Im Beitrag:
1. Schwarzdecker
Gebäudeoberflächen wie Dächer, Terrassen oder Balkone sind tagtäglich Wind und Wetter ausgesetzt. Niederschläge wie Regen, Schnee oder Hagel, aber auch Wind, Eis und sengende Sonne können mit der Zeit ernste Schäden an der Substanz verursachen. Hier kommen Schwarzdecker bzw. Bauwerksabdichter zum Einsatz. Die Schwarzdecker stellen schützende Abdichtungen für Bauwerke jeglicher Art her und führen auch Instandhaltungsarbeiten an der Abdichtung durch. Schwarzdecker arbeiten sowohl im Hoch- als auch im Tiefbau, wenn es um den Ausbau von Gebäuden oder die Abdichtung von Brücken- sowie Tunnelbauwerken geht.
2. Schwarzdeckerarbeiten
Den Kern der Schwarzdeckerarbeiten liegt in der Herstellung von Abdichtungen und Wärmedämmungen samt aller Hochzüge und Anschlüsse. Bei diesen Arbeiten werden Abdichtungsmaterialien (zum Beispiel Bitumen-Schweißbahnen, Kunststoff-Abdichtungsbahnen oder Anstriche) und Dämmmaterialien an den Bauwerken angebracht. Dadurch leisten Schwarzdecker einen wichtigen Beitrag beim Aufbau des Daches. Die Verarbeitung der Baustoffe erfolgt dabei entweder von Hand mittels Kleber bzw. Quellschweißmittel oder maschinell mittels Gasbrenner und anderer Geräte. Der Großteil der Maßnahmen zur Gebäudeabdichtung wird im Bereich des Dachs bzw. Flachdachs und im Untergeschossbereich durchgeführt.
2.1 Schwarzdeckerarbeiten im Hochbau
Dächer
Schwarzdecker tragen alte Dachflächen ab, fertigen Dachgerüste an, oder führen Sanierungen und Abdichtungen an bestehenden Dächern aus. Schwarzdeckerarbeiten am Dach unterscheiden sich je nach Dachart. Die Dachelemente von Warmdächern, die von Schwarzdeckern hergestellt werden, sind folgende: oberster Belag (zum Beispiel eine Schotterschicht), Filtervlies, Abdichtung (Dachhaut), Wärmedämmung, Dampfsperre, Gefällebeton und Rohdecke. Aber auch an einem Umkehrdach gibt es für Schwarzdecker viel zu tun: oberster Belag (zum Beispiel eine Schotterschicht oder Platten), Filtervlies, Wärmedämmung, Abdichtung (Dachhaut), Trennfolie, Dampfdruckausgleichsschicht, Gefällebeton, Rohdecke. Ein Flachdach muss aufgrund seiner geringen Dachneigung absolut dicht sein um vor dem Eindringen von Regenwasser, Schnee sowie Feuchtigkeit aus der Luft geschützt zu sein. Damit sich bei Niederschlägen kein Wasser am Dach staut, müssen optimaler Abfluss und vollständige Dichtheit gewährleistet sein. Auch die Dämmung ist äußerst wichtig, denn schlecht gedämmte Dächer führen zu hohen Energieverlusten und steigenden Heizkosten. Nachdem es abgedichtet wurde, kann ein Flachdach auch begrünt werden (Gründach).
Terrassen, Balkone und Kellerräume
An Terrassen und Balkonen errichten Schwarzdecker Abdichtungen und Wärmedämmungen. Terrassen müssen gegen von oben und unten eindringendes Wasser geschützt sein, um ihre Konstruktionsfestigkeit nicht zu verlieren. Balkone benötigen eine entsprechende Bauwerksabdichtung, weil sie anderenfalls das Eindringen von Wasser ins Gebäudemauerwerk ermöglichen (was bei älteren Balkonen häufig der Fall ist). Kellerräume – auch Dichtbetonkeller – müssen abgedichtet sein, um vor eindringendem Grundwasser (besonders nach Regenfällen) und Schimmelbildung geschützt zu sein.
2.2 Schwarzdeckerarbeiten im Tiefbau
Gebäudeabdichtungsarbeiten im Hochbau sind der weithin bekannteste Teil der Schwarzdeckerarbeiten. Wie oben erwähnt, arbeiten Schwarzdecker aber auch im Brücken- und Tunnelbau. In diesen Bereichen isolieren Schwarzdecker Tunnelwände, Brücken und Straßenbeläge. Dadurch sorgen sie für den Schutz von Verkehrs- und Wasserbauwerken (Brücken) vor Feuchtigkeitseintritt. Bei mangelhafter Abdichtung besteht bei diesen Bauwerken nämlich die Gefahr, dass Oberflächenwasser und Grundwasser in die Bauwerksaußenbauteile eintritt und diese dadurch beschädigt. Die Isolierung erfolgt meist durch das Verlegen von Bitumenbahnen oder das Verstreichen des Bitumens. Darauf folgt das hohlraumfreie Verkleben mit Pappe, Kunststoff oder Aluminium.