1. Holzhäuser
Holzriegelhäuser werden in Skelettbauweise errichtet. Hierbei kommen vorgefertigte Holzrahmen (Skelette) zum Einsatz, die mit verschiedenen Werkstoffen beplankt werden, während die Zwischenräume mit Dämmstoff aufgefüllt werden. Eine Variation dieser Bauweise ist die Holztafelbauweise, bei der das Rahmentragwerk samt Fenster, Türen, Dämmung sowie Innen- und Außenverkleidungen im Werk vormontiert wird. In letzter Zeit setzt sich jedoch im Holzhausbau immer mehr die Massivbauweise durch, bei der flächige Vollholzscheiben verwendet werden. Der Unterschied zum Rahmenbau besteht darin, dass Wand-, Decken- oder Dachelemente vollständig aus Holz bestehen. Hier gibt es also keine Rahmen mit Zwischenräumen und auch keine nachträglichen Beplankungen. Die hier zur Anwendung kommenden Holzmassivbau-Scheiben bzw. Vollholzscheiben bestehen meist aus Brettschicht- oder Brettsperrholz und haben keine Fugen. Massivholzbau setzt sich als moderne Alternative zum Massivbau mit Mauersteinen durch.
2. Holzmassivbau
Der Bau eines Massivholzhauses verläuft in modularer Bauweise. Die vorgefertigten, großformatigen Holzbauelemente bzw. Module (z. B. Wand-, Dach- und Deckenelemente) werden auf die Baustelle geliefert und dort zusammengebaut, weshalb der Rohbau sehr schnell erfolgt (für ein Einfamilienhaus werden nur wenige Tage benötigt). Die Module sind nach Maß gefertigt, weshalb sie individuelle Modifikationen wie Leitungs- und Kabeltrassen oder zusätzliche Dämmung zulassen. Das Gewicht von in dieser Bauweise errichteten Bauwerken ist viel geringer als z. B. bei Bauwerken aus Betonfertigteilen. Zugleich sind Holzhäuser statisch hochtragfähig. Daher werden Stockwerkaufstockungen auf Bestandsgebäude und andere statisch anspruchsvolle Bauarbeiten heute oft mithilfe von massiven Holzwänden ausgeführt.
3. Eigenschaften von Holzmassivhäusern
Bauen mit Holz ist ökologisch nachhaltig. Das CO2 bindende Material ist in Österreich reichlich vorhanden und es wächst nach (in einem Jahr wird weniger Holz verbraucht als im gleichen Zeitabschnitt nachwächst).
Durch den hohen Vorfertigungsgrad ist der Bau von Massivholzhäusern kosteneffizient und wirtschaftlich. Außerdem ermöglichen vorgefertigte Bauelemente das Berücksichtigen von geplanten Haustechnikinstallationen (Steckdosen, Kanäle, Schlitze usw.) bereits in der Produktion. Weil die Wandstärken gering sind, vergrößert sich die Wohnfläche um bis zu 10 %. Der Bau von Massivholzhäusern geht aufgrund des hohen Vorfertigungsgrads, der kurzen Trocknungszeiten und weil sich das Material auf der Baustelle schnell einfach verarbeiten lässt, schnell vonstatten. Außerdem wird für das Fundament vergleichsweise wenig Beton benötigt, da Holz ein geringes Gewicht hat.
Massivholzhäuser zeichnen sich auch in den Bereichen Dämmung sowie Feuchtigkeits- und Wärmeregulierung aus. Zur besseren Dämmung werden die Außenwände von Holzmassivhäusern mit zusätzlichen ökologischen Dämmschichten ausgestattet. Holz reguliert das Raumklima und nimmt Feuchtigkeit und Wärme auf, speichert diese und gibt sie zeitverzögert wieder an die Umwelt ab. Das große Volumen des verbauten Holzes bedeutet eine große speicherwirksame Masse (größer als beim Holzriegelbau). Das bedeutet, dass sich Massivholzhäuser im Sommer langsamer aufheizen (keine Raumüberhitzung) und im Winter langsamer abkühlen (geringere Heizkosten). Außerdem schirmt Holz verschiedene Hochfrequenzstrahlen wie Mobilfunk, TV oder Richtfunk um bis zu 95% ab. Dank dieser Eigenschaften schafft Holz eine angenehme Atmosphäre und ein gesundes Raumklima.
Hinsichtlich der Optik gibt es beim Massivholzbau (wie auch beim Holzriegelbau) verschiedene Möglichkeiten. Die Außenwände von Holzmassivhäusern werden ganz nach den Wünschen der Bauherren gestaltet. Zur Verfügung stehen Putz, Holzfassaden und andere Optionen. Auch im Innenbereich gibt es mehrere Möglichkeiten: das Holz kann entweder sichtbar bleiben, mit Rigips beplankt oder z. B. mit Kalk- oder Lehmputz verdeckt werden, wobei man natürlich vorher noch einen Putzträger braucht.
Zu erwähnen ist auch, dass Massivholzhäuser hinsichtlich ihrer Lebensdauer und Wertbeständigkeit Ziegelmassivhäusern nicht nachstehen.