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1. Ursachen für Schimmelbildung an Wänden
Luft verfügt über die Fähigkeit Wasser an sich zu binden. Für das menschliche Wohlbefinden ist eine Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 % angebracht. Die ideale Luftfeuchtigkeit liegt bei 50 %. Zu niedrige Luftfeuchtigkeit führt zu Schleimhautreizung, zu hohe hingegen zu Erkrankungen der Atmungsorgane. Falls die Luftfeuchtigkeit auf über 80 % ansteigt, kommt es zu Schimmelbildung. Sehen wir uns ein Beispiel an. Wenn die relative Feuchtigkeit im Gebäude 80 % beträgt, kommt es bereits bei einer Wandtemperatur von 15,5 °C zur Kondenswasserausscheidung. Ständige Feuchtigkeitspräsenz an Wänden ermöglicht es den Sporen sich zu Wandschimmel zu entwickeln. Für Feuchtigkeitskondensation und Schimmelbildung gibt es also zwei Hauptgründe. Der erste Grund liegt in übermäßiger Raumfeuchtigkeit, der zweite hingegen in zu geringer Temperatur der Flächen an der Innenseite der Wohnung.
Wie kommt es zu Feuchtigkeitsausscheidung? Viel Feuchtigkeit produzieren wir selbst durch metabolische Prozesse, beim Ausatmen, und durch körperliche Aktivität. Noch viel mehr Feuchtigkeit entsteht beim Kochen. Aber auch Pflanzen scheiden Feuchtigkeit aus und natürlich entsteht sie beim Waschen und Wäschetrocknen.
Es finden sich aber aus andere Ursachen für Feuchtigkeit. Möglicherweise blieb sie in der Gebäudekonstruktion gefangen, falls diese vor Ihrem Einzug nicht ausreichend getrocknet ist. Vielleicht haben die Vorbesitzer aber auch nicht ausreichend gelüftet oder geheizt.
Der Belüftung fällt eine Schlüsselbedeutung zu, weil physikalische Gesetze natürlichen Feuchtigkeitsübergang ermöglichen. Moderne PVC-Fenster sind undurchlässig, weswegen sie den natürlichen Luft- und Feuchtigkeitsübergang unterbinden. Kühle Flächen stellen die zweite Feuchtigkeitsursache dar. Kritisch sind punktuelle Temperaturunterschiede. Diese entstehen immer durch Wärmebrücken. Wärmebrücken sind Bereiche, in denen es aufgrund unzureichend eingebauter Dämmung (z. B. Spalte zwischen dem Fenster und der Fensterlaibung) zu übermäßiger Wärmeübertragung kommt. In der Regel finden sie sich dort, wo sich zwei Materialien oder Flächen berühren. Auch kapillar aufsteigende Feuchtigkeit oder einfach nur ein undichtes Dach kann zur Feuchtigkeit im Bauwerk führen.
2. Folgen von Schimmel
Schimmel ist die erste und sichtbarste Folge von Wohnungsfeuchtigkeit. Er entsteht zuerst im Winter an verschmutzten und alten Flächen. Problematisch sind alte, abgenutzte Anstriche und Strukturputze, die Feuchtigkeit stark aufsaugen. Schimmel ist gesundheitsschädlich und beeinflusst die Lebensqualität. Bereits eine geringe Anzahl von Schimmelsporen kann eine allergische Reaktion hervorrufen. Mehr als 5 % der Bevölkerung sind allergisch auf Wandschimmel, besonders gefährdet sind Säuglinge und Kinder.
Was wir jedoch nicht sehen, ist Feuchtigkeit innerhalb der Konstruktion. Feuchtigkeit in einer ungeschützten Konstruktion beeinflusst diese in negativer Weise. Falls keine Dampfbremse bzw. Dampfsperre eingebaut wurde, führt ständige Befeuchtung zum Vermodern der Konstruktion und der dazwischen liegenden Bindeschichten sowie zum Abbröckeln des Putzes. Noch gefährlicher ist die Korrosion der Betonarmatur, die im Extremfall zum Zusammenbruch oder zumindest zu Beschädigungen der Konstruktion führen kann. Übermäßige Feuchtigkeit führt außerdem zur Loslösung des Parketts von seiner Unterlage und zum Vermodern der Holzkonstruktion.
Expertenrat des Unternehmens BEA Gebäudesanierung GmbH Was sind die häufigsten Ursachen für die Schimmelbildung? Schimmel entsteht entweder durch Kältebrücken oder durch das Nutzverhalten. Oft ist es so, dass zu wenig gelüftet und geheizt wird, so entsteht Feuchtigkeit im Raum, die schnell zum Schimmel führen kann. Man muss sich bewusst sein, dass Schimmel schon innerhalb von Tagen entstehen kann! Der Schimmel besteht aus den Schimmelsporen in der Luft, dem Mycel und dem Fruchtrasen, das ist der sichtbare Teil des Schimmels. Schimmel braucht immer Feuchtigkeit und Nahrung. (Kunststoffanteile in Farben, Putzen und dgl., aber auch andere Stoffe) Wie soll man beim Schimmelbefall handeln? Schimmel kann man selbst entfernen, dies ist aber davon abhängig, wie umfangreich der Schimmelbefall ist. Zuerst muss der Schimmel desinfiziert werden, dann beseitigt und dann wieder desinfiziert. Aber er kann immer wieder kommen, wenn die Ursache nicht beseitigt wird. Bei der Entfernung vom Schimmel ist wichtig zu beachten, wie umfangreich der Befall ist, welche Vorschriften zu befolgen sind und was den Schimmel überhaupt verursacht. Zuerst muss immer die Ursache festgestellt werden. Es kann am Gebäude liegen, am Nutzer, an der Luftfeuchtigkeit, an der zu geringen Raumtemperatur. Es wird immer mit einer Schutzmaske gearbeitet. Im Extremfall auch mit einem speziellen Schutzanzug. Bei der Arbeit muss man aber immer vorsichtig sein! Schimmelsporen können die Gesundheit stak beeinflussen. Die Räume sollten immer gut gelüftet sein, damit die Schimmelsporen abgelüftet werden können. Aber der Schimmel kann leider immer wieder zurückkommen. Es können aber auch zusätzliche Maßnahmen getroffen werden, wie zum Beispiel die Verwendung von Klimaplatten in Fensterleibungen und Ecken und Ichsen sowie desinfizierende Anstriche und dgl. Wenn man aber an seinen Verhalten nichts ändert, kann der Schimmel auch wieder zurückkommen. Das wichtigste bei der Schimmelbekämpfung ist, dass man die Ursache kennt! Indem man unter anderem die Luftfeuchtigkeit, die Lufttemperatur und die Bauteiltemperatur misst, kann man sehr genau die Ursache feststellen und den Schimmel auch erfolgreich bekämpfen. Herr Zollner, BEA Gebäudesanierung GmbH |
3. Schimmelsanierung
Schimmelbekämpfung ist nicht einfach. Um das Problem von Schimmel und Feuchtigkeit in der Wohnung zu beseitigen, kann man entweder an die Ursachen oder an die Folgen herangehen. Um eine endgültige Sanierung durchzuführen, sind dauerhafte Maßnahmen notwendig. Nur die Abtötung der Mikroorganismen ist nicht ausreichend, denn falls die Ursache der Feuchtebildung nicht behoben wird, kehrt der Schimmel oder die Ausblühung immer wieder zurück. Deshalb muss immer eine gründliche Ursachenanalyse durchgeführt werden.
3.1 Wanddämmung
An Wänden muss eine ausreichende Wärmeübertragung gewährleistet sein, damit diese nicht zu sehr abkühlen. Die Lösung liegt in einer ausreichend starken und wärmebrückenfreien Dämmung. Alle Spalten, Risse und an Balkonen auftretende linienförmige Wärmebrücken müssen saniert werden.
3.2 Heizung
Wände müssen permanent und ausreichend gewärmt werden. Am schlechtesten ist es an Heizung zu sparen und etwa nachts das Heizen zu unterbrechen. Auch wenn nicht alle Räume im Gebäude beheizt werden, ist das ein Fehler. Feuchtigkeit breitet sich nämlich von warmen auf kühle Räume aus, wo sie kondensiert.
3.3 Raumlüftung
Der Raumlüftung fällt bei Feuchtigkeitssanierungen eine besondere Bedeutung zu. Am kritischsten ist die Winterzeit. Die Räume müssen entsprechend beheizt und regelmäßig belüftet werden. Es ist sehr empfehlenswert, mindestens drei bis viermal pro Tag für einige Minuten einen Durchzug zu schaffen, also alle Fenster und Türen zu öffnen. In heutiger Zeit empfiehlt sich auch Wärmerückgewinnung bzw. Rekuperation. Dabei wird die hereinkommende Frischluft von der ausströmenden Luft erwärmt, wodurch die belüftungsbedingten Wärmeverluste verringert werden.
3.4 Anstrich
Durch das Streichen der Wände werden die Folgen, nicht jedoch die Ursachen schnell beseitigt und die Wohnqualität nur zeitweilig gesteigert. Zum Streichen kann Kalk verwendet werden, da er antiseptisch und desinfizierend auf den Schimmel einwirkt. Es gibt auch schimmelhemmende Mittel beinhaltende Wandfarben.
3.5 Kalziumsilikatplatten
Kalziumsilikat ist stark basisch, weswegen es Schimmelbildung verhindert, zugleich ist es aber auch ein gutes Dämmmaterial. Die Platten sind hygroskopisch (wasseranziehend). Das bedeutet, dass sie überflüssige Raumfeuchtigkeit an sich binden und deshalb eine gute Lösung des Problems darstellen.
Ihr Daibau Team