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    Dachziegel, Betondachsteine und Faserzementplatten

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    Mit welchem Material soll ein Dach gedeckt werden? Diese Entscheidung fällt nicht immer leicht. Man muss verschiedene Faktoren beachten – vom Preis und Gewicht der Dachdeckung bis hin zur Optik, die dem Geschmack der Bewohner entsprechen muss. Die meisten Immobilien-Besitzer entscheiden sich nach wie vor für Dachziegel aus Ton. Diese zeichnen sich tatsächlich durch eine ganze Reihe vorteilhafter Eigenschaften aus, allerdings stehen heute preiswerte und haltbare Alternativen zur Verfügung, wie etwa Betondachsteine und Faserzementplatten.
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    Dacheindeckung
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    1. Dachziegel aus Ton

    Die Beliebtheit von Dachziegeln ist einerseits auf die Tradition und andererseits auf die vielen guten Eigenschaften von Tondachziegeln zurückzuführen. Dachziegel sind frostbeständig, resistent gegen UV-Strahlung, säurebeständig und farbbeständig. Dachziegel aus Ton, Lehm und Wasser werden sehr umweltverträglich hergestellt und sind zur Gänze recycelbar. Weil in heutiger Zeit auch Glasuren und Engoben ohne Blei und anderen schädlichen Elementen angefertigt werden, sind Tondachziegel völlig schadstofffrei.

    Ton bildet beim Brennen im Ofen ein kapillar-poröses System aus. Deswegen besitzen Tondachziegel ein vergleichsweise geringes Gewicht, was die Verarbeitung für den Dachdecker erleichtert. Außerdem kann Ton Feuchtigkeit schneller aufnehmen und speichern als z. B. Beton, er trocknet aber auch schneller (deshalb gibt es auf Tondächern weniger Moose und Flechten).

    Dachziegel aus Ton sind nach wie vor am beliebtesten
    Dachziegel aus Ton sind nach wie vor am beliebtesten

    Bei Tondachziegeln gibt es eine große Vielfalt an Formen, Farben und Oberflächen, dementsprechend unterscheiden sich auch die Preise für das Material und die Kosten für eine Eindeckung. Hinsichtlich der Form wird zwischen Hohlfalzziegeln, Römerziegeln, Mönch- und Nonnenziegeln, Doppelmuldenfalzziegeln, Reformpfannen, Tonschindeln, Flachdachziegel, Verschiebeziegeln und Biberschwanz-Ziegeln unterschieden.

    Ihre Farbe erhalten Tondachziegel beim Brennen im Ofen. Und weil jeder Dachziegel ein Unikat ist, kann ein Dach farblich nicht vollkommen gleichmäßig eingedeckt werden (anders als bei Dachdeckungen aus Beton, Blech und Kunststoff). Die Farbe wird durch die Höhe der Brenntemperatur und die im Ton vorhandenen Eisenoxid-Anteile bestimmt. Deshalb sind Dachziegel naturrot, die Skala reicht aber von gelb-graulichen bis dunkelrot-braunen Farbtönen (ein hoher Eisengehalt färbt rot bis rosa, ein hoher Mangananteil dunkelbraun usw.). Inzwischen steht auch ein breites Sortiment an Tondachziegeln in verschiedenen anderen Farben zur Verfügung. Hinzu kommen verschiedene Glasuren, die ein individuelles Design ermöglichen und den Dachziegel noch widerstandsfähiger machen. Es gibt mehrere Arten der Farbgebung: durchgefärbt, gedämpft, engobiert und glasiert.

    2. Betondachsteine

    Dachziegel aus Beton (auch Betondachsteine oder Betondachziegel genannt) bieten sich als preiswerte und haltbare Alternative zu klassischen Tondachziegeln an. Bei diesem Eindeckungsmaterial handelt es sich um künstlich geformte Steine (sog. Formsteine), die aus Zement, quarzhaltigem Sand und Pigmenten hergestellt werden. Sie werden meist maschinell im Strangpressverfahren hergestellt und an der Außenseite durch eine mit Kunststoff- und Farbpigmenten versetzte Zementschlämme versiegelt.

    Betondachsteine sind preiswert und haltbar
    Betondachsteine sind preiswert und haltbar

    Betondachsteine zeichnen sich durch Witterungsbeständigkeit und eine lange Lebensdauer aus. Sie sind frostbeständiger als Dachziegel aus Ton, da Beton fester und dichter ist als gebrannter Ton. Aufgrund der größeren Dichte sind sie auch schwerer und bieten deshalb besseren Schallschutz. Ein wichtiger Vorteil gegenüber Dachziegeln aus Ton ist der Preis. Die Quadratmeterpreise für Dachdeckungen aus Beton können um die Hälfte niedriger sein als die Quadratmeterpreise für Dachdeckungen aus Ton. In den letzten Jahren gibt es allerdings auch bei Betondachsteinen immer mehr Varianten mit aufwändigen Oberflächenveredelungen, die auch teurer sind. Betonziegel sind in vielen verschiedenen Formen und Farben erhältlich, weshalb damit unterschiedlichste Dachgestaltungen ausgeführt werden können. Die Oberfläche von Betondachsteinen unterscheidet sich kaum mehr von der Oberfläche von Dachziegeln aus Ton, was einer der Gründe dafür ist, dass Fachbetriebe mittlerweile mehr Betondachsteine als Tonziegel verlegen. Betondachsteine lassen sich auch relativ leicht austauschen, denn anders als Tondachziegel, müssen sie nicht aufwändig abgedeckt werden. Hinzu kommt der Umstand, dass passende Ersatzsteine fast immer auch noch nach vielen Jahren im Handel erhältlich sind (bei Tonziegeln hingegen kann man sich nicht immer darauf verlassen).

    Der Nachteil von Betondachsteinen ist ihr Gewicht. Betondachsteine sind deutlich schwerer als Dachziegel aus Ton und deshalb nicht für jedes Dach geeignet. Das muss man beachten, wenn man darüber nachdenkt, eine ausgediente Ton-Dachdeckung durch eine Dachdeckung aus Beton zu ersetzen. Am besten ist es, sich dazu von einem kompetenten Dachdecker beraten zu lassen.

    3. Faserzementplatten

    Faserzement ist ein beständiger Verbundwerkstoff, der aus Zement, zugfesten Fasern und Zusatzstoffen hergestellt wird. Weil Faserzement von manchen Menschen heute noch mit den seit Langem verbotenen und fast überall bereits ausgetauschten asbesthaltigen Faserzementplatten in Verbindung gebracht wird, leidet der Ruf dieses Werkstoffs. Doch heutzutage wird Faserzement nicht mehr mit Asbestfasern, sondern mit alkalibeständigen Glas- oder Kohlenstofffasern, oder mit wasserunlöslichen Polyvinylalkohol- und Homopolyacrylnitrilfasern hergestellt. Diese Armierungsfasern erfüllen eine ähnliche Funktion wie der Stahl im Stahlbeton. Sie machen den Faserzement hoch formstabil, witterungsbeständig, ungezieferbeständig, dampfdurchlässig, feuerbeständig, umweltfreundlich, sehr elastisch und wartungsarm. Die Frostbeständigkeit wird durch mikroskopisch kleine Luftporen in den Platten sichergestellt, trotzdem ist dieser Baustoff wasserdicht, UV-beständig und Fäulnis-sicher. Faserzementdachplatten zeichnen sich durch ihr modernes Design aus und sind in vielen verschiedenen Farben erhältlich. Die eingearbeiteten Fasern verleihen ihnen eine holzartige Struktur. In der Regel werden die Platten mit einer wässrigen Dispersionsfarbe beschichtet.

    Faserzementplatten sind gut für Altbauten geeignet
    Faserzementplatten sind gut für Dachsanierungen in Altbauten geeignet

    Die Herstellung von Faserzementplatten ist günstig und sie lassen sich einfach bearbeiten (sägen, bohren, zuschneiden) und montieren (Nagelbefestigung auf hinterlüfteter Holzkonstruktion). Ihre Verlegung kann horizontal, vertikal, schräg oder gewölbt erfolgen. Aus diesen Gründen werden Faserzementplatten sowohl an Fassaden als auch auf Dächern angebracht. Die Eindeckung von Dächern wird dadurch erleichtert, dass moderne Faserzementplatten nicht vorgebohrt werden müssen. Ihr geringes Gewicht macht die Platten ideal für Dachsanierungen in Altbauten. Faserzementplatten können ab einer Dachneigung von 12° eingesetzt werden, flachere Dachneigungen erfordern spezielle Verlegetechniken. Bei der Verlegung sind auch andere Faktoren zu beachten, wie etwa die Verwendung witterungsbeständiger Schrauben (je nach Unterkonstruktion werden feuerverzinkte Sechskant-Holzschrauben oder feuerverzinkte Hakenschrauben verwendet).

    Viele Menschen kennen Faserzement vor allem unter dem Markennamen „Eternit“ Diese Dachbedeckung wird in den unterschiedlichsten Formen hergestellt, von Wellblechformen, die auf einfachen Schuppen und Fabrikhallen zu finden sind, bis hin zu eleganten Schindelmustern (Rhomben und Rechtecke) und täuschend echten Ziegelstein-Imitaten. Die Wellblechform ist heute weniger beliebt als Schindel- oder Ziegelstein-Optiken, doch auch sie hat ihre Vorteile (z. B. sorgt bei flachen Dächern mit geringer Neigung für einen guten Niederschlagsablauf).

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    Autor: Daibau Magazin

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