1. Fassadenkletterer – wer sind sie und was machen sie?
Industrie- bzw. Fassadenkletterer sind Spezialisten für die Arbeit in großen Höhen. Sie wenden Seil- und Sicherheitstechniken an, die auch von Bergsteigern und Bergungsteams in Gebirgen eingesetzt werden, aber auch den Techniken der Höhlenforschung ähneln. Wie uns im Unternehmen Gertrude Drechsler GmbH erklärt wird, ist Fassadenklettern aber nicht das Einzige, was die Arbeiter beherrschen müssen. Sie müssen auch handwerklich ausgebildet sein damit sie ihren Einsatzort nicht nur erreichen, sondern dort auch arbeiten können. Ihre seilgestützte Höhenarbeit hat gegenüber bodengestützten Verfahren einige entscheidende Vorteile. Der erste Vorteil liegt darin, dass Fassadenkletterer viel flexibler sind als Arbeiter auf Gerüsten oder Maschinen. Sie können sehr schnell vor Ort sein und sofort mit ihrer Arbeit beginnen. Es gibt Gebäude bzw. Gebäudebereiche, die nicht einmal mithilfe von Gerüsten erreichbar sind. In solchen Fällen könnten zwar Spezialmaschinen oder Kräne zum Einsatz kommen, jedoch ist diese Lösung nicht nur teuer, sondern auch äußerst zeit- und kostenaufwendig. Die Kosten für den Einsatz technischer Hilfsmittel wie Hubarbeitsbühnen und Gerüsten sind oft erheblich höher als die eigentlichen Arbeitskosten. Deshalb lässt sich vor allem bei punktuellen Reparaturarbeiten durch den Einsatz von Fassadenkletterern sehr viel Geld sparen. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass anders als bei der Aufstellung von Hubarbeitsbühnen und Gerüsten das Arbeitsumfeld von Fassadenkletterern nur minimal beeinträchtigt wird. Für den Einsatz von Fassadenkletterern sprechen also vor allem drei Faktoren: die Möglichkeit sonst unzugängliche Stellen zu erreichen, ein im Vergleich zu Alternativlösungen niedriger Kostenaufwand und der Zeitfaktor.
2. Einsatzbereiche
Der bekannteste Einsatzbereich von Industrie- bzw. Fassadenkletterern ist natürlich Reinigung und -wartung von Fassaden aller Art. Fassadenkletterer führen gerüstlose Höhenarbeiten an Fassaden durch und fertigen Dachkonstruktionen an. Zu diesen Arbeiten gehört neben der Reinigung großflächiger Flecken z. B. auch das Verputzen von Spechtlöchern sowie das Reparieren oder Montieren von Dachrinnen, Rohren und Fassadenblechen. Außerdem übernehmen Fassadenkletterer die Reinigung und Wartung von Dächern sowie die Montage von Blechdächern, Dachflächenfenstern, Antennen, Photovoltaikanlagen oder Lüftungen. Daneben sind sie auch in vielen anderen Bereichen tätig. Sie führen verschiedene Arbeiten in der Bau-, Energie-, Reinigungs- und Werbebranche durch. Sowohl im Hochbau, Brücken- und Tunnelbau als auch im Schornstein- und Industrieofenbau gibt es Bedarf nach Fassadenkletterern. So reparieren und sanieren sie Schäden an Kirchtürmen, Windkraftanlagen oder Schornsteinen, montieren Werbebanner oder Leuchtreklamen und halten diese instand, übernehmen Kronensicherung und Totholzentfernung in der Baumpflege usw.
3. Klettern
Im Unternehmen Gertrude Drechsler GmbH betont man, dass Fassadenkletterer gut ausgebildet sein müssen. Sie sichern sich mit einer Zwei-Seil-Technik ab und seilen sich von oben zu ihrem Arbeitsplatz ab. Zuvor müssen Einsatzbereich und Ausrüstung geprüft werden. Und natürlich müssen Fassadenkletterer auch die Wetterlage ständig im Auge behalten, da starker Wind oder gar ein Sturm ihre Arbeit erschwert oder gänzlich unmöglich macht und die Absturzgefahr erhöht. Nach getaner Arbeit seilen sie sich entweder bis zum Boden ab oder steigen am Seil wieder auf – je nachdem, was angesichts der örtlichen Gegebenheiten am angebrachtesten ist.