Im Beitrag:
1. Anforderungen an den Untergrund
Je nach Einsatzort sind Pflasterflächen unterschiedlich hoher Belastung ausgesetzt, weshalb sie unterschiedliche Untergründe benötigen (unterschiedliche Stärke des Unterbaus, Pflasterbett mit oder ohne Zusatz von Bindemitteln). Befahrbare Flächen, wie beispielsweise Garageneinfahrten erfordern eine höhere Tragfähigkeit und folglich einen aufwändiger ausgeführten Untergrund als etwa Terrassen oder Gartenwege.
2. Aushub
Der erste Arbeitsschritt besteht im Ausheben des Erdreichs. Die Ausschachtung muss etwa 40 bis 70 cm unter die endgültige Höhe der Pflastersteine bzw. bis zur tragenden Schicht reichen (zu entfernen ist das gesamte nichttragende Material – Lehm, Humus usw.). Die Aushubtiefe hängt einerseits davon ab, wie tragfähig das Erdreich und wie stabil der Pflasterbelag ist, und andererseits natürlich davon, wie stark die Pflasterfläche belastet sein wird (bei Garageneinfahrten muss der Aushub tiefer angelegt werden als etwa bei Gartenwegen). Beim Aushub muss eine eventuelle Randbefestigung bereits mit eigeplant werden. Darüber hinaus muss im Unterbauplanum (Aushubsohle) ein Gefälle von 2 % für die Oberflächenentwässerung ausgeführt werden. Anschließend wird die Aushubsohle mit einem Rüttler oder einer Vibrationswalze verdichtet.
3. Unterbau
Nachdem die Aushubsohle verdichtet ist, wird der Unterbau ausgeführt. Manchmal hört man, dass der Unterbau aus zwei Schichten besteht: Frostschutzschicht und Pflasterbett. Nicht selten wird jedoch nur die Frostschutzschicht als Unterbau bezeichnet, während die Pflasterbettung als eine Schicht betrachtet wird, die auf den Unterbau folgt. Dies sollte lediglich der Klarheit halber erwähnt werden, doch sehen wir uns jetzt die beiden Schichten genauer an.
3.1 Frostschutzschicht
Auf die Aushubsohle wird eine Trag- bzw. Frostschutzschicht aufgeschüttet. Diese besteht aus frostbeständigem Schotter bzw. Kleinschlag (Frostschutzkies) mit der Körnung 0 - 32 mm. Ein ausreichender Frostschutz ist wichtig, damit sich das Pflaster bzw. die Platten im Winter nicht heben. Deshalb wird bei Lehm- und Mischböden (bindiger und nichtbindiger Boden gemischt) auf die Aushubsohle zuerst ein Vlies gelegt, bevor der Kies aufgeschüttet werden kann.
Die Stärke der Aufschüttung hängt von der Bodenstruktur und der vorgesehenen Verkehrsbelastung der Pflasterfläche ab. In der Regel beträgt sie 20 bis 30 cm, auf stark belasteten Flächen hingegen bis zu 40 cm oder sogar mehr, während für gepflasterte Gartenwege auch eine lediglich 10 cm starke Tragschicht ausreichend sein kann. Die Aufschüttung wird mit der Rüttelplatte bis zur entsprechenden Tragfähigkeit zugestampft bzw. verdichtet. Falls nach dem Abrütteln des Schotters noch grobe Unebenheiten in der Fläche vorhanden sind, ist ein Nachschottern und nochmaliges Abrütteln erforderlich.
Falls lose Substrate eingebracht werden, ist die Verwendung von Randsteinen zu empfehlen. Diese werden in eine Stütze aus Beton eingebettet und dann wird auf der dazwischenliegenden Fläche das Substrat verteilt. Um die Ableitung des Regenwassers zu gewährleisten, muss der Unterbau in einem Gefälle von mindestens 2,5 % vorbereitet werden (2,5 cm Höhenunterschied auf einem Meter Einfahrt oder Terrasse). Es ist darauf zu achten, dass dieses Gefälle weg von Gebäuden geplant oder zu einer Drainage geleitet wird.
Um dem Einsickern der Kies-Aufschüttung ins Erdreich vorzubeugen, kann auf dem Unterbau eine Drainagefolie ausgelegt werden. So bleibt die Bodenkonstruktion eben und stabil, und zugleich werden ständige Reparaturarbeiten an auftretenden Verformungen (Bodenwellen, Mulden und Spurrinnen) vermieden.
Die Oberfläche der Frostschutzschicht muss gegenüber dem anschließenden Bettungsmaterial filterstabil geschlossen sein, d. h., dass der Bettungssand nicht in die Tragschichten einrieselt oder durch Wasser eingeschwemmt wird.
3.2 Pflasterbett
Auf die Frostschutz- bzw. Tragschicht folgt das Pflasterbett. Das ist die Schicht, in die später die Pflastersteine verlegt werden. Das Pflasterbett ist meist 3 bis 5 cm stark und besteht aus Mörtel, Sand oder Edelsplitt bzw. Splitt mit der Körnung 4 - 8 mm (oder auch 0 - 8 mm). Ob Mörtel (Pflasterdrainmörtel bzw. Zementmörtel mit Zusätzen) oder Splitt verwendet wird, hängt davon ab, ob gebunden oder ungebunden gepflastert wird. Das Pflasterbett wird auf die Tragschicht bzw. die Drainagefolie aufgeschüttet. Diese Schicht wird nicht gerüttelt (gefestigt), sondern lediglich mit einer Richtlatte glatt abgezogen, damit ein ebener Untergrund für die Verlegung der Pflastersteine geschaffen wird. Es ist wichtig, dass beim Anlegen der Pflasterbettung das zuvor ausgeführte Gefälle erhalten bleibt.