Im Beitrag:
1. Lärmbelastung
Lärm wird in unserer Umwelt auf zweierlei Weise übertragen: durch die Luft und durch unterschiedliche Materialien. Durch die Luft übertragen sich Sprechlaute, Maschinenlärm, Straßenlärm und andere Geräusche. Doch Schall überträgt sich auch über die Gebäudekonstruktion, über die sich neben den gerade erwähnten Lauten auch Trittschall und andere, im Gebäude erzeugte Geräusche übertragen.
Je größer die Masse der Gebäudekonstruktion (z. B. Wand), desto mehr wird der Schall reflektiert bzw. desto geringer die Schallübertragung durch die Wand. Die Schallübertragung durch den Baukörper lässt sich bereits durch eine stärkere bzw. dickere Konstruktion verringern. Noch mehr wird Schallübertragung durch zusätzliche Schalldämmung verringert.
2. Schalldämmung von Innenwänden
Am gravierendsten ist das Problem der Schallübertragung in Wohnblocks und Mehrfamilienhäusern. In diesen Gebäuden müssen die an Nachbarwohnungen grenzenden Wände gut schallgedämmt sein. Die Schallübertragung innerhalb einer Wohnung oder eines Hauses lässt sich reduzieren, indem die Innenflächen (Boden, Wände, Decken) mit einer Absorptionsschicht umgeben werden. Schall wird vor allem von kleinen Flächen absorbiert, z. B. von Stoffen und Teppichen.
Innenausbau wird oft als Trockenbau ausgeführt. Diese Bauweise bietet neben anderen Vorteilen auch die Möglichkeit, hocheffiziente Schallschutzwände zu errichten, die genauso guten oder sogar besseren Schallschutz bieten als massiven Wände. Auch Fußboden und Decke lassen sich auf dieselbe Weile dämmen.
3. Schalldämmung des Bodens
Trittschall aus anderen Stockwerken und Treppenhäusern kann sehr störend sein. Dem lässt sich durch gute Schalldämmung vorbeugen. Allgemein gilt, dass es vor allem auf gute Schalldämmung der Geschossdecken ankommt. Eine effektive Art, die Geschossdecke zu dämmen, ist die schwimmende Verlegung des Bodenbelags. Bei der Ausführung der Boden-Schalldämmung wird zuerst eine Schalldämmschicht auf dem Betonuntergrund verlegt, darüber kommt der Estrich und dann der finale Bodenbelag. Als Schalldämmung werden harte Dämmstoffe verwendet, z. B. extrudiertes Polystyrol (XPS) oder expandiertes Polystyrol (EPS). Die Schalldämmschicht ist meistens 4 bis 5 cm stark, im Falle einer Fußbodenheizung etwa 7 cm. Über die Schalldämmung wird ein Nassestrich gegossen oder ein Trockenestrich verlegt. Bei der schwimmenden Verlegung eines Bodenbelags darf man das Dilatationsband nicht vergessen.
4. Schalldämmung der Decke
Bei der Schalldämmung einer bestehenden Decke wird die Schalldämmung in der Regel unterhalb der Tragkonstruktion angebracht. Dadurch wird der Widerhall im Raum stark reduziert.
5. Schalldämmung von Fenstern
Schallübertragung erfolgt auch über Fenster und Türen. Sie ist geringer bei Türen, die massiv (z. B. aus Massivholz) und zusätzlich abgedichtet sind. Der Schall, der von außen durch die Fenster dringt, lässt sich durch die Verwendung zusätzlich gedämmter Fenster (Mehrfachverglasung, Fenstergasfüllung) reduzieren.
6. Schalldämmung von Türen
Damit es in der Wohnung ruhig und friedlich ist, sind schallgedämmte Fenster und Wände nicht ausreichend. Eine wichtige Rolle spielt auch das Türmaterial. Dichte und elastische Materialien, wie etwa Aluminium, übertragen Schall sehr gut, darum müssen solche Türen zusätzlich gedämmt werden. Allgemein gilt Massivholz als gut schalldämmender Werkstoff. Viel Schall gelangt auch durch Spalten, weshalb Türen gut abgedichtet werden müssen. Schwachpunkte in der Schalldämmung sind Glaseinsätze in Türen und das Türschloss.
7. Schalldämmung – Preis
Wie viel kostet Schalldämmung? Die Kosten von Lärmschutz hängen vor allem von der Dämmstärke und der Art des Dämmstoffs ab. Schallschutz-Schaumstoff mit einer Dicke von3 bis 6 mm kostet etwa 0,8 bis 2,5 EUR/m2. Dickere Schalldämmplatten (bis 3 cm) kosten ab 40 EUR/m2.