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1. Terrassenböden
Die Terrasse ist ein erweiterter Wohnraum und der nahtlose Übergang zwischen Haus und Garten, weshalb dem Terrassenbelag eine entsprechend wichtige Rolle zukommt. Die Auswahl an Bodenbelägen für Terrassen und Balkone ist heutzutage sehr groß. Das Angebot reicht von Naturholz über WPC, Fliesen und Feinsteinzeug bis hin zu Naturstein und Betonsteinplatten. Jedes Material hat seine Vor- und Nachteile: Holz erhitzt im Sommer nicht so stark wie andere Materialien, dafür zeichnen sich Stein- und Fliesenböden durch ihre extreme Langlebigkeit aus... Unabhängig davon, aus welchem Material er besteht, muss der Terrassenbelag schön anzusehen sein und farblich zur Hausfassade und zum Wohnzimmerboden passen. Außerdem muss er wetterfest und leicht zu reinigen sein.
2. Holz
Holzterrassen bieten generell ein sehr freundliches Erscheinungsbild, das mit der Zeit durch die silbergraue Alterspatina des Holzes zusätzlich veredelt wird. Von entscheidender Bedeutung ist die Wahl des richtigen Holzes, denn anderenfalls hat man schnell Splitter in den Füßen oder die Terrasse wird nach wenigen Jahren sanierungsbedürftig. Die geeignetsten Holzarten für den Außenbereich sind widerstandsfähige und dichte Harthölzer wie Eiche, Esche oder Robinie (Scheinakazie). Aber auch preiswertere Weichhölzer wie Kiefer, Lärche oder Douglasie sind bei entsprechender Thermobehandlung oder dauerhafter Imprägnierung gut als Terrassenholz geeignet. Tropenhölzer wie Teakholz oder Bangkirai (ein Hartholz aus Südostasien) weisen ebenfalls die nötige Widerstandsfähigkeit auf, allerdings sollte Tropenholz nur dann verwendet werden, wenn es mit dem FSC-Siegel für nachhaltige Forstwirtschaft zertifiziert ist. Eine gute Alternative zum Holz sind die unter der Bezeichnung WPC (Wood-Plastic-Composite) bekannten Verbundwerkstoffe aus Holz, Kunststoff und Additiven. WPC vereint die Vorteile von Holz und Kunststoff: es ist besonders langlebig, pflegeleicht und wird in Holzoptik gefertigt. Holz und WPC fühlen sich angenehm an und heizen sich in der Sonne nur langsam auf. Deshalb kann man darauf auch im Hochsommer zur Mittagszeit unbeschadet barfuß laufen.
Holz und WPC können entweder als Dielen oder als Klickfliesen auf der Terrasse verlegt werden. Klickfliesen lassen sich vergleichsweise einfach und schnell verlegen. Deshalb sind sie die ideale Lösung für alle Terrassenbesitzer, die ihren grauen Betonboden schnell und ohne großen Aufwand in eine schöne Terrasse verwandeln möchten. Damit die Fliesen lange halten, müssen sie regelmäßig abgekehrt und mit Holzschutz behandelt werden. Um auf Holzterrassen einen Grill oder eine Feuerschale aufstellen zu können, benötigt man einen feuerfesten Terrassenbelag oder eine feuerfeste Schutzplatte. Dadurch wird einerseits der Holzboden vor herumspritzendem Fett und Funkenflug geschützt und andererseits die Grillzone optisch ansprechend vom Rest der Terrasse abgehoben.
3. Betonsteinplatten
Betonsteinplatten sind robust und langlebig. Sie zeichnen sich durch hohe Druck- und Tragfähigkeit, aber auch durch Resistenz gegenüber Witterungseinflüssen, Frost und Tausalz aus. Dank ihrer unterschiedlichen Farben, Formen und Strukturen (grobe und glatte Oberflächen) lassen sie sich gut an die Fassadenfarbe oder den Möbelstil anpassen. Jedoch fehlt es Betonsteinplatten an dauerhafter Farbbeständigkeit. Weil sie über regelmäßige Formen und glatte Kanten verfügen, sind Betonsteinplatten leicht zu verlegen – allerdings sind sie schwer und erfordern beim Verlegen viel Kraft. Die Verlegung erfolgt in einem Sandbett. Anschließend werden die Platten mit einer Rüttelmaschine fixiert.
Betonsteinplatten sind sehr pflegeleicht. Einige Hersteller versehen die Plattenoberfläche mit einer Schutzschicht (Imprägnierung), welche den Reinigungsaufwand zusätzlich verringert (diese Imprägnierung lässt sich auch nachträglich auftragen). Solche Platten lassen sich einfach mit Wasser und etwas biologisch abbaubarem Spülmittel reinigen. Die industriell gefertigten Platten sind kostengünstiger als andere Terrassenbeläge aus Stein, fügen sich jedoch nicht ganz so harmonisch in die Umgebung ein.
4. Feinsteinzeugplatten
Feinsteinzeug ist extrem hart und strapazierfähig. Die Oberfläche von Feinsteinzeugplatten ist kratz- und rutschfest sowie beständig gegenüber Witterungseinflüssen. Dank ihrer hohen Widerstandsfähigkeit gegenüber UV-Strahlen sind diese Platten sehr farbbeständig. Feinsteinzeugplatten lassen sich gut an den persönlichen Geschmack und den Stil des Hauses anpassen, denn sie sind in verschiedenen Mustern, Farben, Größen und Oberflächenstrukturen erhältlich. Das Material hat ein geringes Eigengewicht und die Platten weisen regelmäßige Kanten auf, weshalb das Verlegen nicht schwerfällt. Andererseits ist das Zuschneiden der feinen Platten vergleichsweise aufwändig und erfordert Erfahrung und handwerkliches Geschick.
Feinsteinzeugplatten zeichnen sich durch geringe Wasseraufnahme aus, da Wasser von der glatten Fläche problemlos abfließen kann. Deshalb kann sich Schmutz fast nicht festsetzen. Die Reinigung ist einfach, sie erfolgt mit Wasser und etwas biologisch abbaubarem Spülmittel. Im Winter oder bei Regen können die glatten Flächen allerdings rutschig werden, weshalb beim Kauf auf eine hohe Rutschfestigkeit zu achten ist. Bei der Verlegung kommt es auf einen sorgfältig ausgeführten Unterbau an, da die Platten sonst wackeln könnten.
5. Natursteinplatten
Naturstein ist witterungsbeständig und robust. Die meisten Natursteine sind hochbelastbar und haben kaum Abrieb. In Bezug auf Haltbarkeit und Langlebigkeit schneidet Naturstein besser ab als andere Materialien, außerdem ist er äußerst pflegeleicht. Leichtere Verschmutzungen lassen sich mit Besen und Wasser entfernen, stärkere Verschmutzungen (etwa durch Moos oder Algen) hingegen mithilfe eines Hochdruckreinigers mit einem Bürstenaufsatz. Eine Imprägnierung der Platten reduziert ihre Saugfähigkeit und verhindert so, dass Flüssigkeiten einziehen.
Natursteinplatten dunklen mit der Zeit nach und setzen eine leichte Patina an. Die meisten Menschen empfinden das als optische Aufwertung des Terrassenbelags. Wer diese Meinung nicht teilt, kann seinen Naturstein durch Abschleifen optisch auffrischen lassen. Auf jeden Fall ergibt dieses natürlich gewachsene Material in Kombination mit Grün- und Blühpflanzen ein besseres Gesamtbild als dies bei industriell hergestellten Bodenbelägen der Fall ist.
Ein weiterer Vorteil besteht in der Einzigartigkeit des Materials. Naturstein weist eine große Bandbreite an Farben, Strukturen und Texturen auf, deshalb ist dieses Material vielfältiger als künstlich hergestellte Materialien. Jede Naturstein-Terrassenplatte ist in Form und Farbe ein Einzelstück. Die Platten können nach Maß angefertigt werden und deren Oberflächen und Bearbeitungen sind individuell gestaltbar. Doch die Vielfältigkeit in Farbe, Struktur und Textur kann sich auch als Nachteil erweisen, da sie das Verlegen erschwert. Platten mit rauen Oberflächen brauchen außerdem mehr Gefälle, damit das Wasser abfließen kann.
Ein weiterer Nachteil des Materials Naturstein liegt im Preis, der deutlich höher ist als der Preis von industriell gefertigten Betonstein- oder Feinsteinzeugplatten. Hierbei muss gesagt werden, dass sich die Preise für verschiedene Natursteinarten stark voneinander unterscheiden. So ist z. B. Marmor in der Regel doppelt so teuer wie Granit. Für Terrassenbeläge kommen mehrere Natursteinarten infrage: Granit, Quarzit, Kalkstein usw. Es gibt auch mehrere bekannte und geschätzte österreichische Naturwerksteine: Untersberger Marmor, Adneter Marmor, Sölker Marmor, Mauthausner Granit, Aalfanger Granit und andere.
6. Polygonalplatten
Als Polygonalplatten bezeichnet man unterschiedlich gebrochene Natursteine, die – anders als herkömmliche Natursteinplatten – nicht in Form gebracht wurden. Deshalb ist das wesentliche Merkmal von Polygonalplatten ihre unregelmäßige Form. Diese platten weisen die gleichen Eigenschaften auf wie herkömmliche Natursteinplatten, sind aber deutlich günstiger und schwieriger zu verlegen.