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    Grundierung – Wände für den Anstrich vorbereiten

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    Das Auftragen einer Grundierung ist ein wichtiger Schritt bei der Vorbereitung der Wände für einen neuen Anstrich. Doch obwohl jeder bereits davon gehört hat, ist Laien die Bedeutung des Grundierens oft nicht bewusst. Eine Grundierung verbessert die Haftfähigkeit der folgenden Wandgestaltung, gleicht die Saugfähigkeit des Untergrunds aus, damit der Farbanstrich gleichmäßiger ausfällt, und sie verringert auch den Abrieb.
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    Grundierung
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    1. Grundierung

    Bevor eine Wand mit einem neuen Anstrich oder einer Tapete verschönert werden kann, muss sie darauf richtig vorbereitet werden. Zu den typischen Vorbereitungsarbeiten zählen etwa das Reinigen der Wände, das Ausbessern beschädigter Stellen und das Glätten der Wände. Häufig muss aber auch eine Grundierung aufgetragen werden, damit beim anschließenden Streichen einwandfreie Ergebnisse erzielt werden können. Dies ist vor allem bei Untergründen aus Putz oder Gipskarton bzw. Rigips der Fall. Die Haltung von Heimwerkern zum Grundieren ist oft mit Unkenntnis und Missverständnissen verbunden. Sie unterschätzen die Wirkung einer fachgerechten Grundierung oder halten sie sogar generell für überflüssig. Sie sehen darin lediglich einen weiteren Arbeitsschritt, der mit zusätzlichen Kosten verbunden ist, oder sie fürchten, damit Schadstoffe auf die Wand zu bringen. Um zu wissen, ob und wann das Grundieren notwendig ist und welche Grundierung die richtige ist, ist Fachwissen erforderlich. Das Gleiche gilt für die Arbeits- und Anwendungssicherheit, denn mit dem richtigen Produkt lassen sich Risiken für Gesundheit und die Umwelt vermeiden.

    2. Warum sollten Wände grundiert werden?

    Das Grundieren der Wände kann Maßgeblich zum Gelingen einer Sanierungs- oder Renovierungsmaßnahme beitragen. Mit einer Grundierung wird ein grob poröser, saugender und sandender Untergrund (Putz, Gipskarton) für den Anstrich vorbereitet. Ihr Hauptzweck besteht darin, diesen Untergrund weniger saugfähig zu machen bzw. für eine einheitliche Saugfähigkeit auf der gesamten Fläche zu sorgen, was für ein gutes Streichergebnis erforderlich ist. Nicht selten kommt es nämlich vor, dass eine Wandfläche mehrere, unterschiedlich stark saugende Untergründe aufweist. Dies ist dann der Fall, wenn etwa begrenzte Schadstellen repariert wurden, auf Mauerwerk noch Mörtelreste haften oder ein Teil der Wand mit Zementputz und der andere Teil mit Gipsputz oder Gipskartonplatten verkleidet ist. Dass der Untergrund eine einheitliche, nicht zu starke Saugfähigkeit aufweist, ist gleich aus mehreren Gründen von Bedeutung.

    2.1 Hydraulisches Härten

    Der erste Grund ist das sog. hydraulische Härten: etliche Baumaterialien wie Putz oder Fliesenkleber benötigen während der gesamten Abbindezeit Wasser, um vollständig und gleichmäßig aushärten zu können. Auf einem zu stark saugenden Untergrund kann dieser Prozess jedoch nicht richtig ablaufen, denn wenn der Untergrund zu schnell und zu viel Wasser aufnimmt, ist nicht mehr genug davon zum Abbinden und Härten vorhanden. Infolgedessen kann der Mörtel oder Kleber dann nicht richtig an der Wand haften, er bleibt brüchig oder wird spröde, was dazu führen kann, dass sich Verputz, Kacheln oder Tapeten später wieder ablösen.

    Malerarbeiten
    Die Grundierung trägt zum Gelingen eines Anstrichs bei.

    2.2 Gleichmäßiger Farbanstrich

    Der zweite Grund betrifft das Streichen der Wände. Auf einem Untergrund, der nur wenig Wasser aufnimmt und gleichmäßig saugt, erhält man nämlich ein einheitliches und schönes Farbergebnis. Wenn der Untergrund dagegen zu stark oder uneinheitlich saugend ist, nimmt er die Farbbestandteile zu schnell, in zu großer Menge oder ungleichmäßig auf und die Farbe wirkt glanzlos und schwach. So lassen sich z. B. auf gestrichenen Rigipswänden oftmals stumpfe Stellen beobachten, die auftreten, weil die Wand vor dem Streichen nicht grundiert wurde. Die Spachtelfugen zwischen den einzelnen Gipskartonplatten, die als matte Streifen zu erkennen sind, lassen die Wand auch im fertigen Zustand immer noch nach einer Baustelle aussehen. Vor allem bei schimmernden, seidenglänzenden oder hochglänzenden Farben sind Fehlstellen im Farbanstrich auffällig und störend. Außerdem hat man, wenn der Anstrich misslungen ist, das Geld für die hochwertige und teure Farbe praktisch umsonst ausgegeben. Und selbst wenn man die Fehlstellen mehrmals überstreicht, bleiben sie oft dennoch sichtbar.

    Doch auch wenn der Untergrund zu glatt bzw. zu schwach saugend ist, können Probleme mit der Haftung und dem Abbinden entstehen. Wenn das Wasser abperlt anstatt einzuziehen, kann sich die Beschichtung nicht wie gewünscht mit dem Untergrund verbinden und „anziehen“. Wenn dies der Fall ist, muss die Oberfläche aufgeraut und/oder mit einem Haftgrund vorbehandelt werden. Deshalb sollte man die Saugkraft der Oberflächen bzw. den Grundierungsbedarf prüfen, bevor man mit dem Streichen beginnt.

    2.3 Weniger Abrieb

    Der dritte Vorteil der Grundierung besteht darin, dass sie die Wand festigt. Die Grundierung ist in der Lage lose Bestandteile auf der Wandoberfläche bzw. dem Untergrund zu binden. Staub, Lehm, Kalk, feine Sandkörner im Verputz, Kreide oder Farbpigmente werden von der Grundierung zusammengehalten, was die Wand abriebfester macht. Kreidende Farben färben nicht auf Haut, Kleidung oder Einrichtung ab. Wenn ein poröser, sandender oder stark saugender Untergrund vor dem Auftragen der Wandfarbe nicht grundiert wird, kann dies zu Abplatzungen und Flecken- bzw. Streifenbildung führen.

    Expertenrat des Unternehmens Christoph Gugl

    Was ist bei einer Grundierung wichtig zu wissen?

    Eine Grundierung ist immer wichtig, egal ob es sich um Metall, Wand oder Holz handelt. Welche Grundierung verwendet wird und wie richtig grundiert wird, ist aber genau von den erwähnten Flächen abhängig. Bei der Grundierung von Wänden zum Beispiel, ist die Saugfähigkeit der Wand sehr wichtig. Die Grundierung muss natürlich fachgerecht aufgetragen werden. Dabei muss besonders beachtet werden, dass die Grundierung gleichmäßig aufgetragen wird und dass das richtige Mischverhältnis eingehalten wird. Denn jede Grundierung ist anders und davon abhängig, wie saugfähig der Untergrund ist.

    Kann man eine Grundierung auch selbst auftragen? Welche Ausrüstung benötigt man dafür?

    Eine Grundierung kann eigentlich jeder selbst auftragen, es muss nur die Gebrauchsanweisung am Gebinde befolgt werden. Eine Fachkraft macht diese Arbeit natürlich schneller und sauberer. Es kommen keine Fehlstellen zu Stande, da die Arbeit für den Fachmann schon vollkommen automatisiert und Rutine ist.

    Was die Ausrüstung bei der Grundierung betrifft sind normalerweise Spachteln für Abkratzarbeiten für alte Beschichtungen nötig, dann noch Schleifmaschinen und Schleifpapier, Pinsel oder Roller. Natürlich darf man nicht die Abdeckarbeiten vergessen, diese sind eine wichtige Voraussetzung. Bei der Grundierung im Außenbereich zum Beispiel sollte man aufpassen und immer die Fensterscheiben abdecken, weil die Grundierung sehr aggressiv ist. Sie kann das Glas angreifen und Flecken hinterlassen, die nur schwer weggehen. Abdeckarbeiten sollte man beim Grundieren nie vergessen, damit nichts beschädigt werden kann.

    Herr Gugl, Christoph Gugl

    3. Arten von Grundierungen

    Grundierungen sind unter unterschiedlichen Funktionsbezeichnungen erhältlich, die über ihre Charakteristik informieren. Welche Grundierung in einem konkreten Fall verwendet werden sollte, hängt vom Untergrund ab, der später tapeziert, gestrichen oder verputzt werden soll. Auf porösen und stark saugfähigen Untergründen (z. B. Gipskarton) wird ein Tiefengrund eingesetzt. Diese Grundierung wird meist großzügig aufgetragen, um die Poren zu verschließen und in der Wand eine Art „Sättigung“ zu erzeugen. Weniger saugfähige Wände benötigen dagegen einen Haftgrund, der für besseres Haften der Farbe sorgt. Eine verstärkte Klebfähigkeit ist vor allem vor dem Tapezieren von Wänden notwendig, deshalb spricht man manchmal auch vom Tapeziergrund. Tiefengrund und Haftgrund sind die zwei Hauptarten von Grundierungen, daneben gibt es noch verschiedene andere Arten, wie etwa den Sperrgrund, der die Wand vor Einlagerungen von Fremdstoffen wie Nikotin-, Rost-, Ruß- und Wasserflecken verschließt.

    4. Wann grundieren?

    Im Gegensatz zu manchen Heimwerkern wissen professionelle Maler sehr gut, dass Grundieren immer wichtig ist und dass jeder Untergrund mit Hinblick auf seine Beschaffenheit sachgemäß grundiert werden muss. Untergründe aus unbeschichtetem Putz oder Gipskarton müssen vor dem Streichen immer grundiert werden. Ob ein bereits beschichteter Untergrund grundiert werden muss, lässt sich mit drei einfachen Tests feststellen: mit dem Klebebandtest wird loser Putz ermittelt, mit dem Wischtest werden kreidende Wände aufgespürt und mit der Benetzungsprobe wird die Saugkraft getestet.

    5. Gesundheitsrisiken vermeiden

    Es ist sehr wichtig, eine Grundierung zu verwenden, die genau zu den Anforderungen des konkreten Projektes passt. Tiefgrund ist oft nur für den Gebrauch im Außenbereich geeignet, da er stark lösemittelhaltig ist. Eine zu stark lösemittelhaltige Grundierung sollte nicht einmal dann im Innenraum verwendet werden, wenn alle Fenster und Türen geöffnet sind. Stattdessen sollte man eine Grundierung mit einem sehr niedrigen Gehalt an Lösemitteln und Gefahrstoffen verwenden. Deshalb gibt es verschiedene Klassifizierungsgruppen, die Laien wie Fachleuten die Auswahl erleichtern.

    Fachartikel 1490
    Autor: Daibau Magazin

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