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1. Terrassenplanung
Bei der Planung einer Terrasse muss man sich zuerst fragen, wozu man diese nutzen möchte. Möchten Sie sich auf der Terrasse sonnen? Soll die Terrasse als Kinderspielplatz dienen oder gar als Außenküche und Essraum? Bevor Sie einen Architekten aufsuchen und ihm Ihre Wünsche darlegen, sollten Sie sich im Internet Referenzbilder zusammensuchen. Damit Ihre Terrasse auch wirklich nach Ihren Wünschen und Bedürfnissen gebaut werden kann, ist es wichtig, zuvor genaue Vorstellungen darüber zu haben, was für eine Terrasse man haben möchte. Der Architekt kann aus Ihrer Bildersammlung auch herauslesen, welchen Stil Sie mögen.
2. Orientierung der Terrasse
Die Anwendbarkeit der Terrasse ist untrennbar mit ihrem Standort bzw. ihrer Ausrichtung verbunden. Falls Sie auf Ihrer Terrasse ein Schwimmbecken aufstellen und sich sonnen möchten, ist natürlich eine südliche Orientierung der Terrasse die beste Wahl, da sie ganztägliche Besonnung garantiert. Wenn die Terrasse nach Westen ausgerichtet ist, kann man nachmittags und gegen Abend hin die warme Nachmittagssonne genießen und den Sonnenuntergang beobachten. Die Ausrichtung nach Osten ist ideal für all jene, die den Morgen gerne draußen verbringen und in der Morgensonne ihre erste morgendliche Tasse Kaffee genießen. Auf einer nach Norden ausgerichteten Terrasse hat man hingegen Schatten und Kühle zu jeder Tageszeit. Bevor Sie die Ausrichtung der Terrasse endgültig bestimmen, sollten Sie eine oder mehrere Stunden an jener Stelle verbringen, die Sie als den geeigneten Standort für Ihre Terrasse betrachten. Auf diese Weise werden Sie mehr Eigenschaften des Standorts (z. B. Aussicht und Baumbewuchs) in Ihre Planung mit einbeziehen können.
3. Terrassengröße
Die Größe der Terrasse wird durch ihren Zweck bedingt. Eine Terrasse sollte mindestens 3 x 3 m groß sein, da man sich bei diesen Dimensionen ungehindert auf der Terrasse bewegen kann. Man muss sich aber im Klaren darüber sein, dass die Terrasse auch im Winter, wenn sie nicht benutzt wird, geschützt werden muss. Eine große Terrassenfläche bedeutet nicht nur mehr Komfort, sondern auch höhere Wartungskosten.
4. Aussehen der Terrasse
Falls die Terrasse an Ihr Haus angebaut ist, sollten Innen- und Außenraum farblich aneinander abgestimmt sein. Durch Begrünung der Terrasse schafft man Schatten und ein Hindernis für unerwünschte Blicke neugieriger Nachbarn. Angemessene Bepflanzung rings um die Terrasse bietet auch Schutz vor Insektenstichen.
5. Terrassenmöbel
Bei der Gestaltung der Terrasse sollte man sich vor allem nach den eigenen Wünschen richten. Die Tatsache, dass Außenküchen auf Terrassen in Mode sind, bedeutet noch lange nicht, dass auch Sie unbedingt eine haben müssen. Falls Sie sich eine romantische Gartenterrasse wünschen, sind Terrassenmöbel aus Gusseisen am geeignetsten, während modernes Ambiente durch gerade Linien geschaffen wird. Mit gepolsterten Sesseln kann man seine Terrasse in Handumdrehen in ein gemütliches Außen-Wohnzimmer verwandeln.
6. Holzterrasse
Holz ist als Terrassenbelag beliebter als andere Materialien wie Natursteinplatten, Betonsteinplatten oder Feinsteinzeugplatten. Holz wirkt optisch sehr angenehm und verleiht der Terrasse ein freundliches Erscheinungsbild. Die mit der Zeit ansetzende silbergraue Alterspatina veredelt das Aussehen des Holzbelags zusätzlich (wer einen anderen Geschmack hat, kann durch regelmäßiges Streichen mit Holzöl der Vergrauung entgegenwirken). Holz fühlt sich angenehm an und heizt sich in der Sonne nur langsam auf. Deshalb kann man darauf auch im Hochsommer zur Mittagszeit unbeschadet barfuß laufen. Zugleich erscheinen Holzterrassen optisch weicher als Terrassen mit Bodenbelägen aus Stein. Terrassenholz kann entweder in Form von Dielen oder Klickfliesen auf der Terrasse verlegt werden und eine glatte oder geriffelte Oberfläche aufweisen. Wenn vermieden werden soll, dass die Schrauben im Terrassenbelag sichtbar bleiben, kann das Holz auch von unten anstatt von oben verschraubt werden, wobei Klammern und andere technische Hilfsmittel zum Einsatz kommen. Außerdem ist es wichtig, beim Terrassenbau auf den konstruktiven Holzschutz zu achten, der bei jeder Verwendung von Holz in Außenbereich eine große Rolle spielt. Hierbei geht es um den Schutz des Holzes vor Niederschlags-, Spritz- und Kondenswasser, sowie vor aufsteigender Feuchtigkeit und nachrangig vor UV-Strahlung. Deshalb muss die Terrasse so gebaut werden, dass Wasser ungehindert abfließen kann und keine Feuchtenester entstehen können. Die Terrassenkonstruktion muss gut durchlüftet werden und Erdkontakt ist zu vermeiden.
6.1 Geeignete Holzarten
Die Wahl der richtigen Holzart ist sehr wichtig, da man anderenfalls schnell Splitter in den Füßen hat oder die Terrasse nach nur wenigen Jahren sanierungsbedürftig wird. Für die Anwendung im Außenbereich sind widerstandsfähige und dichte Harthölzer am geeignetsten. Dazu zählen Eiche, Esche oder Robinie bzw. Scheinakazie. Wenn sie entsprechend thermobehandelt oder dauerhaft imprägniert werden, lassen sich auch preiswertere Weichhölzer wie Kiefer, Lärche, Zeder oder Douglasie als Terrassenholz verwenden. Darüber hinaus weisen auch Tropenhölzer wie Teakholz oder Bangkirai (ein Hartholz aus Südostasien) die nötige Widerstandsfähigkeit auf. Allerdings sollte Tropenholz nur dann verwendet werden, wenn es mit dem FSC-Siegel für nachhaltige Forstwirtschaft zertifiziert ist. Eine sehr gute Wahl ist thermisch modifiziertes Holz (umgangssprachlich auch Thermoholz genannt), bei dem durch Hitzebehandlung die thermischen Eigenschaften des Holzes verbessert wurden, um z. B. die Wasseraufnahmefähigkeit des Holzes zu verringern und seine Fäulnisresistenz zu erhöhen.
6.2 WPC
Als Alternative zum Holz bieten sich die als WPC (Wood-Plastic-Composite) bekannten Verbundwerkstoffe aus Holz (meist Holzmehl), Kunststoff und Additiven an. WPC ist besonders langlebig, pflegeleicht und wird in mehr oder weniger holzähnlicher Optik gefertigt. Dadurch soll dieses Material die Vorteile von Holz und Kunststoff vereinen, allerdings weist es einige signifikante Nachteile auf. WPC heizt sich nämlich viel stärker auf und kühlt auch sehr schnell ab. Ein weiteres Problem ist der Kunststoff, bei dem es sich in der Regel um PVC handelt, das sowohl gesundheitlich als auch vom ökologischen Standpunkt aus nicht ganz unbedenklich ist. Deshalb nehmen einige Terrassenbauer Abstand von diesem Material.
7. Holzterrasse – Preisfaktoren
Die Kosten für eine Holzterrasse hängen von ihren Dimensionen, dem Material für die Dielen und die Unterkonstruktion, der Montageart und nicht zuletzt vom Anbieter ab. Tropenhölzer sind natürlich teurer als heimische Holzarten. Hinzu kommen die Kosten für die Unterkonstruktion (Betonfundamente, Verlegesand, Befestigungsmaterial usw.). Bei einer vom Fachmann ausgeführten Terrasse muss man auch die Kosten für Planung, Arbeitsstunden und nötige Gerätschaften berücksichtigen. Falls der Standort der zu errichtenden Terrasse schwer zugänglich ist, erhöht das den Preis. Auch aufwendige Treppenkonstruktionen und andere Terrassenelemente verteuern die Terrasse.
Expertenrat des Unternehmens Ing. Michael Winkler Welche Vorteile bietet die Holzterrasse? Holzterrassen bieten gegenüber anderen Materialien ein unbeschreibliches Wohlgefühl und eine Behaglichkeit. Durch die speziellen Eigenschaften des Holzes wirkt die Holzoberfläche immer angenehm warm, egal ob die Lufttemperatur heiß oder kühl ist. Holz heizt sich nicht auf, weil es eine exzellente Wärmedämmung hat. Dadurch genießen Sie Ihre Terrasse einfach länger, vom Frühjahr bis zum Spätherbst. Bei ausgesuchten Holzarten ist die Diele auch als Barfußdiele tauglich und bringt Wellness auch die Fußsohlen. Holzoberflächen vermitteln immer ein Stück Natur und Geborgenheit. Welche Holzarten werden für den Holzterrassenbau am öftesten verwendet, welche würden Sie empfehlen? Wir empfehlen, so gut es geht, einheimische Hölzer, das sind vor allem Thermo-Kiefer und Thermo-Esche. Dies sind temperaturbehandelte Hölzer, die durch ein „Backen" spezielle Eigenschaften erhalten und damit langlebig und beständig werden. Eine weitere empfehlenswerte Holzart ist Bangkirai aus zertifiziertem Anbau und gesicherter Herkunft. Die Klasse 1 Dielen sind absolut langlebig durch die natürlichen Inhaltsstoffe. Weitere Holzarten wie Zeder, Ipe, Lärche oder Eiche sind denkbar und werden in bestimmten Fällen empfohlen. Muss auf eine Holzterrasse besonders geachtet werden, also muss sie besonders gepflegt werden? Haben Sie dazu welche Tipps? Eins Vorweg: Holz wird Silbergrau, wenn es dem UV Strahlen der Sonne ausgesetzt ist. Dies ist kein Holzfehler, sondern eine natürliche Erscheinung, die ich immer mit dem Bräunen der Menschen in der Sonne vergleiche. Die graue Farbe ist ein natürlicher Schutz des Holzes. Die silbergraue Farbe kennt man von hundert Jahre alten alpinen Heustadeln. |