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    Arbeitsschritte beim Hausabriss

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    Gebäudeabbrüche werden von spezialisierten Abbruchunternehmen ausgeführt. Dabei wird das Gebäude nicht einfach „platt gemacht“, sondern sorgfältig zurückgebaut, wobei der Fokus auf der Trennung der Materialien nach recycelbaren Baustoffen, Müll und Sondermüll liegt. Damit ein Hausabriss ordnungsgemäß vonstattengehen kann, muss eine Abrissgenehmigung eingeholt und ein Abbruchplan erstellt werden, bevor es entkernt und abgerissen werden kann. Den Abschluss eines Hausabbruchs bilden Bauschuttentsorgung und Erdarbeiten.
    Fachartikel 4048
    Abbruchhammer
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    1. Planmäßiger Gebäuderückbau

    Einst wurde beim Gebäudeabbruch oder Hausabriss häufig nach der Holzhammermethode verfahren, d. h. Gebäude wurden mit der Abrissbirne abgerissen oder in einigen Fällen gesprengt. Durch diese Methode sparte man Zeit und Kosten, doch bei dem brachialen Vorgehen wurde der Boden kontaminiert, gesundheitsschädliche chemische Binde- und Lösungsmittel wie Asbest wurden freigesetzt und verpesteten die Atmosphäre, außerdem wurde wenig Aufmerksamkeit auf das Recyceln von Baustoffen gelegt. Heutzutage ist diese Methode aus Gründen des Naturschutzes, der Unfallgefahr und der Gesundheit der Einwohner nur noch sehr beschränkt anwendbar und es wird möglichst dem sogenannten planmäßigen Rückbau der Vorzug gegeben. Die vorschriftsgemäße Arbeit von Abbruchfirmen besteht darin, eine umsichtige Entrümpelung und einen planmäßigen Rückbau der Gebäudesubstanz durchzuführen. Jeder Arbeitsschritt im Abriss- bzw. Abbruchverfahren wird genau geplant und kontrolliert ausgeführt. Weil der Gebäudeabriss in einzelne Arbeitsschritte aufgeteilt wird, fällt das Sortieren der verschiedenen Schutt- und Abfallarten deutlich leichter. Ein kontrollierter Gebäuderückbau erfolgt sozusagen in umgekehrter Reihenfolge wie der Aufbau des Gebäudes und orientiert sich an der Wiederverwendbarkeit oder der Wiederverwertbarkeit der Baustoffe. Wiederverwendbarkeit bedeutet, dass Bauteile an einer anderen Stelle in gleichem Zustand, bzw. instandgesetzt neu verwendet oder eingebaut werden können, Wiederverwertbarkeit dagegen heißt Recycling.

    Expertenrat des Unternehmens TRANS-AGRAR-UNTERLAND GmbH

    Wie verlaufen die Abbrucharbeiten bei einem Hausabriss?

    Ein Hausabriss verläuft in mehreren Schritten. Zuerst muss eine Abrissgenehmigung von der zuständigen Behörde eingeholt werden. Vor dem Abriss wird eine Erkundung der im Gebäude vorhandenen Schad- und Störstoffe durchgeführt. Hierbei werden Proben von verschiedenen Materialien genommen und analysiert, um das Vorhandensein von gefährlichen Stoffen wie Asbest, PCB, PAK, Schwermetalle oder andere Schadstoffe festzustellen. Basierend auf den Ergebnissen werden entsprechende Maßnahmen zur fachgerechten Entfernung, Handhabung und Entsorgung der identifizierten Schad- und Störstoffe festgelegt. 

     Alle Versorgungsleitungen wie Wasser, Gas, Elektrizität und Abwasser müssen abgetrennt und gesichert werden. Eventuell müssen auch umliegende Gebäude oder Strukturen geschützt werden. Falls in dem Haus Asbest oder andere gefährliche Materialien vorhanden sind, müssen diese unter Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften fachgerecht entfernt und entsorgt werden. Nichttragende Teile des Gebäudes wie Innentüren, Fenster, Bodenbeläge, Sanitär- und Elektroinstallationen werden entfernt. 

    Der eigentliche Abriss erfolgt entweder manuell mit Werkzeugen wie Vorschlaghämmern und Meißeln oder maschinell mit Baggern und Abrissbirnen. Große Gebäude können auch mithilfe von Sprengstoff oder Abrissrobotern abgerissen werden. Die entstandenen Abbruchmaterialien werden sortiert und in verschiedenen Fraktionen getrennt. Wiederverwertbare Materialien können recycelt oder verkauft werden, während nicht verwertbare Materialien fachgerecht entsorgt werden. Das Fundament wird entfernt und der Boden wird aufbereitet, um das Gelände für die zukünftige Nutzung vorzubereiten. 

    Jeder Abriss kann je nach Größe, Lage und Beschaffenheit des Gebäudes variieren. Sicherheit und Umweltschutz sind bei jedem Schritt von entscheidender Bedeutung.

    Mit welchen Kosten ist dabei zu rechnen?

    Die Kosten für ein Hausabriss können je nach Größe, Lage, Materialien und Umfang der Arbeiten variieren. Einige Faktoren, die die Kosten beeinflussen, sind: 

    Große des Gebäudes: Größere Gebäude benötigen mehr Arbeitsaufwand und Ressourcen, was zu höheren Kosten führt.

    Art des Gebäudes: Die Bauweise und die Materialien des Gebäudes können die Kosten beeinflussen. Beispielwiese kann der Abriss eines Massivhauses teurer sein als der eines Fertighauses. 

    Schad- und Störstoffe: Die Entfernung von Asbest oder anderen Schadstoffen kann die Kosten erheblich erhöhen, da spezielle Verfahren und Entsorgung erforderlich sind. 

    Lage und Zugänglichkeit: Schwierige Zugangsbedingungen oder eine abgelegene Lage können die Transport- und Arbeitskosten erhöhen. 

    Entsorgung und Wiederverwertung: Die Kosten für die Entsorgung von Abbruchmaterialien und die Wiederverwertung von wertvollen Materialien können die Gesamtkosten beeinflussen.

    Fundamentrückbau: Das Entfernen des Fundaments und die Aufbereitung des Bodens können zusätzliche Kosten verursachen. 

    Um eine genauere Kostenschätzung für Ihren speziellen Fall zu erhalten, ist es empfehlenswert, mehrere Angebote von Abrissunternehmen einzuholen und diese zu vergleichen. Die Kosten für einen Hausabriss können in Durchschnitt zwischen 10.000 und 50.000 Euro liegen, abhängig von den oben genannten Faktoren. 

    Herr Schipflinger, TRANS-AGRAR-UNTERLAND GmbH

    2. Arbeitsschritte beim Hausabriss

    2.1 Voruntersuchung, Planung und Genehmigung

    Erfahrene und kompetente Abrissunternehmen führen zunächst eine umfassende Vor-Ort-Begehung des abzureißenden Gebäudes durch. Diese Voruntersuchung ist nötig, um die Eigenschaften des Gebäudes feststellen zu können. Vor allem muss ermittelt werden, ob gefährliche Materialien (z. B. Asbest, Altöl usw.) vorhanden sind. Dann wird ein Abrissplan erstellt und ein Elektriker bzw. Installateur legt eine schriftliche Bestätigung vor, dass sämtliche Zu- und Ableitungen stillgelegt sind.

    Hausabriss.jpg
    Hausabbrüche werden von spezialisierten Abbruchunternehmen ausgeführt.

    Damit ein Gebäudeabbruch umweltgerecht und rechtskonform ausgeführt werden kann, sind unterschiedliche Regelwerke einzuhalten. Abbruchvorhaben bedürfen einer Abrissgenehmigung und müssen bei der Gemeinde, in der der Abbruch stattfinden wird, gemeldet werden (anderenfalls kann die Baupolizei den Abbruch auch stoppen und es drohen hohe Strafen). Beim Abbruch selbst sind etliche behördliche Auflagen, Vorschriften bezüglich Arbeitnehmerschutz, statische Vorgaben usw. sowie Sicherungsmaßnahmen einzuhalten. Das Bauwesen betreffende Vorgaben sind in den Bauordnungen der einzelnen Bundesländer geregelt. Einige Bereiche, wie etwa abfallwirtschaftliche Aspekte sind auf Bundesebene geregelt. Hier gibt es z. B. die Recycling-Baustoff-Verordnung von 2016 und eine Novelle desselben Jahres (darin sind Rückbau, Trennung der Abbruchmaterialien, Entsorgung von Schad- und Störstoffen, Wiedereinbau von Material usw. geregelt) und die ÖNORM B 315 (Regelung der Schad- und Störstofferkundung).

    2.2 Vorarbeiten: Entkernung und Schadstoffsanierung

    Gemäß der Rückbaumethode beginnen die Abbrucharbeiten mit der Entkernung und Schadstoffsanierung. Zuerst müssen eventuell vorhandene, schwach gebundene Schadstoffe (z. B. Asbest) aus Bauelementen entfernt werden. Dann wird das Gebäude selektiv „rückgebaut“ und nach einzelnen Baustoffen zerlegt. Dass bedeutet, dass alle Einbauteile und alle schweren und sperrigen Gegenstände, welche die Abrissarbeiten in der Folge behindern könnten, entfernt werden (Türen, Fenster, Böden, Unterdecken, nichttragende Innenwände). Auch die Gebäudetechnik (Lüftung, Heizung, Sanitär und Elektro) wird ausgebaut. Mit der Entkernung wird das Gebäude bis auf die statisch relevanten Bauteile zurückgebaut und in seinen Rohbauzustand zurückversetzt (Entkernung findet als vorbereitende Maßnahme nicht nur beim Abbruch eines Gebäudes statt, sondern auch bei einer Kernsanierung). Und weil die Entsorgungskosten von Baumischabfällen deutlich höher sind als die Entsorgungskosten der jeweiligen Einzelstoffe, ist eine Entkernung auch aus finanzieller Sicht von Vorteil.

    Abbrucharbeiten.jpg
    Mauern werden meistens mit einem Bagger niedergerissen.

    Bei einem Hausabriss können manchmal unvorhergesehene Situationen eintreten. Zum einen sind die Unterlagen über Leitungen und sonstige nicht sichtbare Einbauten in Altbauten oft lückenhaft, weshalb im Zuge der Abbrucharbeiten immer wieder Leitungen, Kanalstränge, Einbauten und sonstige Anlagen aufgefunden werden können. Zum anderen können bei alten Gebäuden bisher nicht bekannte Bauelemente, wie Malereien oder Stuckarbeiten aufgefunden werden, was laut Denkmalschutzgesetz eine sofortige Verständigung des Bundesdenkmalamtes (BDA) erfordert. Das BDA entscheidet dann, wie mit diesen Elementen umzugehen ist (z. B. sorgfältiger Ausbau und sichere Lagerung).

    2.3 Abrissarbeiten

    Nachdem die Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen sind, kann der eigentliche Abriss erfolgen. Dieser Arbeitsschritt ist am aufwendigsten, doch auch er ist im Regelfall in nur einigen Tagen abgeschlossen. Das Dach wird abgetragen (falls das Haus zwischen zwei anderen Häusern steht, wird dies vorsichtig von Hand erledigt) und die Mauern werden mit einem Bagger abgerissen (die klassische Abrissbirne wird seltener eingesetzt). Auch das Sprengen wird nur noch selten verwendet, dafür kommen häufiger andere Verfahren zum Einsatz, wie etwa manuelles Betonschneiden mit diamantbestückten Werkzeugen. Das Gebäude wird in seine Bestandteile zerlegt und diese werden für den Abtransport bzw. die Entsorgung vorbereitet. Als Letztes werden die Fundamente abgetragen.

    2.4 Entsorgung und Abtransport des Bauschutts

    Vom Gebäude ist jetzt nur noch Bauschutt übrig und dieser muss zur vorschriftsgemäßen Entsorgung sortiert werden. Der Bauschutt wird nach in Sondermüll und unbelasteten Baurückständen (oft sind Teile davon wiederverwertbar) getrennt. Nicht alle Schadstoffe können bereits während der Vorbereitungsarbeiten entfernt werden (z. B. durch Asbest verseuchtes Mauerwerk) und auch Farben oder Lacke gehören zum Sondermüll. Die sortierten Materialien werden zu ihrer fachgerechten Entsorgung abtransportiert.

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    Abfallmaterialien müssen sortiert und vorschriftgemäß entsorgt werden.

    2.5 Erdarbeiten

    Um die Abbruchstelle für den Bau eines neuen Hauses vorzubereiten oder als Nachbereitung des Abrisses sind noch umfangreiche Erdarbeiten erforderlich. Dabei handelt es sich um das Ausbaggern eine Baugrube oder das Auffüllen mit Schotter, Muttererde oder Kies (diese Arbeiten sind besonders aufwändig, wenn das abgerissene Gebäude unterkellert gewesen ist). Letztendlich erhält man ein vollständig erschlossenes und zum Neubau geeignetes Baugrundstück oder ein nivelliertes Grundstück.

    Fachartikel 4048
    Autor: Daibau Magazin

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    9.6
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    NOTI BAU GmbH


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    Loibichler Erdbau (Loibichler Christian Johann)


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