Im Beitrag:
1. Holz lackieren
1.1 Ist Holzlack notwendig?
Holz ist ein natürliches und umweltfreundliches Material mit guten mechanischen und wärmedämmenden Eigenschaften. Es fühlt sich angenehm an, ist aber auch anfällig für Schäden. Falls Holz Umwelteinflüssen (Wasser, Feuchtigkeit, UV-Strahlung, Schädlinge usw.) ausgesetzt ist, aber nicht geschützt wird, verfällt es mit den Jahren. Wasser und Feuchte dringen in die Poren des Holzes ein und verursachen eine Dehnung des Materials, d. h. das Holz quillt auf. Wenn das Holz dann in den wärmeren Monaten trocknet, führt das Schwinden des Materials zu Rissbildung. Sonnenstrahlen (UV-Licht) beeinflussen den Abbau von Lignocellulose und verändern die Farbe des Holzes.
1.2 Holzbeschichtungen verlängern die Lebensdauer von Holz
Das Auftragen schützender Anstriche (Lasuren, Lacke, Holzöl) ist also ein unverzichtbarer Bestandteil der Holzpflege. Das Lackieren von Holzprodukten ist umso wichtiger, wenn diese im Außenbereich aufgestellt werden (z. B. Außengeländer und Zäune, Bänke, Carports, Terrassenüberdachungen usw.). Holzlack schützt das Holz vor äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit und Schädlingen, und verbessert so seine Beständigkeit. Selbst die Lebensdauer bereits beschädigter Holzprodukte kann durch einen schützenden Holzanstrich noch spürbar verlängert werden – allerdings nur, wenn die Holzschäden noch nicht zu gravierend sind.
Manche Holzbeschichtungen enthalten zusätzlich Biozide, Fungizide, Pigmente und Füllstoffe. Hierin liegt auch der wesentliche Unterschied zwischen Lacken und Lasuren: Lacke enthalten deutlich mehr Pigmente und Füllstoffe und sind deshalb deckend, während Lasuren durchscheinend sind (selbst moderne Farblasuren sind transparent und lassen die Holzmaserung stets durchschimmern).
2. Kunstharzlack und Acryllack
Harzhaltige Holzlacke werden in Acryllacke und Kunstharzlacke unterteilt. Die wasserbasierten Acryllacke sind gesundheitlich unbedenklich und werden deshalb auch für den Einsatz in Innenräumen oder zum Lackieren von Holzspielzeug verwendet. Sie sind UV-beständig (die Farbe vergilbt mit der Zeit nicht), geruchsarm und trocknen schnell. Farbroller lassen sich ganz einfach mit warmem Wasser reinigen. Die Alternative sind lösungsmittelhaltige Kunstharzlacke. Diese sind besonders strapazierfähig und werden daher zum Lackieren stark beanspruchter Flächen im Außenbereich (z. B. Werkbänke, Spielgeräte oder Gartentüren aus Holz) verwendet.
3. Öllack
Öllacke für Holz enthalten Öle aus Naturharz. Solche Lacke sind am empfehlenswertesten, da sie fast keine Kunststoffe enthalten. Es wird vor allem empfohlen, damit alle Holzelemente zu lackieren, mit denen Menschen in direktem und häufigem Kontakt stehen, wie etwa Gartenmöbel.
4. Naturharzlack Holzlack
Holzlacke aus Naturharz basieren auf pflanzlichen Harzen und Leinöl und sind daher die gesundheitsfreundlichste Art von Holzlacken. Aus diesem Grund sind diese für Mensch und Umwelt unbedenklichen Lacke auch aus ökologischen Gründen empfehlenswert. Allerdings sind Naturharzlacke weniger widerstandsfähig gegenüber modernen Umweltbelastungen, weshalb der Holzanstrich häufiger erneuert werden muss. Auch für Holzelemente, die ständig und ohne konstruktiven Holzschutz der Witterung ausgesetzt sind, sind solche Lacke nicht geeignet.
5. Nitrocelluloselack Holzlack
Nitrocelluloselacke (Nitro-, NC- oder CN-Lacke) enthalten sowohl Harze als auch Nitrozellulose, wobei das Verhältnis zwischen diesen beiden Komponenten von Produkt zu Produkt unterschiedlich ist. Nitrozellulose-Holzlacke sind wasserbeständig und werden hauptsächlich zum Lackieren von Möbeln verwendet. Das Problem bei diesen Lacken besteht darin, dass sie auch giftige Substanzen enthalten, weshalb beim Umgang mit ihnen Vorsicht geboten und Schutzkleidung zu tragen ist. Das Lackieren mit solchen gesundheitsschädlichen Holzlachen sollte immer im Freien stattfinden, damit sich die giftigen Dämpfe nicht in der Raumluft anstauen und eingeatmet werden.
6. Holzlacke aus Polymerharzen
Alle Polymerlacke für Holz basieren auf Kunstharzen und können auf Basis von Polyurethan-, Epoxid- oder Polyesterharz hergestellt werden. Alle diese Lacke beinhalten auch Kunststoffe, weshalb mit ihnen vorsichtig umzugehen ist. Im Allgemeinen gelten jedoch Holzlacke aus Polymerharzen als sehr widerstandsfähig und sind daher auch für den Einsatz im Außenbereich geeignet.
7. Holzlack – Preis
Die Preise von Holzlacken sind sehr unterschiedlich, da der Preis von der Art des Lacks abhängt. Hochwertige Holzschutzlacke und Wetterschutzfarben für den Außenbereich (z. B. Bootslack) kosten meistens zwischen 21 und 25 EUR/L. Einfache Weißlacke sind schon für etwa 8 EUR/L zu haben, besonders widerstandsfähige Weißlacke für den Außenbereich können aber auch mehr als 30 EUR/L kosten. Die hochwertigsten Lacke kosten 50 bis 60 EUR/L.
Um sich den erforderlichen Kostenaufwand vorstellen zu können, muss man natürlich den ungefähren Verbrauch kennen. Beim Lackieren von Holz gilt der Grundsatz, dass man etwa 300 g Lack pro Quadratmeter aufbringen sollte. Das bedeutet, dass man drei Lackdurchgänge ausführen muss, denn pro Auftragsschicht werden 100 – 120 g Lack verbraucht (ungefähr 0,1 L pro Quadratmeter je Auftrag). Das heißt, dass Sie für das Lackieren einer 10 Quadratmeter großen Fläche mit 3 Lackierdurchgängen etwa 3 Liter Lack benötigen. Den genauen Verbrauch eines bestimmten Lacks können Sie nebst Anwendungshinweisen und weiteren Informationen den Verpackungsinformationen entnehmen.