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    Die richtige Untergrundvorbereitung für einen neuen Wandanstrich

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    Ein Neuanstrich für Decken und Innenwände kann nur gelingen, wenn der Untergrund zuvor richtig vorbereitet wurde. Dies kann in einigen Fällen deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen als das eigentliche Streichen der Wände. Der Untergrund muss geprüft und gereinigt werden. Zum Entfernen des alten Altanstrichs stehen mehrere Möglichkeiten zur Auswahl. Tapeten können entfernt oder überstrichen werden. Oft müssen einige Stellen mit Spachtelmasse ausgebessert werden.
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    1. Warum Untergrundvorbereitung?

    Der erste Arbeitsschritt beim Streichen von Decken und Wänden besteht in der Untergrundvorbereitung. Um einen sauberen Anstrich und ein schönes Farbergebnis zu erhalten, muss der Untergrund plan, trocken, sauber, nicht kreidend, staub- und fettfrei, tragfähig und frei von Rissen und Löchern sein. Das gilt ungeachtet dessen, ob man direkt auf Putz streichen oder einen alten Anstrich überstreichen möchte. Deshalb muss ein schlecht geeigneter Untergrund bei Bedarf vor dem Streichen entsprechend ausgebessert werden. Das Abwaschen, Abschleifen, Grundieren und Ausbessern kann durchaus mehr Zeit und Arbeitsaufwand in Anspruch nehmen als das eigentliche Streichen der Wände.

    Malerarbeiten
    Damit ein Neuanstrich gelingen kann, muss der Untergrund entsprechend vorbereitet werden.

    2. Haft- und Tragfähigkeit des Untergrunds

    Damit der Neuanstrich gelingen kann, muss der Untergrund (Wandfarbe oder Tapete) haft- und tragfähig sein. Das bedeutet erstens, dass der Untergrund fähig sein muss, die neue Farbe aufzunehmen und dass diese daran gut haftet. Und zweitens muss der Untergrund in sich selbst stabil sein, also fest genug mit der Wand verbunden, um nach dem Streichen nicht einfach abzufallen oder abzuplatzen.

    Expertenrat des Unternhemens Michael Satzinger

    Wie wichtig ist die Untergrundvorbereitung?

    Die Vorarbeit, also die Untergrundvorbereitung, vor allem beim Altbestand, ist sehr wichtig. Vor dem Beginn jeglicher Arbeit, wird immer zuerst die Untergrundbeschaffenheit überprüft, damit das Projektkonzept überhaupt erstellt werden kann. Nachdem festgestellt wird, ob Feuchtigkeit präsent ist und wie die Beschaffenheit des Altbestandes und die Oberflächenbeschaffenheit sind, wird aufgrund dessen ein Konzept fertiggestellt. 

    Welche Farben empfehlen Sie für den Innenanstrich?

    Heutzutage ist es wichtig, dass atmungsaktive Farben auf mineralischer Basis verwendet werden. Dabei wird darauf geachtet, dass das Lösungsmittel reduziert ist. Ich empfehle sehr gerne auch Farben auf biologischer Basis. 

    Herr Satzinger, Michael Satzinger

    3. Prüfung des Untergrunds

    Als Erstes sollte man sich durch eine Sichtprüfung einen Eindruck davon machen, ob der Altanstrich noch ausreichend Haftung bietet. Falls sich der Anstrich bereits löst oder Blasen wirft, ist das ein sicheres Anzeichen dafür, dass zunächst die alte Farbe entfernt werden muss.

    Wenn man mit der Hand über die Wand streicht und Farbe oder Putz an der Hand hängen bleibt, muss auf jeden Fall grundiert werden, damit die neue Farbe besser haften bleibt. Wenn sich die alte Farbe mit dem Fingernagel ganz leicht von der Wand abkratzen lässt, muss der Altanstrich vor dem Streichen entfernt werden, sonst blättert die neue Farbe schnell ab. Wenn man mit einem Finger gegen die Wand klopft und sich diese hohl anhört, kann es sein, dass der Putz durchweicht ist. Manchmal bröckelt der Putz beim Klopftest auch ab. Dann muss man den Putz an dieser Stelle abtragen und neuen auftragen.

    Eine andere Möglichkeit, die Haftungseigenschaften des Altanstrichs zu ermitteln, ist die Abreißprüfung. Dabei wird ein Stück Klebeband auf die Wand geklebt und ruckartig abgezogen. So lässt sich feststellen, ob die Farbe noch fest auf dem Untergrund sitzt: falls Teile der Farbe am Klebeband hängenbleiben muss der alte Anstrich gänzlich entfernt werden.

    4. Wände reinigen

    Die Wände müssen sorgfältig reinigt werden – auch, wenn er Untergrund noch einwandfrei ist und man lediglich aus Geschmacksgründen eine neue Farbe wünscht. Gängige Dispersionsfarben für Wände verzeihen auch ein bisschen Staub, eine vergessene Spinnwebe oder ein paar Flecken, doch ernsthaftere Verunreinigungen wie abblätternde Farbe, Schmutz- oder Fettfilme müssen dringend beseitigt werden.

    5. Altanstrich entfernen

    Abblätternde alte Farbe oder abplatzender Putz müssen entfernt werden. Alles, was lose ist, muss weg, damit es später beim Streichen nicht an der Rolle hängen bleibt. Das bedeutet Abspachteln, Abbürsten, Abklopfen oder Schleifen und dann ggf. mit Putz oder Spachtelmasse reparieren.

    5.1 Abspachteln, Abschlagen, Abschleifen

    Das Abspachteln der Farbe erfordert sehr viel Geduld, Kraft und Zeit. Wenn man alle alten Farbschichten mitsamt dem Putzgrund abschlagen möchte, muss man zu Hammer und Meißel, ggf. auch zum Gipserbeil greifen. Danach muss die Wand neu verputzt werden. Ein Altanstrich lässt sich auch mit einer Schleifmaschine, z. B. einem Schwingschleifer oder Bandschleifer entfernen. Abschlagen und Abschleifen sind Methoden, die nur für glatte Untergründe geeignet sind, denn bei gestrichenem Strukturputz u. Ä. würde die Struktur zerstört und außerdem jede Menge Putz mit abgeschlagen bzw. abgeschliffen werden. Beim Abschleifen entsteht viel Staub, und das Arbeiten mit großen oder schnelldrehenden Schleifmaschinen ist laut, gefährlich und anstrengend. Trotzdem ist das die beste Möglichkeit den alten Anstrich zu entfernen. Lose bzw. abblätternde Farbpartikel (Farbnasen) u. Ä. lassen sich oft von Hand (Abspachteln, Abbürsten) oder mit dem kleinen Schwingschleifer abschleifen. Was danach noch fest auf der Wand haftet, ist tragfähig, durch das Schleifpapier aufgeraut und so gut für den Neuanstrich vorbereitet.

    Farbe abstpachteln
    Das Abspachteln ist eine mühsame und zeitaufwändige Art die alte Farbe zu entfernen.

    5.2 Wandfarben auf Wasserbasis

    Wandfarben auf Wasserbasis lassen sich mit Wasser ablösen. Dazu benötigt man lauwarmes Wasser und einen Schwamm oder eine Bürste. Diese Methode ist sehr langandauernd und sie verursacht zwar keinen Staub, dafür aber umso mehr Schmutzwasser. In den meisten Fällen lohnt es sich eher, die Oberfläche gründlich abzufegen und mit milder Seifenlauge zu reinigen, anstatt mühsam die komplette Farbschicht wegzuwaschen.

    5.3 Lackfarben

    Lackfarben können mit der Heißluftpistole entfernt werden, da viele Lacke beim Erhitzen weich werden und sich vom Untergrund abheben. Danach kann die Farbe mit dem Spachtel oder (bei strukturierten Oberflächen) mit einer Drahtbürste oder einem Fugenkratzer entfernt werden. Diese Methode ist vor allem für Latex- und Acrylfarben geeignet. Der Nachteil besteht darin, dass beim Erhitzen der Farbe Gerüche bzw. Dämpfe entstehen, deshalb muss man beim Einsatz einer Heißluftpistole unbedingt einen Atemschutz tragen. Auch die Hitze selbst ist von Nachteil. Weil die Farbe auf mehrere hundert Grad erhitzt wird, ist diese Methode nur für hitzebeständige bzw. nicht brennbare Untergründe geeignet.

    5.4 Laugen

    Ein Altanstrich lässt sich auch mit chemischen Mitteln entfernen, z. B. mit Natronlauge, Kalilauge oder Salmiak. Die Lauge wird aufgepinselt oder mit der Rolle aufgetragen. Mit dieser Methode lässt sich die Farbe auch aus Vertiefungen, Ritzen oder Untergrundstrukturen lösen. Anschließend wird sie mit Wasser abgewaschen. Auch hier sind volle Schutzausrüstung und gute Belüftung erforderlich, da Laugen bzw. Beizen gefährlich für Augen, Haut, Gesundheit und Umwelt sind. Meistens müssen sie auch recht lange einwirken, bevor sie mitsamt der Farbe entfernt werden können. Und natürlich müssen die Farbabfälle fachgerecht entsorgt werden.

    5.5 Schmutz oder Fett

    Manchmal hat man es mit Schmutz- oder Fettfilmen (etwa Nikotin), an Küchenwänden auch mit Schmierschichten zu tun. Fettige Wände werden mit Seifenlauge und viel Wasser gereinigt. Nikotin ist zwar wasserlöslich, allerdings sitzt es oft nicht nur auf, sondern auch in der Wand. Um späterem Durchschlagen der Flecken vorzubeugen, werden spezielle Sperrfarben und Grundierungen verwendet.

    5.6 Feuchte Wände

    Ein ernstes Problem sind dauerfeuchte Wände. In diesem Fall muss vor dem Streichen erst die Ursache ermittelt und die Wand fachgerecht trockengelegt werden. Wenn die Wand jedoch nur vom Abwaschen feucht ist, stellt das bei wasserverdünnbarer Dispersion kein Problem dar, da die Wand mitsamt der Farbe trocknen kann.

    Spachtelmasse.jpg
    Löcher, Risse und Unebenheiten werden mit Spachtelmasse verspachtelt.

    6. Tapeten

    Falls die Wände mit Tapeten bedeckt sind, muss man sich überlegen, ob man die vorhandenen Tapeten überstreichen oder vorher lieber abnehmen möchte. Tapeten lassen sich einfach und schnell entfernen, indem sie befeuchtet bzw. eingeweicht und dann mit einem Spachtel heruntergekratzt werden. Raufasertapeten lassen sich sehr gut streichen, nur der Farbverbrauch ist bei gröberen Oberflächen wie Raufaser- und Strukturtapeten um 10 bis 20 % höher als bei glatten Wänden, wie professionelle Maler sehr gut wissen. Wenn die Tapeten jedoch zu alt oder bereits oft überstrichen worden sind, saugen sie nicht mehr genug auf und müssen vor dem Streichen entfernt werden. Bei beschichteten Mustertapeten stellt sich das Problem, dass die Farbe auf den glatten Vinylteilen oft nicht hält.

    7. Nägel, Schrauben und Dübel entfernen

    Nach dem Reinigen muss man die Wände gut trocknen lassen. Eventuell noch vorhandene Nägel, Schrauben oder Dübel in den Wänden werden mit Schraubendreher oder Kombizange entfernt. Danach werden die Unebenheiten in den Wänden ausgebessert, d. h. Löcher, Risse und andere unebene Stellen werden mit Spachtelmasse oder Fugenmasse verspachtelt.

    Fussleiste abkleben
    Fußleisten werden mit Malerkrepp abgedeckt.

    8. Abdecken und Abkleben

    Abdeckungen von Steckdosen und Schaltern werden entfernt und mit Malerkrepp abgeklebt. Zuvor müssen die Sicherungen in diesem Bereich abgeschaltet werden und es ist zu prüfen, ob die Elektroinstallationen stromlos sind. Andere Flächen wie Fenster oder Kanten werden ebenfalls mit Malerkrepp abgeklebt. Auf dem Boden wird eine Abdeckfolie oder Malervlies ausgelegt und mittels Kreppband am Rand gegen Verrutschen gesichert. Leichtere Möbelstücke werden aus dem Zimmer herausgeräumt, während große und schwere Möbel in die Raummitte gebracht und ebenfalls abgedeckt werden können.

    Nun können die Wände grundiert und gestrichen werden.

    Fachartikel 1551
    Autor: Daibau Magazin

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