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1. Wandsägen
Eine Wandsäge kann man sich als eine große, schienengeführte Kreissäge vorstellen. Wandsägen sind normalerweise mit Diamanten bestückt und ermöglichen sehr leises und sauberes Schneiden. Lärm- und Staubbildung werden auf ein Mindestmaß beschränkt und es entsteht nur wenig Abfall. Das Sägen entlang der Schiene ermöglicht die Ausführung präziser Schnitte entlang einer festgelegten Linie, weshalb Durchbrüche für Fenster, Türen und sonstige Wandöffnungen genau an der vorgesehenen Stelle vorgenommen werden können. Außerdem werden beim Wandsägen mit diamantbestückten Sägewerkzeugen so gut wie keine Erschütterungen verursacht. Mit Wandsägen kann sowohl vertikal als auch horizontal oder über Kopf gearbeitet werden. Die Schnitte lassen sich problemlos schnell, sauber und präzise im gewünschten Neigungswinkel durchführen. Der größte Vorteil gegenüber anderen Sägetechniken ist der geringe Zeitaufwand, der für die Wandsägearbeiten erforderlich ist.
Wandsägen werden eingesetzt, um Beton, Stahlbeton sowie alle Arten von Naturstein zu zerschneiden. Dank des erschütterungsfreien Sägens und der minimalen Staubbelastung ist diese Sägetechnik in erster Linie für Sanierungsarbeiten an denkmalgeschützten Gebäuden geeignet. Doch auch beim Abriss bzw. Rückbau von Gebäuden kommt diese schnelle und effektive Methode zum Einsatz. Vor allem dann, wenn ein Gebäude nicht ganz, sondern nur zum Teil abgerissen wird, werden Wandsägen eingesetzt. Das erschütterungsarme Sägen hinterlässt nämlich keine Schäden an eventuell zurückbleibenden bzw. nicht abzureißenden Gebäudeteilen. Wenn also z. B. Balkone, Kragarme oder Unterzüge abzutrennen sind, lässt sich dies mit einer diamantbestückten Wandsäge schnell und sauber durchführen, ohne dabei weitere Schäden am Gebäude zu verursachen.
Darüber hinaus werden Wandsägen angewandt, um Decken- und Wandöffnungen anzufertigen, Fundamente aus Beton oder Stahlbeton abzutrennen oder einzelne Elemente aus Beton zu kürzen. Mit ihnen lassen sich auch Schlitze in Decken, Wänden und Böden erstellen oder einzelne Betonteile oder Bodenschächte abtrennen. Manchmal sind auch Etagendecken bündig abzutrennen oder Öffnungen für den Einbau von Treppen zu erstellen. Eine weitere Einsatzmöglichkeit ist die Verwendung der Wandsäge als Tauchsäge, um sehr tiefe Schnitte im Mauerwerk oder Beton anzulegen.
2. Seilsägen
Eine Betonseilsäge ist eine Säge mit einem Diamantsägeseil (Endlosseil), das von einem Elektromotor betrieben wird, welcher wiederum von einem Antriebsaggregat angetrieben wird. Die Schnittgeschwindigkeit ist gering und sie hängt von dem zu bearbeitenden Material ab. Mit Seilsägen können sehr massive Werkstücke (Natursteine oder Betonbauwerke) durchtrennt bzw. zerteilt werden. Seilsägearbeiten können flexibel sowie vibrations- und erschütterungsfrei ausgeführt werden. Sie sind geräuscharm und lassen sich auch dort ausführen, wo nur wenig Platz zur Verfügung steht.
Die Seilsägetechnik kommt zur Anwendung, wenn besondere Formen in einen Stein gesägt oder Ausschnitte aus Beton hergestellt werden sollen. Seilsägen werden verwendet, wenn das zu zerteilende Objekt schwer zugänglich ist oder sich in einer ungünstigen Lage befindet. Sie werden eingesetzt, um große Kanalrohre zu durchtrennen, oder wenn etwa Reihenhäuser getrennt werden müssen. Andere Anwendungsbereiche für Seilsägen sind Maschinenfundamente für große Pressen der Industrie, besonders tiefe Bodenfundamente oder Bunkerwände.
Oft werden Seilsägen auch eingesetzt, um Bauwerke vor Kapillarwasser zu schützen – man spricht von Mauertrockenlegung mit mechanischem Verfahren. Dabei wird das Mauerwerk mit der Betonseilsäge waagrecht vollständig durchtrennt und ein waagrechter Spalt geschaffen. In den Spalt werden dann wasserundurchlässige Materialien eingebracht (meist eine Horizontalsperre aus Edelstahlblech). Auch wenn etwa aus baustatischen Gründen exakte Ausschnitte angefertigt werden müssen (vor allem, wenn stahlbewehrte Bauteile zu bearbeiten sind) wird zur Seilsäge gegriffen. Und weil diese nicht nur Beton, sondern auch Stahl zerteilen kann, kann sie auch bei der Bergung von Schiffswracks behilflich sein.
Ein typischer Einsatzbereich für Seilsägen ist die Verarbeitung von Naturstein. Diamantseilsägen werden bereits in Steinbrüchen eingesetzt, da sie hervorragend dazu geeignet sind Rohblöcke zu zerteilen. Steinverarbeitende Unternehmen verwenden solche Sägen, um z. B. Konturen aus dem Stein zu sägen. Zu diesem Zweck wird eine spezielle Konturenseilsäge mit schwenkbarer Sägeeinheit eingesetzt, während zum Bearbeiten von Steinblöcken einfache Seilsägen ausreichen. Mit Betonseilsägen lassen sich sogar Tranchen (Steinplatten, die für die weitere Verwendung exakt geschnitten werden müssen) herstellen.
Expertenrat des Unternehmens Betonschneiderei Robert Pavlovic Wann wird Beton geschnitten und wann gebohrt? Die Methode des Betonscheidens wird zur Herstellung von Öffnungen in Mauern für Türen und Fenster verwendet und für das Abtragen diverser Bauteile von Mauern. Die Kernbohrung wir vor allem für Installationen verwendet, also Lüftung, Wasser und Strom. Mittlerweile geht alles relativ einfach mit dem heutigen Stand der Maschinen. Man muss aber fachgerecht ausgebildet sein und eine gewisse Handhabung haben. Welche Maschinen verwenden Sie bei der Arbeit? Wir verwenden folgende Maschinen: Wandsägen, Kernbohrgeräte und Fugenschneider. Die Maschinen, mit denen wir arbeiten, werden an die Wand mit einem Schlagdübel an die Wand befestigt. Bei alten Mauerwerken wird sofort durchgebohrt und dann geschnitten. Es wird nach einem vorgegebenen Maß gearbeitet. So wird zentimetergenau geschnitten, Fenster und Türen können so ohne irgendwelche Ausbesserungen eingefügt werden. Herr Pavlovic, Betonschneiderei Robert Pavlovic |
3. Zirkelsägen
Mit normalen Seilsägen können eckige Öffnungen gesägt werden. Wenn jedoch kreisrunde oder ovale und sehr große Öffnungen in Beton gesägt werden sollen, kommen Zirkelseilsägen zum Einsatz. Die Arbeit mit einer Zirkelsäge bzw. Zirkelseilsäge ähnelt der Anwendung eines Zirkels in der Geometrie. Eine Zirkelsäge verfügt über ein Diamantseil, das über Umlenkrollen zum Schnitt geführt wird. Dieses Sägeseil wird von einem Hydraulikseil in einer Endlosschleife angetrieben. Mit Zirkelseilsägen wird vorwiegend dort gearbeitet, wo andere Schneide- und Sägemethoden versagen oder aus baulicher Sicht nicht eingesetzt werden können. Die Arbeit mit einer Zirkelsäge verläuft geräuscharm und kann äußerst präzise durchgeführt werden. Die Öffnungen, die auch mehrere Meter Durchmesser haben können, werden beispielsweise für Treppen, Fensteröffnungen, runde Tresoröffnungen oder im Kanalbau benötigt.
Bei Zirkelsägearbeiten innerhalb von Gebäuden kommt meistens die Technik des Zirkelsägens mit elektrischem oder hochfrequenztechnischem Antrieb zur Anwendung. Um die Staubentwicklung möglichst gering zu halten, wird zugleich auch das Nassschnittverfahren durchgeführt. Auf diese Weise kann z. B. eine Wendeltreppe in einen vorhandenen Betonbau integriert werden. Bei Zirkelsägearbeiten sind nicht selten auch Hebevorrichtungen oder sogar Kräne notwendig, weil die herausgeschnittenen Abbruchstücke sehr groß und schwer sein können. Bei kleinen Durchbrüchen reicht stattdessen ein Kettenzug. Der Nachteil von Zirkelsägen ist Ihr großer Platzbedarf, weshalb sie nicht für jede Arbeitsumgebung geeignet sind. Ihr größter Vorteil ist hingegen die hohe Präzision, mit der sowohl kreisrunde als auch ovale Öffnungen hergestellt werden können. Deshalb werden mithilfe von Zirkelsägen auch Durchbrüche für Fenster geschaffen, die vollkommen rund sein müssen.
Zirkelsägearbeiten sind hochkomplex. Schon der Aufbau einer Zirkelsäge ist anspruchsvoll und die Auswahl des Sägeseils muss individuell erfolgen und an das zu bearbeitende Material angepasst werden. Vor jedem Sägevorgang muss das Diamantseil in die richtige Position gebracht werden. Die Arbeiten sind Arbeiten auch potenziell gefährlich, da beim Sägen auch Betonstücke herabfallen können. Deshalb sind bei Zirkelsägearbeiten umfangreiches Fachwissen und recht viel Erfahrung erforderlich, um die gewünschten Mauer-, Decken- oder Wanddurchbrüche präzise und wunschgemäß durchführen zu können.
4. Fugenschneiden
Fugenschneiden verläuft ähnlich wie das Wandesägen, nur, dass es auf Bodenbelägen ausgeführt wird. Fugenschneider sind Hochleistungswerkzeuge, die mit einem Diamantsägeblatt bestückt sind, das sehr präzises Arbeiten ermöglicht. Es gibt sowohl Elektro- als auch Dieselfugenschneider. Und wie die oben beschriebenen Verfahren ist auch das Fugenschneiden fast vollkommen erschütterungs- und staubfrei. Das zur Kühlung der Maschinen eingesetzte Wasser hat nämlich auch die Funktion Staub zu binden.
Mit dem Fugenschneiden werden maßgenaue und exakte Öffnungen bzw. Trennungen in Böden und Decken angelegt, doch anders als beim Wandesägen sind die Werkzeuge nicht schienen-, sondern handgeführt. Mit Fugenschneidern lassen sich verschiedene Materialien bearbeiten, am häufigsten werden Beton, Stahlbeton, Asphalt, Mischmaterialien, aber auch Naturstein geschnitten. Fugenschnitte können jedoch nicht sehr tief sein (höchstens 53 cm), dafür können sie aber mit äußerster Präzision durchgeführt werden, was vor allem bei Fundamenten und Bodenplatten sowie beim nachträglichen Trennen von Decken besonders wichtig ist. Ein Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, dass es nur auf befahrbaren Böden eingesetzt werden kann.
Eine sehr große Bedeutung kommt dem Fugenschneiden im Straßenbau sowie im Bau und Umbau von Gebäuden zu. Hier werden scharf abgegrenzte Kanäle für Kabel oder Leitungen geschaffen, Dehnungsfugen oder Bodenschlitze hergestellt sowie Decken-, Wand- und Bodendurchbrüche errichtet. Im industriellen und gewerblichen Bereich werden vor allem Längs- und Querfugen benötigt. Im privaten Bereich werden dagegen meist Bodenkanäle hergestellt, die zum Verlegen von Rohrleitungen und Kabeln nötig sind (dies ist vor allem bei Umbauarbeiten der Fall). Überdies werden Fugenschneidearbeiten benötigt, um beispielsweise Fundamentöffnungen für nachträgliche Rohrverlegung zu schaffen, Deckenausschnitte zum nachträglichen Dachausbau auszuführen oder Trennschnitte in Asphalt und Beton anzulegen.