Trockenbauarbeiten werden oftmals für vergleichsweise einfach und schnell durchführbar gehalten. Es gibt auch Anleitungen, wie geschickte Heimwerker Trockenbausysteme wie Trennwände und abgehängte Decken in Eigenleistung errichten können. Dabei handelt es sich jedoch oft um Vereinfachungen und eine Unterschätzung dieses Gewerks. Wir raten unbedingt dazu, immer einen Fachbetrieb für Trockenbau zu beauftragen.
Im Trockenbau wird mit Ständerwerken und Trockenbauplatten gearbeitet, mit denen nicht tragende Konstruktionen für Wände, Decken und Böden errichtet werden. Die Bezeichnung „Trockenbau“ leitet sich vom weitgehenden Verzicht auf wasserhaltige Baustoffe wie Mörtel, Lehm, Beton oder Putz ab. Im Folgenden führen wir die Richtpreise für verschiedene Trockenbauarbeiten an.
Trennwand in Trockenbauweise
Heutzutage gilt Trockenbau als das typische Gewerk des Innenausbaus, und das Erste, woran die meisten Menschen beim Stichwort „Trockenbau“ denken, ist das Einziehen einer Trennwand.
Trennwände in Trockenbauweise bieten gegenüber massiven Wänden zahlreiche Vorteile. Sie haben ein geringes Gewicht und belasten die Statik des Hauses nur wenig, wodurch sie ideal für nachträgliche Ausbauten (z. B. für einen Dachbodenausbau) geeignet sind. Trockenbauwände sind Montagewände, die aus vorgefertigten Teilen ohne die Verwendung wasserhaltiger Materialien errichtet werden. Das bedeutet, dass die Arbeit sauber und schnell abläuft (es gibt auch keine Trockenzeiten für Mörtel oder Putz). Solche Montagewände können auch relativ einfach wieder entfernt werden. Obendrein sind Trockenbauwände kostengünstiger als massive Wände.
Das Einziehen einer Trockenbauwand verläuft zügig und es fällt nur wenig Bauschutt an. Deshalb sind Trennwände in Trockenbauweise eine hervorragende Lösung für den Innenausbau bei Neubau- und Sanierungsprojekten.
Trockenbauwände sind keine tragenden Wandkonstruktionen. Sie bestehen aus einem Ständerwerk, das meistens mit Metallprofilen errichtet und mit Trockenbauplatten ein- oder mehrlagig beplankt wird. Bei herkömmlichen Trockenbauplatten handelt es sich um Gipskartonplatten, es gibt aber auch andere Plattenarten wie Gipsfaserplatten und Spezialplatten. Nach dem Beplanken werden die Plattenstöße bandagiert und verspachtelt. Den Abschluss bildet die Oberflächenbearbeitung durch Streichen oder Tapezieren.
Für besondere Anforderungen gibt es spezielle Trockenbauplatten, die meistens in verschiedenen Farben hergestellt werden, damit man sie leichter voneinander unterscheiden kann. In Badezimmern, Toiletten und Küchen werden sog. Feuchtraumplatten verwendet. Bei diesen handelt es sich um imprägnierte Gipskartonplatten (GKBI), die im Unterschied zu herkömmlichen Gipskartonplatten nicht grau oder beige, sondern grün sind. Brand- bzw. Feuerschutzplatten haben meist eine rote oder rosafarbene Rückseite (die Farbe ist herstellerabhängig und nicht zwingend genormt) oder einen entsprechenden Aufdruck, der auf ihre speziellen Eigenschaften hinweist. Schallschutz- oder Akustikplatten haben dagegen keine einheitlich festgelegte Farbe. Oft sind sie grau, beige oder weiß, ähneln also herkömmlichen Gipskartonplatten, sind jedoch mit entsprechenden Markierungen oder Beschriftungen versehen. Die Oberflächen von Akustikplatten können je nach Design und Verwendungszweck perforiert oder mit einer besonderen Beschichtung versehen sein.
Trockenbauwände können auch gefliest werden.
Um gute Wärme- und Schalldämmung zu gewährleisten, wird der Hohlraum im Metallständerwerk mit einem Dämmstoff aufgefüllt. Dazu wird üblicherweise Mineralwolle verwendet, da sie ausgezeichnete Dämmeigenschaften aufweist und nicht brennbar ist. Bei der Mineralwolldämmung kann es sich um Stein- oder Glaswolle handeln, wobei Steinwolle eine höhere Dichte und daher bessere Schalldämmeigenschaften aufweist. Allerdings hat sie auch einen gewissen Nachteil: Dämmplatten aus Steinwolle sind sehr steif, sodass es schwierig ist, mit ihnen den Hohlraum vollständig auszufüllen. Dämmplatten aus Glaswolle sind biegsamer und lassen sich leichter ins Metallständerwerk einsetzen.
Schallschutzwände in Trockenbauweise schlucken je nach Ausführung zwischen 45 und 75 dB.
Metallständerwände können unterschiedlich dick sein. Die Wandstärke variiert je nachdem, ob die Wand als Einfach- oder Doppelständerwand aufgestellt und ein- oder mehrlagig beplankt wird. Die erforderliche Wandstärke hängt vom Zweck der Wand ab (herkömmliche Trennwand, Brandschutzwand usw.). Die üblichen Wandstärken liegen zwischen 7,5 und 20 cm, mehrlagig beplankte Einfachständerwände können bis zu 17,5 cm, Doppelständerwände bis zu 21,5 cm stark sein.
Installationswände müssen stark genug sein, um alle Kabel und Rohre aufzunehmen.
Wann muss die Trockenbauwand einlagig und wann zwei- oder dreilagig beplankt werden? Mehrfachbeplankung wird bei Wänden angewandt, die eine höhere mechanische Stabilität benötigen, weil sie etwa mit großformatigen Fliesen verkleidet oder mit hängenden Elementen (Waschbecken, Hängeschrank usw.) beschwert werden sollen. Auch Brand- und Schallschutzwände werden mehrlagig beplankt. Zudem werden bei solchen Wänden dickere Platten verwendet.
Und wie viel kostet das Einziehen einer Trennwand in Trockenbauweise? Das Aufstellen einer einfachen Metallständerwand kostet im Schnitt zwischen 40 und 80 €/m² (Arbeits- und Materialkosten). Die Kosten für Doppelständerwände und mehrfach beplankte Wände sind höher.
Trockenbauplatten als Verkleidung für Massivwände
Trockenbauplatten können auch zum Verkleiden von massiven Wänden verwendet werden, was vor allem bei Wandsanierungen der Fall ist.
Stark beschädigte Wandoberflächen, die nicht einfach gestrichen oder tapeziert werden können, lassen sich mit Gipskartonplatten sanieren. Dies ist einfacher und schneller zu bewerkstelligen als die Wand neu zu verputzen. Außerdem kann man hinter den Platten zusätzliche Dämmung und eine zeitgemäße Elektroinstallation platzieren. Deshalb ist das Verkleiden mit Trockenbauplatten eine ausgezeichnete Lösung für die Sanierung beschädigter Wände in Altbauten.
Das Abringen der Gipskartonplatten kann auf zwei Arten erfolgen: durch das Verschrauben auf einer Unterkonstruktion aus Metallprofilen oder durch direktes Aufkleben auf die Wand. Das Kleben setzt eine ausreichend ebene und tragfähige Wandoberfläche voraus und lässt keine zusätzlichen Installationen zu. Bei der Montage auf einer Unterkonstruktion wird zunächst ein Lattenrost auf die Wand montiert, an dem die Platten befestigt werden. Falls Installationen oder zusätzliche Dämmung hinter den Gipskartonplatten Platz finden sollen, muss die Unterkonstruktion auf Abstand zur Wand montiert werden. Am Ende werden die Trockenbauplatten genau wie beim Beplanken einer Metallständerwand oberflächenbehandelt, sodass eine ebene Wandoberfläche entsteht, die gestrichen oder tapeziert werden kann.
Wie viel kostet das Verkleiden einer Wand mit Gipskartonplatten? Die Materialkosten beim Kleben der Gipskartonplatten liegen bei 13 bis 22 €/m². Sollen die Platten auf einer Unterkonstruktion verschraubt werden, liegen die Materialkosten bei 17 bis 30 €/m², mit Dämmung bei 26 bis 40 €/m². Hinzu kommen die Arbeitskosten durch einen Fachbetrieb, die sich je nach Komplexität der Unterkonstruktion und Region auf etwa 25 bis 50 €/m² belaufen.
Auf ähnliche Weise werden Vorwandinstallationen montiert, die typischerweise im Zuge von Badsanierungen hergestellt und beispielsweise für wandhängende Toiletten mit Unterputzspülkasten oder für Waschbeckenmodule gebraucht werden. Eine Vorwandinstallation verdeckt die gesamte Technik und verleiht dem Badezimmer eine elegante Optik. Sie kann auf mehrere Arten montiert werden, etwa mithilfe von Installationsbausteinen oder einem Montagerahmen. Am einfachsten ist es jedoch, die Metallprofile einfach an der Wand anzuschließen und sie mit Trockenbauplatten zu beplanken.
Die Kosten für eine Vorwandinstallation in Trockenbauweise hängen von mehreren Faktoren ab, vor allem von der Größe und Art der Sanitärmodule und den verwendeten Materialien (Feuchtraumplatten, Abdichtungssystem usw.). Eine Vorwandinstallation mit einfachem Aufbau (WC-Modul oder Waschbecken, Standardmaterialien) kostet zwischen 350 und 600 €.
Abgehängte Decke
Abgehängte Decken werden ebenfalls mithilfe einer Unterkonstruktion aus Metall und Trockenbauplatten hergestellt. Die Metallprofile (UD- und CD-Profile) werden mit Direktabhängern in passendem Abstand zur tragenden Decke montiert. In das System werden auch eine Dämmschicht (meistens Mineralwolle) und eine Dampfbremse zur Vorbeugung von Schimmelbildung eingebaut. Den Abschluss bilden Deckenplatten (meist Gipskartonplatten) und eine Fugenverspachtelung.
Trockenbaudecken sind äußerst ästhetisch und verleihen dem Raum eine dynamische Optik. Typischerweise werden LED-Leuchten in die Decke eingelassen, aber auch Lüftungsgitter, Rauchmelder, Deckenheizung und -kühlung können in eine abgehängte Decke problemlos eingebaut werden. Abgehängte Decken sind eine gute Wahl für Altbauten, deren Wohnungen oft hohe Decken besitzen, die das Heizen stark verteuern. Außerdem lassen sich auf diese Weise Unebenheiten und Beschädigungen der Decke überdecken (ähnlich wie bei Wandverkleidungen mit Gipskartonplatten).
Abgehängte Decken können Installationen und Dämmung aufnehmen.
Die Herstellung einer abgehängten Decke ist ein einfaches und zügiges Verfahren. Die Kosten für das Abhängen einer Zimmerdecke hängen von mehreren Faktoren ab, vor allem jedoch von der Art der Unterkonstruktion, der Art der Beplankung, dem Grundriss des Raumes und dem Trockenbaubetrieb. In der Regel kostet das Abhängen einer Zimmerdecke zwischen 50 und 120 €/m².
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Dekorative Elemente aus Gips
Das Leistungsspektrum zahlreicher Trockenbaubetriebe umfasst auch Leistungen, die nicht unmittelbar zum Trockenbau gehören, wie beispielsweise das Anbringen von Wandverkleidungen und Stuckleisten.
Zu den beliebten Trends der letzten Jahre gehören Wandregale aus Gips. Diese lassen sich sowohl an massiven Wänden als auch an Trockenbauwänden problemlos befestigen und sind stark genug, um Bücher und dekorative Gegenstände zu tragen. Zur Befestigung schwerer Lasten wie Bildschirme an einer Metallständerwand wird dagegen eine spezielle Trockenbauhalterung benötigt (außerdem muss die Wand von Anfang an für schwere Lasten ausgelegt sein).
Eine ähnliche Option sind Wandnischen, die in Trockenbauwände eingebaut und mit integrierter Beleuchtung versehen werden können. Solche Nischen werden häufig in der Dusche eingebaut, machen aber auch in Wohnzimmern und anderen Räumen einen guten Eindruck.
Um die Wohnungswände zu verschönern, können Sie zu Gipsverblendern und Wandpaneelen aus Gips greifen. Diese erfüllen sowohl eine funktionale als auch eine ästhetische Funktion: Sie tragen zur Wärme- und Schalldämmung des Raumes bei, verdecken Unebenheiten an den Wänden und sind gleichzeitig außergewöhnliche dekorative Gestaltungselemente. Besonders beliebt sind 3D-Wandpaneele aus Gips.
3D-Wandpaneele aus Gips ermöglichen unterschiedliche Lichteffekte und können in Ihrer Wunschfarbe gestrichen werden.
3D-Wandpaneele aus Gips in den Maßen 62x72 cm oder 72x72 cm kosten meist an die 30 €/Stk.
Unter den verschiedenen dekorativen Gestaltungselementen für elegante Innenräume nehmen Stuckleisten einen besonderen Platz ein. Fertige Stuckleisten können aus unterschiedlichen Materialien hergestellt werden, bestehen aber häufig aus Gips. Sie eignen sich hervorragend, um Wände und Decken zu dekorieren oder bestimmte Teile des Raumes hervorzuheben. Geschickt platzierte Stuckleisten können den Raum sogar höher oder breiter wirken lassen.
Stuckleisten sind in einer Vielzahl von Designs erhältlich, die zu fast jedem Einrichtungsstil passen. Sie lassen sich etwa zur Schaffung eines eleganten und raffinierten Old-Money-Stil einsetzen, sehr beliebt sind aber auch modernere Designs, etwa LED-Stuckprofile.
Die Preise für LED-Stuckprofile und dekorative Stuckleisten aus Gips variieren je nach Design, Material und Hersteller. Einfache Gipsstuckleisten kosten ab 8 €/m, LED-Stuckprofile kosten zwischen 8 und 30 €/m.
Trockenbausystem | Richtpreis |
Metallständerwand | 40 bis 80 €/m² |
Wandverkleidung mit Gipskartonplatten | 35 bis 90 €/m² |
Abgehängte Decke | 50 bis 120 €/m² |
Vorwandinstallation | 350 bis 600 €/Stk |
3D-Wandpaneele | etwa 30 €/Stk |
Gipsstuckleisten | ab 8 €/m |