstrahl ausgewaschen werden können (ggf. wird auch mit Bürsten nachgeholfen). Auf diese Weise wird die gröbere Gesteinskörnung an der Oberfläche freigelegt. Von besonderer Bedeutung für das Gelingen von Waschbeton ist eine zügige Ausführung – der Beton darf nicht zu lange abbinden, weil die Zementschlämme sonst nicht mehr ausgewaschen werden können. Am Ende erfolgt noch die hydrophobe Imprägnierung der Betonoberfläche, um sie vor schädlichen Witterungseinflüssen zu schützen. Ein alternatives Verfahren ist die Direktauswaschung mit einem Hochdruckwasserstrahl, bei der keine Erstarrungsverzögerer eingesetzt werden müssen. Dieses Verfahren ist nur für kleinere Gesteinskörnungen geeignet und wird z. B. bei Pflasterplatten aus Beton angewandt.

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    Waschbetonplatten sehen sehr natürlich aus und sind einfach zu verlegen.

    Waschbeton ist ein ausgesprochen beliebtes Material für Bodenflächen, weil seine Oberfläche einerseits optisch sehr angenehm und andererseits hoch rutschfest ist. Das endgültige Aussehen der Waschbetonoberfläche (Struktur und Farbgebung) kann durch das Hinzugeben der geeigneten Gesteinskörnung (z. B. Kies, Granit, Basaltsplitt oder Marmor) sowie das Mischen verschiedener Steinsorten unterschiedlicher Größe, Farbe und Struktur gestaltet werden. In den 60-er und 70-er Jahren des vorigen Jahrhunderts waren Waschbetonfassaden sehr beliebt, heute werden Waschbetonplatten vor allem als Bodenplatten (z. B. für Gartenwege) verwendet.

    3. Polierter Betonboden

    Polierter Beton zeichnet sich durch hohe Qualität und Ästhetik der Betonoberfläche aus. Dieser dekorative Beton ziert zahlreiche modern gestaltete Innenräume und weist mehr Vorzüge auf als andere Bodenbeläge. Zu den Hauptvorteilen von poliertem Beton zählt neben der Optik auch seine Haltbarkeit.

    Um polierten Beton herzustellen, wird durch Schleifen und Polieren eine dünne Betonschicht entfernt und die neu freigelegte Schicht mithilfe spezieller Poliermittel für Beton imprägniert. Der Vorteil von poliertem Beton liegt vor allem in seiner Resistenz gegen Milben, Allergene und Schimmel. Zugleich ist er pflegeleicht und wartungsarm (alle paar Jahre sollte die Imprägnierung erneuert werden).

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    Terrazzoboden ist vor allem in öffentlichen Gebäuden ein beliebter Bodenbelag.

    Bei poliertem Beton steht eine große Anzahl Möglichkeiten der Oberflächengestaltung zur Auswahl. Allerdings müssen die Farbgebung für das Bindemittel sowie die Farbe und Größe der Gesteinskörnung bereits vor dem Einbau des Betons festgelegt werden. Durch das Abschleifen der obersten Betonschicht (Zement) wird die Gesteinskörnung bis zur gewünschten Tiefe freigelegt und so ein Terrazzoboden geschaffen. In der Schlussphase folgt der sprichwörtliche letzte Schliff, durch den eine glänzende Oberfläche entsteht. Jetzt fehlt nur noch eine Tiefenimprägnierung und die polierte Betonoberfläche ist fertig.

    3.1 Worin besteht der Unterschied zwischen Waschbeton und poliertem Beton?

    Waschbeton (Terrazzo) wird als Bodenbelag in einer Stärke von etwa 2 cm unmittelbar auf die Betonoberfläche eingebaut, falls jedoch ein polierter Betonboden gewünscht ist, wird der Stahlbeton-Untergrund selbst geschliffen und poliert. In letztgenanntem Fall stellt die Betonoberfläche zugleich die begehbare Nutzschicht des Bodens dar – der Betonplatte wird nichts hinzugefügt, sondern lediglich ihre oberste Schicht abgetragen. Die Abschleiftiefe hängt von den Wünschen des Auftraggebers hinsichtlich der Struktur und Optik der freigelegten Gesteinskörnung ab. Falls eine einheitliche Optik ohne spezielle optische Gestaltung gewünscht ist, kann man sich natürlich für eine andere Variante entscheiden.

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    Sichtbeton ziert auch zahlreiche modern gestaltete Innenräume in Privathäusern.

    4. Gestockter Beton

    Gestockter Beton ist ideal für Außenflächen geeignet. „Beton stocken“ bedeutet, dass eine erhärtete Betonoberfläche mit einem Stockhammer (Kronenhammer) oder einer Stockmaschine nachbearbeitet wird. Die pyramidenförmigen Zähne des Werkzeugs schaffen eine unterschiedlich raue und matte Oberfläche. Der Rauigkeitsgrad wird durch den Abstand der Zahnreihen und die Größe der Zähne bestimmt, sodass sich alle Abstufungen von grob gestockt bis hin zu feingestockt herstellen lassen. Das Stocken erzeugt nicht nur eine visuell ansprechende Optik, sondern macht die Betonoberfläche auch rutsch- und trittsicher. Wie bei allen anderen Arten von Sichtbeton besteht auch hier der letzte Schritt im Hydrophobieren der Betonoberfläche.

    Gestockter Beton ist vor allem im öffentlichen Bereich zu finden, wie z. B. auf Bürgersteigen, öffenlichen Plätzen und Gehwegen in Parks, Treppen, Mauern, aber auch auf Außenflächen vor Einkaufs- oder Sportzentren – also an jenen Oberflächen, die täglich durch Menschen und Witterungseinflüsse stark beansprucht werden. Im Innenbereich lassen sich durch das Stocken der sichtbaren Betonoberflächen moderne Akzente setzen.

    Gestockter Beton zeichnet sich durch einfache Wartung aus, die lediglich aus gelegentlicher Reinigung und einer in Zeitabständen von einigen Jahren durchgeführten Erneuerung der hydrophoben Tiefenimprägnierung besteht. Die Tiefenimprägnierung schützt den Beton vor Smog, Salz und Schnee.

    5. Geschliffener Beton

    Auch ein geschliffener Betonboden macht sich gut auf Außenflächen, da er rutschfest und trittsicher ist. Geschliffener Beton wird auf ähnliche Weise hergestellt wie polierter Beton, der Unterschied besteht darin, dass bei geschliffenem Beton die Oberfläche am Schluss nicht glatt poliert wird. Auch bei diesem Sichtbeton kommt es darauf an, dass er tiefenimprägniert und dadurch frostsicher gemacht wird.

    Geschliffener Beton wird auf einer Platte aus bewehrtem Beton ausgeführt, die ausreichend stark sein und maschinell geglättet werden muss. Die so vorbereitete Betonplatte wird schrittweise bis zur gewünschten Tiefe abgeschliffen, um die Gesteinskörnung freizulegen. Zum Schleifen von Beton werden schwere Diamant-Schleifmaschinen verwendet, mit denen die obere labile Zementhaut entfernt und der darunter liegende robustere Beton freigelegt wird. Diese Bearbeitungsmethode ist sowohl für Innen- als auch für Außenflächen hervorragend geeignet, denn eine geschliffene Betonoberfläche ist haltbar, langlebig und optisch ein echter Hingucker.

    6. Mikrozement und Mikrobeton

    Mikrozement ist ein Beschichtungsmaterial, das durch das Mischen der Grundbestandteile von Beton hergestellt wird. Der Zement wird mit Polymeren angereichert und dient als Beschichtung für horizontale und vertikale Oberflächen. Mikrozement ist im Grunde ein Kunststoff, der auf dem Estrich angebracht wird. Seine ausgezeichnete Haftfähigleit macht Mikrozement zu einer geeigneten Beschichtung für Oberflächen aus unterschiedlichsten Materialien. Beschichtungen mit Mikrozement sind sowohl für den Außen- als auch für den Innenbereich (z. B. für die Dusche) geeignet. Der Untergrund muss nicht unbedingt eben sein und das Aussehen der fertigen Mikrozementoberfläche kann den Wünschen des Auftraggebers angepasst werden. Zur Auswahl stehen unterschiedliche Farbnuancen, Unschärfeeffekte und nicht zuletzt die Optik von poliertem Beton.

    Mikrobeton ist nur für vertikale Flächen geeignet, z. B. für die Nasszelle oder eine Wandfläche. Er besitzt eine etwas gröbere Struktur als Mikrozement und der Betonlook wird stärker hervorgehoben. Die Durchführung einer Mikrobeton-Beschichtung ist wesentlich einfacher und schneller als die Durchführung einer Mikrozement-Beschichtung, was sich auch am Preis bemerkbar macht.

    7. Betonanstrich für den Außenbereich

    Um die Optik von Sichtbeton langfristig zu erhalten, muss seine Oberfläche geschützt und regelmäßig instandgehalten werden. Schutzanstriche für Beton verlängern seine Lebensdauer, indem sie seine Oberfläche resistent gegenüber Witterungseinflüssen, Feuchtigkeit, Mikroorganismen sowie milde Laugen und Säuren machen. Zur Auswahl stehen Abdichtungsmassen, Schnellmörtel, Grundierungen und Materialien zur Instandsetzung und zum Schutz von Beton.

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    In diesem modernen Bad harmonieren die Betonwände perfekt mit anderen Materialien.

    8. Dekorativer Beton – Preis

    8.1 Waschbeton – Preis

    Wie viel kostet Waschbeton? Waschbeton wird meist in Form von Waschbetonplatten verkauft. Der Preis hängt von der Stärke und dem Format der Platten, der Gesteinskörnung (Kiesel, Edelsplitt) und der Oberflächenbearbeitung ab und beträgt in der Regel 18 – 22 EUR/m2.

    8.2 Geschliffener Beton und polierter Beton – Preis

    Wie viel kostet geschliffener oder polierter Beton? Die Kosten für das Schleifen und Polieren einer Betonoberfläche hängen von der Ausführungsart und dem Auftragnehmer ab und betragen meistens 60 – 95 EUR/m2.

    Die Herstellung eines dreifach geschliffenen, seidenglänzenden Betonfußbodens kostet ungefähr 60 EUR/m2. Der Grobkornschliff kostet etwa 75 EUR/m2. Für den Glanzschliff (vierter Schliff) sind weitere 5 EUR/m2 hinzuzurechnen. Falls Sie jedoch einen Hochglanzschliff für eine brillant spiegelnde Oberfläche wünschen, müssen Sie mit weiteren 10 EUR/m2 rechnen. Die Gesamtkosten für einen Sichtestrich-Boden (einschließlich Polieren und Imprägnieren/Versiegeln) liegen in der Regel über 120 EUR/m2.

    8.3 Mikrozement und Mikrobeton – Preis

    Wie viel kosten Mikrozement und Mikrobeton? Mikrozement kostet 25 – 29 EUR/m2, der einfacher herzustellende Mikrobeton kostet 20 – 23 EUR/m2.

    Fachartikel 2641
    Autor: DaiBau Magazin
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    DM Infinity OG


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    Hölblinger u. Zefferer, Hoch- u. Tiefbau Gesellschaft m.b.H.

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    Bautenschutz Melcher Ges.m.b.H.


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