1. Was ist ein Estrich?
Der Begriff Estrich bezeichnet eine Fußbodenschicht, die in einer Stärke von wenigen Zentimetern über dem tragenden Boden angebracht wird. Estriche werden meistens aus Zementmörtel, Gussasphalt, Kunstharz, Anhydrit oder Magnesit angefertigt. Wie uns die Fachleute des Unternehmens Lachner GmbH erklären, dient ein Estrich in der Regel als Untergrund für einen Bodenbelag (z. B. Parkett oder Laminat), aber auch als Basis für Fußbodenheizungen. Vor allem im Außenbereich (Terrassen, Balkone, Freiflächen usw.) oder im industriellen Innenbereich kann der Estrich auch unmittelbar genutzt werden, also die letzte Bodenaufbauschicht darstellen. In diesem Fall wird vom Nutz- bzw. Schichtestrich gesprochen. Ein derartiger Estrich verlangt allerdings Veredelung durch Schleifen, Wachsen, Ölen oder ähnliches.
2. Estrichvarianten
Der Estrich wird nicht unmittelbar auf dem Baukörper aufgebaut. Zuerst muss eine Dämmschicht errichtet werden, d. h. Wärmedämmung (z. B. durch Styropor) und Schalldämmung (z. B. durch Steinwolle). Der als Schalldämmung fungierende Randstreifen ermöglicht es dem Estrich auch, sich auszudehnen, was vor allem im Falle des Einbaus einer Fußbodenheizung wichtig ist. Derartiger Estrich, der keinen unmittelbaren Kontakt zum Baukörper hat, wird schwimmender Estrich genannt, denn er „schwimmt“ sozusagen auf der einige Zentimeter starken Dämmschicht. Schwimmender Estrich stellt die häufigste Estrichvariante im Wohnbereich dar. Er verringert auch Wärmeverluste an den unbeheizten Untergrund oder an die eventuell darunter liegende kalte Garage. Auf den begehbaren Dämmplatten wird eine wasserundurchlässige Folie verlegt, um eine Befeuchtung der Dämmung zu verhindern. Darauf folgt ein 4 bis 7 cm starker armierter Estrich, der als Untergrund für das finale Pflaster dient. Falls Fußbodenheizung (Folie mit Heizrohren) im Estrich eingebaut ist, spricht man von einem Heizestrich. Bezüglich der Konstruktion der Bodenschichten wird noch zwischen Gleitestrich und Verbundestrich unterschieden. Gleitender Estrich unterscheidet sich von der schwimmenden Variante dadurch, dass er statt der Dämmung eine zweilagige Gleitschicht besitzt, die ihn vom Untergrund trennt. Daher werden Gleitestriche vor allem in dort eingebaut, wo kein großer Bedarf nach Wärme- und Schalldämmung besteht. Die Gleitschicht kann aus einer Polyethylen-Folie, Rohglasvlies oder aus Bitumenpappe bestehen. Verbundestrich unterscheidet sich von den beiden vorangegangenen Varianten dadurch, dass er fest mit dem Untergrund verbunden ist. Es werden keine Trennschichten ausgeführt und keine Folien verlegt, stattdessen wird eine kraftflüssige Verbindung mit dem Untergrund angefertigt. Dazu muss der Untergrund, der meistens aus Beton besteht, von entsprechender Qualität sein, damit er keine Risse bekommt. Außerdem darf seine Oberfläche nicht vollkommen glatt sein, da sonst keine haftende Verbindung entstehen kann. Verbundestrich ist besonders belastbar, aber nicht wärme- und schallgedämmt, und daher vor allem für die Anwendung im industriellen Bereich geeignet.
3. Trocknungszeit
Nachdem der Estrich ausgeführt wurde, muss er noch trocknen, bevor ein finales Pflaster darauf verlegt werden kann, erklärt man uns im Unternehmen Lachner GmbH. Grundsätzlich kann man sagen, dass mit einer Woche Trocknungszeit pro 1 cm Estrichdicke gerechnet werden muss. Mehrere Zentimeter starke bzw. dicke Estriche können also mehrere Wochen zum Trocknen benötigen. Es empfiehlt sich Estriche zur Sommerzeit, bei hohen Temperaturen, auszuführen, da im Frühling und Herbst aufgrund der niedrigeren Temperaturen und der höheren Luftfeuchtigkeit die Trocknungszeit deutlich länger ausfallen kann. Der Winter ist für die Ausführung von Nassestrich völlig ungeeignet.