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1. Bodenplatte oder Fundamentplatte?
Viele Menschen verwechseln noch immer die Begriffe Bodenplatte oder Fundamentplatte. Die Hauptunterschiede zwischen beiden Plattenarten sind die Position und die Dicke bzw. Stärke der Platte.
Die nichttragende Bodenplatte wird in Verbindung mit einem Streifenfundament ausgeführt und ist meistens 12 bis 15 cm dick. Unter den tragenden Gebäudewänden verlaufen Streifenfundamente, während der Rest des Gebäudegrundrisses mit einer Betonplatte gegossen wird. Diese Betonplatte wird als nichttragende Bodenplatte bezeichnet und wird meistens einseitig bewehrt. Ihre primäre Aufgabe ist die Übertragung der Lasten auf die Streifenfundamente.
Etwas völlig anderes ist die tragende Bodenplatte bzw. Fundamentplatte (auch Plattenfundament oder Sohlplatte genannt). Es handelt sich um eine durchgehend tragende Platte aus bewehrtem (armiertem) Beton, welche die Gebäudelast auf eine große Fläche verteilt, sodass die punktuellen Belastungen vergleichsweise gering bleiben. Eine tragende Bodenplatte ist doppelt so dick wie eine nichttragende Bodenplatte und wird vor allem bei Neubauten anstelle eines Streifenfundaments ausgeführt.
2. Wie dick sollte eine Fundamentplatte sein?
Die Dicke eines Plattenfundaments aus bewehrtem Beton hängt maßgeblich von der Größe des gesamten Gebäudes ab. Die Gebäudegröße ist die Grundlage zur Berechnung aller Gebäudelasten, die auf das Fundament einwirken. Wenn das Gebäude groß ist und lange Spannweiten besitzt, sind die tragenden Wände in der Regel dicker, weshalb die Fundamentplatte höhere Lasten aufnehmen muss. Um den auf sie einwirkenden Kräften standhalten und die Stabilität des Bauwerks gewährleisten zu können, muss die Fundamentplatte ausreichend dick sein.
Die genaue Dicke der Fundamentplatte ist daher im Detail nur schwer zu bestimmen. In den meisten Fällen wird jedoch eine Fundamentplatte aus bewehrtem Beton mit einer Dicke von 30 bis 35 cm ausgeführt. Je nach Größe des Gebäudes und der Belastung der Fundamentplatte kann diese auch dicker sein. Die Mindestdicke der Fundamentplatte beträgt 12 bis 15 cm.
3. Fundamentplatte – Kosten
Wie viel kostet eine Fundamentplatte? Der Preis einer Fundamentplatte richtet sich nach ihrer Stärke, dem Auftragnehmer, der Konsistenz bzw. Druckfestigkeit des Betons, der Einbautiefe sowie Wärmedämmung (Frostschutz) der Fundamentplatte. Der Bau der Fundamentplatte macht im Durchschnitt etwa 10 % der Gesamtkosten eines Neubaus aus.
Eine durchgehende Fundamentplatte kostet zwischen 190 und 290 €/m2. Dieser Preis beinhaltet den Beton, das Verschweißen der Bauwerksabdichtung und das Verlegen einer 20 cm starken Wärmedämmung. Im Preis enthalten sind auch die Lieferung und das Verlegen der Baustahlmatten, das Gießen des Betons sowie die Herstellung einer Vertikaldämmung. Es ist darauf hinzuweisen, dass mit höherer Dämmstärke auch die Kosten für die Fundamentplatte proportional ansteigen. Die Fundamentplatte für ein Einfamilienhaus mit 120 m2 Grundrissfläche kostet also ab 22.800 €.