Im Beitrag:
1. Abgehängte Decken
1.1 Wo kommen abgehängte Decken zum Einsatz?
Abgehängte Decken sind in sehr vielen öffentlichen Gebäuden und Büros zu finden, aber auch in Einfamilienhäusern und Stadtwohnungen wird manchmal die Decke abgehängt. In der Regel wird die Decke abgehängt, um im Freiraum zwischen Geschossdecke und abgehängter Decke elektrische Leitungen, Klima- und Lüftungsanlagen, Beleuchtung oder andere Installationsleitungen unterzubringen. In Wohngebäuden wird die Decke abgehängt, wenn das Gebäude beispielsweise dem Passivhausstandard gerecht werden soll und eine zusätzliche Lüftungsanlage eingebaut werden muss. Die Decke kann auch nur an bestimmten Stellen abgehängt werden, um darin LED-Beleuchtung oder Lüftungsauslässe zu installieren. Solche Einbauten in Trockenbaudecken können auch sehr ästhetisch wirken.
1.2 Warum sollte man sich für eine abgehängte Decke entscheiden?
Durch das Abhängen der Decke wird also die Möglichkeit geschaffen, Installationen zu verstecken, um die Optik des Wohnraumes zu schonen oder sogar aufzuwerten. Zudem verbessert sich durch das Abhängen der Zimmerdecke die Wärme- und Schalldämmung der Geschossdecke. Durch den Einsatz einer abgehängten Decke bietet sich auch die Möglichkeit, in Zukunft die Raumhöhe anzupassen. Außerdem verbessert die abgehängte Decke den Brandschutz in der Wohnung. Nicht zuletzt ist das Abhängen der Decke einfach auszuführen und auch die Sanierung einer abgehängten Decke ist nicht sehr anspruchsvoll. Die in der abgehängten Decke verlaufenden Installationsleitungen sind leicht zugänglich und später anfallende Reparaturen und Erweiterungen der Leitungen kommen ohne aufwändiges und staubendes Stemmen aus. Nach Abschluss der Arbeiten muss die Decke lediglich neu verspachtelt und gestrichen werden.
2. Decke abhängen: wie geht das?
Abgehängte Decken bestehen aus Trockenbauelementen und sind daher relativ einfach herzustellen und zu montieren. Die Unterkonstruktion einer abgehängten Decke wird in der Regel mit Direktabhängern und passenden Trockenbauprofilen aus Metall (UD- und CD-Profile) errichtet, die in den vorgeschriebenen Abständen montiert werden müssen. Zunächst müssen die Direktabhänger an den Wänden und an der tragenden Decke befestigt werden. Dann wird die aus CD-Profilen bestehende Grundlattung des Deckenabhängsystems in die Direktabhänger geschoben und festgeschraubt. Nun werden die Dämmung (meistens Dämmplatten aus Steinwolle) und eine Dampfbremse zur Verhinderung von Schimmelbildung eingebaut. Es folgt das Anbringen der Traglattung (Querverlattung) des Deckenabhängsystems. Jetzt können die Deckenplatten (meist Gipskartonplatten) zugeschnitten und angebracht werden. Am Ende müssen nur noch die Bohrlöcher und Fugen verspachtelt werden.
3. Armstrong Decke
3.1 Vorteile des Armstrong Deckensystems
Das Armstrong Deckensystem gehört zu den beliebtesten Deckenlösungen in Kaufhäusern, Büros sowie in großen Gebäuden im Gesundheitswesen und im Bildungswesen. Im privaten Wohnbau wird es allerdings selten verwendet. Die Armstrong Decke ist eine modular zusammengesetzte abgehängte Decke, die sich an ihrem typischen, gut sichtbaren grauen Raster erkennen lässt. Das abgehängte Metallraster bildet die Tragkonstruktion, in die die Deckenplatten (auch Deckenfliesen oder Paneele) eingelegt werden. Meistens werden Deckenplatten mit den Maßen 60 x 60 cm verwendet. Größere Paneele sind zwar ebenfalls erhältlich, kommen aber nur selten zur Anwendung. In den letzten Jahren werden so gut wie alle Deckenpaneele aus umweltfreundlichen Materialien hergestellt. Armstrong Deckenplatten sind schwer entflammbar. Zur Auswahl stehen verschiedene Paneele mit unterschiedlicher Farbgebung, die aus verschiedenen Materialien hergestellt sind (sogar Blechpaneele sind erhältlich). Die Armstrong Decke zählt zu den kostengünstigsten abgehängten Decken.
3.2 Nachteile des Armstrong Deckensystems
Das Armstrong Deckensystem erfordert eine Abhänghöhe von mindestens 25 cm und ist daher für Räume mit einer niedrigen Deckenhöhe ungeeignet. Ein weiterer Nachteil der Armstrong Decke besteht darin, dass die Deckenfläche nicht wasserdicht gebaut werden kann, sodass bei einer undichten Geschossdecke das Wasser in den darunterliegenden Raum fließt.
3.3 Installationen in der Armstrong Decke
Die Armstrong Decke bietet den großen Vorteil, dass anstelle von Deckenplatten an einigen Stellen Rasterleuchten eingebaut werden können. Defekte Leuchten und elektrische Leitungen sind durch einfaches Anheben des Paneels leicht zu erreichen. Einige Deckenplatten können auch durch Revisionsklappen oder Lüftungsrosetten ersetzt werden. Die Möglichkeit zum Einbau dieser Deckenelemente stellt auch den Hauptunterschied im Vergleich zu Knauf abgehängten Decken bzw. Gipskartondecken dar. Bei Knauf abgehängten Decken handelt es sich nämlich um geschlossene Deckensysteme, bei denen diese Möglichkeit nicht gegeben ist. Gerade der modulare Aufbau des Armstrong Deckensystems mit allen seinen Vorzügen macht die Armstrong Decke zu einer so beliebten Wahl für größere öffentliche Gebäude, in denen häufig Reparaturen anfallen.
4. Knauf abgehängte Decke
4.1 Aufbau einer Knauf Decke
Jede abgehängte Decke benötigt eine Unterkonstruktion, an der sie hängen wird. Die Unterkonstruktion einer Knauf abgehängten Decke kann aus hölzernen oder metallenen C- oder U-Profilen hergestellt werden. Die Unterkonstruktion muss gut in der Geschossdecke verankert werden, wobei die Herstelleranleitung genau zu befolgen ist. In der Herstelleranleitung sind auch die erforderlichen Verbindungsstücke, Schrauben und anderes Montagezubehör aufgelistet.
4.2 Vorteile der Knauf abgehängten Decke
Der Begriff „Knauf Decke“ wird oft als Synonym für Trockenbau- bzw. Gipskartondecken verwendet. Knauf ist allerdings nur das bekannteste Unternehmen, das Gipskartondecken und andere Trockenbauelemente herstellt, nicht aber das einzige. Wenn in Wohngebäuden die Decke abgehängt werden soll, entscheiden sich die meisten Menschen für das Produkt der Firma Knauf. Die Knauf abgehängte Decke wirkt wesentlich ästhetischer als die Armstrong Decke. Sie ist nicht modular aufgebaut, weshalb das Metallraster bzw. der tragende Rahmen nicht sichtbar ist. Die Deckenfläche ist gleichmäßig und für die Montage wird keine so große Abhänghöhe benötigt wie für die Montage einer Armstrong Decke. Außerdem wird die Geschossdecke durch eine Knauf abgehängte Decke besser schallgedämmt als durch eine Armstrong Decke.
4.3 Nachteile der Knauf abgehängten Decke
Die Knauf abgehängte Decke ist teurer als die Armstrong Decke und weil es sich um kein modulares System handelt, sind die Installationen schwer zu erreichen und Reparaturarbeiten schwerer auszuführen.
4.4 Installationen in der Knauf abgehängten Decke
Im Inneren der Knauf abgehängten Decke werden häufig Installationen verlegt. In abgehängte Decken werden vor allem LED-Leuchten, Lüftungsgitter, Rauchmelder sowie Deckenheizungs- und –kühlsysteme eingebaut. Als Standardmontage gilt die sog. Bündige Montage mit den mitgelieferten Spannclips, die dem Raum ein sehr ästhetisches und elegantes Aussehen verleiht. Anders als bei einer Armstrong Decke stehen bei einer Knauf Decke mehrere Arten, Formen und Möglichkeiten der Montage von Deckenleuchten zur Auswahl. Die Leuchten können auch nach Belieben angeordnet werden, da man bei der Montage nicht durch das Metallraster eingeschränkt ist. Manchmal werden die Leuchten in Gruppen über Arbeitsflächen, über dem Esstisch und über dem Wohnbereich platziert, während andere Deckenbereiche leer gelassen werden. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass die Reparatur von Installationen und Leuchten nicht so einfach ist wie bei einer Armstrong Decke – die Knauf Decke ist kein modulares abgehängtes Deckensystem, bei dem das Paneel angehoben, ggf. repariert und anschließend ausgetauscht werden könnte. Jeder Eingriff in die abgehängte Knauf Decke erfordert zusätzliches Spachteln und anschließendes Streichen bzw. Bleichen der Decke. Montieren Sie hochwertige Installationen und Leuchten, um solche Schwierigkeiten auf ein Minimum zu beschränken.
5. Decke abhängen – Kosten
Wie viel kostet Trockenbau? Die Kosten für das Abhängen einer Zimmerdecke hängen von mehreren Faktoren ab: Art der Unterkonstruktion, Art der Beplankung, Raumgeometrie, Aufwand für die Befestigung und vom Fachbetrieb veranschlagte Arbeitskosten. In der Regel kostet das Abhängen einer Decke durch einen Fachbetrieb zwischen 30 und 80 EUR/m2. Falls besonders hochwertige Deckenplatten verwendet werden, die meistens auch einen höheren Arbeitsaufwand erfordern, kann der Preis auf bis zu 120 EUR/m2 ansteigen.